Donnerstag, 7. Dezember 2023

Petla zum Frühstück

 


Guten Morgen aus Wien, habt ihr schon einmal von Petla gehört? 

Für mich war das Gebäck bis jetzt auch unbekannt, aber durch die monatliche "kulinarische Weltreise" bei Volker habe ich schon allerhand neues erfahren! Danke Volker und ich hoffe, es geht nächstes Jahr weiter! 

Im Dezember reisen wir virtuell auf den Balkan in den Kosovo



Das Gebiet liegt geographisch und ethnisch gesehen zwischen Albanien und Serbien, der Großteil der Bevölkerung sind Albaner*innen. Die Provinz gehörte bis 2008 zu Serbien, vorher bis 1912 zum osmanischen Reich. Die Republik Kosovo hat 2008 ihre Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wurde aber bisher international nicht von allen Staaten anerkannt. Der Kosovo gehört zu den ärmsten Ländern in Europa. Das sind die trockenen Fakten... 

Kulinarisch gesehen ist der Kosovo von den verschiedenen ethnischen Gruppen im Land geprägt, es gibt eine "originale" Landesküche daher nicht wirklich. Mir ist aus dieser Region das vielseitige Kleingebäck Petla in den Weiten des www aufgefallen, das dort eher zum Frühstück gegessen wird.

Man kann Petla mit verschiedensten Dips und Aufstrichen süß oder auch salzig essen. Es passen Marmelade und Honig genauso dazu wie Naturjoghurt, Ajvar, Feta etc. 




Petla (Kleingebäck)

Zutaten für ca. 50 Stk.:
250 g Mehl (hier Dinkel-, Einkorn- und Emmermehl, original Weizen)
75 ml Naturjoghurt oder Sauerrahm
1 Ei (M)
1/2 P. Backpulver
1/2 TL Salz (nicht zu wenig!)
ca. 30 ml Mineralwasser mit Kohlensäure

reichlich Öl zum Ausbacken

Zubereitung:
Aus allen Zutaten am besten mit der Hand einen geschmeidigen Teig kneten und kurz rasten lassen. Den Teig auf der bemehlten Fläche ungefähr 1/2 cm dünn ausrollen, in beliebige rechteckige oder rautenförmige Stücke von ca. 5 - 6 cm Kantenlänge schneiden. 
Das Öl erhitzen und die Teilchen schwimmend beidseitig goldbraun ausbacken. Das geht blitzschnell und sie blähen sich auch schön auf. Auf Küchenpapier entfetten und sofort noch lauwarm genießen mit beliebigen Dips. 



Innen sind sie hohl...
meine Petla (oder wie auch immer die Mehrzahl heißt) sind durch das verwendete Mehl eher dunkel.



Am Abend haben wir das knusprige und noch lauwarme Gebäck mit Ajvar und griechischem Johgurt zu einem Gläschen Wein genossen! 




So sah mein Nikolo-Frühstück am nächsten Tag aus: die Petla-Teilchen schnell aufgebacken (auf den Toaster gelegt) und mit warmem Apfelmus und Joghurt zum Frühstück genossen. Wirklich allerbestens! 😋




Linkliste der #kulinarischen Weltreise:

(wird ergänzt)








Freitag, 1. Dezember 2023

indigene Kekse und Lesetipps

 


Dieses Kochbuch musste ich einfach haben! 
(unbezahlte Werbung, ich habe es selbst gekauft)


Es handelt davon, wie sich indigene Völker in Amerika vor der "Entdeckung" durch den weißen Mann ernährt haben. Welche Lebensmittel haben sie gegessen und haltbar gemacht, welche Tiere gejagt, wie gelebt? Welche Speisen können mit heutigen Zutaten, nicht nur in den USA, sondern auch bei uns nachgekocht werden? 

Die einzelnen Kapitel behandeln die indigene Vorratskammer, Feld und Garten, Prärien und Seen, Süßes aus der Natur und zum Schluss gibt es Rezepte von indigenen Partner*innen und für Mondfeiern (Menüs für Festessen). 

Der Autor Sean Sherman ist ein erfolgreicher Koch und Küchenchef in Minneapolis, USA, und hat nach einer persönlichen Krise begonnen, sich mit seinen indigenen kulinarischen Wurzeln zu beschäftigen. Er stammt vom Volk der Lakota ab und wuchs im Pine Ridge Reservat im Norden der USA auf (die Lakota gehören zur Sioux Sprachfamilie). Siehe auch den Lesetipp ganz unten. 

Der, wie ich finde, geniale Buchtitel "Sioux Chef" bezeichnet sowohl die indigenen Sioux, als auch den Sous-Chef in der Restaurantküche. 

Vorwort vom Autor

Die Rezepte in dem Kochbuch enthalten keine Milchprodukte, Weizen, Rind- und Schweinefleisch, weißer Zucker etc., da diese erst von europäischen Siedlern nach Nordamerika gebracht bzw. verwendet wurden. Anders als bei Paläo-Rezepten sind alle Lebensmittel "erlaubt", die die Menschen eben damals in Amerika verzehrt haben, auch Hülsenfrüchte und Getreide. 

Es gibt Rezepte für Büffelfleisch, Geflügel, Kaninchen und Fische. Sehr viel Pflanzliches, wie Wildreis, Mais, Bohnen, Kürbisse (die "drei Schwestern"), Süßkartoffeln, Beeren, Pilze, Nüsse, Wildkräuter etc. An Gewürzen kommt Räuchersalz, Wacholder und Sumach häufig vor. Besonders interessant finde ich die verschiedenen Mehlsorten, neben Maismehl für Küchlein auch gemahlene Kastanien, Eicheln, Wildreis oder Gemüse, das zuvor gedörrt wurde. Kürbis zu dörren und zu Mehl zu mahlen, davon habe ich hier zum ersten Mal gelesen, das muss ich ausprobieren. 

Das Buch bietet oft Alternativen für spezielle Zutaten an und für mich ist auch interessant zu überlegen, was durch regionale Lebensmittel aus Feld und Wald ersetzt werden kann.
Zum Beispiel könnte man statt dem importierten Ahornsirup heimischen Honig verwenden - warum nicht auch Fichtenhonig ("Wipferlhonig"), auch wenn er mit weißem Zucker gemacht ist. Statt Bohnen mit einem Zedernzweig zu kochen, nimmt man Fichte und Tanne. Statt Bisonfleisch ist Weiderind die beste Alternative, und mittlerweile gibt es auch bei uns Bisonzüchter. Dinkelreis statt importiertem Wildreis, heimische Beeren, Nüsse, Kerne usw...
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Ich bin so begeistert von den kreativen Möglichkeiten, die sich auftun, und werde dranbleiben. 

Auf meiner to cook-Liste steht zum Beispiel:
in Apfelsaft geschmorter Truthahn, Maiskuchen mit div. Toppings, Wojape Beeren-Minzsauce, mit Nadelbaumzweig geschmorte Bohnen, weitere "drei Schwestern" Gerichte und auch einmal geschmortes Bisonfleisch. 


Als erstes habe ich Kekse mit interessanten Zutaten gebacken, bevor das Weihnachtskeks-Backen losgeht, aber sie eignen sich auch dafür...





dunkle Herbstkeks mit Sonnenblumenbutter

nach Sean Sherman
Zutaten für ca. 20 Kekse bzw. 1 Blech: 

Sonnenblumenbutter - Sunny Butter:
135 g Sonnenblumenkerne, ungesalzen und trocken geröstet
1/2 TL Räuchersalz
170 g Honig (ich) oder 160 g Ahornsirup

Keks:
65 g Sonnenblumenbutter von oben, bei Bedarf ein bisschen mehr
50 g Mehl *)
75 g feiner Maisgrieß
1 Prise Salz
2 - 3 EL Honig
3 EL Sonnenblumenöl
einen Schluck Wasser nach Bedarf
---- 
insgesamt 40 g getrocknete Cranberries, gehackte Nüsse und Sonnenblumenkerne

*) Mögliche Mehlsorten laut Originalrezept sind Kastanienmehl oder Mehl aus fein gemahlenem Wildreis, Eichelschrot, gedörrtem Kürbis, Nüssen. Ich habe Kastanien- plus Einkornmehl gemischt. 


Zubereitung:


Für die Sonnenblumenbutter (Foto) werden alle Zutaten zu einer möglichst cremigen Masse gemixt. 

Achtung, die Herstellung ist eine sehr klebrige Angelegenheit und könnte schwache Küchengeräte an ihre Grenzen bringen... Ich habe die Kerne vorher in der Kaffeemühle gemahlen und dann erst die rel. große Menge Honig und das Salz eingearbeitet. Trotzdem ist mir keine butterähnliche Masse gelungen, aber das macht auch nichts. 

Für die Kekse wird ein eher fester Teig aus allen Zutaten (bis ----) geknetet, am besten mit der Hand, denn er ist ziemlich bröselig. Den Teig rasten lassen, damit der Grieß quellen kann. Jeweils die Hälfte der gehackten Cranberries, Nüsse und Kerne einarbeiten, ich habe aber gleich alles in den Teig gemischt. 

Nun formt man mit nassen Händen kleine Kugeln mit ungefähr 2 cm Durchmesser und drückt sie ein bisschen platt. Die Kekse auf ein Backblech + Papier setzen und je nach Belieben mit (weiteren) Cranberries, Nüssen, Kernen belegen oder nicht (ich).
Im Backrohr bei 180°C rund 10 - 12 Minuten backen. Die Keks nicht zu lange backen, nur bis die Ränder beginnen braun zu werden. 

Auf dem Backblech auskühlen und damit fest werden lassen! Sie können noch lauwarm oder abgekühlt genossen werden, zum Beispiel auch mit einem Beerensorbet wie im kreativen Buch. 


oben vor dem Backen, 
unten nachher



sehr geschmackvoll!!

Unsere 20 Kekse waren im Nu verputzt, sie sind definitiv den klebrigen Aufwand mit der Sonnenblumenbutter wert! Die (ungesalzenen) Kerne hätte ich vor dem Mixen anrösten sollen, darauf habe ich zwar vergessen, aber der Geschmack und Duft beim Keksbacken waren trotzdem köstlich!

Auch das Kastanienmehl trägt das ihre zum besonderen Geschmack der Kekse bei. 

Tipp: gleich portionsweise die doppelte Menge "Butter" bzw. Kerne-Mus hergestellen, denn im Kühlschrank hält es sich in einem Glas rund einen Monat. Das Räuchersalz gibt dem Ganzen einen geschmacklichen Kick. 

~ ~ ~


Im Pine Ridge Reservat der Lakota in South Dakota in den USA, wo der Kochbuchautor aufgewachsen ist, spielt auch der folgende...

Roman - Lesetipp
(unbezahlte Werbung, ich habe es selbst gekauft):

Katja Etzkorn: Pine Ridge statt Pina Colada, TraumFaenger Verlag.

Der Inhalt kurz gesagt: Die deutsche (fiktive) Ärztin Sannah aus Hamburg reist im Auftrag einer Spendenorganisation ins Pine Ridge Reservat und lernt den Pferdezüchter Josh White Cloud kennen. 

Der unglücklich gewählte, triviale Titel des Romans verschleiert, dass er neben Herz-Schmerz auch ernste Themen, wie die heutigen schlechten Lebensumstände und Probleme in einem Reservat behandelt. Man erfährt einiges über die Geschichte und Kultur der Lakota, über die unendliche Graslandschaft der Prairie, über Büffel, Pferde, Westernreiten. Dargestellt wird auch das "Horsemanship" Projekt der Gesellschaft für bedrohte Völker, das vor allem Kindern eine Perspektive bieten soll.
(Vielleicht wäre das eine Idee für eine weihnachtliche Spende? Ich habe es bereits getan als Weihnachtsgeschenk-Ersatz.)


Dass in einem der reichsten Länder der westlichen Welt die ursprüngliche indigene Bevölkerung heute noch unter teils prekären Bedingungen und Diskriminierungen leben muss, finde ich so unbegreiflich wie erschütternd. Es bestehen in den USA rund 300 Reservate, in die die Indigenen im 19. Jahrhundert gezwungen und ihrer Kultur, Sprache und auch Kinder (die in Internate geschickt wurden) etc. beraubt wurden.

Die Sommer in Pine Ridge sind heiß, die Winter lang und bitterkalt, nicht alle können sich adäquate Unterkünfte, Heizung und Strom leisten. Denn die Arbeitslosenquote liegt im Reservat bei rund 80 %, die Lebenserwartung ist unter der der meisten afrikanischen Länder. Alkoholismus und Gewalt sind ein Problem und die Selbstmordrate bei der jungen Bevölkerung ist 4x höher als in der restlichen USA (weitere Infos). Sie haben wenig Perspektiven, nur wenige schaffen es "heraus". Im Krankheitsfall werden sie zum Beispiel nicht in öffentlichen Krankenhäusern behandelt, sondern in eigenen (finanziell schlechter gestellten) Einrichtungen des Indian Health Service. Die Liste der Diskriminierungen ließe sich fortsetzen.
Ich finde es wichtig zu wissen, dass es auch diese andere Seite der USA gibt. 

Trotzdem ist der Roman mit den lebendigen und teils witzigen Dialogen flüssig und schön zu lesen. Er ist Belletristik und vorhersehbar, eignet sich aber perfekt zur abendlichen Lese-Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Ich habe das Buch sehr gern und mehrfach gelesen, bin auch Infos im Netz nachgegangen, weil mich die ernste Thematik sehr beschäftigt hat und ich noch "dort bleiben" wollte...
Geht euch das beim Lesen auch oft so?


Das 2. Buch der deutschen Autorin handelt übrigens vom indigenen Volk der Tlingit in Alaska (die für die beeindruckenden hölzernen Totempfähle berühmt sind). Beide Romane entführen in eine (mir) unbekannte Welt, sind lesenswert und auch gut recherchiert, finde ich. Empfehlung, auch vielleicht für ein Weihnachtsgeschenk...

Empfehlung genauso für das wunderschöne und kreative Kochbuch von Sean Sherman, es liegt mir bereits sehr am Herzen. Kennt ihr die Bücher? 





Dienstag, 28. November 2023

Mongolische Teigtaschen



Mongolei-Foto von 2014, im Oktober wird es dort schon winterlich


Die unendlichen, weiten Steppen der Mongolei stelle ich mir landschaftlich echt faszinierend vor! Im Herbst 2014 war Herr Fliederbaum auf Dienstreise in der Mongolei und schickte mir manchmal Fotos. Ich hatte mich dann in Wien erstmals an die mongolischen Teigtaschen namens Buuz oder Buuds gewagt - diese sind mit Fleisch gefüllt und werden über Dampf gegart.



Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in der Mongolei - die besten Rezepte und Gerichte


Für die "kulinarische Weltreise" von Volker im November 2023 habe ich Buuz jetzt wieder einmal nachgekocht und den damaligen Blogbeitrag ganz neu gestaltet. 




Buuz - meine dunklen mongolischen Teigtaschen

Zutaten für 18 - 20 Teigtaschen für 2 hungrige Personen:

Teig:
125 g Weizenmehl (hier mit dunklem Emmermehl gemischt)
ca. 75 ml kaltes Wasser
(Mengenverhältnis beliebig erweiterbar, das Verhältnis von Mehl zu Wasser ist 5:3)

Fülle:
150 g faschiertes Lammfleisch / Hackfleisch
(nicht allzu mager; zum Beispiel vom türkischen Fleischer, wo auch fettere Anteile mit faschiert werden. Ich lasse Lammfleisch immer doppelt faschieren bzw. vom Fleischwolf zerkleinern.)

½ weiße Zwiebel, fein geschnitten
1 Knoblauchzehe, gerieben
Salz
Pfeffer
ein wenig Majoran
etwas frische Petersilie, gehackt

Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit der einen Hand einen festen Teig zu kneten beginnen, indem man das Wasser mit der anderen Hand langsam dazu leert. Den Teig etwa 15 Minuten zugedeckt kalt rasten lassen, eine längere Ruhezeit ist auch kein Problem.

Die Zutaten für die Fülle vermischen und kräftig würzen, da der Teig ja ungesalzen ist. Mit einem Schluck Wasser wird die Fülle geschmeidiger. Mehr Gewürze zu verwenden ist nicht üblich. 

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage zu einer Rolle formen und Stücke abschneiden. Jedes Stück einzeln ausrollen, ein Löfferl Fülle drauf geben, die Ränder mit Wasser betupfen und verschließen. Buuz werden meist sehr einfach geformt, entweder wie mein Foto oben zeigt oder rund wie diese Teigtaschen

Die Tascherl nun zugedeckt 15 Minuten je nach euren Möglichkeiten dampfgaren. Ich habe die Methode von hier angewandt (also große Pfanne mit Wasser, Spritzsieb, Deckel). 

Die Teigtaschen dann sofort servieren. Als Beilage passt für mich am besten Salat. Oft wird einfach Ketchup dazu empfohlen (naja), ein frischer Dip gefällt mir da schon besser.




Wir hatten die Buuz Teigtaschen mit Endiviensalat plus Honig-Senfdressing und auch einem Schaffrischkäse-Dip mit Knofel und Petersil. Alles wunderbar! 😋



ich bin ein zotteliges Yak,
(Bildquelle pixabay)


Die ursprüngliche mongolische Küche kennt kaum Gemüse, das raue kontinentale Hochlandklima in der unendlichen Steppe lässt im kurzen Sommer keinen Anbau zu. Die Mongolen ernährten sich traditionell von ihren Tieren, also vom Fleisch und den Milchprodukten ihrer Schafe, Ziegen und Rinder.
Heutzutage lebt noch rund ein Drittel der Bevölkerung als Nomaden und Viehzüchter. Sie halten zum Beispiel Ziegen für Kaschmirwolle oder züchten Pferde, Yaks und auch Kamele. Ich erinnere mich nun auch wieder an einen berührenden Film, den ich vor mehreren Jahren gesehen habe: "die Geschichte vom weinenden Kamel", der das Leben der Menschen in der Steppe zeigt. Kennt ihr ihn? Ich muss im Netz danach suchen...




Die Mongolei ist 20x größer als Österreich und 4-5x größer als Deutschland mit nur 3 Millionen Einwohner, es ist das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Fast die Hälfte der Mongolen lebt heute in der expandierenden Hauptstadt Ulaanbaatar (russisch: Ulan Bator).


Foto von 2014, ebenfalls von Herrn Fliederbaum


Wer hier so grimmig dreinschaut ist Dschinghis Khan, der berühmte und berüchtigte Herrscher der Mongolen im 13. Jahrhundert. 
Dieses begehbare riesige Reiterstandbild aus Stahl liegt in der Nähe der Hauptstadt Ulaanbaatar und ist das größte der Welt. Im Sockel sind Restaurants, Souvenirshops und ein Museum untergebracht, die Aussichtsplattform befindet sich auf dem Kopf des Kriegers. Ziemlich monumental und martial ist das alles. Wart ihr schon dort?



Bildquelle


Unter der Herrschaft seines Sohnes sind die kriegerischen Reiterhorden aus dem Osten 1242 sogar bis nahe vor Wien gekommen und haben Angst und Schrecken verbreitet. Sie sind aber dann bei Wiener Neustadt, 50 km südlich von Wien, aus bis heute unbekannten Gründen umgekehrt und zum Glück endgültig Richtung Osten abgezogen.



Linkliste der "kulinarischen Weltreise"

Regina von bistroglobal.de mit Nudelsuppe - Mongolische Guriltai Shul
Wilma von Pane-Bistecca mit Mongolian Buuz
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Budaatai huurga - mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Khuushuur – mongolische frittierte Teigtaschen
Britta von Brittas Kochbuch mit Budaatai Khuurga - Mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Friederike von Fliederbaum mit Buuz - mongolische Teigtaschen


Die Liste ist komplett und kurz, die mehr oder weniger originale mongolische Küche hat sich bei den Teilnehmerinnen als wenig aufregend erwiesen...











Mittwoch, 22. November 2023

Eclairs für Faule

 


Der Spruch passt doch für mich genauso wie für diese Katze. Ich hätte es aber bitte lieber bequem und weich und wollte nicht auf einem schmalen Metallzaun dösen wie sie...

Auch hätte ich das Bild gern mit Nova und ihrem Dauerblogevent "Zitat im Bild" verlinkt, aber Nova ist seit einiger Zeit "abgetaucht", hoffentlich ist alles gut!

Hätte hätte Fahrradkette... nicht nur Wunschdenken ist das Rezept der Eclairs auf dem Blech, von dem ich neulich schon geschwärmt habe. Unsere rumänische Perle Aurora hat es im Internet entdeckt (entweder in Rumänien oder in Italien, sie spricht beide Sprachen) und ich habe mich heute so Daumen mal Pi ans Nachbasteln gemacht. Ein wunderbares und gut vorzubereitendes Dessert, sage ich euch, und schneller hergestellt als die gleiche Menge Brandteigkrapferl bzw. Windbeutel!

Nur so eine Idee - wenn die Creme weihnachtlich abgeschmeckt würde, könnte ich mir die Sache, natürlich schöner angerichtet, auch als Weihnachtsdessert gut vorstellen. 🎄



Eclairs "für Faule"

Brandteigboden:

125 ml Milch
125 ml Wasser
2 gute Prisen Salz (nicht zu wenig)
1 TL Zucker
80 g Butter
200 g (Dinkel-) Mehl
4 Eier (M)
1/2 P. Backpulver

Vanillepuddingcreme - Crema Pasticcera:

500 ml Milch
1 Vanilleschote (Mark) oder selbstgemachter Vanillezucker
1 Prise Salz
140 g Zucker
6 Eidotter / Eigelb
80 g Stärkemehl
nachträglich ergänzt: ca. 100 g weiche Butter
100 ml Schlagobers / Sahne, steif geschlagen

Schokoglasur:

50 g dunkle Schokolade oder Kuvertüre
15 g Kokosöl


Zubereitung:

Creme kühlt aus mit Folie bedeckt

Einen Brandteig herstellen: 

  • Milch und Wasser mit Salz, Zucker und Butter einmal aufkochen lassen und dann von der Hitze nehmen. 
  • Das Mehl in einem Schwung zugeben und mit einem Kochlöffel einrühren. Den Topf wieder auf die Herdplatte stellen und die Masse unter kräftigem Rühren gut "abbrennen". Es bildet sich eine weiße Schicht am Topfboden. 
  • Die Masse in eine Schüssel umfüllen und überkühlen lassen. Backpulver und die Eier nach und nach mit dem Rührgerät einarbeiten, bis der Teig schön glänzt. 
  • Ein Backblech mit Papier belegen und den Teig möglichst dünn und locker verstreichen, nicht zu sehr zusammendrücken.
    Das geht nicht ganz einfach und es ist eine 2. Person hilfreich, die das Papier festhält.

  • Im Backrohr bei 190°C etwa 20 - 25 Minuten goldbraun backen. Der Brandteig geht dabei ziemlich auf, fällt aber schlussendlich wieder zusammen.
  • Herausnehmen, mit einem Tuch zugedeckt auskühlen lassen, mit der Vanillecreme bestreichen und mit Schokoglasur behübschen. Kalt stellen und in Vierecke geschnitten servieren. 
Vanillepuddingcreme:
  • Milch in einem eher großen Topf mit der ausgekratzten Vanilleschote und Salz aufkochen lassen, ein wenig ziehen lassen und dann die Schote entfernen. 
  • Zucker mit den Eidottern schaumig aufschlagen und das Stärkemehl beifügen. In die heiße Milch einrühren und den Topf wieder auf den Herd stellen. Die Creme nun unter Rühren sanft erhitzen, aber nicht kochen lassen!
  • Ist die Creme eingedickt, vom Herd nehmen und in eine Schüssel umfüllen. Die Oberfläche mit Folie abdecken und auskühlen lassen (siehe Foto oben).
  • Butter schaumig rühren und einarbeiten. 
  • Zum Schluss wird noch das geschlagene Obers untergehoben, die Creme soll aber nicht zu weich sein. Abschmecken. 
Die Creme schmeckt auch für sich als Dessertcreme sehr gut (ohne Butter), eventuell dann mehr Obers einrühren und ein Likörchen! Es bleiben 6 Eiklar / Eiweiß übrig für zB. einen Schokoschneekuchen

Schokoglasur:
  • Die Schokolade gemeinsam mit dem Kokosöl schmelzen und mit einem Löffel über die Creme träufeln. Wer noch genügend aktiv ist, verwendet einen Spritzsack...





Auch wenn ich die Eclairs vom Blech "für Faule" genannt habe, so sind sie doch ein bisschen ein Aufwand. Der lohnt sich aber absolut, das könnt ihr mir glauben... 😇  

Übrigens, Marillenknödel (Aprikosen) für Faule gibt es hier




Sonntag, 12. November 2023

12 von 12 im November und ein sonnig-kalter Sonntag

 


Irgendwas ist immer... schon länger habe ich keine 12 Fotos an einem "normalen" Tag geschafft und das Blogevent bei Caro (draußen nur Kännchen) gilt nur am 12. eines Monats. Aber heute am 12. November 2023 ist es wieder soweit...

vor einem Jahr:
November 2022


1

1    Es ist Sonntag und er beginnt im Waldviertel in Niederösterreich strahlend sonnig mit gerade einmal 1 Grad, wenigstens plus! In einigen Zimmern haben wir noch die alten Fenster aus den 1950-er Jahren. Sie sind nach der kalten und sternenklaren Nacht beschlagen und haben ein schönes Muster bekommen. Wenigstens sind es keine Eisblumen, aber auch die werden im Laufe des Winters kommen. 😕


2

2    Die weißen Schneewittchen Rosen in Morgensonne schauen uns beim Frühstücken zu. Ob die grünen Tomaten auf dem Fensterbrett noch erröten, ist wie jedes Jahr eine spannende Frage. 


3

3    Später schaue mich mir die Rosen aus der Nähe an, die Sorte Schneewittchen gehört zu meinen liebsten Rosen. Sind sie nicht prächtig und das Mitte November... Meine Oma hat sie vor ewigen Zeiten gesetzt und sie wachsen südseitig nahe der Hausmauer seither verlässlich und dankbar bis in den Winter hinein.


4


4    Im Schatten ist es noch empfindlich kalt und so nass wie das Ginkgoblatt in der Wiese. (Ich weiß nie, ob es richtig Gingko oder Ginkgo heißt 😆)


5

5    Zum Glück haben wir die zwei großen Oleander in ihren Töpfen gestern in die Garage verfrachtet, wo sie hoffentlich gut überwintern werden. Hin und wieder noch gießen und so sollte es ihnen bis zum Frühling gut gehen. Kleinere mediterrane Topfpflanzen, wie meine geliebte Zistrose und der Pittosporum (Klebsame) habe ich in den nicht zu warmen Keller gestellt. 



6

6    Dann gehe ich die diversen Vogelhäuschen im Garten befüllen. Die Vogerl sind momentan sehr gefräßig und ganz wild auf das Körnerfutter. Ich hänge immer auch Meisenknödel auf. Füttert ihr auch die Vögel in der kalten Jahreszeit?
Hoffentlich...


7

7    ...so, dass die Katzen der Umgebung die Vogelfutterstellen nicht erreichen können! Hier sonnt sich die Nachbarskatze genüßlich in der Sonne. Und der wilde Wein nähert sich farblich dem Auto an. 


8

8    Auch meine Mutter macht eine kurze Gartenrunde und die Katze nutzt wie immer die Gelegenheit, sich betüdeln zu lassen...


9

9    Einige Minze-Blüten gibt es noch und sie werden sogar von den letzten munteren Bienen besucht.
Honigbienen überwintern ja im Bienenstock, aber einige Wildbienenarten und Hummeln benötigen Überwinterungsmöglichkeiten, wie Laub oder geschützte Hohlräume. Ich schaue heuer besonders darauf, dass Laubhaufen und Totholz im Garten liegen bleiben. Leider ist unser neues Insektenhotel noch nicht bewohnt, das muss sich erst "herumsprechen" äh summen... 


10

10    Zu Mittag gibt es Reste von gestern, das sind überbackene Nudelrosetten, die mit Schinken, Käse und Bechamel gefüllt sind. Aurora, die 24 Stunden-Betreuerin meiner Mutter verwöhnt uns wie immer. 


11

11    Auch Auroras heutige Nachspeise ist wieder ein Gedicht! Das Rezept ihrer "Eclairs für Faule" werde ich demnächst selbst nachbacken und verbloggen, denn der Brandteigboden mit der Vanillecreme (und Schoko) darauf ist einfach zuu köstlich. 


12

12    So schnell bin ich beim 12. Foto des Tages und bei der Heimfahrt nach Wien angelangt. Die Skyline von Wien wird immer moderner und himmelwärts gerichtet, es wird unglaublich viel gebaut und die letzten freien Flächen in der Stadt verschwinden. Kann das niemand stoppen?



Bonusbild mit gemütlichem Abendtee zu Hause. Macht es euch auch gemütlich und genießt so wie ich die langen dunklen Abende! Eine Kerze darf auch nicht fehlen, oder?

Alles Liebe aus Wien und danke an Caro für die monatliche Bilder-Sammlung! 





Donnerstag, 26. Oktober 2023

die "drei Schwestern" und ein Herbstsalat

 

Bild gesehen bei etsy

Mit den "drei Schwestern" meine ich heute jedoch Mais, Bohne und Kürbis. Die drei werden von vielen indigenen Völkern in Nordamerika seit jeher gemeinsam angepflanzt. Man liest oft von Maya oder Azteken Anbaumethode, aber diese ist von Mexiko bis hinauf zur kanadischen Grenze bekannt, sagt mein interessantes und wunderschönes Buch, das ich letztlich verschlungen habe (Lesetipp, siehe ganz unten). 

Mich fasziniert diese Pflanzmethode der drei Gemüsesorten sehr, bei der im Frühling Samen von Mais, Bohnen und Kürbis in ein einziges Pflanzloch oder zumindest nah beieinander in den Boden gelegt werden. Als erstes keimt der Mais und wächst dem Licht entgegen. Dann kommt die Bohnenpflanze aus der Erde und rankt sich um die Mais-Stütze hinauf. Der letzte ist der Kürbis, der am Boden rundherum wächst und die Erde im Sommer auch feucht und unkrautfrei hält als sozusagen lebender Mulch. 

Alle drei profitieren von den jeweils anderen beiden und ergänzen einander, auch was die Pflanzennährstoffe (Stickstoff, Phosphor etc.) und den Wurzelraum (flach, tief) in der Wachstumsphase angeht. Sie reifen ungefähr zur gleichen Zeit bzw. können nach und nach geerntet werden. Und sie passen auch in der Küche perfekt zueinander als ausgewogene Lieferanten von Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. 


Ist das nicht eine geniale Symbiose? Habt ihr eine solche Mischkultur-Pflanzmethode schon ausprobiert, wer kennt sie? Wie sind eure Erfahrungen? Ich freue mich über eure Kommentare!


Ich bleibe dran und möchte das unbedingt nächstes Jahr im Garten testen, das Internet ist voll von Infos und Tipps. Bis dahin sammle ich "drei Schwestern" Rezepte, das erste ist der heutige herbstliche Salat, der gleich alle drei vereint. 



"drei Schwestern" Salat vegan

(für ca. 4 Pers. als Hauptspeise)

2 frische Maiskolben
150 g, 1 kl. Dose Cannellini-Bohnen
200 g Fisolen / grüne Bohnen
200 g Kürbis, zB. Butternuss, entkernt gewogen
etwas Pflanzenöl zum Braten
Salz, Pfeffer
1 gute Prise Kurkuma
1 kleine rote, milde Zwiebel
beliebiger grüner Salat
1-2 Tomaten
1 Hand voll Kürbiskerne zum Bestreuen
optional ein wenig Kürbiskernöl
Petersilie

Dressing:
2 TL milder Senf
1 Knoblauchzehe, gerieben
2 EL Balsamico
reichlich gutes Pflanzenöl
Salz
schwarzer Pfeffer und Cayennepfeffer

Zubereitung:

  • Die Maiskolben im Ganzen in reichlich Salzwasser weich kochen und ein bisschen auskühlen lassen. Die Kolben dann aufrecht halten und die Maiskörner mit einem scharfen Messer herunter schneiden. 
  • Die gegarten Bohnen abspülen und abtropfen lassen.
  • Die Fisolen bzw. grünen Bohnen putzen, d.h. die Enden abschneiden und je nach Größe halbieren oder dritteln. In Salzwasser bissfest kochen, dann abschrecken und abtropfen lassen. 
  • Den Kürbis mit Schale in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne in etwas Öl weich braten. Mit Salz und Kurkuma würzen und mitsamt dem Bratöl für den Salat verwenden. 
  • Zwiebel und Tomaten schneiden.
  • Die Zutaten für das Dressing vermixen und mit den Salatzutaten vermischen, ein wenig durchziehen lassen. 
  • Den Salat mit Kürbiskernen und Petersil bestreuen. Wer will kann ihn auch mit dem dunklen Kürbiskernöl beträufeln, was aber optisch nicht mehr so gut aussieht... 


Herrlich!
Gutes Brot dazu und vielleicht auch ein wachsweiches Ei, was dann aber nicht mehr vegan ist. Je nach Belieben und Saison nimmt man mehr grünen Salat oder Rohkost für mehr Frische... 



wildes Gras, aber kein Süßgras

Lesetipp (unbezahlte Werbung): 

Robin Wall Kimmerer: Geflochtenes Süßgras, die Weisheit der Pflanzen. Aufbau-Verlag.

Das namensgebende Süßgras oder duftende Mariengras (Hierochloe odorata) ist wie Waldmeister cumarinhaltig. Es wird getrocknet, geflochten und spielt bei Ritualen von Indigenen oft eine wichtige Rolle. 

Die Autorin ist Biologin und Professorin an der Uni von Syracuse im Bundesstaat New York im Norden der USA und Indigene vom Stamm der Potawatomi. Für manche indigenen Völker war der nahe Onondaga Lake ein besonderer und heiliger Ort. Doch durch die Industrialisierung und Einleitung von sämtlichen ungeklärten und auch giftigen Abwässern gilt er heute als der am stärksten verschmutzte See der USA - nicht nur die Quecksilber-Gehalte sind "beeindruckend". Dieser tote See ist nur ein Beispiel im Buch für die Zerstörung der Natur, auch wenn hier offenbar ein Umdenken eingesetzt hat. 

Das Buch ist eine Essaysammlung, die das Leben der Autorin und die Geschichte ihres Volkes mit viel wissenschaftlichem und indigenem Pflanzenwissen verbindet. Es ist sehr schön und berührend zu lesen und ihre Liebe zu Pflanzen und zur Erde (Mutter Erde) spürt man in jeder Zeile. 

Wie die indigenem Völker ursprünglich im Einklang mit der Natur gelebt haben, beeindruckt mich sehr und ich habe in den letzten Jahren viel darüber gelesen. Sie sahen die Natur als belebt an und drückten das auch mit ihrer lebensbetonenden Sprache aus. Tiere und Pflanzen (auch Steine) galten bei ihnen nicht als Objekte oder Sache, sondern als nichtmenschliche Verwandte. Der Mensch steht nicht wie bei uns an der Spitze der Schöpfung und macht sie sich auch nicht "untertan". Mit einer solchen indigenen Philosophie muss doch der Umgang mit der Natur ein anderer sein, oder?

Bei den so genannten "Entdeckungen" und Annektionen der neuen Welt durch den weißen Mann sind tragischerweise nicht nur Menschen bzw. Völker, sondern auch total entgegengesetzte Weltanschauungen wortwörtlich aufeinander geprallt. 


auch das ist kein Süßgras... nur schöne Gräser in den Bergen in Oberösterreich


"Nimm nie mehr als die Hälfte von dem, was dir die Natur bereit hält".
"Ernte so, dass du möglichst wenig Schaden anrichtest."
"Danke für das, was dir geschenkt wurde."

Das sind einzelne Sätze aus dem Buch über die indigene "ehrenhafte Ernte". Sie klingen heutzutage angesichts der industriellen profitorientierten Landwirtschaft ja eher weltfremd, oder? Aber was wäre, wenn wir uns diese Prinzipien aneignen und erst einmal im Kleinen damit beginnen würden? Wenn wir alle eine Kultur der Dankbarkeit gegenüber der Natur leben würden... ich habe es mir mittlerweile angewöhnt, mich zu bedanken. Ihr auch?

Wäre es dann noch möglich, dass, wie zum Beispiel bei uns im kleinen Österreich, täglich eine Fläche von 10 Hektar Natur bzw. Ackerland vernichtet und verbaut wird? Damit sind wir traurigerweise Europameister und es ist keine politische Änderung in Sicht. 

Weltweiter Treibhausgas-Anstieg, Artensterben, Abholzung von Urwäldern, Bodenvergiftung und Versiegelung, industrieller Bergbau und radioaktiver Abfall, totes Wasser und vieles mehr, mensch könnte verzweifeln. Ein besonderer und gewaltsamer Irrsinn für Mensch und Natur in unserer Nähe ist in der Ukraine im Gange und hat im Nahen Osten begonnen. Ist die Menschheit ver-rückt geworden, wer oder was rückt sie / uns wieder gerade (soferne wir es überleben)? 

Die Autorin erklärt aber auch und gibt uns Mut, wie es weitergehen könnte...
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, ich habe es bereits mehrfach verschenkt und kann es wirklich empfehlen. Auch den Herbstsalat der "drei Schwestern". 

Kennt ihr das Buch?




Donnerstag, 19. Oktober 2023

Jamaika und Bananenbrot

 

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Jamaika - die besten Rezepte und Gerichte




Jamaika in der Karibik steht im Oktober auf dem Reiseplan von Volkers "kulinarischer Weltreise". Wer denkt da nicht sofort an türkisblaues Meer und weiße Strände, Palmen im Wind, Sonne, Urlaub, Bob Marley...




Ich drehe also im herbstlichen Wien die passende Musik auf und backe beschwingt ein kleines süßes Bananenbrot mit Kokos und mit relativ viel Rum, das Rezept verträgt ihn... Es stammt von hier, ich habe die Mengenverhältnisse ungefähr übernommen, aber den Kuchen doch ein bisschen anders gemacht, zum Beispiel auch mit ein wenig Mango. Sie sollte aber schön reif und süß sein, so wie die Bananen.

Jamaika wird oft als Mango-Himmel bezeichnet, auch werden Bananen, Kaffee und Zuckerrohr angebaut - für den Export und nicht für die lokale Bevölkerung. Deren Lebensqualität wird als schlecht bezeichnet, Kriminalität und Korruption sind ein großes Problem. Jamaika gehört zwar zu den wohlhabenden Ländern in der Karibik, trotzdem lebt ein Fünftel der EinwohnerInnen unterhalb der Armutsgrenze. Die wichtigsten Devisenquellen sind der Tourismus und das Geld, das ausgewanderte JamaikanerInnen nach Hause überweisen... 

Ende der 1970er sang Bob Marley von "So much trouble in the world". Ärger und Probleme in der Welt haben nicht abgenommen seither... 






mein jamaikanisches Bananenbrot
für 1 kl. Kastenform, ca. 25 cm

2 kleine reife Bananen
1/2 reife Mango
1 bio Limette, Schalenabrieb und Saft
25 g weiche Butter
1 EL Joghurt
100 g brauner Zucker
1 TL selbstgemachter Vanillezucker
1 Ei (M)
1 Prise Salz
2 EL brauner, karibischer Rum, gerne mehr
190 g Mehl
30 g Stärkemehl
20 g Kokosflocken
1/2 P. Weinstein Backpulver

Guss:
2 EL Rum
Staubzucker
1 Hand voll Kokosflocken zum Bestreuen

  • Die Bananen und Mango schälen und das Fruchtfleisch mit Limettensaft pürieren Es wird ungefähr 250 g Fruchtpüree benötigt, Reste essen. 😋
  • Eine kleine Kastenform mit Backpapier auskleiden oder müllsparend befetten und bemehlen. Das Backrohr auf 180°C vorheizen.
  • Das Ei trennen, aus Eiklar und der Prise Salz Schnee schlagen und beiseite stellen.
  • Butter, Zucker, Eidotter, Joghurt und Limettenabrieb langsam schaumig schlagen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. 
  • Fruchpüree und Rum einrühren - wer will verwendet mehr braunen Rum. Die trockenen vermischten Zutaten Mehl, Kokos und Backpulver mit einem Löffel einmengen, zum Schluss den Eischnee unterheben. 
  • Die Masse in der Kastenform etwa 40 - 45 Minuten backen. Den Kuchen stürzen und weitgehend auskühlen lassen.
  • Für den Guss wird Rum mit so viel Staubzucker verrührt, bis eine dickliche Glasurmasse entsteht. Den Kuchen behübschen und mit ein wenig Kokos bestreuen. 

Schmeckt sehr gut und fruchtig, aber der Kuchen steht und fällt natürlich mit dem Reifegrad der Früchte! 🍌
 
Liebe Grüße aus Wien



Linkliste der #kulinarischen Weltreise

(wird ergänzt)

Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Jamaikanischer Rumkuchen Michael von SalzigSüssLecker mit Mexikanische Maissuppe mit Hühnchen Wilma von Pane-Bistecca mit Jamaikanisches Chili con Carne mit Kokosnussreis und gebratenen Bananen Simone von zimtkringel mit Jamaican Dark Stout Punch Regina von bistroglobal mit Jerkfish Britta von Brittas Kochbuch mit Jamaikanische Jerk Gewürzmischung Britta von Brittas Kochbuch mit Jerk Chicken Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Geschmorter Ochsenschwanz aus Jamaika




Sonntag, 15. Oktober 2023

komm Abendessen...


Blog-Event CCI - Abendbrot (Einsendeschluss 15. Oktober 2023)


Bei uns in Wien wird zum Abendessen oder Nachtmahl gerufen... mit oder ohne Brot. 😏

Britta möchte mit ihrem Blogevent bei Zorra das in ihrer (und meiner) Kindheit tägliche klassische Abend-BROT in Erinnerung rufen. 





Auch wenn wir heute oft ein warmes Abendessen genießen, so habe ich doch einige bewährte Brotaufstriche auf dem Blog:

Mandel-Lauch, Foto oben
Rote Rüben (Bete)
Geflügelleber
veganer "Leber"-Aufstrich
Mandel-Ofengemüse, vegan

Den Mandel-Lauch Aufstrich vom Foto kenne ich von einem Heurigen*), wo er zu dünn aufgeschnittenem kalten Putenbraten und Brot serviert wurde, was eine sehr feine Sache ist. 


In einem anderen Heurigenlokal essen wir sehr gerne Wildschweinschinken mit Krendip (Meerrettich) und Preiselbeeren. Gutes Bauernbrot (und ein Weinchen) dazu und jeder Abend ist gerettet! 
Mir persönlich gefällt dabei vor allem die Kombination herzhaft mit fruchtig und auch Chutneys mag ich gern, zum Beispiel zu Käse. Herr Fliederbaum ist nicht so begeistert davon, trotzdem gibt es bei mir oft ein selbst gekochtes Chutney. 

Das heutige Chutney hat den Vorteil, dass es mit Preiselbeeren aus dem Glas zubereitet wird, die die Süße bereits mitbringen. Leider hat meines nicht die schöne Preiselbeerfarbe behalten, aber das betrifft nur die Optik. 



Preiselbeerchutney

1 kl. Glas bio Wildpreiselbeeren, ca. 250 g
1 kleine rote Zwiebel, klein geschnitten
etwas Öl zum Anbraten
1/2 TL Honig, je nach Süße-Bedarf auch etwas mehr
1 Knoblauchzehe, zerdrückt oder gerieben
Salz
Pfeffer
Chili
1 EL Balsamico
1 Schluck Rotwein


Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel gemeinsam mit dem Honig sehr langsam glasig weich braten. Nicht Farbe nehmen lassen. Die restlichen Zutaten dazu geben, dabei die Preiselbeeren samt der Flüssigkeit aus dem Glas verwenden.
Einmal aufkochen, danach noch etwa 15 Minuten unter häufigem Umrühren leicht köcheln lassen. Das Chutney soll ein wenig eindicken. Dann abschmecken, in ein Glas oder Schüsserl füllen und weitgehend auskühlen lassen. 
(Im Kühlschrank aufbewahren. Da ich immer nur kleine Mengen einkoche, weiß ich nicht, wie lange es sich hält...)




Das Chutney ist gut vorzubereiten und macht sich auf jeder Käseplatte gut. Oder aber wie erwähnt passt es super zu einem milden Schinken oder Wildschinken, dazu Oberskren (Sahne-Meerrettich) oder frischer Kren und gutes Brot. Herrlich!



Auch am nächsten Tag habe ich frisches Bauernbrot mit dem restlichen Rohschinken belegt, darauf einige Kleckse Chutney und alles bestreut mit ein wenig frischem Kren (Meerrettich). So lasse ich mir "Abendbrot" gefallen! 

Danke, Britta für diese nette Blogevent-Idee!




*) Heuriger bezeichnet sowohl ein Weinlokal in Ostösterreich als auch den jungen Wein vom heurigen Jahr. 



Dieses Schild haben wir bei einem Spaziergang entdeckt. Es ist offenbar notwendig, darauf hinzuweisen, dass Weintrauben und Blätter dem Weingarten-Inhaber gehören. Muss man wirklich alles einzäunen, um nicht Opfer von Dieben zu werden? 

In den Medien liest man immer wieder, dass im Frühjahr Weinblätter säckeweise abgerupft werden, was nicht nur illegal ist, sondern die Pflanze schädigt. Jetzt im Herbst war von besonders dreisten Diebstählen von Weintrauben die Rede, dabei ging es um das tonnenweise Abernten von reifen Trauben. Ich finde das unglaublich und traurig! Wer macht so was...

Das Schild wird demnächst verlinkt mit Arti und ihrer Schildersammlung.

Liebe Grüße aus Wien