Dienstag, 28. November 2023

Mongolische Teigtaschen



Mongolei-Foto von 2014, im Oktober wird es dort schon winterlich


Die unendlichen, weiten Steppen der Mongolei stelle ich mir landschaftlich echt faszinierend vor! Im Herbst 2014 war Herr Fliederbaum auf Dienstreise in der Mongolei und schickte mir manchmal Fotos. Ich hatte mich dann in Wien erstmals an die mongolischen Teigtaschen namens Buuz oder Buuds gewagt - diese sind mit Fleisch gefüllt und werden über Dampf gegart.



Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in der Mongolei - die besten Rezepte und Gerichte


Für die "kulinarische Weltreise" von Volker im November 2023 habe ich Buuz jetzt wieder einmal nachgekocht und den damaligen Blogbeitrag ganz neu gestaltet. 




Buuz - meine dunklen mongolischen Teigtaschen

Zutaten für 18 - 20 Teigtaschen für 2 hungrige Personen:

Teig:
125 g Weizenmehl (hier mit dunklem Emmermehl gemischt)
ca. 75 ml kaltes Wasser
(Mengenverhältnis beliebig erweiterbar, das Verhältnis von Mehl zu Wasser ist 5:3)

Fülle:
150 g faschiertes Lammfleisch / Hackfleisch
(nicht allzu mager; zum Beispiel vom türkischen Fleischer, wo auch fettere Anteile mit faschiert werden. Ich lasse Lammfleisch immer doppelt faschieren bzw. vom Fleischwolf zerkleinern.)

½ weiße Zwiebel, fein geschnitten
1 Knoblauchzehe, gerieben
Salz
Pfeffer
ein wenig Majoran
etwas frische Petersilie, gehackt

Zubereitung:
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit der einen Hand einen festen Teig zu kneten beginnen, indem man das Wasser mit der anderen Hand langsam dazu leert. Den Teig etwa 15 Minuten zugedeckt kalt rasten lassen, eine längere Ruhezeit ist auch kein Problem.

Die Zutaten für die Fülle vermischen und kräftig würzen, da der Teig ja ungesalzen ist. Mit einem Schluck Wasser wird die Fülle geschmeidiger. Mehr Gewürze zu verwenden ist nicht üblich. 

Den Teig auf einer bemehlten Unterlage zu einer Rolle formen und Stücke abschneiden. Jedes Stück einzeln ausrollen, ein Löfferl Fülle drauf geben, die Ränder mit Wasser betupfen und verschließen. Buuz werden meist sehr einfach geformt, entweder wie mein Foto oben zeigt oder rund wie diese Teigtaschen

Die Tascherl nun zugedeckt 15 Minuten je nach euren Möglichkeiten dampfgaren. Ich habe die Methode von hier angewandt (also große Pfanne mit Wasser, Spritzsieb, Deckel). 

Die Teigtaschen dann sofort servieren. Als Beilage passt für mich am besten Salat. Oft wird einfach Ketchup dazu empfohlen (naja), ein frischer Dip gefällt mir da schon besser.




Wir hatten die Buuz Teigtaschen mit Endiviensalat plus Honig-Senfdressing und auch einem Schaffrischkäse-Dip mit Knofel und Petersil. Alles wunderbar! 😋



ich bin ein zotteliges Yak,
(Bildquelle pixabay)


Die ursprüngliche mongolische Küche kennt kaum Gemüse, das raue kontinentale Hochlandklima in der unendlichen Steppe lässt im kurzen Sommer keinen Anbau zu. Die Mongolen ernährten sich traditionell von ihren Tieren, also vom Fleisch und den Milchprodukten ihrer Schafe, Ziegen und Rinder.
Heutzutage lebt noch rund ein Drittel der Bevölkerung als Nomaden und Viehzüchter. Sie halten zum Beispiel Ziegen für Kaschmirwolle oder züchten Pferde, Yaks und auch Kamele. Ich erinnere mich nun auch wieder an einen berührenden Film, den ich vor mehreren Jahren gesehen habe: "die Geschichte vom weinenden Kamel", der das Leben der Menschen in der Steppe zeigt. Kennt ihr ihn? Ich muss im Netz danach suchen...




Die Mongolei ist 20x größer als Österreich und 4-5x größer als Deutschland mit nur 3 Millionen Einwohner, es ist das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Fast die Hälfte der Mongolen lebt heute in der expandierenden Hauptstadt Ulaanbaatar (russisch: Ulan Bator).


Foto von 2014, ebenfalls von Herrn Fliederbaum


Wer hier so grimmig dreinschaut ist Dschinghis Khan, der berühmte und berüchtigte Herrscher der Mongolen im 13. Jahrhundert. 
Dieses begehbare riesige Reiterstandbild aus Stahl liegt in der Nähe der Hauptstadt Ulaanbaatar und ist das größte der Welt. Im Sockel sind Restaurants, Souvenirshops und ein Museum untergebracht, die Aussichtsplattform befindet sich auf dem Kopf des Kriegers. Ziemlich monumental und martial ist das alles. Wart ihr schon dort?



Bildquelle


Unter der Herrschaft seines Sohnes sind die kriegerischen Reiterhorden aus dem Osten 1242 sogar bis nahe vor Wien gekommen und haben Angst und Schrecken verbreitet. Sie sind aber dann bei Wiener Neustadt, 50 km südlich von Wien, aus bis heute unbekannten Gründen umgekehrt und zum Glück endgültig Richtung Osten abgezogen.



Linkliste der "kulinarischen Weltreise"

Regina von bistroglobal.de mit Nudelsuppe - Mongolische Guriltai Shul
Wilma von Pane-Bistecca mit Mongolian Buuz
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Budaatai huurga - mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Khuushuur – mongolische frittierte Teigtaschen
Britta von Brittas Kochbuch mit Budaatai Khuurga - Mongolische Reispfanne mit Fleisch und Gemüse
Friederike von Fliederbaum mit Buuz - mongolische Teigtaschen


Die Liste ist komplett und kurz, die mehr oder weniger originale mongolische Küche hat sich bei den Teilnehmerinnen als wenig aufregend erwiesen...











Mittwoch, 22. November 2023

Eclairs für Faule

 


Der Spruch passt doch für mich genauso wie für diese Katze. Ich hätte es aber bitte lieber bequem und weich und wollte nicht auf einem schmalen Metallzaun dösen wie sie...

Auch hätte ich das Bild gern mit Nova und ihrem Dauerblogevent "Zitat im Bild" verlinkt, aber Nova ist seit einiger Zeit "abgetaucht", hoffentlich ist alles gut!

Hätte hätte Fahrradkette... nicht nur Wunschdenken ist das Rezept der Eclairs auf dem Blech, von dem ich neulich schon geschwärmt habe. Unsere rumänische Perle Aurora hat es im Internet entdeckt (entweder in Rumänien oder in Italien, sie spricht beide Sprachen) und ich habe mich heute so Daumen mal Pi ans Nachbasteln gemacht. Ein wunderbares und gut vorzubereitendes Dessert, sage ich euch, und schneller hergestellt als die gleiche Menge Brandteigkrapferl bzw. Windbeutel!

Nur so eine Idee - wenn die Creme weihnachtlich abgeschmeckt würde, könnte ich mir die Sache, natürlich schöner angerichtet, auch als Weihnachtsdessert gut vorstellen. 🎄



Eclairs "für Faule"

Brandteigboden:

125 ml Milch
125 ml Wasser
2 gute Prisen Salz (nicht zu wenig)
1 TL Zucker
80 g Butter
200 g (Dinkel-) Mehl
4 Eier (M)
1/2 P. Backpulver

Vanillepuddingcreme - Crema Pasticcera:

500 ml Milch
1 Vanilleschote (Mark) oder selbstgemachter Vanillezucker
1 Prise Salz
140 g Zucker
6 Eidotter / Eigelb
80 g Stärkemehl
nachträglich ergänzt: ca. 100 g weiche Butter
100 ml Schlagobers / Sahne, steif geschlagen

Schokoglasur:

50 g dunkle Schokolade oder Kuvertüre
15 g Kokosöl


Zubereitung:

Creme kühlt aus mit Folie bedeckt

Einen Brandteig herstellen: 

  • Milch und Wasser mit Salz, Zucker und Butter einmal aufkochen lassen und dann von der Hitze nehmen. 
  • Das Mehl in einem Schwung zugeben und mit einem Kochlöffel einrühren. Den Topf wieder auf die Herdplatte stellen und die Masse unter kräftigem Rühren gut "abbrennen". Es bildet sich eine weiße Schicht am Topfboden. 
  • Die Masse in eine Schüssel umfüllen und überkühlen lassen. Backpulver und die Eier nach und nach mit dem Rührgerät einarbeiten, bis der Teig schön glänzt. 
  • Ein Backblech mit Papier belegen und den Teig möglichst dünn und locker verstreichen, nicht zu sehr zusammendrücken.
    Das geht nicht ganz einfach und es ist eine 2. Person hilfreich, die das Papier festhält.

  • Im Backrohr bei 190°C etwa 20 - 25 Minuten goldbraun backen. Der Brandteig geht dabei ziemlich auf, fällt aber schlussendlich wieder zusammen.
  • Herausnehmen, mit einem Tuch zugedeckt auskühlen lassen, mit der Vanillecreme bestreichen und mit Schokoglasur behübschen. Kalt stellen und in Vierecke geschnitten servieren. 
Vanillepuddingcreme:
  • Milch in einem eher großen Topf mit der ausgekratzten Vanilleschote und Salz aufkochen lassen, ein wenig ziehen lassen und dann die Schote entfernen. 
  • Zucker mit den Eidottern schaumig aufschlagen und das Stärkemehl beifügen. In die heiße Milch einrühren und den Topf wieder auf den Herd stellen. Die Creme nun unter Rühren sanft erhitzen, aber nicht kochen lassen!
  • Ist die Creme eingedickt, vom Herd nehmen und in eine Schüssel umfüllen. Die Oberfläche mit Folie abdecken und auskühlen lassen (siehe Foto oben).
  • Butter schaumig rühren und einarbeiten. 
  • Zum Schluss wird noch das geschlagene Obers untergehoben, die Creme soll aber nicht zu weich sein. Abschmecken. 
Die Creme schmeckt auch für sich als Dessertcreme sehr gut (ohne Butter), eventuell dann mehr Obers einrühren und ein Likörchen! Es bleiben 6 Eiklar / Eiweiß übrig für zB. einen Schokoschneekuchen

Schokoglasur:
  • Die Schokolade gemeinsam mit dem Kokosöl schmelzen und mit einem Löffel über die Creme träufeln. Wer noch genügend aktiv ist, verwendet einen Spritzsack...





Auch wenn ich die Eclairs vom Blech "für Faule" genannt habe, so sind sie doch ein bisschen ein Aufwand. Der lohnt sich aber absolut, das könnt ihr mir glauben... 😇  

Übrigens, Marillenknödel (Aprikosen) für Faule gibt es hier




Sonntag, 12. November 2023

12 von 12 im November und ein sonnig-kalter Sonntag

 


Irgendwas ist immer... schon länger habe ich keine 12 Fotos an einem "normalen" Tag geschafft und das Blogevent bei Caro (draußen nur Kännchen) gilt nur am 12. eines Monats. Aber heute am 12. November 2023 ist es wieder soweit...

vor einem Jahr:
November 2022


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1    Es ist Sonntag und er beginnt im Waldviertel in Niederösterreich strahlend sonnig mit gerade einmal 1 Grad, wenigstens plus! In einigen Zimmern haben wir noch die alten Fenster aus den 1950-er Jahren. Sie sind nach der kalten und sternenklaren Nacht beschlagen und haben ein schönes Muster bekommen. Wenigstens sind es keine Eisblumen, aber auch die werden im Laufe des Winters kommen. 😕


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2    Die weißen Schneewittchen Rosen in Morgensonne schauen uns beim Frühstücken zu. Ob die grünen Tomaten auf dem Fensterbrett noch erröten, ist wie jedes Jahr eine spannende Frage. 


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3    Später schaue mich mir die Rosen aus der Nähe an, die Sorte Schneewittchen gehört zu meinen liebsten Rosen. Sind sie nicht prächtig und das Mitte November... Meine Oma hat sie vor ewigen Zeiten gesetzt und sie wachsen südseitig nahe der Hausmauer seither verlässlich und dankbar bis in den Winter hinein.


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4    Im Schatten ist es noch empfindlich kalt und so nass wie das Ginkgoblatt in der Wiese. (Ich weiß nie, ob es richtig Gingko oder Ginkgo heißt 😆)


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5    Zum Glück haben wir die zwei großen Oleander in ihren Töpfen gestern in die Garage verfrachtet, wo sie hoffentlich gut überwintern werden. Hin und wieder noch gießen und so sollte es ihnen bis zum Frühling gut gehen. Kleinere mediterrane Topfpflanzen, wie meine geliebte Zistrose und der Pittosporum (Klebsame) habe ich in den nicht zu warmen Keller gestellt. 



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6    Dann gehe ich die diversen Vogelhäuschen im Garten befüllen. Die Vogerl sind momentan sehr gefräßig und ganz wild auf das Körnerfutter. Ich hänge immer auch Meisenknödel auf. Füttert ihr auch die Vögel in der kalten Jahreszeit?
Hoffentlich...


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7    ...so, dass die Katzen der Umgebung die Vogelfutterstellen nicht erreichen können! Hier sonnt sich die Nachbarskatze genüßlich in der Sonne. Und der wilde Wein nähert sich farblich dem Auto an. 


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8    Auch meine Mutter macht eine kurze Gartenrunde und die Katze nutzt wie immer die Gelegenheit, sich betüdeln zu lassen...


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9    Einige Minze-Blüten gibt es noch und sie werden sogar von den letzten munteren Bienen besucht.
Honigbienen überwintern ja im Bienenstock, aber einige Wildbienenarten und Hummeln benötigen Überwinterungsmöglichkeiten, wie Laub oder geschützte Hohlräume. Ich schaue heuer besonders darauf, dass Laubhaufen und Totholz im Garten liegen bleiben. Leider ist unser neues Insektenhotel noch nicht bewohnt, das muss sich erst "herumsprechen" äh summen... 


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10    Zu Mittag gibt es Reste von gestern, das sind überbackene Nudelrosetten, die mit Schinken, Käse und Bechamel gefüllt sind. Aurora, die 24 Stunden-Betreuerin meiner Mutter verwöhnt uns wie immer. 


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11    Auch Auroras heutige Nachspeise ist wieder ein Gedicht! Das Rezept ihrer "Eclairs für Faule" werde ich demnächst selbst nachbacken und verbloggen, denn der Brandteigboden mit der Vanillecreme (und Schoko) darauf ist einfach zuu köstlich. 


12

12    So schnell bin ich beim 12. Foto des Tages und bei der Heimfahrt nach Wien angelangt. Die Skyline von Wien wird immer moderner und himmelwärts gerichtet, es wird unglaublich viel gebaut und die letzten freien Flächen in der Stadt verschwinden. Kann das niemand stoppen?



Bonusbild mit gemütlichem Abendtee zu Hause. Macht es euch auch gemütlich und genießt so wie ich die langen dunklen Abende! Eine Kerze darf auch nicht fehlen, oder?

Alles Liebe aus Wien und danke an Caro für die monatliche Bilder-Sammlung!