Dienstag, 1. August 2023

Schafgarbe und Sirup

 


Hochsommer ist Sirupzeit!
Zumindest bei mir, denn genau jetzt stehen die meisten 
Kräuter und Wildpflanzen in voller Kraft oder Blüte und haben viel Geschmack, Heilkraft und Duft! 


Setzt doch einen Sommersirup an! 



Die Collage zeigt die besten und meine liebsten Sirupe:
linke Seite:

*) 
Beim dem Foto rechts unten sieht man, dass eigentlich zu viel Schafgarbenkraut drin ist. Mehr ist nicht immer gut und im Nachhinein ist frau immer gescheiter! Aber... 
Ja, ich hatte es mit der Menge wohl übertrieben und beim Abfüllen schmeckte der Sirup auch zuuu intensiv, würzig und interessanterweise scharf. Irgendwie unrund und nicht gut zu trinken. Ich war verstimmt, die Schafgarbensirup-Flaschen landeten im Keller (zum Glück) und irgendwann hatte ich sie vergessen. Nach ein paar Jahren sind sie mir wieder "begegnet" und siehe da... der Sirup hatte sich total gewandelt, er schmeckte mild, schön aromatisch und richtig harmonisch! Gut Ding braucht Weile; nicht immer, aber hier stimmte das Sprichwort.

So war ich mit der Schafgarbe wieder versöhnt und feiere sie seither jedes Jahr mit ihrem Sirup!! 
Immer öfter setze ich nun einen schnellen Sirup in einer 1-Liter Glasflasche an. Bereits ab dem nächsten Tag ist er trinkfertig und braucht auch nicht unbedingt abgefüllt zu werden. 



Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) ist ein richtiges Frauen- und Powerkraut und große Heilpflanze. Garbe kommt vom althochdeutschen "garwe" und bedeutet die Heilende, das sagt ja schon alles. Die ganze Pflanze ist nutzbar und sie hat im Hochsommer um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, die größte Heilkraft. 

Liebe Frauen, also genau jetzt sollten wir die Venuspflanze Schafgarbe mit Blüten, Stängel und den obersten schönen Blättern pflücken, essen, verarbeiten und auch für den Winter für einen heilkräftigen Tee trocknen! Die zarten gefiederten Blättchen heißen nicht umsonst "Augenbrauen der Venus"...



Bei uns wächst die Schafgarbe im Garten und kommt jedes Jahr wieder. Ich mähe sie auch nicht ab, sondern lasse sowieso immer Blumen-Inseln im Gras stehen. Im Frühling sind es die Gänseblümchen, später die Margeriten und jetzt die Schafgarben. Bienen und Hummeln mögen die Blüten, weil sie einen hohen Pollen- und Nektargehalt haben... wenn es nur mehr Insekten gäbe. Kommt zu mir, da findet ihr Nahrung und immer auch Wasser!  


Nicht nur Insekten, auch Amseln und die Nachbarskatze schätzen eine Wasserstelle im Garten!




schneller Sommersirup

Für eine 1-Liter Flasche koche ich einen Zuckersirup aus 500 ml Wasser und 500 g Zucker und lasse ihn auskühlen. Meist verwende ich handelsüblichen "Sirupzucker", der enthält bereits die Zitronensäure und man braucht keine zusätzlichen Zitronen. 
Dann streife ich durch den Garten und pflücke, was mir begegnet: momentan ist das zum Beispiel Schafgarbe, einige Minze Blättchen, letzte Lavendelblüten, ein oder zwei Brombeeren oder Walderdbeeren für die Farbe... 

Tipp: Schafgarbe und ein wenig Minze passen sehr gut zusammen! 

Durch die Beeren färbt sich der Sirup-Ansatz schon nach kurzer Zeit rosa. Er sollte anfangs ein paar Mal umgerührt und die Pflanzenteile, die aus dem Zuckerwasser herausstehen, wieder eingetaucht werden.
Am nächsten Tag kann der Sirup bereits verkostet werden, aber je länger die Pflanzen ziehen dürfen, desto gehaltvoller wird das Ganze natürlich (Achtung auf Schimmelbildung). Die Blüten fische ich dann mit einer Gabel aus der Flasche oder manchmal, aber nicht immer, fülle ich den Sirup auch durch ein Sieb um. 



Ein Liter Sirup ist bei uns im Sommer ziemlich schnell verbraucht, mit Wasser aufgespritzt, mit Tonic und Martini, mit Prosecco... jede Sirupsorte passt dazu! Aber ist die Flasche leer, kommt eben bald die nächste Sirupvariante dran (Tipps siehe Collage ganz oben)! 😋


Liebe Sommergrüße, was sind denn eure liebsten Sirupe? Macht ihr auch Sirup selbst? 




8 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen Tipp! Ich kannte Schafgarbe bisher nur als ganz zartes Früh-Frühlingskraut in der Suppe oder hübsch blühend im Sommerblumenstrauß. Ich brauche eh wieder Sirup, da kommt mir das Rezept gerade richtig!

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    1. sehr schön :-)) Schafgarbe in Suppe hab ich noch nicht probiert.
      Ich finde, Sirup es lohnt sich immer und ist auch gar kein Aufwand. Momentan steht bei mir Basilikum und Minze in den Startlöchern...

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  2. Ich liebe die Schafgarbe auch sehr ... Und interessant, dass der Sirup nachreift in der Flasche - wie guter Wein! :-)
    Dein Sommersirup klingt phantastisch!
    Alles Liebe ...

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    1. Die Rubrik Wildpflanzenliebe bei dir ist soo schön und umfangreich geworden!! Eine richtige Fundgrube für Wildes...
      lg

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  3. Hallo Friederike,
    dieses Jahr fällt mir auf, dass die halbe Wiese voller Schafgarbe ist. Das ist wahrscheinlich ein Zeichen, dass ich mehr damit anstellen sollte. Den Sirup mit Rosen hatte ich mir damals angeschaut, aber meist ist mir pur lieber.
    Ich mache gerne Sirup, auch mit Kräutern. Da tummeln sich inzwischen einige auf dem Blog. Oder Liköre, durch etwas Alkohol drin hält das Ganze länger.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. ja, auch bei uns wächst heuer auch sehr viel Schafgarbe. Man sagt ja, dass sich Heilpflanzen die Menschen quasi "aussuchen".
      Likör mache ich auch gern, aber wir trinken dann doch eher Sirup.
      lg

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    2. Das mit dem "aussuchen" habe ich auch schon gehört. Früher Frauenmantel, jetzt fast verschwunden, dafür jetzt Schafgarbe ohne Ende. Hat wohl was mit dem Alter zu tun. :-)

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  4. Tolle Sirupe hast -Du da fabriziert - aber ich muss gestehen - von Sirupen bin ich nicht so der Fan. Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden und so ist für jede/n wohl immer etwas dabei. Auf jeden Fall klingt das alles sehr gut. Danke für Deinen netten Besuch im Violetta-Blog. Auf der Naturseite hätte ich auch noch einiges.
    Alles Liebe
    Violetta
    https://naturpurfotos.blogspot.com/2023/08/nationalpark-kalkalpen-im-brunnbachtal.html

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