Mittwoch, 24. Mai 2017

rhabarber rhabarber



Quelle: pixabay

Kennt ihr die Zungenbrecher-Geschichte von der RhabarberBarbara und dem Barbier und dem Barbaren (leicht im www zu finden)? Am besten laut und langsam lesen ;-)   in der Zwischenzeit backe ich einen saftigen Rhabarberkuchen... 

Der Teig kommt von Katharina Seiser. Mit Bitterorangenschale bäckt sie ihren tollen "pomeranzenparfümierten Nougatguglhupf"... nicht nur der Name ist genial!! Ich backe ihn meistens auf einem kleinen Backblech oder in einer großen rechteckigen Form, eine Zitrusglasur passt besonders gut dazu. Hier habe ich den Schokokuchen schon einmal gezeigt.




Rhabarberkuchen mit Schokolade und Zitronenglasur
für eine Form mit ca. 30x40 cm (oder ev. ein kleines Blech)

Belag:
4 Stangen Rhabarber, geschält und in 1 cm Stücke geschnitten,
mit etwas Kristallzucker vermischt ziehen lassen, dann abseihen

3 Eier
1 Prise Salz
250 ml Obers/Sahne
180 (- 200) g Kristallzucker
Vanille
90 – 100 g Schokolade (70%) geschmolzen (oder 3-4 EL Nutella)
3 EL Milch
1 Bio-Orange oder Zitrone, die abgeriebene Schale
optional 1 Schuss Rum oder Limoncello
250 g Dinkelmehl
½ P. Weinstein-Backpulver

Eiklar mit Salz zu Schnee schlagen und beiseite stellen.
Schlagobers mit Zucker und Vanille nur halbfest schlagen, die Eidotter einzeln dazugeben. Die restlichen Zutaten nach und nach mit einem Kochlöffel unterrühren.
Die Masse in die vorbereitete Form streichen, die Rhabarberstücke darauf verteilen und den Kuchen im vorgeheizten Rohr bei 180°C ca. 30 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Glasur:
Den Saft von 1 Zitrone mit so viel Staubzucker/Puderzucker mit einem Schneebesen verrühren, bis eine dickliche Glasur entsteht.


Den kurz ausgekühlten Kuchen damit unregelmäßig verzieren.

chaotisch oder mit System?

Dieser leichte luftige Schoko-Rhabarberkuchen mit der erfrischenden Zitronenglasur ist mir momentan die liebste Rhabarber-Variante - und was ist euer liebster Rhabarberkuchen?


Samstag, 20. Mai 2017

Robinienblütenkuchen


Die Robinien stehen in voller Blüte! Jedes Mal, wenn ich bei diesem großen blühenden Baum vorbei komme, bleibe ich eine Weile stehen, schaue hinauf in seine ausladende Krone und atme den Duft der Blüten ein.

Und nun habe ich im Blog von Emiko Davies (siehe www) einen Kuchen mit Robinienblüten entdeckt, wie genial ist das denn... sie hat ihn nach einem Rezept von Mimi Thorisson leicht verändert gebacken. Die eine lebt in Florenz, die andere in Südfrankreich, von beiden Damen habe ich wunderschöne Kochbücher zu Hause. Über das neue "Genussbuch" von Emiko Davies hat Susanne Magentratzerl letztens hier eine Rezension geschrieben.


Robinienblüten sollten bei Sonnenschein in der Mittagszeit gepflückt werden, das habe ich verpasst,  duften tun sie trotzdem intensiv!




Robinienblütenkuchen
(frei nach Emiko Davies, Original Mimi Thorisson)

ca. 12-15 Robinienblütentrauben
3 Eier
120 g Zucker
75 g Mandeln und/oder Pistazien oder gemischt, gemahlen (ich habe feine Haselnüsse aus dem Piemont verwendet)
75 g Dinkelmehl
30 g Stärkemehl
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
1 EL Akazienhonig (oder anderen Blütenhonig)
90 g Butter, geschmolzen
1 Bio-Orange oder Zitrone, die abgeriebene Schale
optional 1 TL Orangenblütenwasser

Zubereitung: 

Die frisch gepflückten Robinienblüten gut ausschütteln (Insekten) und die einzelnen Blüten abzupfen, auch die meisten der kleinen Stängel entfernen.
Achtung! An der Robinie oder Scheinakazie (Robinia pseudoacacia) ist alles giftig AUSSER DEN BLÜTEN!

Ich habe die Blüten nicht, wie im Original, im Ganzen verwendet, sondern sie mit dem Zucker grob vermahlen und diesen mit den Eiern gut schaumig geschlagen. Dann kommen Butter, Honig, Zitronenschale und die miteinander vermischten trockenen Zutaten dazu.

Den Teig in eine vorbereitete Form (24 cm) leeren und im vorgeheizten Rohr bei 180°C etwa 35 Minuten backen. Nach dem Auskühlen mit Blüten bestreuen und anzuckern.


Schmeckt gut und sehr dezent nach Robinienblütenzucker... ein säuerliches Eis würde gut dazu passen.


Mit den restlichen Blüten habe ich einen Robinienblütensirup angesetzt:
1 Liter Wasser mit 1 kg Zucker aufgekocht, 1 Bio-Zitrone in Scheiben und mind. 2 Handvoll Blüten. Alles in ein sterilisiertes 2 Liter-Glas geben und zugedeckt (nicht luftdicht) ca. 1-2 Tage stehen lassen, abseihen, aufkochen, abfüllen... ich bin gespannt!


Vor mittlerweile 3 Jahren habe ich meine ersten Versuche mit Robinienblüten verbloggt (klick), den Robinienblütenzucker mache ich jedes Jahr. Und Susi Turbohausfrau hat einen solchen hier für ein Dessert verwendet.


In der Vase macht sich der Robinienzweig auch gut, nur im Garten sollte man sie nicht pflanzen, denn man wird sie nicht so leicht wieder los... sie vermehrt sich hauptsächlich über Wurzel-Ausläufer...


Montag, 8. Mai 2017

Bunet aus Turin (sag niemals Pudding zu ihm)


Turin ist zwar eine italienische Stadt, hat aber so ein gewisses französisches Flair... dieser Platz im Zentrum, wo wir einen Aperitiv tranken, könnte genauso gut in Frankreich sein! Nebenan spielte eine junge Band und eine entspannte, heitere Stimmung lag in der Frühlingsluft.
Turin liegt zumindest für uns nicht "auf dem Weg", man muss extra hinfahren... und das lohnt sich absolut! Wir haben uns in die Stadt Turin sofort verliebt, sie verdient es, in Italien nicht links liegen gelassen zu werden.


Die Altstadt hat schöne große Plätze und Paläste, besonders schön fanden wir die Arkaden. Man könne bei Regen den ganzen Tag durch Turin gehen, ohne nass zu werden, heißt es. Es soll 26 km Arkadengänge geben...

Auch kulinarisch hat die Stadt einiges zu bieten.

unbedingt in einem der zahlreichen Kaffeehäuser einen "Bicerin" trinken,
das ist starker Kaffee mit Schoko und Schlagobers

"Gianduiotti" kosten, beste Nougat-Pralinen mit Haselnüssen in vielen Sorten

die riesigen Piemont-Haselnüsse bestaunen (und kaufen),
aber das ist eine andere Geschichte

Tramezzini wurden in Turin erfunden, wie man bei Ariane nachlesen kann. Kaffeehäuser gab es in Turin (und auch in Wien) übrigens schon zu einer Zeit, als der Papst in Rom noch von Kaffee als Teufelszeug sprach...

Ein besonders feines Dessert ist der Bonet oder Bunet (ausgesprochen in Turin bunette), ein Schoko-Amaretto-Flan mit Karamell, der auch nach einem üppigen Essen im Magen noch Platz hat... ich bekam ihn serviert mit Erdbeeren und etwas Schlagobers, leider gibt es kein Foto davon.

Diesen Bunet habe ich im Eataly-Markt in Turin gekauft, schmeckte unterwegs auch sehr gut
(das Glas steht auf meinem Auto)

Für das heutige Rezept habe ich mich einmal quer durchs Netz durchgestöbert, habe bei Ariane und bei der Küchenschabe nachgeschaut und schließlich etwas Eigenes gebastelt. Oft wird der Flan in einem großen Gefäß gegart, ich habe kleine Glasschüsserln verwendet, pro Person eines.


Bunet
Schoko-Amaretto-Flan mit Karamell
(für 4 Pers.)
  • 2 Eier
  • 50 g Zucker
  • 40 g Kakao ungesüßt
  • 250 ml Milch
  • 55 g Amaretti-Kekse gemahlen
  • einen guten Schuss (Inländer-) Rum nach Belieben, ca. 20 ml
  • Für das Karamell werden zusätzlich ca. 50 g Kristallzucker benötigt, diesen langsam karamellisieren lassen und in 4 kleine Glasschüsseln aufteilen.

Ein Wasserbad vorbereiten: also eine backofenfeste Form, wo die Glasschüsserln Platz haben, ca. 2-Finger-hoch mit Wasser befüllen. Das Rohr auf 170°C vorheizen.

Für den Flan werden die Eier mit Zucker gut schaumig geschlagen, dann kommen die restlichen Zutaten dazu. Abschmecken (noch Zucker, Rum?).

Die sehr flüssige Masse in die Glasschüsseln leeren, diese ins Wasserbad stellen und ca. 35 - 40 Minuten im Rohr garen. Vor dem Herausnehmen unbedingt die Stäbchenprobe machen. Dann gut überkühlen lassen (auch über Nacht möglich).  Etwa 1/2 Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank herausnehmen und stürzen (event. die Schüsserln kurz in heißes Wasser tauchen).


Tipp: einen kleinen Teil der Amaretti-Kekse nur grob zerkleinern, sie steigen beim Garen dann interessanterweise nach oben und bilden eine leicht knackige Schichte.

bald ist Muttertag


***

Tipp: ein ganz besonderes Highlight von Turin ist das Film-Museum in einem interessanten Gebäude, der Mole Antonelliana, das allein schon sehenswert ist und wegen seiner Höhe nur schief aufs Foto passt ;-) 

Mole Antonelliana, ein Wahrzeichen von Turin

Und schon wieder würde mich interessieren, wer schon in Turin war und wie euch die Stadt gefallen hat...


Samstag, 6. Mai 2017

Himmel und Höhle in der Ardeche


südfranzösischer Himmel für Katjas samstägliche Sammlung (die Raumfee

Im Rückblick war unser Frankreichurlaub in der Osterzeit immer strahlend sonnig, umso überraschter waren wir zu Hause, dass auf manchen Fotos doch Wolken auftauchten...





Schluchten, steile Felswände, mediterrane Eichenwälder und der berühmte Felsbogen Pont d´Arc in der Ardèche in Südfrankreich


prähistorische Dolmen ...


und das neue Museum Caverne du Pont d´Arc mit dem Nachbau einer Höhle mit prähistorischen Felszeichnungen. Die originale Höhle Grotte Chauvet ist für Besucher gesperrt, dort wurden vor 20 Jahren Felsmalereien entdeckt, die sagenhafte 36.000 Jahre alt sind.

Ansichtskarte aus dem Museumsshop

Ich war zuerst skeptisch, eine nachgebaute Höhle in einer Museumshalle zu besichtigen... doch es war ein berührendes Erlebnis für uns!
Das Museumskonzept fanden wir goldrichtig: der Eintritt ist nur mit einer Führung möglich, jeder bekommt Kopfhörer und damit sind sämtliche störende Geräusche schon einmal weggefiltert. Die Höhle ist offenbar tatsächlich 1:1 nachgebaut worden, mit den Stalaktiten und Tropfsteinen, mit Skeletten von Höhlenbären und mit allen Felszeichnungen, die man entdeckt hat. Die Führerin hat mit großem Respekt und auch demütig von den Funden gesprochen, nicht besserwisserisch... denn niemand weiß mit Sicherheit, was sich die Menschen vor so vielen tausend Jahren gedacht haben...

Infos leicht im www wzu finden,
Tipp: unbedingt vorher online anmelden und event. eine englische Führung buchen.



Wir waren sicher nicht das letzte Mal in diesem wunderschönen Eck von Südfrankreich... 
wart ihr schon einmal dort? 



Im Frühling blühen überall Lilien...