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Samstag, 12. September 2015

Teigtaschen afghanische Art

Infos bei Sina

Von einem afghanischen Rezept habe ich neulich geschrieben, hier kommt es...


Gefüllte Teigtaschen afghanische Art - "Bolani" 
(ca. 8 Teigtaschen)

Fülle:
  • 2 mittelgroße Kartoffeln kochen, schälen, durchpressen,
  • 1/2 Stange Lauch, klein schneiden
  • einen Schuss gutes Öl für die Geschmeidigkeit
  • Salz und Pfeffer,
  • etwas Kreuzkümmel und Muskatnuss

alles vermischen und gut abschmecken.

Teig:
  • 250 g Mehl
  • 6 g frische Germ/Hefe zerbröckelt
  • eine gute Prise Salz
  • ca. 120 ml warmes Wasser nach Bedarf (nicht alles auf einmal)


mit den Händen einen Germteig/Hefeteig verkneten und 1 Std. zugedeckt rasten lassen, er muss nicht gut aufgehen. 

Den Teig nochmals durchkneten und in 8 Teile teilen. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche jedes Teil zu einem möglichst runden dünnen Fladen ausrollen, immer wieder bemehlen, umdrehen und ausrollen. Etwas Fülle drauf geben, die Teigränder mit Wasser bepinseln und zusammenklappen.


Den Teigrand gut andrücken und verschließen bzw. "krendeln".

Das Krendeln ist offenbar eine weitverbreitete Kulturtechnik, denn auch meine Freundin aus Kasachstan benutzt diese spezielle Verschlusstechnik bei ihren kasachischen Teigtaschen. Überhaupt isst man gefüllte Teigtaschen fast überall auf der Welt.  


Meine Teigtaschen werden nun in einer beschichteten Pfanne in etwas Öl von beiden Seiten gebraten, das geht sehr schnell - der Teig ist ja dünn und die Fülle gar.


sehr gut! 
einen Klecks Naturjoghurt + Ziegenfrischkäse, würzen, dazu und am besten von den Teigtaschen einfach abbeißen! Diese Teigtaschen sind so unkompliziert zu essen, sie sind nicht fettig und auch als Reiseproviant oder beim Wandern geeignet! 

~ ~ ~

Hier noch ein paar Bilder aus dem Norden von Afghanistan vom Sommer 2011, wo der Liebste wie letztens geschrieben eine Forschungsreise machte. Die Bevölkerung lebt dort im kargen und trockenen Hochgebirge bis auf rd. 2500 m Höhe in Dörfern; der Sommer ist kurz und für mich ist es nicht leicht vorstellbar wie man dort die langen und eisigen Winter überleben kann...

Straßenverkehr
karge Bergwelt, Vegetation nur mit Bewässerung
der Bauer holt sein Getreide heim
Gebirgsdorf



Getreide im Hochgebirge ("Kornmandln")

sie hütet ihre Ziegen, eine Kuh und 2 Esel

 

ein See auf über 3000 m Höhe


Samstag, 5. September 2015

Afghanistan #österreichbloggtbunt


copyright Sina
siehe auch hier und hier

ein Rezept aus Afghanistan gibt es morgen...

Die meisten Flüchtlinge kommen derzeit aus Syrien zu uns, aber auch nicht wenige Afghanen. Ich erzähle euch die Geschichte von 2 jungen Männern, die aus Afghanistan geflüchtet sind und es in Österreich geschafft haben.

ein Dorf ganz im Norden von Afghanistan

Jan (aussprechen tschaan) verließ seine Heimat Afghanistan als Kind mit seinen Eltern und jüngeren Geschwistern; sie verbrachten viele Monate unter großen Entbehrungen in Pakistan und gelangten über den Iran und die Türkei schließlich nach Wien. Hier lebt die Familie seit Jahren gemeinsam in einer Wohnung, konnte zur Ruhe kommen und Jan sorgt als ältester Bruder mit seinem Verdienst mit für den Unterhalt. 
Qurban (kurban) und sein Bruder gingen mit dem Vater von zu Hause weg und gelangten auf einer langen abenteuerlichen Reise bis in den Iran. Qurban war beim Weggehen 5 Jahre alt und hat seine Mutter nie mehr wieder gesehen. Nach Jahren im Iran und nachdem der Vater aus unbekannten Gründen "verschwunden" war, versuchten die beiden inzwischen Jugendlichen sich nach Wien durchzuschlagen, wo ein entfernter Verwandter lebte. Qurban ist nun schon mehrere Jahre in Wien und es geht ihm gut. 


Was habe ich damit zu tun? Nun, ich kenne die beiden jungen Männer, weil sie in meiner Arbeitsstätte als Lehrlinge ausgebildet wurden. Sie haben beide unsere Sprache gelernt, haben die Berufsschule besucht und super abgeschlossen und ihre Lehrzeit total motiviert und ordentlich geleistet. Es sind die nettesten jungen ausländischen Männer, die ich kenne!! Und als Lehrlinge gehörten sie zu den besten, die wir je ausgebildet haben! Mittlerweile sind sie berufstätig.

Warum erzähle ich euch das? Vielleicht waren die beiden eine Ausnahmeerscheinung, aber wenn wir ihnen keine Chance gegeben hätten...

Piste im Norden Afghanistans

Wovor haben wir wirklich Angst? Wir hier in Österreich leben in einem historisch beispiellosen Luxus - Frieden, Klima, Wasser, Essen, Wohnen, Kleidung, Gesundheitssystem, Pensionsvorsorge...
Es klingt natürlich beängstigend, das ist klar, wenn allein heute in Wien zehntausende fremde und teils traumatisierte Menschen aus Kriegsgebieten erwartet werden, und die Situation in den Erstaufnahmestätten und Ortschaften ist sicher schlimm. Mir ist auch klar, dass nicht nur "gute" und arme und dankbare Flüchtlinge kommen. Und sie sind wahrscheinlich ungebildet, ungepflegt und werfen den Müll aus den Fenstern... ärgerlich... Oder aber sie sind präpotent und wissen genau, was sie fordern und erwarten können... anyway... es ändert nichts daran:

Wir sind alle Menschen und leben auf ein und derselben Erde!

oder? Und es gibt viele Möglichkeiten zu helfen! Tun wir es!




ob hier wer wohnt? 

Guest-House

einkaufen

Rinder auf der kargen Weide









































































Die Bilder stammen alle aus einem Tal ganz im Norden von Afghanistan, wo der Liebste im Sommer 2011 einen Forschungsaufenthalt machte. Die Versorgungslage ist dort nicht schlecht und die Bevölkerung kann von Ackerbau und Viehzucht leben. Das Gebiet ist nach Norden zum Nachbarland Tajikistan orientiert und es gibt derzeit keinen religiösen Fanatismus (und auch keine Burka für Frauen) wie in anderen Teilen Afghanistans. Die beidem genannten Lehrlinge stammen nicht von dort.