Donnerstag, 10. August 2023

veggie Pasta und Italien

 

unbezahlte Werbung

Ich konnte nicht daran vorbei gehen, auch wenn es schon mein 3. Genussbuch von Cettina Vicenzino ist. Und ich mag sie alle, weil sie so schön sind und die Geschichten, Bilder und Rezepte Lust auf Mehr (und Meer) machen. Cettina kann teils einfache Gerichte durch besondere Zutaten- oder Zubereitungs-Kniffe veredeln und hat Sinn für einen harmonischen Geschmack. Ihre Rezepte funktionieren und schmecken (mir) immer gut! Hier gibt es eine ausführliche Rezension. 

Im Vorwort des Buches schreibt sie, dass es nicht als Nachschlagewerk der italienischen vegetarischen Küche verstanden werden soll...

... sondern als Lesebuch für Menschen, die Italien lieben. Ja, da gehöre ich auch dazu, auch wenn ich in den letzten paar Jahren leider nicht mehr so oft dort war. Aber vorigen Herbst waren wir wenigstens ein paar Tage in Grado an der oberen Adria. Von Wien aus ist es ja nicht so weit...

Aquileia ist ja immer ein lohnendes Ziel. Offenbar ist die Ausstellung von Auchentallers Bildern (unten rechts) heuer nicht mehr zu sehen. Natürlich muss ich in Italien  immer auch einkaufen und so kamen Paccheri und Conchiglioni, also diese riesigen Muschelnudeln, mit nach Hause. Von beiden hatte ich jetzt noch letzte Reste, die heute in das tolle Pastagericht aus dem Buch wanderten. 



Paccheri mit Zucchini, Minze, Pistazien und Ricotta 
nach Cettina Vicenzino
(die halbe Menge vom Original, für ca. 2 - 3 Pers. als Hauptspeise)

Pistazienpesto:
100 g Pistazien
1 gute Prise Salz
gutes Olivenöl nach Bedarf
alternativ gekauftes Pesto (aus Bronte) verwenden, wie es Cettina macht

ca. 80 g Zucchini, gern auch mehr
ein wenig Olivenöl
Salz
Pfeffer

200 g Paccheri (oder Conchiglioni)
reichlich Salzwasser

125 g Ricotta
Salz
(roter Kampot-) Pfeffer
1 Hand voll Pistazien, grob gehackt
1/2 - 1 bio Zitrone, die abgeriebene Schale
einige Minze Blättchen zum Behübschen

Zubereitung: 

  • Für das Pesto alle Zutaten mixen und abschmecken.
  • Die Zucchini in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und in Öl goldbraun braten. Würzen.
  • Die Paccheri al dente kochen, abseihen und dabei das Kochwasser auffangen.
  • Die Pasta sofort in den (noch heißen) Kochtopf zurück geben. Mit dem Ricotta und etwas vom heißen Kochwasser nach Bedarf vermischen. 
  • Würzen und jeweils die Hälfte der gehackten Pistazien und des Zitronenabriebs unterrühren.
  • Das Pesto auf Teller anrichten, darauf die Pasta und die Zucchini. Alles bestreuen mit Minze, Pistazien und Zitronenabrieb. 

Pistazien, Pesto, Zitronenabrieb



Das Rezept klingt so einfach und es scheint so, als wäre es "nur" Pasta und ein paar Zucchini, bestreut mit allerlei Deko. ABER hier zaubert wieder die Kombination von allem ein traumhaftes Geschmackserlebnis! Es passt alles wunderbar zusammen, man sollte wirklich keine Zutat weglassen, alle haben ihren Sinn. Großartig!


Als Nachspeise gab es wieder Cettinas Lavendel-Orangen Dessert, aber nicht als Törtchen, sondern diesmal im Glas angerichtet. Im Glas auch deshalb, weil ein Teil meiner Honigwaffeln durch die Sommerhitze in der Packung verklumpt ist. Nichts wird weggeworfen. Ich konnte sie mühsam zerkleinern und gemäß Rezept mit der Orangenmarmelade vermischen. In die Creme kam diesmal zum Frischkäse auch Ricotta, alles ist gut!  

Empfehlung für beide Gerichte und für das schöne Genussbuch zum Träumen (Werbung unbezahlt)! 


Wart ihr heuer in Italien?



Dienstag, 1. August 2023

Schafgarbe und Sirup

 


Hochsommer ist Sirupzeit!
Zumindest bei mir, denn genau jetzt stehen die meisten 
Kräuter und Wildpflanzen in voller Kraft oder Blüte und haben viel Geschmack, Heilkraft und Duft! 


Setzt doch einen Sommersirup an! 



Die Collage zeigt die besten und meine liebsten Sirupe:
linke Seite:

*) 
Beim dem Foto rechts unten sieht man, dass eigentlich zu viel Schafgarbenkraut drin ist. Mehr ist nicht immer gut und im Nachhinein ist frau immer gescheiter! Aber... 
Ja, ich hatte es mit der Menge wohl übertrieben und beim Abfüllen schmeckte der Sirup auch zuuu intensiv, würzig und interessanterweise scharf. Irgendwie unrund und nicht gut zu trinken. Ich war verstimmt, die Schafgarbensirup-Flaschen landeten im Keller (zum Glück) und irgendwann hatte ich sie vergessen. Nach ein paar Jahren sind sie mir wieder "begegnet" und siehe da... der Sirup hatte sich total gewandelt, er schmeckte mild, schön aromatisch und richtig harmonisch! Gut Ding braucht Weile; nicht immer, aber hier stimmte das Sprichwort.

So war ich mit der Schafgarbe wieder versöhnt und feiere sie seither jedes Jahr mit ihrem Sirup!! 
Immer öfter setze ich nun einen schnellen Sirup in einer 1-Liter Glasflasche an. Bereits ab dem nächsten Tag ist er trinkfertig und braucht auch nicht unbedingt abgefüllt zu werden. 



Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) ist ein richtiges Frauen- und Powerkraut und große Heilpflanze. Garbe kommt vom althochdeutschen "garwe" und bedeutet die Heilende, das sagt ja schon alles. Die ganze Pflanze ist nutzbar und sie hat im Hochsommer um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, die größte Heilkraft. 

Liebe Frauen, also genau jetzt sollten wir die Venuspflanze Schafgarbe mit Blüten, Stängel und den obersten schönen Blättern pflücken, essen, verarbeiten und auch für den Winter für einen heilkräftigen Tee trocknen! Die zarten gefiederten Blättchen heißen nicht umsonst "Augenbrauen der Venus"...



Bei uns wächst die Schafgarbe im Garten und kommt jedes Jahr wieder. Ich mähe sie auch nicht ab, sondern lasse sowieso immer Blumen-Inseln im Gras stehen. Im Frühling sind es die Gänseblümchen, später die Margeriten und jetzt die Schafgarben. Bienen und Hummeln mögen die Blüten, weil sie einen hohen Pollen- und Nektargehalt haben... wenn es nur mehr Insekten gäbe. Kommt zu mir, da findet ihr Nahrung und immer auch Wasser!  


Nicht nur Insekten, auch Amseln und die Nachbarskatze schätzen eine Wasserstelle im Garten!




schneller Sommersirup

Für eine 1-Liter Flasche koche ich einen Zuckersirup aus 500 ml Wasser und 500 g Zucker und lasse ihn auskühlen. Meist verwende ich handelsüblichen "Sirupzucker", der enthält bereits die Zitronensäure und man braucht keine zusätzlichen Zitronen. 
Dann streife ich durch den Garten und pflücke, was mir begegnet: momentan ist das zum Beispiel Schafgarbe, einige Minze Blättchen, letzte Lavendelblüten, ein oder zwei Brombeeren oder Walderdbeeren für die Farbe... 

Tipp: Schafgarbe und ein wenig Minze passen sehr gut zusammen! 

Durch die Beeren färbt sich der Sirup-Ansatz schon nach kurzer Zeit rosa. Er sollte anfangs ein paar Mal umgerührt und die Pflanzenteile, die aus dem Zuckerwasser herausstehen, wieder eingetaucht werden.
Am nächsten Tag kann der Sirup bereits verkostet werden, aber je länger die Pflanzen ziehen dürfen, desto gehaltvoller wird das Ganze natürlich (Achtung auf Schimmelbildung). Die Blüten fische ich dann mit einer Gabel aus der Flasche oder manchmal, aber nicht immer, fülle ich den Sirup auch durch ein Sieb um. 



Ein Liter Sirup ist bei uns im Sommer ziemlich schnell verbraucht, mit Wasser aufgespritzt, mit Tonic und Martini, mit Prosecco... jede Sirupsorte passt dazu! Aber ist die Flasche leer, kommt eben bald die nächste Sirupvariante dran (Tipps siehe Collage ganz oben)! 😋


Liebe Sommergrüße, was sind denn eure liebsten Sirupe? Macht ihr auch Sirup selbst?