Mittwoch, 30. Juli 2014

Rosa Rotkleeblütensirup



Der rote Klee blüht gerade auf den Bergwiesen und Almen so schön!



Ich habe schon länger nach einem Rezept für Sirup aus den roten Kleeblüten gesucht; diejenigen Anleitungen, wo die Blüten relativ lange gekocht werden, wollte ich nicht nachmachen. Dann bin ich hier fündig geworden und hab endlich auch einen leicht rosa Sirup bekommen (mein Brennesselblütensirup wurde ja, anders als beim Mädel vom Land, nicht rosa).


Rotkleeblütensirup

  • mind. 2 Hände voll Rotkleeblüten abgezupft und von den kleinen grünen Blättchen befreit, 
  • 1 kg Kristallzucker, etwa ein Drittel über die Blüten verteilen und ein paar Stunden zugedeckt ziehen lassen, danach mit dem restlichen Zucker und 
  • 1 Liter Wasser einen klaren Sirup kochen und noch heiß mit den Blüten vermischen,
  • 1 Päckchen (10 g) Zitronensäure dazugeben und 
  • 1 Zitrone in Scheiben geschnitten.

Diese Mischung zugedeckt etwa 2 Tage ziehen lassen und immer wieder einmal umrühren.
Der Sirup färbt sich schon bald leicht rosa. Ich würde beim nächsten Mal etwas mehr Blüten pflücken, dann wird der Sirup vielleicht intensiver rosa. 




Dann abseihen und in sterilisierte Flaschen abfüllen.
Der Geschmack ist so wie beim Brennesselblütensirup nicht sehr eindeutig, aber wieder sehr harmonisch und äußerst köstlich!


Ein zartrosa Sirup - das Fotografieren war nicht einfach, dass man auch die Farbe schön erkennen kann. Hier halte ich die Flasche zur weißen Wäsche, die gerade im Garten auf der Wäscheleine trocknet.


Rotkleeblüten sind sehr vitaminreich und gerade für uns Frauen in den allerbesten Jahren genau richtig, dann wenn der Körper bei der Östrogen-Produktion nicht mehr so richtig will ;-)

Tipp: wer sich die Patzerei mit dem Sirup nicht antun will, sammelt einfach Rotkleeblüten und trocknet sie für heilkräftigen Tee!!









Freitag, 11. Juli 2014

Mohnblüte



Ich war da jetzt ein paar Tage im Waldviertel und habe die Seele so richtig schön baumeln lassen! Und ich habe jedes Mohnfeld besucht -- naja, ein paar wunderschöne blühende Felder habe ich in der Gegend rund um Ottenschlag und Bad Traunstein doch gefunden, obwohl ich mir mehr Mohnanbau erwartet hätte.

Das Waldviertel (im nördlichen Niederösterreich) bietet der Mohnpflanze die idealen klimatischen Bedingungen. Neider sagen, dort ist 9 Monate Winter und 3 Monate ist es kalt ;-)
Aber wer die wunderschöne Landschaft nur bei (häufigem!) Sonnenschein gesehen hat und nicht auch den feuchten Nebel über den Wäldern erlebt hat, kennt es nicht.







Sind diese Farbschattierungen der Blüten nicht schön?



Zur Zeit der Mohnblüte (also ungefähr jetzt!) ist ein Besuch des "Mohndorfes" Armschlag empfehlenswert.
Unten seht ihr meine Ausbeute aus dem Mohnladen - der köstliche Mohnstrudel ist hausgemacht und den bereits gequetschten Mohn werde ich einfrieren und nach und nach wie frisch verwenden.




Übrigens, die Mohnblume ist eine sehr vergängliche Schönheit - jede Mohnblüte blüht nur einen einzigen Tag! Da aber in einem Mohnfeld unzählige Pflanzen wachsen, hat man durch ein paar Wochen hindurch den Eindruck von mehr oder weniger üppiger Blüte...



Freitag, 4. Juli 2014

Ein Hoch auf die Brennessel


"Wenn die Menschen sich der Gesundheit erhaltenden Wirkung der Brennessel bewusst wären,
würden sie nur mehr Brennesseln anbauen!" 

Das schreibt die Ärztin Petra Maria Zizenbacher aus Wien in ihrem Buch "Naturheilkunde für die ganze Familie" (siehe www). Dort ist ein großer Teil verschiedenen Wild- und Heilpflanzen gewidmet, von Ackersenf über Brennessel bis Zinnkraut.

Ich habe Frau Zizenbacher im Frühjahr bei einem sehr interessanten Vortrag erleben dürfen (es ging um Körpersäfte und Heilpflanzen) und habe für mich vor allem ihren "unaufgeregten" Umgang mit Wildpflanzen mitgenommen - in die Natur hinaus, Pflanzen beobachten, welche einem sozusagen sympathisch erscheinen, mittels Bestimmungsbuch kennen lernen und an Ort und Stelle kosten. (Achtung! natürlich nur kosten, wenn man die Pflanze einwandfrei erkennt!) Es ist so vieles essbar an Blättern, Blüten, Kräutern etc., was man gar nicht vermuten würde.

Auch die Brennessel ist als Ganzes essbar...
Interessant finde ich, dass es bei der "Großen Brennessel" weibliche und männliche Pflanzen gibt, was man gerade jetzt in der Blütezeit sehen kann (wobei ich sie nicht immer auf Anhieb unterscheiden kann).


Bei Maria Mädel vom Land habe ich staunend von Brennesselblüten und Sirup gelesen und musste sofort im Wienerwald pflücken gehen. Ich kenne da eine große Wiese, wo die Brennesseln derzeit mannshoch (oder eher friederikehoch) stehen und habe die schönsten Blütenstände, also etwa die obersten 10 cm abgepflückt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht weibliche und männliche Spitzen heimgebracht habe, das macht aber nichts.



Brennesselblüten-Sirup

frei nach Maria, Mädel vom Land. Ich habe die Zuckermenge halbiert und das Wasser 1:1 mit Zucker gekocht und auch ein bissl weniger Zitronensäure genommen als Maria.

1 Liter Wasser mit
1 kg Zucker zu einem klaren Sirup kochen, etwas abkühlen lassen,
10 g Zitronensäure (= 1 Päckchen) einrühren
½ - 1 unbehandelte Zitrone in Scheiben geschnitten dazugeben
ca. 2 Hände voll Spitzen der blühenden Großen Brennnessel (die obersten 10 cm der Pflanze mit Handschuhen pflücken, es können auch Blätter dabei sein) in den Sirup geben, umrühren und zudecken.

Tipp: die einzelnen Triebe jeweils am Stängel nehmen (das brennt nicht mehr) und vorsichtig auf ein ausgebreitetes Küchenpapier schlagen, so entfernt man alle Insekten.

Den angesetzten Sirup etwa 2-3 Tage zugedeckt ziehen lassen, hin und wieder umrühren (und kosten!).

Dann durch ein feines Sieb gießen, in saubere Flaschen abfüllen und verschließen. 



Mein Sirup ist farblos geworden und nicht rosa so wie bei Maria. Ich finde den Geschmack sehr fein und äußerst harmonisch!
Ein deutliches Aroma kann ich nicht herausschmecken (wie es zB. bei den ungemein intensiven Hollerblüten der Fall ist), aber mit schmeckt dieser Sirup trotzdem wahnsinnig gut!


Brennessel sind übrigens reich an Vitamin C und Eisen, entsäuernd, nierenreinigend, blutreinigend, endzündungshemmend, entschlackend, blutbildend und entwässernd  -- gerade das merkt man auch nach häufigem Sirupgenuss ;-) 

Empfehlung! 
Und später im Sommer die reifen Samen der männlichen Brennessel pflücken und trocknen!