Donnerstag, 14. Oktober 2021

Herbstzeit-Risotto mit Kürbis und Birne


Blog-Event CLXXIX - Leckeres für die Herbstzeit (Einsendeschluss 15. Oktober 2021)


Der (im Moment empfindlich kalte) Herbst ist nicht nur bei uns in Wien eingekehrt, sondern auch bei Zorra und Caroline von Linal’s Backhimmel.  

Ich schließe mich mit einem schön herbstlichen Kürbis-Birnen-Risotto dem Herbstzeit-Event an. Das Risotto schmeckt mit erntefrischen und vollreifen Zutaten nur im Herbst so gut!  😍



Risotto mit Hokkaido-Kürbis und Birne vegetarisch

(für 2 Personen)

150 g Reis für Risotto (Arborio, bei mir heute spanischer Bomba-Reis)
ca. 200 g Hokkaido-Kürbis, entkernt und geputzt gewogen
1 kl. Zwiebel
1 Knoblauchzehe
etwas Olivenöl
1 Glas Weißwein oder Birnensaft (ich)
ca. 500 ml heiße Gemüsesuppe
Salz, weißer Pfeffer
1/2 TL Thymian
1/2 TL geräuchertes Paprikapulver
1 EL geriebener Parmesan und mehr zum Bestreuen
1 reife Birne

Den Kürbis mit Schale kleinwürfelig schneiden, Zwiebel und Knoblauch ebenso klein schneiden. 

Wie gewohnt ein Risotto zubereiten:
Zwiebel und Knoblauch in Öl anlaufen lassen, ohne Farbe nehmen zu lassen. Den Reis einrühren, sodass jedes Körnchen von Öl benetzt ist. Mit Wein oder Saft ablöschen, die Kürbiswürferl und Gewürze dazugeben und unter oftmaligem Rühren immer wieder mit heißer Suppe aufgießen. Reis und Kürbis werden gleichzeitig bissfest. Abschmecken. 

Die Birne nun schälen, entkernen und in gefällige Würfel schneiden, ein paar dünne Scheiben zur Deko beiseite geben. Die Birnenwürferl und 1 EL Käse (nicht zu viel) unter das Risotto rühren, eventuell noch mit Suppe geschmeidig machen. 

Das Risotto mit ein wenig Parmesan bestreut und mit den Birnenscheibchen servieren. 



Also, ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich liebe die süßliche und fruchtige Komponente der Birnen im Risotto! Genauso wie die Apfelwürferl in meinem Apfelrisotto (mit Hühnerleber) und im Frühling die marinierten Erdbeeren im Spargelrisotto

Die Birne sollte aber wirklich reif und nicht hart und geschmacklos sein, gell...

Liebe Grüße




Sonntag, 10. Oktober 2021

herbstliche Tortelli aus der Toskana

 


Was ist der Unterschied zwischen Tortelli und Ravioli? 

Keine Ahnung? Die italienische "Nudelkunde" ist auch nicht so einfach zu durchschauen und kann zudem noch regional differenzieren... Ravioli sind vielleicht eher quadratisch, aber auch Tortelli sind oft viereckig, meist aber größer. Wie auch immer, schmecken muss es, oder?

Zumindest stammen die heutigen gefüllten Nudelteigtascherln aus meinem schönen Toskana-Kochbuch von Cettina Vicenzino. Susi Turbohausfrau hat wie immer eine detailgenaue Rezension geschrieben, dieses Genussbuch enthält - so wie das Sizilien-Buch der Autorin - schöne Geschichten mit Fernwehfaktor und wirklich köstliche Rezepte zum Nachmachen-wollen.  

(Werbung nicht gesponsert!)



Tortelli Cacio e Pere (Käse und Birnen)

frei nach dem Toskana Kochbuch
für 2 - 4 Personen

Nudelteig nach Felix:
2 Eier, ca. 110 g (bitte abwiegen)
ca. 220 g Mehl (doppeltes Gewicht der Eier)
etwas kaltes Wasser, nur nach Bedarf

Fülle:
(die halbe Mange vom Originalrezept)
100 g Ricotta, abgetropft
1 kleine bzw. halbe schön reife Birne
70 g mittelalter Pecorino, fein gerieben
Salz, weißer Pfeffer

Rotes Püree:
1 mittelgroße rote Rübe (Bete)
Salz, Pfeffer
optional etwas Rotwein oder Traubensaft (ich)

zum Vollenden:
2 - 3 EL Butter
1 Handvoll Walnüsse, grob gehackt (im Original Mohn)
optional dünne Birnenscheiben
optional ein wenig Pecorino, gerieben

Zubereitung:


  • Einen geschmeidigen Nudelteig kneten und bei Zimmertemperatur zugedeckt mindestens eine halbe Stunde rasten lassen, länger ist auch kein Problem.
    Ich finde den Nudelteig von Felix am besten erklärt. 
  • Für die Fülle wird die Birne geschält, entkernt und klein geschnitten bzw. zerdrückt. Alle Zutaten gut verrühren, ich habe mit dem Pürierstab nachgeholfen. Die Fülle gut abschmecken und kalt stellen.
  • Für das Püree die rote Rübe schälen und in wenig Salzwasser weichkochen. Pürieren und abschmecken, eventuell mit ein wenig Rotwein oder Saft verdünnen. Beiseite stellen und vor dem Servieren (wieder) erwärmen.

  • Den Nudelteig nun wie gewohnt dünn ausrollen und viereckige, ca. 6-7 cm große gefüllte Teigtaschen herstellen:
    Dabei jeweils einen Klecks Fülle mit einem Spritzsack oder einem Löffel (ich) auf die Teigplatten setzen. Ich habe den Teig rund um die Fülle noch mit Wasser bepinselt. Mit Teig abdecken und die Ränder gut andrücken. Vierecke schneiden, wobei pro Person etwa 5-6 Tortelli gerechnet werden. 
    Reste der Fülle passen auf Crostini. 
  • Die Tortelli in reichlich Salzwasser 3-4 Minuten mehr ziehen als kochen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Butter in einer Pfanne schmelzen und die abgeschöpften Tortelli darin schwenken. 
  • Anrichten: einen Klecks rote Rüben-Püree in die Mitte des Tellers geben, rundherum die Tortelli, gehackte Walnüsse und noch ein wenig zerlassene Butter, geriebener Käse und Birnenscheibchen (wenn vorhanden, ich hatte keine mehr).  


(kleine Portion, es gab Nachschlag!)


Fazit:
Sehr sehr harmonisch im Geschmack und schön herbstlich! Man braucht unbedingt richtig reife Birnen (Fallobst eignet sich gut), denn die Birne macht die Ricotta-Pecorinofülle aromatisch mild.

Zum Bestreuen der Tortelli haben mir die gehackten Walnüsse ganz besonders gut gefallen, sie passen geschmacklich super dazu und geben dem weichen Nudelgericht knackigen Bissss! 



Hier noch ein Blick aufs Originalrezept im Kochbuch-
Valeria Piccini führt ein Restaurant in der südlichen Toskana, die Tortelli stehen seit vielen Jahren auf ihrer Karte! 

Auch wenn das Rezept ein wenig aufwändig ist, für gutes Essen zahlt es sich aus, sich die Zeit dafür zu nehmen, oder? 







Mittwoch, 6. Oktober 2021

Huckleberry Pie oder letzte Heidelbeeren

 

Sommerbild

Ich dachte immer, Heidelbeeren = Huckleberries, aber so einfach ist die Sache doch nicht... 

Huckleberries sind eigentlich eine amerikanische wilde Waldheidelbeer-Sorte (Huckleberry Pacific Spear, Vaccinium ovatum), die an der Nordwestküste der USA heimisch ist, interessanterweise ist die Pflanze immergrün. Eine andere Sorte ist die Amerikanische Heidelbeere (Vaccinium corymbosum), von der die gezüchteten Kulturheidelbeeren abstammen. Die für mich beste Sorte ist natürlich die heimische Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus), die nicht nur schmeckt, sondern ein gesundes vitaminreiches Heilmittel ist. 

Zum Glück hatte ich einen Vorrat an Waldheidelbeeren eingefroren, denn auch die Zeit der heimischen Kulturheidelbeeren geht jetzt im Frühherbst dem Ende zu, wie ich von meinem liebsten Obststand in einer Wiener U-Bahnstation erfuhr - quasi Obst-ab-Hof-Verkauf am Bahnhof. 

Das heutige Rezept stammt von Jen aus den Colorado Rocky Mountains, ich mag ihren Blog "use real butter" sehr gern, auch weil sie die mit Abstand schönsten Landschaftsbilder zeigt. 


Heidelbeer-Pie
Huckleberry Pie frei nach Jen

für eine tiefe Pie-Form von ca. 22 - 23 cm Durchmesser (9 inch)

Teig:

350 g (Dinkel-) Mehl 
280 g kalte Butter in Würfeln
25 g Kristallzucker
1 gute Prise Salz
ca. 6 EL eiskaltes Wasser, nur nach Bedarf

Fülle:

ca. 500 g Heidelbeeren, frisch oder gefroren (ich habe auch einige rote Ribisel /Johannisbeeren reingeschmuggelt)
55 g brauner Zucker oder Kokosblütenzucker (ich)
45 g Kristallzucker, nach Belieben auch mehr (orig. 1 cup, 225 g!)
1 TL Zimt
2 EL Zitronensaft
2 - 3 EL Stärkemehl (orig. Tapioca-Stärke oder 4 EL weiße Tapioca-Perlen)

zum Bestreuen / Bestreichen:

1 EL Butter in kl. Würfeln 
1 Ei (S)
1 EL Milch
1 EL Kristallzucker

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten verkneten, am besten geht das mit dem Messereinsatz des Zerkleinerers. Kurz mit den Händen durchkneten und den Teig ungleich halbieren. Die kleinere Hälfte auf bemehlter Arbeitsfläche nicht zu dünn ausrollen und in eine befettete Form legen / drücken (inkl. Rand). In den Kühlschrank stellen. Die 2. Teighälfte ebenso kühl rasten lassen, mindestens eine halbe Stunde, aber auch länger ist kein Problem. 

Das Backrohr auf 175°C vorheizen. 
Alle Zutaten für die Fülle vermischen, ich habe dabei den Zuckeranteil radikalst reduziert. Die Heidelbeerfülle in die Form auf den Teigboden leeren, mit Butterwürfeln belegen. 

Aus dem restlichen Teig*) beliebige Formen ausstechen und die Fülle dicht damit belegen. Ein Gitter aus Teigstreifen wäre auch schön. 
Ei und Milch verrühren und die Oberfläche damit bestreichen, dann mit Zucker bestreuen.
Den Pie im Ofen etwa 45 - 50 Minuten backen, bis er schön gebräunt ist. Achtung! Die Fülle ist - wie bei Pies dieser Art - relativ flüssig, dickt aber beim Abkühlen noch ein. 


*) Die Teigmenge ist reichlich, Reste können im Kühlschrank mehrere Tage "überleben".  
Der Pie-Teig enthält verhältnismäßig viel Butter, aber das macht ihn schön weich und auch im kalten Zustand gut zum Bearbeiten. 



Servieren am allerbesten (lau-) warm und mit einem Löffel portioniert. Der Pie schmeckt aber auch ausgekühlt gut, Vanilleeis gehört immer dazu! Empfehlung für dieses fruchtige und unkomplizierte Dessert!






So schön rot verfärbt sich das Heidelbeerlaub im Herbst.



Das sind Bilder vom letzten Wochenende in Innsbruck mit einer kleinen feinen Wanderung rund um den Patscherkofel. So schön kann der Herbst sein, oder?