der zugefrorene Jägerteich im heurigen Februar |
ein Bild zum Abkühlen (bitte intensiv anschauen!!)
heute am letzten August-Tag mit wieder 35° Hitze...
Der Jägerteich (oben) ist einer der schönsten typischen Fischteiche im Waldviertel (nördliches Niederösterreich), wo unter ökologischen Bedingungen Karpfen heranwachsen. Ende Oktober wird dann wieder abgefischt.
Ich habe mir im Waldviertel-Urlaub einiges aus dem schönen Schwedengenussbuch herausgesucht und mehr oder weniger authentisch nachgekocht. Es enthält sehr viele Fischrezepte und die sind natürlich mit Meeresfisch, den man rund um die schwedischen Schäreninseln in der Ostsee (hoffentlich) frisch auf den Tisch bekommt. Herrlich! aber wo bekomme ich Binnenländerin solchen Fisch fangfrisch her... noch dazu im Waldviertel fernab von den Marktangeboten, die die Großstadt Wien bietet... also heißt es auf regionale Produkte zurückzugreifen (was man sowieso tun sollte!!) und einen schönen Karpfen zu verwenden für diese:
Fischbällchen mit Karpfen (Kötbullar)
Das Original sieht Ostseehering = Strömling vor.
Dieser relativ kleine Fisch aus der Ostsee gehört wie alle Heringe zu den "Fettfischen" mit ca. 15% oder mehr Fettgehalt. Er soll sehr geschmackvoll sein (ich kenne ihn nicht).
Ich kenne und schätze aber Karpfen aus den Waldviertler Teichen sehr. Karpfen hat seit jeher den Ruf "fett" zu sein, was aber von den Aufzuchtbedingungen abhängt, der Fettgehalt kann aber durchaus den des Herings erreichen. Aber abgesehen von den gesunden Inhaltsstoffen schmeckt Karpfen einfach toll!
Das sind doch ideale Voraussetzungen für einen Tausch der Fische für das Fischbällchen-Rezept... ich habe es also so gemacht:
(2 Personen, ca. 8-9 Bällchen)
- ca. 250 g Filet vom Karpfen, die Haut abziehen,
- 1 EL Semmelbrösel mit
- 25 g Schlagobers/Sahne mischen und quellen lassen,
- 1 sehr kleines Zwieberl hacken
- 1 kleines Ei (oder bei einem großen Ei nur den Eidotter)
- Salz
- weißer Pfeffer
Den Fisch in der Küchenmaschine (Moulinette) zu einer Farce pürieren und die restlichen Zutaten einmengen, abschmecken und ziehen lassen. Die Masse kann weich sein, sollte sich aber formen lassen, sonst eventuell noch Semmelbrösel einrühren.
Dann möglichst runde Bällchen drehen und in Butter langsam rundherum schön braten.
sehr gut!
Dazu ein schöner Salat oder Preiselbeeren (wie im Buch) oder ein paar Erdapferl oder aber ein Dip, wie dieser aus dem Buch:
Sellerie-Dip
- ca. 300 g Knollensellerie (etwa 1 mittlere Zellerknolle) schälen und würfeln
- 250 ml Schlagobers/Sahne
- Salz
- Pfeffer
- 1 TL Zitronensaft
- etwas Trüffelöl oder anderes gutes Öl (zB. Leinöl)
Den Zeller mit den Zutaten (außer dem Öl) in einem nicht zu kleinen Kochtopf (geht leicht über) weich kochen, etwas von der Flüssigkeit abgießen und mit dem Mixstab pürieren. Falls notwendig kann von der Kochflüssigkeit noch etwas dazu gegeben werden. Der ausgekühlte Dip sollte von der Konsistenz her nicht zuu flüssig sein. Das Trüffel- oder Leinöl gibt man obenauf und bestreut mit ein paar Schnittlauchröllchen.
Wer Sellerie mag, wird auch diese Geschichte mögen. Ich könnt´mich reinlegen (nein, es gibt kein Foto davon!), er passt auch zu Knabbergemüse und frischem Brot. Eigentlich wäre dazu kein Rezept notwendig, weil es so einfach geht... so einfach und so gut!!