... und wir retten diesmal die warme pikante Sauce (Initiatorin ist wieder Susi
Turbohausfrau).
Ich greife wieder einmal zur traditionellen österreichischen oder Wiener Küche und die warme Gurkensauce mit Rahm und Dill, die mir vorschwebte, fand ich in Plachuttas Kochbuch "Die gute Küche" und zwar fast genau so, wie ich sie von meiner (Stief-) Oma überliefert kannte.
Die Loisi-Oma, die nicht nur Aloisia hieß, sondern auch in Langenlois lebte, kochte diese sommerliche Sauce (wenn die Gurken im Garten erntefrisch waren) zu gekochtem Fleisch, was damals eher Schweinefleisch vom eigenen Schwein oder günstiges Beinfleisch vom Rind war. Dazu gab es Erdäpfel vom eigenen Acker.... und eine gute Suppe obendrein. In kargen Zeiten war das ein Festessen.
Die Basis für meine Sauce ist also eine gute selbst gekochte Rindssuppe oder in der vegetarischen Variante eine Gemüsesuppe, die idealerweise bereits im Vorhinein geköchelt wird- zum Suppe-Kochen und zur "Suppen-Apotheke" hab ich
hier was gepostet. Die Gurkensauce selbst ist ein Blitzrezept!
Warme Gurkensauce
Zutaten nach Plachutta (ich habe ungefähr die halbe Menge nach Gefühl und in etwa nach seiner Beschreibung zubereitet):
Zubereitung:
Die Salatgurke waschen und schälen (habe ich nur streifenweise), der Länge nach vierteln, die Kerne entfernen und in kleine Stückerl schneiden. Mit etwas Salz versehen und nach einer kurzen Ruhezeit die Flüssigkeit wegleeren (diesen Schritt könnte man weglassen).
Butter in einem Topf zerlassen, fein gehackte Zwiebel sehr langsam anschwitzen, ohne Farbe nehmen zu lassen. Mit wenig Mehl stauben und mit Suppe und einem Schuss Schlagobers/flüssige Sahne aufgießen. Alles sehr gut verrühren und einmal aufkochen lassen. Die Gurkenstückchen dazugeben und zugedeckt kurz dünsten, bis die Gurken weich, aber nicht verkocht sind! Mit Salz, weißem Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft (oder Essig) abschmecken. Den Topf vom Herd nehmen und etwas Sauerrahm einrühren und ebenso gehackte Dille nach Belieben.
***
Plachutta verwendet in dünne Scheiben gehobelte Gurken, aber ich finde sie stückig und mit etwas Schale dran besser. Ich habe im Verhältnis mehr Suppe und weniger Sauerrahm verwendet als das Kochbuchrezept.
Fazit: ein Traumsößchen zum gekochten Rindfleisch (hier saftiges Beinfleisch) und Erdäpfeln!
Das Schöne an unseren Rettungsaktionen ist auch, dass man sich Gedanken zu einem vorgegebenen Thema macht und oft Schätze entdeckt! So kam ich zu meiner heutigen Gurkensauce, die ich ewig nicht gegessen hatte. Vielen Dank liebe Rettungsakteurinnen!
Linkliste zur Saucen-Aktion
#wirrettenwaszurettenist:
Andy Lieberlecker - Weissweinsauce im asiatischen Kleid
magentratzerl - Grüner Spargel mit Miso-Hollandaise
Brittas Kochbuch - Bratensauce, hier zum Hirschmedaillon
Anna Antonia Herzensangelegenheiten - Eier in Senfsauce
LanisLeckerEcke - Tilapia aus dem Backofen mit Zitronen-Petersilien-Sauce
Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Tomatensoße
Susi von Prostmahlzeit - Sauce hollandaise
Sabine von Bonjour Alsace - Blitzschnelle (kalte) Mayonnaise
auchwas -Kräuter-Bechamel zu Mairübchen und Lamm
Sakriköstlich - Currywurstsauce
schon beim Lesen der Links rinnt mir das Wasser im Mund zusammen ;-)
Nachtrag:
bei
Ingrid gibt es wie üblich wieder eine Übersicht der Links mit Bildern und bei
Sina einen nachträglichen Beitrag!