Dienstag, 30. April 2024

Leinsamen und Nocken

 

Schon wieder ist ein neues Kochbuch bei mir eingezogen...
(unentgeltliche Werbung, selbst bezahlt)


Die Südtiroler Bloggerin Silvia Gasser hat ihr zweites Buch geschrieben über leichte Küche für alle Tage, das heißt bei ihr kohlenhydratarm und glutenfrei.

Es sind interessante Rezepte darin für gemüsebasierte Hauptgerichte, Suppen, Salate, Smoothies (zB. "Grashüpfer"), Brot, Süßes. Sie sind einfach nachzukochen, allerdings sollte frau den Vorratsschrank ein bisschen aufgestocken mit zum Beispiel glutenfreien Mehlsorten. Ich bin zum Glück nicht auf glutenfreie Ernährung angewiesen, aber hin und wieder darf es sein!

Silvi verwendet oft Leinsamen und das gefällt mir, denn Leinsamen sind ja das heimische Superfood, wie man auf neudeutsch sagt, mit vielen gesunden Ballast- und Inhaltsstoffen. Ich denke im Alltag nicht so oft an Leinsamen und muss mich bei der Nase nehmen um ihn öfter in meine Ernährung einzubauen. Immerhin zwei Leinsamen-Rezepte gibt es bei mir bereits, das Leinsamenbrot und die Leinsamen-Schokocreme

Leinsamen passt für alles, für Brot, süß und auch für salzig wie die heutigen Nocken!



Leinsamen-Ricotta Nocken glutenfrei
frei nach Silvia Gasser

Zutaten für ca. 12 Nocken oder 2 hungrige Personen als Hauptspeise:

50 g Leinsamenmehl oder gemahlene Leinsamen (ich)
15 g Pfeilwurzmehl oder Kartoffelstärkemehl (ich)
eine gute Prise Salz
1/2 Bund Schnittlauch
125 g Ricotta
1 Ei (M)
optional 1 EL geriebener Parmesan (steht nicht im Originalrezept)

Salzwasser zum Kochen
Öl zum Anbraten

Zubereitung:

Leinsamen in der Kaffeemühle fein mahlen und mit Stärkemehl und etwas Salz trocken vermischen. Die restlichen Zutaten mit einem Löffel gut einmengen. Die Masse mindestens 10 Minuten rasten lassen, besser länger, so dass der Leinsamen quellen kann. 

Für eine vegane Variante könnte das Ei durch "Lein-Ei" (1 EL gemahlener Leinsamen mit 3 EL heißem Wasser verrühren und quellen lassen) ersetzt werden und der Ricotta durch eine vegane Alternative. Den Parmesan dann eben weglassen.

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und mit Hilfe von zwei Esslöffeln Nocken ins Wasser setzen. Die Löffel dabei jedes Mal ins Wasser tauchen. Die Nocken einige Minuten leicht köcheln lassen, bis sie an die Oberfläche aufsteigen. 

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die Nocken rundum goldbraun anbraten. Herausnehmen, mit einer beliebigen Sauce anrichten und mit Käse, Schnittlauch etc. bestreuen. 


erst blass und grau, dann schön goldbraun


Wir hatten eine Champignon-Paprika-Oberssauce zu den Nocken. Es passt genauso gut eine Tomatensauce dazu und viele andere je nach Saison, am besten farbenfroh... 😉

Der Fantasie bei der Beilage sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht beim Formen der Leinsamen-Ricotta-Masse. Die Autorin hat Schupfnudeln aus der Masse geformt (mit Mehl) und schreibt, dass auch Gnocchi möglich wären.
Meine Leinsamen-Ricotta Masse war aber zu weich für Schupfnudeln und ich wollte nicht extra Mehl einmengen. So habe ich noch Parmesan reingegeben und Nocken geformt - die beste und einfachste Alternative! Sie sind dann genau richtig geworden! 



Der Geschmack der Nocken fanden wir würzig, aber gleichzeitig eher neutral und so passen sie auch als Beilage zu allerlei Gerichten. Sie sind eine gesunde und glutenfreie Alternative zu sonst üblichen Beilagen...

Tipp: Viel trinken, wenn man Leinsamen gegessen hat! 


Verwendet ihr gern Leinsamen? Wofür am liebsten?

Über Tipps freue ich mich, liebe Grüße aus Wien!





Donnerstag, 25. April 2024

Reste-Crostata mit Superfruchtmarmelade

 


Habt ihr auch noch Sommerfrüchte vom Vorjahr in eurem Tiefkühlschrank? 

Schön langsam wird es Zeit, solche schlummernden Obstreste aufzubrauchen... wie wäre es mit einer gemischten Marmelade?

Ich habe meine diversen gefrorenen Schätze heute gleich in "einem Aufwaschen", wie man in Wien sagt, verarbeitet, also alles auf einmal. Herausgekommen ist eine superfruchtige Marmelade aus reichlich Erdbeeren, Pfirsichen und Marillen. Das Wort "Superfruchtmarmelade" kommt leider nicht von mir, das hat Maria schon vor Jahren kreiert. Eine passendere Bezeichnung ist mir nicht eingefallen.  😉

Für die frische Marmelade bietet sich eine Crostata an, also diese flache italienische Mürbteigtarte, die reichlich Marmelade "verträgt". Ich habe obenauf Streusel verteilt, ein Teiggitter würde sich auch gut machen, aber das ist mir ehrlicherweise meist zu aufwändig. 



Crostata mit Superfruchtmarmelade und Amarettini-Streusel

Zutaten für eine gr. Form mit 28 cm:

Mürbteig-Boden:

190 g Dinkelmehl (gemischt mit Emmer- und Einkornmehl)
65 g Rohrohrzucker
100 g kalte Butter
1 Ei (M)
kaltes Wasser, nur nach Bedarf

Fülle Superfruchtmarmelade:

eine beliebige fertige bzw. frisch gekochte Marmelade aus TK-Resten (ich):

600 g tiefgekühlte Früchte vom Vorjahr (ich hatte Erdbeeren, Pfirsiche, Marillen / Aprikosen)
ca. 30 g Marzipan in kl. Würfeln
200 g Gelierzucker 3:1
etwas frische oder getrocknete Minze, fein gehackt (ich hatte noch Minzezucker im Vorrat)
1 Orange - Saft
1 Schnapsglas Orangenlikör

Amarettini-Streusel:

100 g Amarettini Kekse
2 EL geschmolzene Butter

Zubereitung:

Als erstes die Marmelade kochen:

Die tiefgekühlten Früchte in einem großen Topf langsam auftauen, dabei Gelierzucker, Marzipan und die Aromen einrühren. Die Mischung mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen und pürieren. Die Marmelade dann nach Packungsanweisung des Gelierzuckers kochen und zum Schluss mit Likör abschmecken.
Ungefähr 350 g Marmelade für die Crostata in einer Schüssel beiseite stellen, den Rest in sterilisierte Gläschen abfüllen. 
Wer eine fertige Marmelade verwendet, sollte diese mit ein bisschen warmem Wasser und Likör glattrühren. 

Für den Teigboden aus allen Zutaten einen Mürbteig kneten. Auf Backpapier ausrollen (oder mit den Fingern auseinander drücken, Mehl ist dabei nicht notwendig) und eine Tarteform damit auskleiden. Die Form eine halbe Stunde kalt stellen, länger ist auch kein Problem.

Für die Streusel werden die Kekse grob zerbröselt und mit den Fingern mit der geschmolzenen Butter vermengt.
Ich hatte noch einen kleinen Rest Haferflockenstreusel eingefroren und habe diese mit Amarettini gestreckt. 

Backen

Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Reichlich Marmelade darauf verteilen - die frisch gekochte Marmelade sollte ausgekühlt sein, muss aber noch nicht gestockt sein. Die Streusel darüber verteilen. Die Crostata im Backrohr bei 180°C ungefähr 40 - 45 Minuten backen.


Etwas Schlagobers darauf, Eis würde auch passen, und wir sind über die noch lauwarme Crostata "hergefallen", sie schmeckte einfach köstlich! 😋 


So habe ich heute meinen Tiefkühlschrank um das gesamte Obst vom Vorjahr erleichtert - und auch ich bin erleichtert und froh, dass ich wieder mehr Platz und Übersicht habe. Die Reste der eingefrorenen Marzipanwürferl und Haferflockenstreusel sind ebenfalls weg, genauso wie der getrocknete Minzezucker im Glas. 


Tina hat mich mit ihrer Kleiderschrankinventur angefixt und so möchte ich langsam beginnen, alle meine Schränke "durchzuarbeiten"... aber ich fürchte, das wird eine Jahresaufgabe. Gerne lese ich auch bei Uli, was sie für Tipps und Tricks beim Aufräumen und Entrümpeln auf Lager hat. 
(unbezahlte Werbung)


Wie sieht das bei euch aus, habt ihr so wie ich zeitweise zu viele Vorräte und anderes gebunkert? 




Mittwoch, 17. April 2024

frühlingsgrün und Garganelli

 


Habt ihr schon einmal so ein Pastabrett verwendet und damit Garganelli oder Gnocchi geformt?

Garganelli sind diese hübschen Röllchen aus Nudelteig mit den Rillen, die Saucen gut aufnehmen können. Eine frühlingsgrüne Variante ist mir jetzt bei meiner Namensschwester Federica aus Friaul aufgefallen. So kam mein Holzbrettchen zum ersten Mal zu Ehren.



Garganelli mit Spargel und Zucchini

Inspiration

Zutaten für 2 - 3 Pers.:

mein einfacher Pastateig (das Originalrezept siehe ganz unten):
200 g Dinkelmehl
2 Eier + 1 Eidotter

Gemüse und Sauce:
1/2 Bund weißer (Original) oder grüner (ich) Spargel, bevorzugt dünne Stangen
1 Zucchino
ca. 100 g Montasio oder junger Parmesan
Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer
optional Schnittlauch


Zubereitung:
  • Aus allen Zutaten einen geschmeidigen, nicht zu weichen Nudelteig kneten und zugedeckt eine halbe Stunde rasten lassen.
  • Mit der Nudelmaschine ausrollen (4 oder 5) und zu Quadraten von ungefähr 4 cm Seitenlänge schneiden. Auch unregelmäßige, nicht quadratische (Rand-) Stücke werden durch das Abrollen zu schönen Röllchen... 😉
  • Die Garganelli auf dem hölzernen Pastabrett mit dem Rollstab zu Röllchen formen (wie das geht, dazu gibt es viele Videos im www).
    Was in Videos meist nicht zu sehen ist... das Brett und der Stab müssen immer gut bemehlt sein! Die fertigen Garganelli kann man zum Beispiel auf ein gut bemehltes Geschirrtuch rollen lassen und bis zum Kochen ein zeitlang dort parken, siehe Foto unten. 

  • Den Spargel putzen, die Spargelspitzen kurz blanchieren und beiseite stellen. 
  • Die Spargelstangen in schräge Stücke und die Zucchini in kleine Würfel schneiden, beides in Olivenöl sanft gar braten. Die Hälfte davon dann mit 2 - 3 EL Käse mixen und etwas vom Spargelblanchier-Wasser beifügen, so dass eine schöne Sauce entsteht. Abschmecken.

  • Die Garganelli al dente kochen und mit der Sauce, dem restlichen Gemüse und den Spargelspitzen anrichten. Mit schwarzem Pfeffer und geriebenem Käse bestreuen, ein wenig Olivenöl darüber träufeln. Federica bestreut alles noch mit Schnittlauch. 


Die geformten Röllchen warten auf einem bemehlten Geschirrtuch aufs Kochen - mit dem Tuch kann man sie dann einfach ins kochende Wasser schubsen. 



Eine frische und leichte Frühlingspasta, Empfehung!



Allerdings sind meine Röllchen beim Kochen einfach flach geworden. Das kann eigentlich nur am verwendeten Mehl liegen, oder? Denn mein Teig war von der Konsistenz her gut. Ich werde beim nächsten Mal doch das Originalrezept von Federica hernehmen und meinen Mehlvorrat aufstocken - obwohl ich eigentlich Weizenmehl versuche zu vermeiden... 


Originalrezept für die Garganelli für ca. 4 Personen:
250 farina 0: Manitoba-Mehl, "Pizza-Mehl" bzw. griffiges Mehl (Ö) oder Typ 550 (D)
150 g semola rimacinata di grano duro: nochmals gemahlener Hartweizengrieß
2 uova: Eier
1 tuorlo: Eidotter
1 cucchiaio d'olio evo: Esslöffel Olivenöl

Ich werde berichten.
Die Mehltypen in den verschiedenen Ländern sind eine Wissenschaft für sich, oder? 





Frühlingsgrün im Salzkammergut am Wochenende


Liebe Grüße (jetzt wieder) aus Wien




Mittwoch, 10. April 2024

Wareniki

 


Die Karte der Ukraine kennen wir wohl alle mittlerweile zur Genüge. Wir bekommen sie ja oft genug in den Medien gezeigt, wenn es um Kriegsgreuel, Waffenlieferungen und den Frontverlauf geht. 

Die virtuelle kulinarische Weltreise von Volker macht im April in der umkämpften Ukraine Halt. Das "Reiseziel" ist nicht unumstritten, aber ich sehe es auch so, dass wir dadurch den Menschen im Land sozusagen gute Energie schicken können. Wir haben euch auch nach zwei Kriegsjahren nicht vergessen!

Dabei wäre die Ukraine zu "normalen" Zeiten sicher eine Reise wert (gewesen)! Unten habe ich Buchtipps zusammengefasst, die mich informiert und berührt haben.   


Zwei Blogbeiträge über die Ukraine gibt es bei mir bereits:

Zu Beginn dieses unseligen Krieges habe ich Lemberger Rindsrouladen zubereitet. Sie sind jedoch ein altösterreichisches Gericht, das heißt aus der Zeit der k.u.k. Monarchie, als die heutige Westukraine mit Lwiw zu Österreich gehörte. 


Diese ukrainischen Apfelschnecken stammen aus dem Ukraine-Kochbuch vom Kiewer Starkoch Ievgen Klopotenko, das es mittlerweile in der 2. Auflage gibt. Der Gewinn kommt der Ukraine zugute. 

Aus dem selben Kochbuch kommt nun ein weiteres süßes Rezept für die kulinarische Weltreise:



Wareniki - Teigtaschen mit Weichseln / Sauerkirschen 

nach Ievgen Klopotenko
Zutaten für die halbe Menge vom Original für ca. 20 - 24 kleine Teigtaschen bzw. für 4 Personen als Dessert:

Teig:
225 g Weizenmehl (ich: Dinkelmehl)
1 Eidotter
250 ml Kefir
1/4 TL Salz
1/2 TL Zucker
1 Messerspitze Backpulver

Fülle:
ca. 150 - 200 g Weichseln / Sauerkirschen oder Kirschen (im Original frische oder tiefgekühlte Sauerkirschen; ich: aus dem Glas)
1 EL Grieß
1 - 2 EL Zucker je nach Süße der Kirschen

zum Anrichten:
geschmolzene Butter
Sauerrahm oder Naturjoghurt

Zubereitung:

  • Aus allen Teigzutaten einen elastischen, nicht klebrigen Teig kneten. Den Teig in einer eingeölten Schüssel zugedeckt mindestens eine halbe Stunde rasten lassen.
  • Die Kirschen aus dem Glas sehr gut abtropfen lassen, den Saft anderweitig verwenden. Alternativ frische Kirschen entkernen bzw. tiefgekühlte Kirschen auftauen lassen. 
  • Die Kirschen mit Grieß und Zucker vermischen. Ich würde sie nächstes Mal klein schneiden.
  • Den Teig portionsweise nicht allzu dünn ausrollen und Kreise ausstechen. Ich habe ein Glas mit 6 cm Durchmesser verwendet. Jeweils einen Löffel Fülle bzw. 1 Kirsche (ich) drauf geben, die Ränder mit ein wenig Wasser betupfen und halbmondförmig zusammenklappen. Die Ränder andrücken und mit einer Gabel verzieren. 
  • Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Teigtaschen wenige Minuten mehr ziehen als kochen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. 
  • Die Wareniki herausnehmen und sofort mit geschmolzener Butter servieren. Dazu passt ein Klecks Sauerrahm oder Joghurt, restliche Kirschen etc. 


Die Wareniki schmeckten uns wirklich sehr gut, obwohl eingelegte Kirschen aus dem Glas wahrscheinlich nur das halbe Vergnügen sind...
Meine Teigtaschen sind durch das Dinkelmehl ein wenig dunkler. Sie haben eine leichte säuerliche Note durch den Kefir im Teig, die Weichseln bzw. Sauerkirschen und den dazu servierten Sauerrahm. Empfehlung! Ich werde die Wareniki sicher wieder machen, wenn die Kirschen im Garten reif sind! 




Lesetipps:
(unbezahlte Werbung)

Victoria Belim: Rote Sirenen - Geschichte meiner ukrainischen Familie. 
Ein autobiographischer Roman von einer ukrainisch-stämmigen Autorin, die in Belgien lebt. Victoria reist ab 2014, als Russland die Krim annektiert hatte, oftmals in die Ukraine und rollt die Geschichte ihrer Familie der letzten 100 Jahren auf. Sie fährt durch das Land, hauptsächlich im Ostteil, und kehrt immer wieder ins Haus ihrer Großmutter mit dem Kirschgarten zurück. 
Durch die Ereignisse der Vergangenheit lernt Victoria sich selbst und wir als Leser*innen die Ukraine kennen und besser zu verstehen. Wer sich dafür interessiert, wie es zum jetzigen Krieg kommen konnte, kann hier Antworten finden. 

Irina Klimnik: Sommer in Odessa.
Wie die Studentin Olga und ihre quirlige Großfamilie das Leben in Odessa kurz vor der Annektierung der Krim durch Russland erlebt hat. Der Roman ist eine Liebeserklärung an die Hafenstadt am Schwarzen Meer und das Leben, das es dort so nicht mehr gibt. 



Linkliste:

Britta von Brittas Kochbuch mit Mamusia - Familienrezepte aus der Ukraine von Olia Hercules Britta von Brittas Kochbuch mit Weißes Knoblauchkaninchen Regina von bistroglobal mit Fleischpflanzerl mit Meerrettichpaste Britta von Brittas Kochbuch mit Pampuschky - Ukrainische Weizenbrötchen Britta von Brittas Kochbuch mit Borschtsch - Ukrainischer Rote-Bete-Eintopf Barbara von Barbaras Spielwiese mit Ukrainischer Karottensalat koreanische Art Friederike von Fliederbaum mit Wareniki - Teigtaschen mit Sauerkirschen Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Halushky mit Sauerkirsch-Hackfleischsauce und Sauerrahm Jenny von Jenny is baking mit Wareniki - Teigtaschen mit körnigem Frischkäse Britta von Brittas Kochbuch mit Gurkensalat mit Tomaten und Radieschen Susanne von magentratzerl mit Ein kulinarischer Ausflug in die Ukraine - Rezepte und Kochbücher Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Ukrainische Mohnrolle mit Äpfeln und Nüssen – Makivnyk Simone von zimtkringel mit Stampfkartoffeln mit grünen Bohnen und Salo Michael von SalzigSüssLecker mit Lemberger Käsekuchen aka Lvivsky Syrnyk




Samstag, 6. April 2024

reloaded: Cremeschnitten wie in Bled



in Bled im Herbst 2022


Kennt ihr die berühmte Cremeschnitte aus Slowenien? Ein Aufenthalt in unseren liebsten südlichen Urlaubsländern Slowenien und Kroatien ist für mich nicht komplett ohne eine Cremeschnitte... 😋


Die Bleder Cremeschnitte (Foto oben) besteht aus einer Vanillepuddingcreme und einer Schlagobers-Schichte, die mehr oder weniger dick sein kann, mir ist sie weniger dick lieber. Der Blätterteig ist nur bezuckert, keine Glasur. In der kleinen Stadt Bled am gleichnamigen See im Norden von Slowenien hat ein Konditormeister  in den 1950-er Jahren ein altes Rezept verfeinert und bekannt gemacht. Er muss ein PR-Genie gewesen sein, denn seither sind dort sagenhafte 16 Millionen Cremeschnitten verkauft worden (unbezahlte Werbung).

Ich weiß nicht, wie es euch geht... aber ich kann einer solchen Cremeschnitte nie widerstehen. Daher habe ich meinen Blogbeitrag aus 2017 nun überarbeitet und neu aufgelegt. 😋  




Zum Glück für mich gibt es die kremšnita oder kremna rezina nach Bleder Rezept so ziemlich überall in Kroatien und in Slowenien, zumindest in den Touristengebieten. 





So auch in unserem heurigen entspannten Osterurlaub auf Cres - das Motto der kroatischen Insel lautet nicht von ungefähr "no stress on Cres"! Beim Bummeln durch Mali Losinj flüchteten wir vor dem Regen in eines der wenigen offenen Cafés und konnten uns mit einer Cremeschnitte den Regentag kurzzeitig versüßen.

Später jedoch wurden wir von einem plötzlichen Wolkenbruch, wo die Altstadtgässchen zu Bächen wurden und der Schirm auch nichts mehr nützte, komplett nass. Wir sind ja grundsätzlich wetterfest, aber wenn das Nass von überall und auch von unten kommt... 💧
(Dank voll aufgedrehter Autoheizung kamen wir dann wohlauf in unsere stressbefreite Ferienwohnung zurück, alles ist gut.) 







Auf jeden Fall sind Cremeschnitten einfach und schnell selbst herzustellen, für die kleinen und großen Tröstungen im Leben und überhaupt. 



Mein Rezept habe ich mir vor mehreren Jahren einmal quer durch das www zusammen gesucht. In vielen Rezepten wird reichlich Zucker verwendet, daher ist der Zuckeranteil bei mir bereits reduziert. Den Blätterteig könnte frau auch selbst machen, ein handelsüblicher bio Blätterteig tut es aber auch. Da diese Cremeschnitten meist quadratisch sind, ist ein eckiger Backrahmen von Vorteilum die Geschichte bis zum Festwerden in Form zu halten. Eine geeignete rechteckige Back- oder Glasform geht aber genauso gut. 





Cremeschnitten wie in Bled
für 6 Cremeschnitten

1 P. bio Blätterteig oder selbst gemachter Blätterteig

Puddingcreme:
600 ml Milch
120 g Kristallzucker
1 Vanilleschote
70 g Stärkemehl
2 Eier (M), getrennt
1 Prise Salz
1 EL Orangenlikör oder Rum

Obers-Schichte:
200 ml Schlagobers / flüssige Sahne
1 EL Zucker
1 P. Sahnesteif

Das Backrohr auf 180°C vorheizen, den Blätterteig auf einem Blech mit einer Gabel mehrmals einstechen und ca. 15 Minuten hell blind backen. Dafür lege ich Backpapier auf den Teig und stelle eine geeignete Backform zum Beschweren darauf. Der Blätterteig soll nicht zu sehr aufgehen. Die Backzeit verlängert sich dabei bis fast auf das Doppelte.

Für die Creme wird ein dicker Pudding gekocht. Dafür den Großteil der Milch mit Zucker, Mark und ausgekratzter Vanilleschote erhitzen. Den Herd abdrehen und etwa 15 Minuten ziehen lassen, die Vanilleschote dann entfernen. Die Milch wieder erhitzen und aufkochen lassen.
Die restliche Milch mit Stärkemehl, den Eidottern vermischen und in die Milch einrühren. Wenn der Pudding eindickt den Herd abdrehen und kurz glattrühren. Mit Folie zugedeckt kurze Zeit auskühlen lassen. Eiklar mit Salz zu Schnee schlagen und in den noch warmen, aber nicht mehr heißen Pudding einrühren.

Das Obers schlagen und dabei Zucker und Sahnesteif einrieseln lassen.

Fertigstellen:
  1. Einen eckigen Backrahmen (oder eine geeignete Form) bereitstellen.
  2. Den gebackenen Blätterteig für Boden und Deckel zuschneiden, in meinem Fall 12 Rechtecke.
  3. Sechs Stücke nebeneinander als Boden in die Form legen, die Puddingcreme drauf verteilen, glattstreichen und überkühlen lassen. 
  4. Das geschlagene Obers obenauf glatt verstreichen. Die restlichen (und schönsten) sechs Blätterteigstücke bezuckern und drauflegen.
  5. Die Form idealerweise über Nacht in den Kühlschrank stellen und fest werden lassen.
Die einzelnen Cremeschnitten lassen sich durch das Vorschneiden des Blätterteiges sehr schön portionieren. Nur unfallfrei essen lassen sich Cremeschnitten eher nicht...





Welche Cremeschnitten habt ihr am liebsten?