Geht ihr mit mir wandern?
Vor ein paar Jahren hörte ich zum ersten Mal vom neuen Alpe-Adria Trail (nicht verlinkt, leicht im www zu finden) und war sofort von der Idee des Weitwanderns durch 3 Länder bis an die Adria begeistert.Der Trail beginnt unter Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner (Foto oben) und führt in über 40 Etappen bis nach Muggia bei Triest. Es gibt mittlerweile umfangreiche Literatur und Karten dazu und u.a. auch den interessanten Bericht einer Salzburgerin, die den gesamten Weg ziemlich rasant in einem gegangen ist (Albenberger).
Erst heuer haben wir mit den ersten vier Etappen begonnen und haben sie an einzelnen Tagen relativ gemütlich und ohne großen sportlichen Ehrgeiz durchwandert. Mit Auto und öffentlichem Bus waren auch Einzeltage mit Ruhetagen dazwischen für uns gut planbar. Übernachtet haben wir immer auf "unserer" Alm, die ich hier schon gezeigt habe.
Kommt ihr mit auf die ersten 4 Etappen?
1. Etappe von der Franz-Josephs Höhe (2.400 m) nach Heiligenblut
Direkt unterhalb der Franz-Josephs Höhe, die man mit dem Postbus aus Heiligenblut gut erreicht, stehen die typischen Alpe-Adria Trail Infotafeln.
Der Großglockner war frei und ohne die übliche Wolkenhaube zu sehen. Ich war sehr berührt, an dieser Stelle zu stehen, wo der lange Weg zur Adria seinen Anfang nimmt... und es geht gleich steil bergab zur Pasterze und weiter zum Sandersee in faszinierender Hochgebirgslandschaft.
(Das Thema Gletscherschmelze kommt ein anderes Mal.)
Der Großglockner war frei und ohne die übliche Wolkenhaube zu sehen. Ich war sehr berührt, an dieser Stelle zu stehen, wo der lange Weg zur Adria seinen Anfang nimmt... und es geht gleich steil bergab zur Pasterze und weiter zum Sandersee in faszinierender Hochgebirgslandschaft.
(Das Thema Gletscherschmelze kommt ein anderes Mal.)
Hier ließen wir uns sehr viel Zeit und Herr Fliederbaum hat sicher jeden Stein und jede Blume am Weg fotografiert ;-)
Am Ende des Sandersees führt eine schaukelnde Hängebrücke über die junge Möll, die tosend in die Tiefe stürzt... ich finde es immer faszinierend dem wilden Wasser nachzuschauen.
Hinunter zum Margeritzenspeicher-See.
Ist das nicht eine traumhafte Gebirgswelt? Wir konnten uns nicht satt sehen und "vertrödelten" hier viel Zeit (was aber eingeplant war).
Weiter geht´s über Almen und
über steile Wege durch den Wald bergab.
Der Weg bis zur Sattelalm zieht sich...
und nicht nur sie sind heute schon ein bisschen müde,
aber das Etappenziel Heiligenblut ist bereits in Sicht.
2. Etappe von Heiligenblut nach Döllach
Das ist der berühmte Blick von Heiligenblut mit der Kirche und dem schneebedeckten Großglockner im Hintergrund. Von hier geht der Trail heute über Wald- und Wiesenwege und teils Nebenstraßen auf der linken Bergseite nach Süden.
Vorbei an den historischen Mühlen in Apriach ("Stockmühlen", d.h. mehrere Mühlen hintereinander am Hang nutzten früher das Wasser des Baches)...
und alten Bauernhäusern.
"Durchfahrt verboten"........ aha ;-)
Dann ist Döllach erreicht.
Der Regenguss hat uns nicht mehr erwischt!
Wir saßen bereits im Gasthaus beim Essen, aber das ist eine andere Geschichte (die folgt).
3. Etappe von Döllach zum Marterle
Von Döllach bis zur nächsten Ortschaft Mörtschach führt der Weg im Tal entlang des Flusses; diesen Teil haben wir ausgelassen. Ab dann geht es längere Zeit auf Forststraßen durch den Wald moderat bergauf bis zu den großen Almen der "Kräuterwiesen" mit herrlichem Ausblick ins Mölltal...
und zu den Lienzer Dolomiten.
Ein schöner Steig führt nun lange durch den Wald - zu Beginn oft recht steil und anstrengend, dann wieder schön gemütlich. Es war angenehm schattig und so wurde der Sonnenhut hinten am Rucksack draufgeklipst....
Angekommen beim so genannten "Marterle"... das ist die höchstgelegenste Wallfahrtskirche von Österreich auf ca. 1.860 m Höhe mit schönem Ausblick und einem Gasthaus neben der Kirche.
4. Etappe vom Marterle nach Stall
Diese sehr schöne Trail-Strecke führt hauptsächlich über Almwege sanft bergab ins Tal,
vorbei an (gar nicht?) neugierigen Kühen,
...über saftige Wiesen.
Leider wurden die Wegmarkierungen immer dürftiger, je näher wir ins Tal kamen, und irgendwo verpassten wir eine Abzweigung... was aber wenigstens keinen Umweg bedeutete... alle Wege führen hinunter ins Tal ;-)
Das Ende der 4. Etappe im Dorf Stall im Mölltal ist bald erreicht. Die Wiese im Vordergrund ist so weiß von unglaublich viel blühender Schafgarbe.
Da die 1. Etappe mit über 1000 Höhenmetern größtenteils BERGAB führt, haben wir zwecks Kniegelenke-Schonung die Reihenfolge ein bisschen umgedreht, und sind zuerst die Teilstrecken 3 und 4, dann 2 und zum Schluss 1 gegangen als "Königsetappe".
Fazit: schöne schöne Landschaft und meist leicht zu begehende Wege ohne besondere technische Schwierigkeiten! Bergausrüstung und Proviant sind natürlich unbedingt erforderlich und schon auch eine gewisse Grundkondition, denn pro Tag sind doch bis zu ca. 15 km zu bewältigen. Eine Karte dabei zu haben wäre günstig, um Abzweigungen nicht zu übersehen...
Mein Ziel ist nicht der ganze Alpe-Adria Weg, sondern ausgewählte Teilstrecken zu gehen. Vielleicht einmal eine längere "richtige" Tour über mehrere Etappen, aber ebenfalls geruhsam und mit Ruhetagen dazwischen... altersgemäß eben ;-)
Wer ist denn Teile des Alpe-Adria Trails schon gegangen? Wie ist es euch ergangen?
Ich freu mich über Kommentare dazu und schicke liebe Grüße!