Ein "Striezel" ist kann vieles sein... ein Wecken Brot, ein geflochtenes Gebäck aus Germ-/Hefeteig, aber auch ein frecher Lausbub (ein "Strizzi" ist jedoch nicht etwa ein kleinerer Lausbub, sondern bezeichnet in Wien einen mit allen Wassern gewaschenen Zuhälter).
Sina Giftigeblonde hat also knapp vor Allerheiligen den Striezel-Genuss ausgerufen und meint natürlich den geflochtenen Germteig-Zopf. Die Links der diesmal sehr kleinen Gruppe sind ganz unten.
Übrigens, wenn der Teig für den traditionellen Allerheiligenstriezel nicht aufgeht, sagte man früher, dass ein Unglück im nächsten Jahr drohe, aber an so etwas wollen wir nicht einmal denken. Oder nehmt meinen Striezel, der Teig ist wunderschön aufgegangen...
Ich habe einen nicht allzu süßen Brioche-Striezel gebacken, den kann man für süß und pikant nehmen. Zum Beispiel mit Butter und Marmelade zum Frühstück essen oder mit einer (Geflügel- oder veganen) Leberpastete genießen (siehe mein Rezept Hühnerleberpastete).
Auch getoastet ein Genuss und scheibenweise zum Einfrieren geeignet. Große Empfehlung!
Brioche Striezel
(Germteig / Hefeteig mit Creme fraiche und wenig Zucker)
500 g Weizenmehl
1 P. Trockengerm /Hefe
40 g Kristallzucker
1 guter TL Salz
2 Eier + 1 Eidotter (M)
180 - 200 ml Milch-Wasser-Gemisch (halb-halb) nach Bedarf
1 Becher, 125 g Creme fraiche
125 g kalte Butter in Würfeln zum Schluss
1 Eidotter zum Bestreichen
optional etwas Anis oder Flohsamen zum Bestreuen
Zubereitung:
Aus allen Zutaten mit Ausnahme der Butter einen kalten Germteig bereiten, d.h. die Zutaten müssen nicht Zimmertemperatur haben bzw. angewärmt sein. Nicht die ganze Flüssigkeit auf einmal dazugeben, sondern nach Bedarf. Zum Schluss werden die kalten Butterwürfeln nach und nach gut in den geschmeidigen Teig eingearbeitet.
Den Teig zugedeckt bei Zimmertemperatur gut aufgehen lassen. Das kann bei kalt zubereitetem Hefeteig etwas länger dauern.
Eine Kastenform oder eine andere, eher schmale Backform mit Backpapier bereitstellen.
Auf der bemehlten Arbeitsplatte mit bemehlen Händen 3 Rollen formen und einen Zopf flechten. Da der Teig bei mir etwas weich war, habe ich den Zopf gleich auf dem Papier geflochten und in die Form gelegt.
Die Backform ins kalte Rohr stellen (wie immer bei Germteig, das erspart ein weiteres Aufgehen-lassen) und die Temperatur auf 180°C aufdrehen. Den Striezel etwa eine halbe Stunde backen, bis er schön goldgelb ist.
Ich habe die Butter zur Hälfte durch Creme fraiche ersetzt, die zwar auch einen ordentlichen Fettgehalt von mehr als 30% hatte, aber immer noch weniger als Butter... Der Teig ist dadurch, finde ich, herrlich geschmeidig und locker geworden!
Linkliste:
Striezel mit Mohn-Birnen Fülle von Sina Giftigeblonde
Allerheiligenstriezel von Christina, der Apricot Lady
Wolkenzopf von Nachzüglerin Maria Mädel vom Land
Liebe Grüße aus Wien