Mittwoch, 30. Dezember 2020

Silvester Linsen mit Topinambur

 


Je mehr Linsen zum Jahreswechsel gegessen werden, desto mehr Münzen finden sich im neuen Jahr im Geldbörsel ?? oder so ~ ~

Da wir Linsen sowieso immer gern essen, auch rund um Silvester... 

Silvester Linsensuppe mit Papaya
Silvester Linsensalate

...gibt es heuer ein schönes sizilianisches Linsengericht in veggie Version mit zweierlei Topinambur. Wenn die Linsen einige Stunden vorher eingeweicht werden, ist es ein leichtes bekömmliches Essen und sehr geeignet, um sich an einem langen Abend nicht zu voll zu fühlen! 

Im Originalrezept aus meinem schönen Sizilien-Kochbuch gehören gekochte und danach kross gebratene Hühnerfüße dazu. Ich habe mich gar nicht erst bemüht, ausfindig zu machen, wo ich in Wien Hühnerfüße kaufen könnte... und ich will sie auch nicht auf meinem Teller haben, Delikatesse bzw. "from nose-to-tail" hin oder her... 

Allerdings verwendet(e) man Hühnerfüße oder Krallen als magische Abwehr gegen negative Energien und Einflüsse. Im Mittelalter sollen sie gegen den bösen "Hexenblick" geholfen haben, wobei mir eher die armen Frauen leid tun, die früher als solche bezeichnet wurden. Insgesamt gesehen bringen Hendlkrallen also wohl Glück und würden daher gut zu unserem traditionellen Jahreswechsel passen!

Ich habe statt den Hühnerfüßen eben mehr Glück-bringende Linsen gekocht, die bestens mit Topinambur harmonieren! Meine Topinambur-Knollen kommen von einem bio Landwirtschaftsbetrieb mit "Landladen" in Hennersdorf südlich von Wien. Ich weiß, das ist Werbung, aber unaufgefordert und unentgeltlich. Sie kommt von Herzen, weil dort die Qualität von Gemüse, Obst und besonders Wildfleisch wirklich hervorragend ist. 



Zweierlei Topinambur (Püree und Chips) mit Beluga-Linsen

frei nach dem Sizilien-Kochbuch
(für ca. 2 Personen)

Linsen:

100 g Belugalinsen, optional eingeweicht und abgespült (klick)
etwas Orangenschale
optional 1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
etwas Olivenöl zum Verfeinern

Topinambur:

ca. 400 g bio Topinambur-Knollen
200 g mehlige Kartoffeln
1 Knoblauchzehe
500 ml Gemüsesuppe (im Original Hühnersuppe vom Kochen der Hühnerfüße)
50 ml Milch
35 ml Weißwein
Salz, Pfeffer
Muskatnuss

Öl oder Kokosfett zum Frittieren

zum Anrichten:

1 bio Orange, Zesten und Filets
grobes Meersalz bzw. italienisches Fior di sale
(roter) Kampotpfeffer
ein wenig Olivenöl

Zubereitung:

Die Linsen mit der dünn abgeschälten Orangenschale und Lorbeerblatt in Wasser al dente kochen. Dann abseihen, die Gewürze entfernen und mit Salz und Pfeffer würzen, mit gutem Olivenöl geschmeidig verfeinern und warm stellen.

Die Topinambur-Knollen gut waschen und ggf. abbürsten, 2-3 Knollen zum späteren Frittieren beiseite legen. 

Für das Püree die Topinambur-Knollen schälen und grob würfelig schneiden, die (rohen) Kartoffeln schälen und würfeln, die Knoblauchzehe klein schneiden. Gemeinsam mit den weiteren Zutaten weich kochen und zerstampfen. Eventuell braucht es etwas mehr Suppe, denn es soll ein weiches Püree werden. Man kann es auch durch ein Sieb streichen (habe ich nicht gemacht). Das Püree abschmecken und warm stellen.

Für die Topinambur-Chips die Knollen ungeschält in dünne Scheiben schneiden und in reichlich Öl schwimmend goldbraun und knusprig frittieren. Auf Küchenpapier entfetten, siehe Foto. 

Das Topinambur-Püree auf Teller anrichten, darauf die Linsen und die Topinambur-Chips geben. Mit den Orangenzesten und Filets, Pfeffer und Meersalz bestreuen und mit ein wenig Olivenöl beträufeln. 


Einfach wunderbar! Das müsst ihr ausprobieren! Ein sehr harmonisches kleines Gericht, das sich als Teil eines (Silvester-) Menüs gut eignet. 

Die Orangen sind das Tüpfelchen auf dem i, Linsen und Orangen (bzw. Zitronen) sind sowieso ein ideales Paar. Und erst die Chips... am besten macht man gleich mindestens die doppelte Menge! Die kann man später auch einfach so knabbern.... zum Silvestersekt! 


In diesem Sinne wüsche ich euch einen guten Rutsch in ein gesundes und "normaleres" neues Jahr!



Sonntag, 20. Dezember 2020

schnelle Lebkuchenschnitten mit Punschglasur

 

Irgendwie läuft mir jetzt vor den Feiertagen trotz Homeoffice und Shopping-Abstinenz wieder einmal die Zeit davon... es ist jedes Jahr das gleiche, aber im heurigen besonderen Jahr doch nicht das selbe... Der nächste Lockdown hängt wie ein Damoklesschwert über mir und der Gedanke daran lähmt mich jetzt schon etwas. Natürlich finde ich es notwendig, die Infektionszahlen zu drücken und Risikogruppen zu schützen (zu denen ich auch gehöre), aber dass dies nicht durch allgemeine Vernunft geschehen kann 😒

Für heuer hatte ich mir ausgemalt, dass ich im Dezember genügend innere Ruhe und Muße haben werde, um ausgiebig Kekserl zu backen, auch einen Adventstollen und natürlich mein Kletzenbrot. Dieses braucht immerhin drei Tage für die Herstellung, aber es könnte sich vor Weihnachten doch noch ausgehen und die Dörrbirnen liegen schon zu Hause. Vielleicht schaffe ich aber noch diese wirklich unkomplizierten Vanillekipferl, auch die Hasenpfoten sind schnell gemacht. 

Wenigstens habe ich einen schnellen gerührten Lebkuchen mit einer weihnachtlichen Punschglasur gebacken. Das Rezept ist von Toni Mörwald aus Niederösterreich und war in einer Zeitschrift. Es lohnt sich, finde ich, dass man Lebkuchengewürz immer selbst mischt! Da kann die Zeit noch so knapp sein.  

(Werbung durch Namensnennung, not sponsered)


mein Lebkuchengewürz

1 - 2 Zimtstangen oder 1 EL Zimt gemahlen
6 Nelken
1 Sternanis
7 Kardamomkapseln
1 TL Korianderkörner
6 Pimentkörner
1 schwacher TL Galgant gemahlen ( Ersatz gemahlener Ingwer)
1 Prise Muskat
optional Vanille, Pfeffer, Orangenschale

Die einzelnen Gewürze etwas zerkleinern bzw. zerbrechen, so gut es eben geht. Alle gemeinsam in der Kaffeemühle mahlen. Alternativ können bereits gemahlene Gewürze vermischt werden. Die Mischung in ein Glas geben und dunkel lagern, auch zum Verschenken geeignet!


Gerührter Lebkuchen mit rosa Punschglasur

für 1 Blech, frei nach Toni Mörwald

Teig:

400 g Honig
60 g Rohrohr-Zucker
200 g Dinkelmehl
20 g Lebkuchengewürz (siehe oben)

2 Eidotter (M)
60 g alkoholfreier Punsch plus ein wenig Inländer-Rum (im Original nur Rum) *)
140 g Roggenmehl
2 Messersp. Backpulver
100 g kandierte Früchte (Orangen), fein gehackt
50 g Haselnüsse, gemahlen

rosa Glasur:

200 g Staubzucker / Puder-
ca. 6-7 EL roter alkoholfreier Punsch (orig. roter Glühweinsirup) *)
1 Spritzer Zitronensaft

Für den Teig wird zuerst Honig mit Zucker über einem (nicht kochenden!) Wasserbad unter Rühren sanft erwärmt -- nicht zu heiß! Wenn sich der Zucker gut im nun flüssigen Honig aufgelöst hat, wird diese süße Mischung mit dem Mehl und Gewürz vermischt. Etwa 10 Minuten stehen lassen und das Backrohr auf 170°C vorheizen. 

Die restlichen Zutaten der Reihe nach einrühren. Den Teig auf ein Backblech + Papier möglichst dünn und gleichmäßig aufstreichen. Im Rohr etwa 20 Minuten backen und dann auskühlen lassen. 

Die Zutaten für die Glasur mit einem Schneebesen verrühren, so dass eine dickliche Glasur entsteht. Den Lebkuchen glasieren, trocknen lassen und mit einem Messer, das jedes Mal in heißes Wasser getaucht wird, in Rechtecke oder Rauten schneiden. 

Unbedingt ein paar Tagen ruhen lassen, danach schmeckt der Lebkuchen runder und sehr harmonisch! In einer Dose bleibt er schön weich. 


*) Punsch

Ich habe einen gekauften bio und alkoholfreien roten Beeren-Punsch (aus Trauben- und Holunderbeeren-Saft mit Gewürzen) verwendet, sowohl für den Lebkuchenteig als auch für die Glasur. Wer es gern alkoholischer mag, kann die Flüssigkeit gern gänzlich durch Rum (im Teig) oder "geistigen" Punsch für die Glasur austauschen. Mir erschien aber die Rum-Menge für den Teig im Originalrezept viel zu viel. 




Oft waren wir Punschtrinken auf der Rosenburg in Niederösterreich - hier findet jedes Jahr, außer natürlich heuer, einer der stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte statt. 

Naja, nächstes Jahr dann wieder, hoffen wir das Beste für uns alle! Und befolgen wir die Abstands-Maske- etc. Regeln, die sich eh schon "normal" anfühlen. Es kann nur besser werden, in diesem Sinne eine geruhsame restliche Vorweihnachtszeit und eine besinnliche Wintersonnenwende! Danach geht es bergauf - zumindest mit dem Tageslicht! 



Freitag, 11. Dezember 2020

reloaded: Röstkarfiol-Salat mit Tahin und Granatapfel



Beitrag von 2014 reloaded:

Vor mehreren Jahren hat mich das vegane Projekt von Katharina Seiser auf esskultur.at  beeindruckt. Sie hatte sich drei Wochen lang rein vegan ernährt und es täglich auf ihrem Blog und für eine Zeitschrift dokumentiert. Mittlerweile (2020) ist aus dieser Aktion die Fortsetzung ihres 1. vegan-Kochbuches mit dem neuen Titel "Immer wieder vegan"  und mit neuen Rezepten erschienen. 
(Werbung unverlangt und unentgeltlich!)

Ob darin ein veganer Salat mit Karfiol / Blumenkohl, Tahin-Dressing und Granatapfelkernen enthalten ist, weiß ich allerdings nicht. Ich habe das Rezept vor längerer Zeit bei Sabine gefunden und seither immer wieder gern auf den Tisch gebracht. Bei ihr heißt er "Gewürzblumenkohlsalat", weil so gut duftende frisch gemörserte Gewürze wie Korianderkörner und Kardamom verwendet werden. Piment passt auch und auch Brokkoli statt Karfiol. 

Das Dressing habe ich nun ein wenig überarbeitet, mit einer süßlichen Komponente (Granatapfelsirup) ergänzt und poste es mit neuen Fotos jetzt neu.


Ofengerösteter Karfiolsalat mit Tahin-Dressing und Granatapfelkernen

(Blumenkohlsalat)
(für 2 Personen)

Ofen-Karfiol / Blumenkohl:
  • 1 kleiner bzw. halber Karfiol, in Röschen geteilt
  • einige Korianderkörner
  • 2 Kardamom-Kapseln
  • Salz 
  • Olivenöl  
Die Gewürze mörsern und die Röschen mit allen Zutaten vermischen. Im vorgeheizten Rohr bei 180°C auf einem Backblech + Papier ca. 30 Minuten braten. In eine Schüssel geben und mit dem Dressing vermischen.

Tahin-Dressing:
  • 2 EL Tahin (Sesampaste)
  • Zitronensaft von 1 Zitronen 
  • reichlich Olivenöl 
  • 1 Prise Salz
  • Harissa oder Cayennepfeffer
  • ca. 2 EL türkischer Granatapfelsirup
Alle Zutaten mit einem Schneebesen geschmeidig verrühren. Mit dem Zitronensaft aufpassen, lieber einmal kosten, dass das Dressing nicht zu säuerlich wird. Nicht zu viel Salz verwenden, denn der Röstkarfiol ist auch gesalzen. 

Anrichten:
  • Ofenkarfiol mit dem Tahin-Dressing
  • beliebigen grünen Salat nach Saison, nur leicht mariniert (Salz, Zitronensaft, Olivenöl) 
  • reichlich Granatapfelkerne zum Bestreuen
  • optional etwas Koriander oder Petersilie zum Bestreuen



Der Salat "lebt" vom Röstgeschmack des Karfiols! 
Je nach Saison und Vorlieben kann man auch andere frische grüne Salate, Radicchio etc. verwenden. 
Wir haben den Salat als Abendessen mit (türkischem) Brot genossen. Wäre auch als Vorspeise für mehrere Personen gut. 
Ist vollkommen vegan. Und gesund. Ein idealer Wintersalat! 
Empfehlung! 




Montag, 7. Dezember 2020

Rotkraut-Knödel-Genuss in rot-weiß-rot

 

Knödel-


Was wäre Österreich ohne seine Knödel... heute und vor fast 6000 Jahren... so alt ist nämlich der heimische Urknödel

In den Pfahlbausiedlungen aus der späten Jungsteinzeit am Mondsee in Oberösterreich hat man bei Ausgrabungen in einer Abfallgrube einen verkohlten Speiserest gefunden (Info, Werbung, not sponsered!). Dieser Klumpen erlangte als Mondseer Urknödel Berühmtheit und auch Funde an anderen Orten im Alpenraum zeigten, dass bereits Fleischreste und Obst mit Teig umhüllt wurden. Sehr viel später machte die Knödelentwicklung dann durch die Erdäpfel aus der neuen Welt einen bedeutenden Schritt. 

Also, es geht heute um Knödel bei unserem vorweihnachtlichen Genuss in rot-weiß-rot. Ich freue mich, dass es nach einer längeren Pause wieder eine solche Blogaktion gibt, daher danke an Julia, dass sie uns angestoßen hat 😍

Die Links zu den anderen Teilnehmerinnen mit ihren Knödelkreationen findet ihr ganz unten. Ich habe diesmal einen bewährten Erdäpfelteig mit Rotkraut gefüllt. Über das Knödelmachen traue ich mich mittlerweile ohne Zittern drüber, nachdem ich das heurige vertrackte Jahr zum Üben genutzt habe ;-)  Wer sich aber nicht sicher ist -- nach dem selben Rezept (siehe unten) kann es auch eine gefüllte Erdäpfelrolle werden, so wie ich sie immer gern gemacht habe (klick). 



Rotkrautknödel mit Erdäpfelteig

Rotkraut für die Fülle
Blaukraut, Rotkohl

1/2 Kopf Rotkraut, ca. 600 g
Salz
1 - 2 TL Zucker
etwas Öl
1-2 EL Apfelessig
1 mittelgroßer Apfel (mit Schale), gerieben
1 Lorbeerblatt
etwas gemahlener Zimt
ein wenig Kümmel
Pfeffer

Das Rotkraut (ohne Strunk) fein nudelig schneiden und in eine große Schüssel geben. Mit den Händen mit Salz und ein wenig Zucker verkneten und mindestens 1 Stunde ziehen lassen. 

In einem Topf das Öl erhitzen, den restlichen Zucker leicht karamellisieren lassen und das Rotkraut dazugeben. Mit Apfelessig ablöschen, würzen und den Apfel unterrühren. Die Flüssigkeit kontrollieren (auch während des Kochens) und ggf. ein wenig Wasser dazugeben, aber nicht viel. Zugedeckt etwa 1 Stunde weich kochen, das Rotkraut soll gut weich und nicht mehr knackig sein.

Das Lorbeerblatt herausfischen, alles gut abschmecken und auskühlen lassen bzw. kann das Rotkraut bereits am Vortag gekocht werden.  

Rotkrautkugerln formen: 

  • 1 guter Esslöffel Rotkraut pro Knödel (bei mir 6 Knödel)
  • 1 Ei (M)
  • Mehl nach Bedarf, aber nicht zu viel

Das benötigte Rotkraut in eine Schüssel löffeln und mit dem Ei und etwas Mehl schnell verrühren, so dass eine halbwegs formbare Masse entsteht. Mit den Händen werden nun Rotkrautkugeln bzw. "Häufchen" geformt und eingefroren. 

Nach etwa einer halben Stunde können diese rund nachgeformt und wieder eingefroren werden, auch über Nacht möglich. Die Fülle muss fertig sein, bevor man sich dem Teig widmet!
Übriges Rotkraut anderweitig verwenden... 


Erdäpfelteig für die Hülle

500 g mehlige Erdäpfel, gekocht, geschält
100 g (Dinkel-) Mehl
30 g Grieß
20 g Kartoffel-Stärkemehl
1 guter TL Salz
ein wenig Muskatnuss
1/8 l Öl oder 1 Ei (M) je nach Belieben

Die Erdäpfel noch heiß durch die Kartoffelpresse pressen, salzen und auskühlen lassen. Die restlichen Zutaten dazugeben und rasch mit den Händen einen geschmeidigen Kartoffelteig kneten. Nicht zu lange kneten, sonst verkleistern die Erdäpfel. 

Den Teig auf bemehlter Arbeitsfläche zu einer Rolle formen. Jeweils eine Scheibe abschneiden, mit bemehlten Händen mit einer (gefrorenen) Rotkrautkugel füllen und Knödel rollen. Die Fülle muss gut vom Teig umschlossen sein. 
Übrigen Teig zu zB. Gnocchi formen, ggf. einfrieren oder mehr Knödel machen...

In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Knödel je nach Größe ca. 15 - 20 Minuten schwach köcheln lassen. 



Soo schön farbenfroh und wirklich köstlich! 
Wir hatten diesmal eine Ofenkürbiscreme und einen warmen Berglinsen-Salat zu den lila gefüllten Knödeln. Die Kürbiscreme (Ofengebratener Hokkaido mit etwas Obers püriert) harmonierte übrigens ganz besonders gut mit den Knödeln! 


Diese Knödel schmecken zu veggie Gemüse oder Schwammerl genauso gut wie zur Weihnachtsgans! Ich werde das am 2. Weihnachtsfeiertag testen und hab zwar keine Gans, aber eine ganze Ente auf klassische Art in Planung! Wo Rotkraut und Erdäpfelknödel dazu passen, gilt das genauso für diese Rotkrautknödel mit WOW-Effekt nicht nur nach dem Öffnen!


Knödel-Links der Genussgruppe:

Susi Turbohausfrau: Serviettenknödel

Michaela vom Genussatelier Lang: Nougatknödeln

Maria, Mädel vom Land: Flaumige Apfelknödel

Brigitta (B.´s Kulinarium): Wallerknödel in Veltlinersauce

Daniela von linzersmileys: Germknödel mit Vanillesauce und Mohnzucker

Julia (Backebacke Kuchen): Spinatknödel

Christina, the Apricot Lady: Waldviertler Erdäpfelknödel aus dem Dampfgarer


So eine tolle Knödelvielfalt und alle eignen sich in irgendeiner Weise (als Vorspeise, Hauptspeise bzw. Beilage, Nachspeise) auch für Weihnachten!



Samstag, 5. Dezember 2020

Sacherguglhupf

 


Werbung durch Namensnennung "Sacher", unverlinkt, unaufgefordert, unentgeltlich!
Das Foto oben ist vom vorigen Jahr, nicht nur in diesem Tortenshop, sondern überall in der Gastronomie sieht es heuer traurig aus. Gerade heute kam die Meldung in den Medien, dass eine weitere Wiener Traditionskonditorei Filialen zusperren und Mitarbeiter*innen entlassen muss. Ich fürchte, derartige Meldungen werden sich häufen, das Take-away Geschäft bringt gerade für Konditoren offenbar zu wenig ein. 

Ich backe ja auch lieber selbst. Heute ist übrigens der internationale oder eher US-amerikanische Tag der Sachertorte wie jedes Jahr am 5. Dezember! Also nicht, dass ich jetzt jeden "Speisengedenktag" begehen möchte, aber bei mir hat er wenigstens die Entscheidung für einen Wochenend-Kuchen beschleunigt! 

Es wurde keine Sachertorte wie voriges Jahr, sondern ein Sacherguglhupf. Das Rezept stammt ursprünglich aus dem Jahr 1903 und wurde von der Kochbuchautorin Angelika Kirchmaier (Guglhupf, Styria Verlag, 2012) ins Heute adaptiert. 

Ich habe die Zuckermenge reduziert, und die Zubereitung ein bisschen geändert. Laut Rezept würden die Zutaten der Reihe nach nur schnell verrührt werden. Das ist mir zu unsicher, mit ist es lieber, einen Eischnee bzw. Eidotter mit Zucker schön schaumig zu schlagen. Mein Guglhupf ist daher sehr schön aufgegangen!  Leider kämpfe ich mit dieser neuen Guglhupf-Form (oben), die trotz bester Behandlung und Anwendung sämtlicher bekannter Tricks die Kuchen nur beschädigt raus lässt... 

Dem Geschmack tut das zum Glück keinen Abbruch! 

Sacherguglhupf

(für 1 Guglhupf-Form mit ca. 22 cm DM)

140 g Butter
140 g dunkle Schokolade
130 g Zucker (orig. 140 g)
4 Eier (M)
1 Prise Salz
1 P. bio Vanillezucker
1 gute Prise gemahlener Zimt
ca. 2 - 3 EL kaltes Wasser
100 g (Dinkel-) Mehl
1/2 P. Weinstein-Backpulver

  • Das Backrohr auf 180°C vorheizen und eine Guglhupf-Form befetten und bemehlen.
  • Butter mit Schokolade über einem (nicht kochenden!) Wasserbad unter Rühren langsam schmelzen und kurz überkühlen lassen. 
  • Die Eier trennen und einen Eischnee schlagen.
  • Zucker mit Eidotter, Aromen und Wasser schaumig schlagen und die Butter-Schoko Mischung einrühren. Das gesiebte Mehl mit Backpulver und zum Schluss den Eischnee unterheben. 
  • Den Guglhupf im Rohr etwa 45 Minuten backen und nach bestandener Stäbchenprobe herausnehmen. Später anzuckern. 

Schön flaumig und schokoladig...

Und damit wünsche ich euch einen schönen Sonntag!