Sonntag, 29. November 2015

Tonda di Chioggia oder das hübsche rot-weiße Ringelrübchen

Chioggia Rübe mit Ziegenfrischkäse

Ich bin gerade auf herbstlichem Rüben-Trip... nach der roten Rübe / Bete von neulich kommt die rot-weiß geringelte Chioggia-Rübe oder Tonda di Chioggia. Sie ist die hübscheste aller Rüben und ist eine Rarität aus dem Veneto rund um die kleine Stadt Chioggia (die "kleine Schwester Venedigs").


Wir waren im Winter 2010 auf der Durchreise in Chioggia,
da wusste ich noch nichts von der besonderen Rübe... 



Am besten isst man sie roh in dünne Scheiben geschnitten oder stiftelig gehobelt, denn sie verliert leider beim Garen ihre schöne Zeichnung und wird blass...
Gut dazu passt Wintersalat wie zB. Vogerl- / Feldsalat, Petersilie, Apfel... und ein...

Dressing aus Erdäpfeln  (Kartoffeln)
(für 4-6 Personen)
  • 2 mittlere Erdäpfeln (100 g) gekocht, geschält, gewürfelt
  • 1 kl. Zwiebel (50 g) würfelig geschnitten
  • 125 ml gute Rinds- oder Gemüse-Suppe oder Wasser mit selbstgemachter Suppenwürze
  • 125 ml Olivenöl bzw. mehr nach Bedarf
  • Salz, Pfeffer
  • Weißweinessig

Die Zwiebelwürferl in der Suppe weich kochen und mit den restlichen Zutaten mit Ausnahme des Essigs vermischen. Mit dem Mixstab fein pürieren, mit gutem Essig verfeinern und abschmecken. Mir war die Konsistenz zu dick und ich musste weiteres Olivenöl dazugeben. Eventuell würde ich nächstes Mal mehr Suppe verwenden.


frei nach: Garten + Haus, 2015, Agrarverlag (Österreich)

~ ~ ~

Sehr gut harmoniert die Chioggia-Rübe auch mit Apfel und Birne, Nüssen... oder anderen grünen Salaten wie diesen hier:




Mein Highlight waren aber die Rübenchips.
Wie gesagt wird die Chioggia-Rübe beim Erhitzen leider farblos, aber trotzdem habe ich die "Chips" aus dem Living & Green-Magazin probiert, sehr köstlich!! Das müsst ihr bei Gelegenheit ausprobieren! Ich zeige jetzt nur ein Foto von vorher, denn rein optisch wurden meine fertigen Chips nicht dem tollen Geschmack gerecht...

gewürzt, mit Olivenöl beträufelt und bereit, ins Rohr geschoben zu werden

fein, knusprig, ein bisschen süßlich, süchtig-machend!
Empfehlung!
und nehmt mehr als nur 1 Rübe!


Freitag, 27. November 2015

Humus aus roten Rüben zum Garten-Koch-Event


Im Gärtner-Blog läuft noch bis Ende November ein Kochevent zu roten Rüben oder Rauner oder Bete... 


Früher kannte ich rote Rübe nur als süßsauren Salat, den es manchmal im Winter gab, bei uns oft am 2. Weihnachtsfeiertag. So einen frisch gemachten Salat (nicht den gekauften aus dem Glas) mag ich nach wie vor, aber die roten Rüben haben viel mehr zu bieten, finde ich. Am liebsten essen wir sie nun frisch geschmort aus dem Backofen mit etwas Ziegenfrischkäse oder Feta und ein paar Walnüssen dazu. Auch im Humus machen sie einen guten Geschmack, probiert es aus! Und erst die Farbe...

Humus aus roten Rüben

  • 300 g gekochte Kichererbsen aus dem Glas, gut abgespült
  • 200 g rote Rübe, im Rohr gegart (siehe unten) oder gekocht
  • 1 guter EL Tahin - Sesampaste
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Kreuzkümmel gemahlen
  • Olivenöl 
  • Salz
  • (Chili)
  • Zitronensaft von 1/2 bis 1 Zitrone nach Geschmack

Ich habe eine mittelgroße rote Rübe gut gewaschen, in Alufolie gewickelt und im Backrohr bei ca. 175/180°C etwa 40 Minuten gegart. Man muss wegen einer einzelnen Rübe nicht das Rohr einschalten, sondern zum Beispiel diesen  oder diesen Guglhupf backen und die verpackte Rübe einfach auf den Rost dazu legen. Dieser Arbeitsschritt kann auch am Vortag erledigt werden. Nach dem Auskühlen oder am nächsten Tag schält man die Rübe und schneidet sie klein.

Die Kichererbsen, die Rübenstückchen und der Knoblauch werden gemeinsam mit etwas Olivenöl in der Küchenmaschine (Moulinette) püriert und die restlichen Zutaten mit dem Löffel untergemischt. Wer es scharf haben will, gibt auch noch etwas Chilipulver dazu. Ist genug gesalzen? Und noch ein bisschen Olivenöl für die Geschmeidigkeit?


Ein gutes Brot dazu, vorzugsweise selbst gebacken und aus dem Topf, mit immer anderen Zutaten, das Original ist von hier


so einfach und so gut!

das Rübenhumus ist übrigens vegan und würde heute auch hierher passen: 



Sonntag, 22. November 2015

der Guglhupf am Sonntag


Guglhupf - was den Sonntag erst zu einem Sonntag macht... 
Mit diesem Ausspruch war jahrzehntelang eine Radiosendung am Sonntag Vormittag gemeint, die "Guglhupf" hieß. Es war so etwas wie eine kabarettistische Wochenschau, die tagespolitische Ereignisse pointiert aufs Korn genommen hat. Seit 2009 gibt es die Sendung leider nicht mehr.

Sonntagsguglhupf gibt es also nur mehr gebacken -  heute mit weißer Schokolade und mit Kokosblütenzucker.
Dieser braune Zucker ist meine kulinarische Entdeckung des Herbstes! Er schmeckt leicht karamellig, gar nicht nach Kokos und ich süße damit momentan viele Süßspeisen. Man kann "normalen" Kristall- oder braunen Zucker mehr oder weniger 1:1 durch Kokosblütenzucker ersetzen, vielleicht ein Euzerl mehr nehmen.
Kokosplantagen gibt es häufig dort, wo Regenwälder abgeholzt wurden; umso wichtiger ist es, solche Produkte aus biologischer und nachhaltiger Landwirtschaft zu kaufen, das Angebot ist mittlerweile groß (ich hoffe, dass die Angaben der Bio-Hersteller auch stimmen, wissen tut man´s nicht...).



Guglhupf mit weißer Schokolade
für eine große Guglhupfform mit 26 cm DM

  • 5 Eiklar (von kleinen Eiern, sonst 4 Eier verwenden) - Schnee schlagen und beiseite stellen.
  • 300 g weiße Schokolade im Wasserbad langsam schmelzen, nicht zu heiß werden lassen.
  • 110 g Kokosblütenzucker (oder brauner Zucker)
  • ½ Bio-Zitrone – die abgeriebene Schale
  • 5 Eidotter
  • 3 EL Öl
  • 350 ml Buttermilch
  • 400 g Weizenmehl (oder halb Weizen- halb Dinkelmehl) mit
  • 1 P. Weinstein-Backpulver vermischt
  • (optional ein Schuss Inländer-Rum)
Wer nicht den geschmackvollen Kokosblütenzucker verwendet, könnte auch noch Vanille reintun... 

Zucker mit Zitronenschale und Eidottern schaumig schlagen, das Öl einschlagen, dann mit einem Gummihund der Reihe nach die Schokolade, die Buttermilch und das Mehl einmengen, zum Schluss den Eischnee unterheben. Eine vorbereitete große Guglhupfform befüllen und den Kuchen im vorgeheizten Rohr bei 175°C ca. 45 Minuten backen, Stäbchenprobe machen. 
Meine Guglhupfform ist aus schwerem Metall und der Kuchen war nach gut 40 Minuten schon fertig, Keramikformen können länger brauchen. 

Kokosblütenzucker und weiße Schokolade passen sehr gut zusammen. Die Buttermilch rundet den Geschmack perfekt ab, denn ohne die leichte Säuerlichkeit würde der Guglhupf wahrscheinlich etwas fad schmecken...


einen schönen Sonntag wünsche ich euch!




Samstag, 14. November 2015

Wir retten was zu retten ist - orange Suppe mit roten Linsen


Die Zutaten für meine heutige Suppe zeigen genau die Farben, die dieser herbstliche Zierapfelbaum momentan trägt. Er ist mir auf dem Nachhauseweg aufgefallen mit seinen unzähligen winzigen roten Apferln. 


Herbstblues? Keine Sorge - wir retten wieder! 
(copyright Sina)


Sina hat zur Rettung der "dicken Suppe" aufgerufen, also nicht die feine klare Suppe ist gemeint, sondern die gebundene mollige Suppe, die fast schon ein Eintopf sein kann.

Normalerweise wäre sie gerade richtig im nebeligen, feucht-kalten November, wo man sich über eine wärmende Suppe freut, wenn man von draußen ins Warme herein kommt. Heuer spielt der Monat ja nicht so richtig mit, aber eine Suppe mit roten Linsen (ich liebe rote Linsen!) und wechselnden anderen Gemüse-Zutaten je nach Angebot essen wir trotzdem gern. Gutes Brot dazu und die Mahlzeit ist komplett, vegan ist die Suppe übrigens auch.

Sie ist blitzartig gekocht, weil rote Linsen so schnell gar sind und das Gemüse nicht akkurat geschnitten sein muss ;-) ein Teil der Suppe wird sowieso püriert...
Wer kappt da noch eine Dose mit Fertigsuppe??



orange Suppe mit roten Linsen

Zutaten für einen Topf Suppe für ca. 4 Personen:

  • 1/2 Stange Lauch, ringelig geschnitten
  • 300 g Kürbis (heute 1/4 vom Butternuss, geschält und geputzt gewogen), in Würfel geschnitten
  • 100 g Süßkartoffel (das ist eine kleine) ebenfalls gewürfelt
  • 200 g rote Linsen
  • 2 mittlere Karotten, würfelig
  • 1 nussgroßes Stück Ingwer klein geschnitten
  • 3 Knoblauchzehen gehackt
  • 1 Orange (oder 1/2 große Orange, so wie bei mir), nur den Saft zum Abschmecken
  • Salz
  • Chili (Flocken oder frisch) je nach persönlichem Schärfe-Bedürfnis
  • ein arabisches Gewürz nach Belieben (meine neue Mischung enthält Koriander, Kurkuma, Kardamom, Zimt...)
  • etwas Olivenöl zum Anbraten
  • frischen Koriander und/oder Petersilie zum Bestreuen


Zubereitung:

  • Lauch und Karotten in Öl kurz anschwitzen, 
  • Kürbis und Süßkartoffel dazu, 
  • mit Salz, Chili und dem arabischen Gewürz würzen,  
  • Ingwer + Knoblauch dazugeben, 
  • mit Wasser aufgießen, 
  • die Linsen beifügen und die Suppe zugedeckt bei geringer Hitze gar köcheln lassen. Das dauert nicht lang, die Suppe ist wie gesagt rasch fertig. Eventuell noch Wasser beifügen, wenn die Suppe gar zu dick ist. 
  • Nur noch abschmecken mit Salz und dem Orangensaft, 
  • mit dem Pürierstab kurz hineinfahren, wir mögen die Suppe nicht fein püriert, sondern mit viel Biss! 
  • Mit gehacktem Koriander verfeinert servieren (Ersatz Petersilie). 

Die rote Linsen-Suppe schmeckt auch mit Mais statt Kürbis gut (frischer Mais schmeckt unvergleichlich besser als Dosenware!). 

die Gewürzmischung unter dem Weihnachtskaktus, der schon zu blühen begonnen hat


Wer ist so wie ich kein Suppenkaspar und rettet mit? Die vollständige und immer aktualisierte Liste gibt es wie gewohnt bei Sina.

Heike von kebohoming mit einem Gemüseeintopf mit Selchfleisch
Barbara von Barbaras Spielwiese mit einer Tomatencremesuppe
Janke von Jankes Soulfood mit einer Gemüse Gulaschsuppe
Katha von Katha kocht mit einer Käse-Lauchsuppe mit Gorgonzola
Valesa von Brotbackliebe und mehr mit einer Lauch-Rahm-Suppe mit Grünkern
Ingrid von Auchwas mit einem Borschtsch
Marie-Louise von Küchenliebelei mit Oma Kappes Eintopf
Jasmin von Was du nicht kennst mit einem Kartoffeleintopf mit Paprika und Möhren
Christine von Anna Antonia mit Gemüsesuppe à la mode Jeunesse
Petra von Obers trifft Sahne mit einem winterlichen Gemüsetopf mit Gänsefleisch
Ina von Feinschmeckerle mit einer Petersilienwurzel, Karotten Kartoffelsuppe
Peter von aus meinem Kochtopf mit einer überbackenen französischen Zwiebelsuppe
Rike von Genial Lecker mit einer Blumenkohlcremesuppe
Andrea von Ourfoodcreations mit Grumbeersupp mit Woi






Sonntag, 8. November 2015

Sonnensonntag und Novembergansl


Den Posttitel "Sonnensonntag" habe ich mir heute von Ingrid gemopst, weil er so perfekt zum heutigen Herbsttag mit 20° und strahlendem Sonnenschein gepasst hat. Sogar im Waldviertel im nördlichen Niederösterreich, wo es laut abgedroschener Redewendung 3 Monate kalt und 9 Monate Winter ist, konnte man hemdsärmelig in der Sonne spazieren gehen und sitzen. Mit einem farbenprächtigen abendroten Himmel wurde es dann schnell kalt, immerhin ist November und bald Martini (11.11.). Zu dieser Zeit isst man bei uns traditionell ein Gansl... das gehört zum November wie sonst der Nebel...


Wahrscheinlich stammt der Brauch ursprünglich aus keltischer Zeit, wo man nach der Erntezeit und noch vor dem Winter Gänse in ritueller Weise geschlachtet und verzehrt hat. Die christliche Legende spricht vom Heiligen Martin als Urheber des heutigen Gänse-Meuchelns.

Uns hat es in das kleine und mir vorher unbekannte schöne Dorf Groß-Haselbach (bei Schwarzenau) verschlagen. Im Dorfwirtshaus werden an jedem der November-Wochenenden bis zu 25 Gänse gebraten. Ob die Wirtshausküche denn dafür ausgestattet sei, habe ich den Wirt gefragt. Nein, er lässt die vorbereiteten Gänseportionen vom örtlichen Bäcker in dessen Backhaus braten. Der ist nicht nur Herr über seine Backstube, sondern auch ein ambitionierter Koch und kümmert sich bestens ums Federvieh (übergießen mit Bier, umdrehen etc.). Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen und genießen lassen:

*)

Die Gans war zart und köstlich, die Haut gut knusprig, einfach perfekt! Dazu gab es Waldviertler Erdäpfelknödel (die berühmten "Gummiknödel"), Rotkraut und einen milden Krautsalat. So soll es sein...  da stell ich mich zu Hause nicht in die Küche...

und wie ist das bei euch?


übrigens, Bauernregeln für Martini gibt es auch: 

„An Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein."
„Ist der Martinitag schön, so bleibt es auch bis Weihnachten".

wir werden sehen...


*) Ich bekomme wie üblich nichts für die Werbung!

Montag, 2. November 2015

Friedhof mit Aussicht


nocheinmal die Insel Krk, wo man oberhalb der Stadt Baska sogar am Friedhof die allerbeste Aussicht genießen kann... passend zum heutigen Allerseelentag. Seit Urzeiten gedenken die Menschen jetzt zu Beginn der gefühlsmäßigen dunklen Winterzeit ihren Verstorbenen oder Ahnen/Ahninnen und in der christlichen Kirche sind Gedenkfeiern seit dem 2. Jahrhundert bekannt. 

 Kindergrabsteine an der Friedhofsmauer


Friedhof mit bester Aussicht - für die Besucher ;-)


Hinter dem Friedhof beginnt ein besonders schöner Wanderweg durch den Wald
(Tipp für Sommer-Reisende)