Donnerstag, 15. Juni 2017

durch die "Wüste" nachhaltig wandern und ein Hollerblütensirup


Durch die "WÜSTE" wanderten wir am Wochenende... eine Wüste in Österreich? Mit Wüste meint man hier Einöde oder Einsiedelei und heute ist dort im Osten Österreichs ein schöner waldreicher Nationalpark im Leithagebirge.

Bärlauch am Waldboden, aber man riecht ihn nicht mehr, er wird bereits dürr und zieht ein

ehemaliges Kloster St. Anna

Ruine Scharfeneck


Die Burg wurde bereits im 16. Jahrhundert nach einem Blitzschlag verlassen und die Natur holt sich seither zurück, was ihr gehört!

Die "Wüste" ist auch an heißen Tagen, wie letzten Sonntag, ideal zum Wandern, weil man meist im Wald ist und es geht gemütlich ohne besondere Steigungen dahin. Trotzdem haben wir eine kilometerweite Rundwanderung durch den Laubwald gemacht.
Den Wandertipp habe ich bei Traude Rostrose gelesen, sie hat hier über die Wüste und die Einöde berichtet und viele Fotos gepostet. Besonders gut gefällt mir ihr Engagement beim Thema Nachhaltigkeit.


Diesen Mistkübel mit Aufschrift (oben) hier habe ich im Wald bei der Ruine Scharfeneck fotografiert. Der Abfalleimer war voll mit Flaschen und Getränkedosen. Irgendwer hat diesen Appell darauf angebracht.

Beim Wandern in freier Natur und in den Bergen sollte es selbstverständlich sein, dass man den eigenen Müll wieder ins Tal oder nach Hause zurück mitnimmt! 
Auch wenn es so wie hier einen Mistkübel am Wanderweg gibt.


Beim Wandern habe ich immer meine Wasserflasche aus Glas mit, sie lässt sich in einer Styroporhülle gut transportieren und hält die Temperatur des Getränkes - je nachdem - warm oder kalt. Wanderproviant ist in einer Dose gut verstaut. Ich nehme natürlich auch die Bananenschalen wieder mit nach Hause und werfe sie nicht in den Wald - sie würden 2 Jahre zum Verrotten brauchen! Papiertaschentücher benötigen im Wald übrigens rd. 5 Jahre, bis sie gänzlich weg sind.

Hier gibt es Infos, wie lange Abfall "lebt". Meine eigentlich umweltfreundlichen, weil jahrelang und immer wieder verwendeten Wanderutensilien, also die Glasflasche mit Styroporhülle und die Plastikdose würden demnach tausend Jahre aufwärts benötigen, bis sie verrottet sind. Erschreckend!

Eine liebe Kollegin von mir beschäftigt sich mit zero oder eher less waste, also weniger Müll und bloggt darüber (klick). Sie zeigt einfach umzusetzende Alternativen für einen nachhaltigen Alltag mit vielen Tipps, Tricks und Erfahrungsberichten. Ich bin im Moment noch dabei, mich durch ihre Seite durchzuarbeiten, kann sie aber jetzt schon sehr empfehlen!

+++



Vom höchsten Punkt des Leithagebirges, der aber nicht einmal 500 Meter Seehöhe erreicht, hat man von der Aussichtswarte einen schönen Blick über den Wald bis zum Neusiedlersee. Hier "oben" steht der Holler noch in voller Blüte....



... und musste natürlich gepflückt und zu Hause zu Sirup angesetzt werden!


Hier zieht der Hollerblütensirup bereits 2 Tage und wartet aufs Abfüllen. Ich habe Rohrohrzucker verwendet, das macht den Sirup dunkler.

Holunderblütensirup

1 Liter Wasser
1 kg (Rohrohr-) Zucker
ca. 15 Holunderblütendolden (nicht waschen! nur Insekten entfernen)
1 Bio-Zitrone in Scheiben
20 g (2 P.) Zitronensäure

Wasser mit Zucker aufkochen, etwas abkühlen lassen und mit den restlichen Zutaten in ein großes Glas füllen und mindestens 2 Tage bei Raumtemperatur ziehen lassen (nicht in der Sonne). Den Sirup abseihen und in sterilisierte Flaschen füllen. Ich rühre vorher noch 1 Packung Einsiedehilfe hinein.


zisch frisch! 

Wer macht noch Hollerblütensirup?


13 Kommentare:

  1. Eigentlich legt mir mein Blogname ja schon das Ansetzen eines Holunderblütensirups nahe. Aber dieses Jahr werde ich mich mal nach ein paar Jahren Pause an Holunderbeerensaft versuchen.
    Eigentlich ist es doch gar nicht so schwer, nachhaltiger zu wirtschaften. Sollte man meinen. Aber die Autoreifen im Wald, der Unrat an Wanderparkplätzen und die mit Haushaltsmüll voll gestopften Robbi-dog-Kisten (eigentlich ja für die Hundekotsäckli gedacht), zeigen einem anderes...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Halllöle,
    eine Wüste haben wir hier auch aber das ist eine Straße.
    Sicherlich ein schönes Gebiet.

    Stimmt, so Plastik dauert lange bis es den Weg des irdischen geht und immer wieder sehe ich diese Hundekotplasiksäckchen auch am Wege liegen.
    So war das sicherlich nicht gemeint, dass die Leute das Zeug nicht fachgerecht entsorgen.

    Dankeschön für deinen Kommentar.

    Lieben Gruß Eva

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  3. Das wäre wohl eine Wanderung für mich, weil das schaut eher flach aus. ;)
    Irgendwann ersticken wir noch in Abfall und dann wundern sich die Leute noch ...

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    1. wir müllen und betonieren unseren Planeten zu und vergiften das Leben, bei den Bienen ist es schon deutlich zu sehen :-((

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  4. Interessant, was du über die Sonne sagst - ich hab den fermentierenden Holler immer gerade in die Sonne gestellt.. Werd's jetzt mal anders rum probieren.
    Und zum Thema Müll - bei jedem Supermarkteinkauf graust mir, wieviel Verpackung sozusagen unvermeidlich ist.

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    1. ich habe schon die unterschiedlichsten Zubereitungsvarianten gelesen, von in der Sonne oder nicht ziehen lassen bis Zitronensäure gleich oder vor dem Abfüllen reingeben etc...

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  5. Liebe Friederike, nachdem alles zwei Seiten hat - die eine WÄRE Vernunft, die andere IST Geld, wird es mit der Mülltrennung und Vermeidung noch vieler Generationen bedürfen, bis es die Menschen erkannt und kapiert haben, dass sie ihren eigenen Lebensraum zerstören. ;-(
    Holunderblütensirup wollte ich herstellen, aber beim Wollen ist es geblieben - schäm'

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Elisabetta

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    1. ja, leider, Geld regiert die Welt :-(

      der Junior würde sich freuen, wenn ich jedes Jahr Sirup ansetzen würde, heuer habe ich es gerade noch geschafft, bevor der Holler überall verblüht ist

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  6. verstehe es auch NIE..viele Leute können ihren MIST selten zurück tragen..
    gemacht.gute Frage Friederike,habe bei mir heute geschaut..MENGEN an Blüten gibt es in diesem Jahr,sollte auch dein Rezept umsetzten,denn LECKER ist es.
    DANKE mit einem LG vom katerchen

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  7. Schön, deine Wanderung - und dein Sirup auch :-) Liebe Grüße!

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  8. Es ist wirklich schlimm mit dem Müll überall...i verstehe es net,..

    Und klar mach ich Holunderblütensirup, fast wie deiner nur ohne Zitronensäure und ohne Einsiedehilfe, weil ich ihn ja seit Jahren eh im Kühlschrank lagere, ich glaub ich kann nie wieder ohne drei Kühlschränke leben ggg.

    Lg. Sina

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    1. ah doch nicht, meiner wird ja nie gekocht, ich mag die gekochten einfach nicht, zumindest bei Hollerblüten.

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    2. Sina, gekocht wird nur Wasser mit Zucker, nicht mit den Blüten und auch vor dem Abfüllen nicht, wie es manche machen

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