Ein Buch und ein Kochrezept daraus posten, das ist der Lesehungrig-Blogevent bei Shermin, der nach ihrer Babypause nun zu einer Dauereinrichtung geworden ist.
Erst letztes Wochenende habe ich einen Wälzer von 1300 Seiten (aber als leichtes e-book) mit Bedauern, dass es vorbei ist, weggelegt. Nicht oft in letzter Zeit hat mich ein Buch so berührt und mehrere Tage lang gefesselt.
Es handelt sich um "Das 8. Leben" von Nino Haratischwili und ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen in Georgien.
Die Ich-Erzählerin Niza schreibt die Geschichte für ihre Nichte Brilka auf. Die Geschichte Russlands von der Zarenzeit über die Revolution vor 100 Jahren, vom 2. Weltkrieg bis zum Zerfall der Sowjetunion spielt eine große Rolle. Es geht um Liebe und Hass, um Politik und Alltag, Reden und Schweigen, Reichtum und Entbehrungen.
Es beginnt mit dem Urahn, der um 1900 Schokoladenfabrikant in einer kleinen Stadt in Georgien war. Jeden Tag ging er in der Früh vor allen anderen in seine Schokoladenfabrik und fügte der Schokolade Geheimzutaten hinzu. Niemand außer seiner Tochter Stasia durfte davon erfahren, aber diese Zutaten machte die Leute froh und für kurze Zeit glücklich. Sie wurden nahezu süchtig auf seine Schokolade, wenn sie sie nur einmal gekostet hatten. Durch den großen Erfolg wurde der Reichtum der Familie begründet und die heiße Schokolade spielt im Laufe der Familiengeschichte immer wieder eine gewisse Rolle.
Ich nehme an, dass es sich bei den geheimen Zutaten u.a. um Gewürze wie Zimt, Nelken, vielleicht Chili und vor allem Muskatnuss gehandelt haben muss. Eine Prise Muskatnuss hat ja beruhigende Wirkung, ein bisschen zu viel wirkt bereits halluzinatorisch, aber in größerer Menge (1 Nuss) genossen tödlich giftig.
Kostja hat Karriere in der Marine und in der kommunistischen Partei gemacht, daher geht es der Großfamilie zu Sowjet-Zeiten relativ gesehen gut, und trotzdem....
Ich möchte nicht zuviel vom Inhalt des monumentalen Romans verraten, denn ich habe mich lieber überraschen lassen. Es hat mich immer wieder verblüfft, wie die Personen agieren, wie alles zusammenhängt, wer mit wem etc... und es bleibt spannend bis zum Schluss. Die Autorin schreibt flüssig, kurzweilig und in schöner Sprache.
+++ zum Kochrezept +++
Kitty besucht ihre Familie in Tbilissi (Tiflis, die Hauptstadt Georgiens). Bei einem Empfang wird unter anderem Flussfisch in Walnuss-Granatapfelsauce serviert.
Walnuss-Granatapfelsauce mit Huhn
(für 2 Personen)
2 Hühnerbrüste ohne Haut, würfelig geschnitten
1 Zwiebel würfelig
2 Paradeiser/Tomaten würfelig
Salz, Chili
150 g Walnüsse gerieben
ca. 125 ml Granatapfelsaft
1 Granatapfel, die Kerne ausgelöst
Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebel und die Hendlwürfel anbraten, die Paradeiser dazugeben, würzen und mit wenig Wasser oder Suppe aufgießen. Kurz dünsten, bis das Fleisch gar ist. Nun werden die Nüsse und der Granatapfelsaft eingerührt und einmal aufgekocht. Das Gericht gut abschmecken und noch etwas ziehen lassen.
Mit Reis und Granatapfelkernen servieren.
Tipp: einen kleinen Teil der Walnüsse nur grob reiben, das gibt einen interesssanten Biss.
Georgien ist heutzutage sicher eine Reise wert. Wart ihr schon in Georgien? Hat wer das Buch gelesen? Wie hat es euch gefallen?
ältere Beiträge für den Lesehungrig-Event:
Commissario Tron in Venedig, Mousse au chocolat (klick)
Kassandra und Mykene, Mussaka (klick)
Olivas Garten in Kroatien, Kotonjada (Quitten) (klick)
Walnuss-Granatapfel-Saucen sind ganz typisch für Georgien (und auch für Persien) und sie passt am besten zu Fisch oder Geflügel. In georgischen Rezepten wird sie oft nicht gekocht, sondern die Zutaten nur gut verrührt. Ich habe sie gemeinsam mit würfelig geschnittenem Hühnerfleisch gekocht - es ist ein tolles Blitzrezept.
Walnuss-Granatapfelsauce mit Huhn
(für 2 Personen)
2 Hühnerbrüste ohne Haut, würfelig geschnitten
1 Zwiebel würfelig
2 Paradeiser/Tomaten würfelig
Salz, Chili
150 g Walnüsse gerieben
ca. 125 ml Granatapfelsaft
1 Granatapfel, die Kerne ausgelöst
Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebel und die Hendlwürfel anbraten, die Paradeiser dazugeben, würzen und mit wenig Wasser oder Suppe aufgießen. Kurz dünsten, bis das Fleisch gar ist. Nun werden die Nüsse und der Granatapfelsaft eingerührt und einmal aufgekocht. Das Gericht gut abschmecken und noch etwas ziehen lassen.
Mit Reis und Granatapfelkernen servieren.
Tipp: einen kleinen Teil der Walnüsse nur grob reiben, das gibt einen interesssanten Biss.
Tbilissi (Tiflis), die Hauptstadt vom heute eigenständigen Staat Georgien.
In der Zarenzeit nannte man sie "Paris des Ostens"
In der Zarenzeit nannte man sie "Paris des Ostens"
Georgien ist heutzutage sicher eine Reise wert. Wart ihr schon in Georgien? Hat wer das Buch gelesen? Wie hat es euch gefallen?
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ältere Beiträge für den Lesehungrig-Event:
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vor vielen vielen jahren war ich 2 x in georgien das damals noch zur sowjetunion gehörte. war ganz toll. die leute sowas von gastfreundlich. war sehr eindrücklich und wunderschön. ich habe es so üppig essgelagenhaft in erinnerung. und wein und cognac.
AntwortenLöschenlg
ingrid
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenganz lieben Dank für deinen Beitrag. In Georgien war ich noch nicht, aber eine liebe Freundin kürzlich - und sie war absolut begeistert und hat mir am Tag des Rückflugs noch frisch in einer Straßenküche gebackenes Fladenbrot mitgebracht.
Liebe Friederike,
AntwortenLöschendas ist ein sehr interessantes Lesewerk, danke fürs Vorstellen! In Georgien war ich auch noch nicht, aber, so wie Du es schreibst und wie ich es aus Erzählungen kenne, ist es sicher einen Besuch wert!
Die Sosse sieht so lecker aus, danke für dieses wieder so schöne Rezept!
Ich wünsche Dir einen schönen und glücklichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
noch so ein Rezept Friederike bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft.DANKE
AntwortenLöschenmit eibnem LG vom katerchen
und mit den Granatapfelkernen sieht es sogar fototauglich aus ;-)
LöschenDanke für deine lieben Zeilen,
AntwortenLöschenund sende dir liebe Grüße aus dem Waldviertel
Hermine
ich wäre jetzt gern im kühlen Waldviertel, leider hat mich eine Erkältung niedergestreckt... lg
LöschenDie Idee für das Lesehungrig-Blogevent finde ich toll. Das von Dir ausgewählte Buch steht schon auf meiner Liste, deshalb bin ich froh, dass Du bestätigst, dass sich das Lesen lohnt.
AntwortenLöschenDein Rezept hört sich fein an, das werde ich mal ausprobieren. Schnell geht es ja auch noch, wunderbar.
Liebe Grüße
Andrea
ich bin immer froh, wenn ich ein interessantes Buch erwische, das mich fesselt und das mehr als "nur" ein paar hundert Seiten hat... bin gespannt, wie es dir gefällt
LöschenWow, das ist ja ein interessantes Buch und sogar mit wahrer Geschichte kann ich mir vorstellen, das auch zu lesen und die Granatapfelsoße sicherlich sehr gut. Nur ich esse kein Huhn, aber ich denke, dass man die auch so zu etwas vegetarischen essen kann.
AntwortenLöschenHab einen schönen Abend. Ich bin so müde, ich fall gleich ins Bett.
Gute Nacht und einen lieben Gruß Eva
Danke für deinen Buchbeitrag, klingt sehr interessant! Und das Rezept dazu sieht sehr lecker aus!
AntwortenLöschenLGPetra
Auch für mich eines der schönsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe! Absolute Empfehlung! Liebe Grüße von Bettina
AntwortenLöschendanke :-))
Löschenich kam zu dem Buch auch durch eine Empfehlung
Ich freu mich auf Zeiten, in denen ich wieder mehr Muse zum Lesen habe - wobei mir 1300 Seiten vermutlich selbst dann zu viel sein würden ... ;-) Alles Liebe!
AntwortenLöschenes gibt für alles eine Zeit...
Löschenlg