Samstag, 30. April 2016

Wiener Himmel mit Fliederblüten


Katja, die Raumfee zeigt in ihrer heutigen Sammlung von Himmelsbildern den Aprilschnee von dieser Woche. Bei uns in Wien ging Anfang der Woche nur ein kurzer stürmischer Schneeregen nieder und es gibt auch kein Foto von der Winterwoche. Im Süden Österreichs machte der nasse Schnee und die Kälte aber große Probleme und schädigte Bäume, Gemüse- und Obstbaumkulturen (letztere bis zu 100%).


Bei mir gibt es lieber Schönwetterfotos... ich hatte gestern in der Innenstadt zu tun und richtete es so ein, dass ich über den Heldenplatz gehen konnte... nein, gehen musste! Denn wenn im Frühling dort vor der Hofburg die üppigen und blasslila Fliederbüsche in voller Blüte stehen und noch dazu prächtiger Sonnenschein ist, ist das DER Duft-Traum!! Nicht nur eine optische Pracht! Und nicht jedes Jahr erwische ich den richtigen Zeitpunkt. 


Ich mag eigentlich alle Frühlingsblütendüfte... vom Flieder über Jasmin bis zu den mediterranen Orangenblüten und Klebsame-Blüten (Pittosporum tobira, kennt ihr das? das ein betörender Duft!)

Pittosporum-Hecke in Triest am Hafen


Noch mehr Wiener Flieder:



Mögt ihr auch Flieder gern?
Man kann auch Sirup aus Fliederblüten bereiten (klick)... der steht auf meiner to cook-Liste!


Mittwoch, 27. April 2016

#wirrettenwaszurettenist: Gurkensauce zum Rindfleisch


... und wir retten diesmal die warme pikante Sauce (Initiatorin ist wieder Susi Turbohausfrau).

Ich greife wieder einmal zur traditionellen österreichischen oder Wiener Küche und die warme Gurkensauce mit Rahm und Dill, die mir vorschwebte, fand ich in Plachuttas Kochbuch "Die gute Küche" und zwar fast genau so, wie ich sie von meiner (Stief-) Oma überliefert kannte.

Die Loisi-Oma, die nicht nur Aloisia hieß, sondern auch in Langenlois lebte, kochte diese sommerliche Sauce (wenn die Gurken im Garten erntefrisch waren) zu gekochtem Fleisch, was damals eher Schweinefleisch vom eigenen Schwein oder günstiges Beinfleisch vom Rind war. Dazu gab es Erdäpfel vom eigenen Acker.... und eine gute Suppe obendrein. In kargen Zeiten war das ein Festessen.


Die Basis für meine Sauce ist also eine gute selbst gekochte Rindssuppe oder in der vegetarischen Variante eine Gemüsesuppe, die idealerweise bereits im Vorhinein geköchelt wird- zum Suppe-Kochen und zur "Suppen-Apotheke" hab ich hier was gepostet. Die Gurkensauce selbst ist ein Blitzrezept!


Warme Gurkensauce
Zutaten nach Plachutta (ich habe ungefähr die halbe Menge nach Gefühl und in etwa nach seiner Beschreibung zubereitet):

Zubereitung:
Die Salatgurke waschen und schälen (habe ich nur streifenweise), der Länge nach vierteln, die Kerne entfernen und in kleine Stückerl schneiden. Mit etwas Salz versehen und nach einer kurzen Ruhezeit die Flüssigkeit wegleeren (diesen Schritt könnte man weglassen).

Butter in einem Topf zerlassen, fein gehackte Zwiebel sehr langsam anschwitzen, ohne Farbe nehmen zu lassen. Mit wenig Mehl stauben und mit Suppe und einem Schuss Schlagobers/flüssige Sahne aufgießen. Alles sehr gut verrühren und einmal aufkochen lassen. Die Gurkenstückchen dazugeben und zugedeckt kurz dünsten, bis die Gurken weich, aber nicht verkocht sind! Mit Salz, weißem Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft (oder Essig) abschmecken. Den Topf vom Herd nehmen und etwas Sauerrahm einrühren und ebenso gehackte Dille nach Belieben.

***

Plachutta verwendet in dünne Scheiben gehobelte Gurken, aber ich finde sie stückig und mit etwas Schale dran besser. Ich habe im Verhältnis mehr Suppe und weniger Sauerrahm verwendet als das Kochbuchrezept.


Fazit: ein Traumsößchen zum gekochten Rindfleisch (hier saftiges Beinfleisch) und Erdäpfeln! 

Das Schöne an unseren Rettungsaktionen ist auch, dass man sich Gedanken zu einem vorgegebenen Thema macht und oft Schätze entdeckt! So kam ich zu meiner heutigen Gurkensauce, die ich ewig nicht gegessen hatte. Vielen Dank liebe Rettungsakteurinnen!



Linkliste zur Saucen-Aktion 
#wirrettenwaszurettenist:


Andy Lieberlecker - Weissweinsauce im asiatischen Kleid
magentratzerl - Grüner Spargel mit Miso-Hollandaise 
Brittas Kochbuch - Bratensauce, hier zum Hirschmedaillon 
Anna Antonia Herzensangelegenheiten - Eier in Senfsauce
LanisLeckerEcke - Tilapia aus dem Backofen mit Zitronen-Petersilien-Sauce 
Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Tomatensoße 
Susi von Prostmahlzeit - Sauce hollandaise 
Sabine von Bonjour Alsace - Blitzschnelle (kalte) Mayonnaise 

auchwas -Kräuter-Bechamel zu Mairübchen und Lamm 
Sakriköstlich - Currywurstsauce 

schon beim Lesen der Links rinnt mir das Wasser im Mund zusammen ;-)


Nachtrag:
bei Ingrid gibt es wie üblich wieder eine Übersicht der Links mit Bildern und bei Sina einen nachträglichen Beitrag!

Samstag, 23. April 2016

Torta Slava Marmeladeschätze Verwertung


Wem geht es nicht so wie mir, wo sich die halbvollen Marmeladegläser im Vorratsschrank oder im Kühlschrank sammeln... und die eigentlich vor Beginn der nächsten Früchte-Saison weichen sollten...

Glücklicherweise gibt es Susanne Magentratzerls Dauerevent und zum Beispiel ein Rezept, das bei mir wie so oft von meiner italienischen Namensvetterin Federica aus der Gegend um Padua stammt. Ihre Torta Slava oder slawische Torte hat sie einem Kuchen namens Plesniak nachempfunden, der laut meinen Recherchen aus der polnischen Ecke kommt.


Auf jeden Fall kann man darin bequem sämtliche Marmeladereste unterbringen - entweder in einer hellen Variante mit Sorten wie Marille/Aprikose, Orange oder einer dunklen mit Ribiseln/Johannisbeeren, Himbeeren etc. Ich kann mir auch eine Fruchtschichte aus frischen Früchten vorstellen. Oft sieht man auch Streusel obenauf, der Varianten gibt es viele...

Ich habe meinen Kuchen in einer runden Tarteform (24 cm) gebacken und die Reste aus den halbleeren Gläschen mit Marillen- und Orangenmarmelade sowie Holunderblütengelee mit einem ordentlichen Schuss Inländer-Rum verfeinert.



Torta Slava

Teig:
190 g Dinkelmehl
3 Eidotter (ich hatte kleine)
55 g Kristallzucker
100 g Butter, geschmolzen
½ P. Weinstein Backpulver

Marmelade:
beliebige Marmelade (Reste)
optional etwas Inländer-Rum oder Likör

Baiser-Haube:
3 Eiklar
1 Prise Salz
65 g Zucker
2 Teelöffel Zitronensaft 

Für den Teig zuerst Eidotter mit Zucker schaumig schlagen, die flüssige Butter einschlagen und Mehl plus Backpulver mit dem Kochlöffel einrühren. Mit den Händen in die befettete Form drücken.
Die Marmeladesorten gut verrühren, eventuell etwas heißes Wasser dazugeben, mit Rum verfeinern und auf den Boden leeren.

Für die Baiser-Haube die Eiklar gut schlagen, den Zucker einrieseln lassen, weiterschlagen und mit Zitronensaft versehen. Die Eiweißmasse auf den Kuchen streichen und im vorgeheizten Rohr bei ca. 170°C mindestens 30 Minuten bis ca. 40 Minuten backen (nach etwa 10 Minuten Backzeit mit Alufolie abdecken). Herausnehmen und sofort mit Staubzucker/Puder- bestreuen, auskühlen lassen.


Locker - leicht - fruchtig! Sehr gut!! 



und schnell gebacken - so bleibt genügend Zeit um noch in den Wald zu gehen... 




Sonntag, 17. April 2016

Athens Graffiti


Athen und sein heutiges Stadtbild mit den unzähligen Graffiti haben mich diesmal fast mehr beeindruckt als die wirklich tollen neolithischen und antiken Kostbarkeiten, die man hier in den Museen und auf Schritt und Tritt bewundern kann.

schöne neolithische Frauenfigurinen aus der Kykladenkultur in diesem Museum

heutiges Frauen-Graffito auf der Straße

So zeigt sich Athen abseits der Touristen-Hotspots:




Wir haben gesehen, dass besonders Athen durch die Krisenjahre besonders gelitten hat, viel mehr als das ländliche Griechenland. Das betrifft nicht nur die geplagten "kleinen Leute", sondern das Stadtbild hat sich stark verändert.


Oben der elegante Syntagma-Platz beim Parlament, aber schon ein paar Gassen entfernt stehen die Geschäfte leer, verfallen Häuser, werden Brachflächen von Gestrüpp überwuchert und ist jede Mauer, jedes Tor mit Schriftzügen und Bildern beschmiert... aber gibt es daneben auch die schönsten künstlerischen Graffiti... die Grenze ist fließend...








Man kann in Athen englischsprachige Graffiti-Führungen buchen (Tante Gugl fragen), aber wir sind einfach so losgezogen und haben viel entdeckt. Wie in jeder anderen Großstadt gilt: keine Wertsachen auffällig mittragen und auf seine Siebensachen aufpassen!



Athen, wir kommen bald wieder!! 



Samstag, 16. April 2016

Himmel und Tempel


 Athen und das Parthenon - blauer Himmel und griechische Tempel, alles für Katjas 213. Himmelsbilder-Sammlung am Samstag



Auf der Akropolis ist zu jeder Zeit viel los, aber dem Parthenon der Athene einen Besuch abstatten muss immer sein!       (ich bin die rechts)


***

Am Kap Sounion an der äußersten Südspitze von Attika waren wir fast allein mit dem fotogenen Himmel und dem einst so imposanten Poseidon-Tempel oder was von ihm heute noch steht. Die Sonnenuntergänge sollen im Sommer hier angeblich besonders schön sein... 






Schiffe, die vom antiken Athen ins östliche Mittelmeer ausliefen, sahen als letztes den großen Tempel hoch über auf dem Kap und opferten dem Meeresgott Poseidon, um eine gute Reise zu erwirken. Ankommende opferten ihm an dieser Stelle ebenfalls, um für die geglückte Seereise zu danken, ab da war es nicht mehr weit bis Athen.




blitzblauer Himmel - blitzblaues Ägäisches Meer am Kap Sounion, 
ein fast schon kitschiger Frühlingstag ;-) 





und am Boden blüht alles und die Bienen summen...




Donnerstag, 14. April 2016

Zitronentarte "gierig Zitrone"


so üppige Zitronenbäume sieht man in vielen Gärten in Griechenland

Meine italienische Namensvetterin Federica hat hier so schöne Zitronenschnitten gebacken... auf italienisch trancetti golosi al limone... und was macht das automatische Übersetzungsprogramm draus, das ich meist befrage, ob ich alles richtig verstanden habe... "Scheiben gierig Zitrone"... 

(tranciare = schneiden, goloso = gierig, aber golosi sind die Leckermäuler!)

Ich habe die mediterranen "Leckermäuler-Zitronen-Schnitten" aber rund in einer Tarte-Form gebacken:


Zitronentarte 

Boden:
155 g Dinkelmehl
45 g Stärkemehl
100 g Zucker
140 g Butter
1 Bio-Zitrone, nur die Schale

Fülle:
4 Eier
160 g Zucker (besser weniger!)
250 g Frischkäse
80 g Zitronensaft (ca. 2 Zitronen)
45 g Mehl

Für den Boden alle Zutaten verkneten und bei Bedarf etwas kaltes Wasser dazu geben. Den eher bröseligen Teig in eine runde Tarte-Form drücken und für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

Das Rohr auf 175/180°C aufheizen und den Boden ca. 10 Minuten vorbacken.
In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Fülle gut verrühren, auf den Boden leeren und fertig backen (ca. 30 Minuten), bis die Masse gestockt ist. Nicht gleich anschneiden, sondern auskühlen lassen.


Schmeckt sehr gut und so frisch frühlingshaft und vor allem mediterran!! Durch den Frischkäse schmeckt die Fülle nicht gar so arg zitronig-sauer wie bei den intensiven Lemon Bars. Daher spielt es hier keine Rolle, wenn man "normale" Zitronen nimmt und nicht die feineren Meyer oder andere, die es bei uns eh nicht gibt...


Die Tarte schmeckt auch am nächsten Tag noch bestens! Und sie ist nicht heikel, wenn man sie transportieren will. Hier habe ich Lemon Bars gebacken.


Noch ein paar Zitrusbilder aus Athen:










Die Orangenbäume tragen meist Früchte und gleichzeitig Blüten - dabei muss man sich den intensiven Duft dazu vorstellen, der ist einfach betörend! Hier im schönen Park (eine Ruheoase in der lauten Stadt) hinter dem Parlamentsgebäude gibt es besonders viele Orangenhaine und die meisten Bäume blühen zur Zeit. Man muss nur der Nase folgen ;-)





Auch die schönen rosa Judasbäume, die man überall schon von weitem sieht, stehen in voller Blüte...