Volkers "kulinarische Weltreise" hat im August knapp vor der eisigen Insel Grönland sozusagen umgedreht, hat das Programm geändert und ist in die Sommerhitze zurückgefahren. Aber ich war virtuell schneller hoch im Norden... 😉
Denn mich fasziniert der arktische Norden sehr, das ewige Eis, die Geschichte und das Leben der ursprünglichen Bevölkerung, nicht nur in Grönland, auch in Kanada und Alaska. Ich war nie dort, habe aber im letzten Jahr viel darüber gelesen - sitzend auf dem Sofa im warmen Zimmer oder wie jetzt im Garten zur Abkühlung - die ist nämlich garantiert, wenn man bei Sommerhitze vom ewigen Eis liest! Einige Lesetipps für Interessierte habe ich ganz unten angeführt.
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Rein grönländische Rezepte zu finden, ist nicht einfach, daher auch die Absage dieser "kulinarischen Weltreise". Rentier, Seevögel, viel Fisch, Grönlandkrabben (angeblich die besten der Welt), Seehund und Wal landen auf dem Teller, als Spezialität "Mattak", die dicke fette Walhaut, die in kleinen Stücken gefriergetrocknet wird und viel Vitamin C enthält. Übrigens dürfen die grönländischen Inuit weiterhin Wale fangen, da sie sich seit jeher davon ernähren. Für die Dezimierung der Wale sind nicht sie, sondern die großen kommerziellen Walfänger Norwegen und Japan verantwortlich.
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light und mit Rindfleisch
optional 1 - 2 kleine Knochen, gut gewaschen
- Das Fleisch (und die Knochen) knapp mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Dabei zu Beginn immer wieder den Schaum abschöpfen.
- Die Gewürze und Kräuter dazugeben, Karotte und Zwiebel beifügen und zugedeckt sanft köcheln lassen, bis das Fleisch halbgar ist.
- Dann kommen die Kartoffeln und die Rollgerste dazu. Die Flüssigkeit kontrollieren und die Suppe bei geringer Hitze fertig kochen. Sie kocht sich quasi von allein...
- Die Suppe abschmecken, noch ein wenig ziehen lassen, dann Thymian und Lorbeer entfernen und mit Schnittlauch bestreut anrichten.
Linkliste zur kulinarischen Weltreise zum Thema Gerichte gegen die Hitze:
(unbezahlte Werbung, ich habe die Bücher selbst gekauft)
Julie Harris, Der lange Winter am Ende der Welt:
Berührende Lebensgeschichte eines (fiktiven) Amerikaners, der 1926 beim Versuch, einen neuen Rekord im Alleinflug aufzustellen, bis Alaska fliegt. Doch dann gerät er in einen Sturm und gilt als verschollen. Völlig unvermutet wird er 17 Jahre später gefunden, in denen er mit Inuit auf einer einsamen Aleuten-Insel gelebt hat, in einer Einöde aus ewigem Eis und Schnee. In einem Lokal in den USA wünscht er sich statt Kaffee nichts sehnlicher zu trinken als warmes Seehundblut...
Eowyn Ivey, Das Leuchten am Rand der Welt:
In den 1880-er Jahren leitet ein (fiktiver) amerikanischer Lieutenant eine kleine Expedition, um einen "unentdeckten" Teil Alaskas zu erforschen. Unentdeckt bedeutet, dass Weiße das Gebiet noch nicht annektiert hatten, wo aber seit jeher die Urbevölkerung lebt. Der Roman mit zeitgenössischer Rahmenhandlung ist angelehnt an eine tatsächliche historische Alaska-Expedition und beschreibt die wilde spektakuläre Landschaft und die Begegnungen mit Natives. Seine Frau ist Vogelkundlerin, Fotopionierin und bleibt in den USA zurück. Die Anfänge der Fotografie im 19. Jahrhundert sind ebenfalls interessant beschrieben.
Berengère Cournut, Das Lied der Arktis:
Die archaische Geschichte einer Inuit-Frau in den Weiten der Arktis, die damit beginnt, dass im Frühling die Eisschollen brechen. Dadurch wird das junge Mädchen von ihrer Familie getrennt und ist auf sich allein gestellt.
Velma Wallis, Zwei alte Frauen:
Eine Legende von Verrat und Tapferkeit in Alaska. Zwei alte Frauen werden während einer Hungersnot als "unnütze Esser" von ihrem Stamm zurückgelassen und meistern trotzdem den arktischen Winter.
Viel Vergnügen beim Lesen und Nachkochen, es lohnt sich!
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenich denke auch, dass die Suppe mit den Originalzutaten ganz anders schmeckt - es ist die Frage, ob unsere Gaumen damit etwas anfangen könnten. Fette Nahrung hat dort, wo das Eis einmal "ewig" war, mehr Sinn als (heutzutage) bei uns. Mich hätten Reisen nach Grönland oder Alaska immer gereizt - immerhin habe ich es geschafft, meinen Mann bis nach Island zu "entführen", aber ich habe so meine Zweifel, dass wir die beiden anderen Länder noch bereisen werden. Und es ist wohl auch die Frage, ob unsereiner Kontakt bekäme mit noch authentisch lebenden Inuit. Ich glaube, das würde mich interessieren, auch wenn manches wahrschienlich nicht schön wäre: Dass sie Wale oder Robben schlachten (dürfen), um zu überleben, finde ich richtig... aber ich würde wahrscheinlich nicht dabei sein wollen. Übrigens, wenn du dich für diese Kulturen interessierst: Die Gratis-Outdoor-Fotoausstellung La Gacilly Baden zeigt in diesem Jahr Fotos zum Thema "Nordwärts". Bilder aus dem Inuitleben kann man vor allem in der Nähe der Römertherme sehen. Ist vor allem an heißen, sommerlichen Tagen eine angenehme optische Abkühlung ;-)
In meinem aktuellen Post geht's in eine ganz andere Klimazone ;-D
Liebste rostrosige Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2022/08/blogparade-tropisch-exotisch-u30blogger.html
PS: Ja, ich glaube auch, dass etwas Kleingeld nicht schaden kann, weil es auch bei einem Blackout vielleicht noch Bauern gibt, die ihre Waren verkaufen wollen. Und voller Tank, aufs Land fahren, ist bestimmt die beste Lösung.
Ob es heute noch authentisch lebende Inuit gibt, glaube ich nicht, aber sie versuchen zumindest, ihre Traditionen und jahrtausendealte Kultur aufrecht zu erhalten.
LöschenDanke für deine Tipps!
lg
Hallo Friederike,
AntwortenLöschenwie schön, dass Du trotz der Absage virtuell mit uns nach Grönland reist! Mit Robbenfleisch sicherlich anders, aber so klingt die Suppe für mich klasse!
Die kalten Regionen haben mich nie interessiert, das kommt erst seit ein paar Jahren (seitdem ich nicht mehr immer friere sondern auch mal Hitzewallungen habe...). Ich weiß nicht, ob Du es mitbekommen hast, ich hatte ja zufällig sogar eine Grönlandreise im August gebucht; da hätte ich Euch mit aktuellen Fotos von Land und Essen versorgen können. Leider wurde mein Flug gestrichen, so dass es doch nicht klappt.Jetzt kann ich mit Deinem Rezept und den Bildern wenigstens in Gedanken hinreisen! :-)
Liebe Grüße
Barbara
Ach, das ist sehr schade, dass deine Reise nach Grönland nicht geklappt hat, aber Flugreisen sind in diesem Sommer offenbar ein Roulettespiel. Ich fahre demnächst mit dem Auto in die Berge, dort ist es zumindest auch kühl, denn bei Hitzewallungen kann ich leider auch mitreden :-((
LöschenAch wie schön, dass du ein Rezept aus Grönland gemacht hast. Die Suppe klingt auf jeden Fall sehr lecker.
AntwortenLöschen... und es lässt sich ganz un-original auch Gemüse reinschmuggeln!!
LöschenSuasaat wäre auch meine erste Wahl gewesen, denn ich liebe Graupensuppe.
AntwortenLöschenAber weder die Zubereitung, noch der Verzehr passen für mich zu über 30 Grad im Schatten.
Aber ansonsten hast Du mich mit dem Rezept!
Liebe Grüße
Britta
Es ist natürlich eine Wintersuppe, dafür haben wir sie ja jetzt lauwarm genossen. Mit magerem Fleisch kein Problem...
LöschenLg
Ich finde es klasse, dass du dich an dieser traditionellen Suppe versucht hast. Auch wenn das Original wahrscheinlich früher anders gekocht wurde: auch im Land entwickeln sich die Rezepte weiter und man verarbeitet, was jetzt erhältlich ist.
AntwortenLöschengenau, Rezepte (aller Küchen der Welt) sollen sich ja auch weiter entwickelt und den heutigen Gewohnheiten angepasst werden dürfen!!
LöschenWie schön, dass du beim Thema Grönland geblieben bist. Ich habe sogar noch Rollgerste im Schrank und da es heute bei uns schon erstaunlich herbstlich ist, überlege ich tatsächlich, ob es bei uns nicht zeitnah Suaasat geben wird.
AntwortenLöschenschön!!
LöschenJa Grönland ist schon eine echte Herausforderung mit Rezepten, schön das du beim Thema geblieben bist. Deine Suaasat sieht auf jeden Fall sehr lecker aus.
AntwortenLöschenIch werde die Suppe im Winter sicher wieder machen, dann aber gut warm essen!
LöschenLiebe Friederike,
AntwortenLöschenin südlichen Kreisen wird auch heißer Tee gegen die Hitze getrunken, genauso wie du es oben ja bereits erläutert hast, also warum nicht eine Suppe. Sie klingt auf jeden Fall köstlich.
Herzliche Grüße
Susan
an den heißen Tee in heißen Ländern habe ich auch denken müssen...
LöschenDeftige Eintöpfe sind zurecht auf der ganzen Welt beliebt - darum auch in Grönland. Mit Rind schmeckt es bestimmt sehr fein.
AntwortenLöschenViele Grüße Sylvia
ja, mit guter Fleischqualität ist es eine feine Suppe, mit fetten und für uns ungewöhnlichen Fleischsorten aus dem Norden würde ich sie vielleicht nicht so gern probieren...
LöschenDeine Suaasat sieht sehr lecker aus.
AntwortenLöschendanke dir :-))
LöschenGrönland fand ich sehr schwierig als Thema. Umso mehr Respekt für Deine Suppe, die ich gerne mal probiert hätte.
AntwortenLöschenDas Thema war kulinarisch gesehen etwas schwierig, aber diese grönländische Suppe ist leicht umsetzbar und kann unserem Geschmack angepasst werden ;-)
LöschenWow! Eine tolle Suppe fuer das Leben in der ewigen Kaelte!!!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
ja, aber in der ewigen Kälte isst man sie besser heiß ;-))
LöschenSuppe geht immer! Und allein der Gedanke, dass es sich um eine grönländische Suppe handelt, kühlt ja schon ab :D
AntwortenLöschenHallo Frederike,
AntwortenLöschenschön das Du dabei bist und ich freue mich, dass es doch ein paar Rezepte aus Grönland nun in unsere Sammlung geschafft haben. Wie Du ja selbst schreibst, gedanklich nach Grönland reisen, hilft sicher auch schonmal etwas gegen zu große Hitze.
Gruß Volker
Sieht optisch schon sehr gut aus;)
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