Mittwoch, 20. März 2024

Backt doch Osterpinzen!

 


Kennt ihr "Pinzen"? Alle zwei Monate ruft Zorra zum gemeinsamen blogübergreifenden Backen auf und diesmal hat sie sich österreichische Osterpinzen ausgesucht. Mich freut das ganz besonders, weil wir dieses süße Gebäck zu Ostern einfach lieben!

Meine Pinzen habe ich mehr oder weniger unverändert nach dem von Zorra vorgegebenen Rezept nachgebacken, habe nur das Weizenmehl gegen Dinkel getauscht und die Hefe ein bisschen reduziert. Ich wollte einfach wissen, wie diese Pinzen schmecken, denn gute Pinzenrezepte kann frau nie genug haben. Die Linkliste der Teilnehmerinnen am Synchronbacken und weitere Rezepte findet ihr ganz unten. 

Allerdings habe ich diesmal nicht ÜberNACHTgare angewendet, sondern sozusagen "ÜberTAGgare" oder sagt man eher "Untertags-Gare"? 😉 Vom Teigkneten gleich nach dem Aufstehen um 7 Uhr Früh bis zum Backen am Abend habe ich dem Teig genügend Zeit zum Reifen im Kühlschrank gegeben, finde ich. 


geteilt, nicht geschnitten!


Osterpinzen mit langer Gare
Rezept für 3 Pinzen

Teig:
515 g Dinkelmehl
15 g frische Germ / Hefe
160 ml Milch
70 g Zucker
3 Eidotter + 1 Ei (M)
75 g sehr weiche Butter
5 g Salz
1 TL selbst gemachter Vanillezucker oder Extrakt
1 bio Zitrone, die abgeriebene Schale + 1 EL Saft
optional etwas geriebene Muskatnuss

zum Bestreichen:
1 Ei
1 EL Milch
1 Prise Zucker
1 Prise Salz

Zubereitung:
Die Milch lauwarm erwärmen, ein wenig vom abgewogenen Zucker und Mehl einrühren und die Germ darin auflösen. Diesen Vorteig (Dampferl) aufgehen lassen. 

Aus allen Zutaten inkl. dem Vorteig einen Germteig kneten (Dinkelmehl nicht überkneten). Achtung! Der Teig ist sehr weich, bitte trotzdem kein weiteres Mehl dazu gegeben. Wie vorgegeben habe ich den Teig im 10 Minuten-Takt ein paar Mal gedehnt und gefaltet und ihn dann im Kühlschrank zugedeckt mehrere Stunden reifen lassen (eigentlich Übernachtgare).  

Vor der letzten Verarbeitung muss der Teig Zimmertemperatur annehmen!
Er wird gedrittelt und jeweils auf der Arbeitsfläche mit der Hand rund geschliffen. Die Oberfläche soll schön glatt und gerundet werden. Die Teigkugeln mit der "Naht" nach unten und mit Abstand zueinander auf ein Backblech (+ Papier) setzen. Mit dem versprudelten Ei bestreichen und die Teiglinge zugedeckt eine halbe Stunde entspannen und noch aufgehen lassen. Nochmals bestreichen und mit einer eingeölten Schere von der Mitte her dreimal beherzt und tief einschneiden.
Die Pinzen in den kalten Ofen schieben, auf 175°C O/U einschalten und etwa 25 - 30 Minuten goldbraun backen. 




Fazit: 
Das sind schön flaumige, geschmackvolle Pinzen mit einem gelingsicheren Teig. Er ist zwar zu Beginn viel zu weich, entwickelt sich aber durch die laaange Gare perfekt und ist unkompliziert zu bearbeiten! Danke Zorra für das Aussuchen dieses Rezeptes!



Görz

Pinzen sind ein typisches süßes Ostergebäck und wurden als Görzer Pinze bekannt. Die alte österreichische Stadt Görz am Isonzo heißt heute Gorizia und liegt in Italien. Sozusagen gleich nebenan auf der anderen Seite der neuen Grenze entstand die jugoslawische Stadt Nova Gorica, die heute zu Slowenien gehört. 

Tipp: Beide Städte werden 2025 grenzüberschreitende europäische Kulturhauptstadt des Jahres sein (Info, unbezahlte Werbung). Ich bin sehr gespannt darauf und wir werden sicher hinfahren! 

Pinzen haben sich aber im gesamten altösterreichischen Alpe-Adria-Raum bis weit hinunter nach Kroatien ausgebreitet. In der Osterzeit bekommt man sie von Wien bis Triest, Laibach und Split etc... 😋

Die Spliter Pinzen sind üblicherweise mit einer dicken, mitgebackenen Zuckerschichte bedeckt,
in diesem Beitrag habe ich sie gezeigt (nach unten scrollen). 


In Triest gibt es Pinzen mit Orangenaroma verfeinert und sie bekommen dadurch einen mediterranen Touch (mein liebstes Rezept, Foto oben). Die österreichische Pinzen-Variante ist mit Aniswein aromatisiert, also Weißwein mit Anissamen. Alles ist gut.



Linkliste #Synchronbacken:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Britta von Backmaedchen 1967
Caroline von Linal's Backhimmel
Conny von Mein wunderbares Chaos
Tamara von Cakes, Cookies and more
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Tina von Küchenmomente
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Bettina von homemade & baked
Petra von genusswerke
Simone von zimtkringel
Sarah von Kinder, kommt essen!
Friederike von Fliederbaum
Nadja von Little Kitchen and more
Laura von Aus Lauras Küche
Sylvia von Mixgeschick
Sylvia von Brotwein
Geri von Lecker mit Geri 

Backt doch Pinzen für Ostern, es lohnt sich!

 



Bei uns werden die süßen Pinzen gerne zum Kaffee, Tee, Frühstück, Osterbrunch etc. gegessen. Aber nicht, wie oft zu lesen ist zu einem Osterschinken, sondern danach! Wie ist es bei euch üblich?

Alles Liebe aus Wien






31 Kommentare:

  1. Sehr lecker sieht deine Version aus.

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  2. Deine Pinzen sind super geworden, liebe Grüsse Birgit

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    1. danke, und mit einem guten Rezept kann / sollte nur etwas Gutes rauskommen ;-))

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  3. Hier gibt es das Hefegebäck zu Ostern tatsächlich zum Osterschinken dazu, aber auch nur zu Ostern. Ansonsten gibt es den süßen Zopf oder in diesem Fall die Pinzen, nach dem herzhaften Frühstück ;)

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    1. Ich esse eigentlich keinen Osterschinken, dafür umso lieber eine Pinze...

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  4. Deine Pinzen sind richtig schön geworden! Und die aus Split mit der Zuckerkruste sehen auch toll aus! Ich kannte sie vorm synchronbacken noch gar nicht :)
    Liebe Grüße, Bettina

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    1. Die Pinzen von der Bäckerei in Split schmeckten wie hausgemacht :-))

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  5. Nadja von Little Kitchen and more21. März 2024 um 09:00

    Deine Pinze sehen so gut aus. Liebe Grüsse Nadja

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  6. Sehr schön sind deine Pinzen geworden! Ich hab leider keine Zeit gehabt bei dem Event mitzubacken, ich werde aber dieses Jahr deine Triestiner Pinzen mit dem Orangeat backen.

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    1. Schön 😊
      Ich werde demnächst in Rijeka schauen, ob ich Prinzen finde!

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  7. Tolle sehen deine Pinzen aus.
    Liebe Grüße Britta

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  8. Da kannte jemand die Pinze offensichtlich schon ;-) . Da bist du, glaube ich, die Einzige. Sowohl die Synchronpinzen als auch die anderen beiden Sorten, die du vorstellst gefallen mir richtig gut.
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Ja, ich war dieses Mal auch die einzige aus Österreich... 😉

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  9. Oh wie spannend, mit Muskatnuss! Das merke ich mir, das klingt großartig.

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    1. Ich gebe Muskatnuss gerne in jeden Hefeteig, nicht nur ins Kartoffelpüree...

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  10. Für dich war das Rezept ja quasi ein Heimspiel ;-) Soll sieht deine Osterpinze aus. Liebe Grüße, Sarah

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    1. Heimspiel, ja sozusagen ;-)) In Wien "stolperst" du in jeder Bäckerei über Unmengen an Pinzen, aber selbstgemacht schmecken sie viel besser!

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  11. Deine Pinzen sehen klasse aus!
    Interessant, dass Du noch mehr über das Gebäck weißt.
    Viele Grüße Sylvia

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    1. Es freut mich, wenn meine Nebeninfos interessiert gelesen werden :-))

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  12. Mmmmmhhh nehm ich liebe Friederike, das sieht so lecker aus.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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    1. Deine Kommentare landen in letzter Zeit im Spam Ordner, zum Glück finde ich sie dort doch...
      Liebe Grüße

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  13. Ich freue mich sehr, dass du dabei bist. Als Österreicherin kannst du das Rezept ja bestens bewerten. Ich habe die Pinzen mit Butter und Honig gegessen. Y. hat sie mit Schinken und Salami genossen. Es geht also Beides!

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    1. So war jeder zufrieden 😋. Ich esse Pinzen am liebsten ohne etwas und händisch auseinander geteilt statt in Scheiben geschnitten.
      Danke nochmals für dieses Synchronbacken!

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  14. Danke für das Rezept und vor allem für Wissenswertes aus dem alpinen/norditalienisch/kroatischen Raum, ich war schon in Triest, in Friuli, auch in Slowenien, aber leider noch nie in Goriza/Nova Gorica... obwohl würde mich auch sehr interessieren, die Gegend ist jedenfalls unglaublich schön!
    Die Pinzen sehen sehr lecker aus!
    Frohe Ostern und herzliche Grüße,
    Maren

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    1. Friaul lohnt eine kleine Reise. Auch das Isonzodelta mit Vogelschutzgebiet ist interessant.
      Frohes Ostereiersuchen heute 😊

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  15. Sind wunderbar geworden, deine Osterpinzen. Und Wissenswertes gab es noch dazu. Vielen Dank dafür!

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