Mittwoch, 24. Januar 2024

Synchronbacken und ein Elsässer Guglhupf

 

bei Zorra

Für das erste Synchronbacken des Jahres hat Zorra einen Guglhupf aus dem Elsass ausgesucht. Genau dieses Rezept hat Sarah Wiener einst für ihre TV Serie gebacken...


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Könnt ihr euch noch an die netten "kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener" erinnern? Ich hatte schon damals vor rund 15 Jahren so wie heute kein Fernsehgerät und habe mir deshalb die DVDs zur Serie angeschafft. So konnte ich mich jetzt mit der Guglhupf-Folge aus dem Dorf Niedermorschwihr (was für ein Name!) auf das Synchronbacken einstimmen. 



Elsässer Guglhupf

(Rezept von Zorra nach dem Original von Christine Ferber aus dem Elsass)

100 g und ca. 400 g Weizenmehl (Original 100 g + 300 g)
200 ml kalte Milch
25 g frische Germ / Hefe
60 g Zucker
10 g Salz
1 Ei (ca. 40 g)
180 g zimmerwarme Butter, in Würfeln
100 g Rosinen
3 EL Kirschwasser o.a. Likör
3 EL Wasser
Mandelblättchen (Original 50 g ganze Mandeln)

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meine Änderungen:
Ich hatte nur 20 g frische Germ / Hefe zu Hause, das war mehr als genug, man könnte sogar noch mehr reduzieren. 
100 g Weizenmehl für den Vorteig und 330 g Dinkelmehl für den Hauptteig verwendet. 
Keine Rosinen und Kirschwasser, aber ein wenig geriebene Muskatnuss.

Zubereitung:
  • Wer Rosinen verwendet, legt diese als erstes in Likör + Wasser ein und lässt sie quellen. 
  • Für den Vorteig werden Milch und Germ / Hefe in einer großen Schüssel klumpenfrei vermischt und 100 g Mehl eingerührt. Das restliche Mehl (bei mir 300 g) locker darüber streuen. Die Schüssel zugedeckt an einem warmen Ort eine halbe Stunde aufgehen lassen. 
  • Dann Zucker, Salz und Ei dazu geben und einen geschmeidigen Teig kneten. Zum Schluss die gut weiche Butter nach und nach einarbeiten und ggf. die Rosinen. Ist der Teig zu weich, kann noch ein bisschen Mehl dazu gegeben werden (bei mir ca. 1 EL). 
  • Den Teig nun zugedeckt aufgehen lassen, bis er sein Volumen ungefähr verdoppelt hat. 
  • Eine Guglhupfform gut befetten und bemehlen, einige Mandeln hinein legen. Den Teig sanft in die Form bugsieren und nochmals ein wenig ruhen lassen. 
  • Die Form dann ins kalte Backrohr stellen, auf 180°C einschalten und den Guglhupf etwa 40 - 45 Minuten goldgelb oder dunkler backen. 

Mein Teig ist sensationell aufgegangen! Nicht oft gelingt mir ein so schöner Hefeteig. Ich fand ihn total unkompliziert mit der orginalen Mehlmenge und geringfügig weniger Hefe. Meine Befürchtungen, dass er wegen der vielen Butter nicht aufgehen will, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Mein Plan B wäre Übernachtgare gewesen.

Tipp: Das Aufgehen-lassen klappt am besten im Backrohr, wenn es kurz auf 50°C aufgeheizt und wieder ausgeschaltet wurde. 




Fazit:
Ich würde den Guglhupf das nächste Mal länger und daher dunkler backen. Aber vor allem würde ich mehr Zucker verwenden. Für mich als Wienerin gehört ein Guglhupf nicht allzu picksüß, aber eben doch süß

Diesen neutralen Elsässer Guglhupf kann ich nur genießen, wenn ich eine fruchtige Marmelade dazu esse, was ich für Guglhupf ja eher ungewöhnlich finde (besser Brioche backen). 

Im französischen Original wird Zwetschkenkonfitüre dazu gereicht, die in der TV Serie auch von Sarah Wiener gekocht werden musste. Ohne etwas Süßes dazu schmeckte mir der Guglhupf leider nicht.
Ich werde Reste für einen "Scheiterhaufen" zweckentfremden! 


Trotzdem danke an Zorra für das Aussuchen dieses wirklich interessanten Rezeptes! Das Synchronbacken hat mir wieder großen Spaß gemacht und mir muss ja nicht immer alles schmecken, oder? 😉





Interessanterweise war die heutige Form des Guglhupfes schon den Römern vor 2.000 Jahren bekannt, sie soll die rotierende Sonne darstellen. Bei Ausgrabungen in Carnuntum, dem römischen Heerlager an der Donau östlich von Wien, wurden solche Bronzeformen gefunden, weitere Funde stammen aus Budapest, dem Rheintal und Frankreich (Quelle). 

Im Elsass hat der „Kougelhopf“ offenbar einen ähnlich großen Stellenwert wie in Österreich. Die Franzosen sind sogar überzeugt davon, dass der Guglhupf in der Stadt Ribeauvillé entstanden sei, weshalb dort jedes Jahr im Juni ein Fest stattfindet.

Auf jeden Fall ist der Guglhupf traditioneller und immer noch sehr geliebter Bestandteil des Wiener Frühstücks und der Kaffeejause. Der alte Kaiser Franz Joseph bekam offenbar, wenn man der Historie glauben kann, täglich einen frisch gebackenen "Kaiserguglhupf"...

noch mehr Guglhupfe von mir (nicht mit Hefeteig):



Alles Liebe aus Wien! Jetzt bin ich gespannt, wie die anderen Synchronbäckerinnen das Elsässer Rezept umgesetzt haben!  


Links Synchronbacken:

Friederike von Fliederbaum
Sabine von Einfach Kochen und Mehr
Laura von Aus Lauras Küche
Nadja von Little Kitchen and more
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Volker von Volkermampft




20 Kommentare:

  1. oh wow, das ist auch eine richtig tolle Form

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    1. Ich bin mit der Metallform auch backtechnisch sehr zufrieden!

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  2. Deine Gugelhupfform ist ja bildschön!

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  3. So eine schöne Form hast du da, schade das er dir nicht so geschmeckt hat, wir haben ihn tatsächlich so gegessen ohne etwas dazu und uns hat er super lecker geschmeckt. Mit dem Puderzucker oben drauf war er uns tatsächlich süß genug, aber so sind eben die Geschmäcker unterschiedlich.

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    1. zum Glück sind die Geschmäcker verschieden!! Sonst gäbe es nur Einheitsessen ;-))

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  4. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sind. Ich fand gerade gut, dass er nicht so super süß war. Aber ich glaube, ohne "etwas drin" (Schoko, Rosinen, etc.) schmeckt er "neutraler". Schade, dass du nicht so zufrieden gewesen bist. Und ich schließe mich an - die Form ist echt schön :-) .
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. ich hätte doch Schokostückchen oder Cranberries reintun sollen, Rosinen mag ich nämlich nicht ;-))

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  5. Dein Gugelhupf sieht so toll aus, schade, dass es dich geschmacklich nicht so überzeugt hat.
    Liebe Grüße
    Caroline

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    1. Das macht nichts, ich werde Reste in einem Scheiterhaufen verstecken!

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  6. Oh wie cool, dass du die Folgen auf DVD hast. Das war wirklich eine schöne Sendung. Stimmt, der Gugelhupf ist nicht sehr süß. Man merkt, dass das Elsass nah an der Schweiz liegt, wir backen nämlich unseren Hefezopf nämlich auch nicht so süß. ;-)

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    1. ah genau, ich habe sogar ein Rezept von einem Schweizer Zopf...

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  7. Du hast echt keinen Fernseher? Das geht aber auch nur, weil du so eine besonders schöne Gugelhupfform hast, oder? So kann man sich dann auch beschäftigen. ;)

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    1. haha, nur fast richtig kombiniert ;-)))
      Interessantes schau ich am Laptop, die ganze Werbe- u.a. Berieselung spare ich mir!

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  8. Ich habe zwar einen Fernseher, sehe aber kaum "richtig" fern, d.h. nur übers Internet und gezielt. Die Serie von Sarah Wiener kenne ich allerdings noch, die Frau Wiener ist mir eh sehr sympathisch.
    Die Guglhupf-Form gefällt mir sehr gut, auch das Ergebnis kann sich sehen lassen!

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    1. Ich hab sogar mehr als 1 DVD von Sarah Wiener im Regal ganz hinten... ich könnte sie wieder hervorholen!

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  9. Das ist ja mal eine schöne Form! Da hat der Gugelhupf bestimmt gleich nochmal besser geschmeckt :)

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    1. Das Auge isst auch mit, nicht immer, aber meistens stimmt es...

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  10. Klasse, wie du die Reste des übrig gebliebenen Gugels weiter verwendet hast. So kommt nichts weg. Die Form ist wirklich super schön!
    Liebe Grüße, Sarah

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  11. Wunderschön diese Gugelhupfform, schon toll, wie vielfältig die vom Muster her sind. Vor allem kommt es bei Dir richtig schön zur Geltung.

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