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Powidl ( Pflaumenmus) |
Neulich an diesem strahlend sonnigen Herbsttag fuhr ich übers Land durch kleine Dörfer in Niederösterreich. Oft werden jetzt am Straßenrand und in Hofeinfahrten das letzte Obst, Kürbisse in allen Größen oder Sturm (Federweißer) angeboten. Und so kam ich zu sehr reifen Bio-
Hauszwetschken, das sind diese kleinen und sehr aromatischen Bauernpflaumen, die eine ältere Bäuerin fast geschenkt hergab. Sie, die Früchte, waren schon ein bisschen verschrumpelt und weich, aber ungespritzt (und trotzdem wurmlos).
Entweder war ich durch die nette Begegnung oder die Sonne oder die reifen Früchte geblendet, jedenfalls hatte ich blauäugig dann 4 Körbchen im Auto... insgesamt viereinhalb Kilo Zwetschken, ohne mir groß Gedanken gemacht zu haben, was aus dieser großen Menge werden soll und wann...
Dann ist mir eingefallen... 4,5 kg Zwetschken, da war doch was... Shermin hat genau diese Menge zu Powidl verkocht und zwar im Backrohr!! Hier ist das
Originalrezept.
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Echter" Powidl wird stundenlang am Herd gerührt - mir gefiel Shermins Vorgehensweise sehr gut und ich hab mich nicht ganz, aber mehr oder weniger an ihr Rezept gehalten:
Pseudo-Powidl aus dem Backrohr
- 4,5 kg Zwetschken / Bauernpflaumen (mit Kern gewogen), entkernen und in einem sehr großen Topf mit
- Kristallzucker bestreuen (nicht viel, nur leicht drüberstreuen! eventuell später nachsüßen, Shermin verwendet Akazienhonig),
- eventuell 1 Zimtstange und
- ca. 400 - 600 ml Wasser dazugeben und kochen, bis die Früchte weich sind. Dann mit dem Mixstab pürieren.
Dieses
Mus (siehe Foto oben) schmeckte schon sehr sehr köstlich.
Der nächste Schritt war eine logistische Herausforderung, nämlich diese Riesenmenge
ins Backrohr zu bringen. Shermin schreibt von einem Bräter... nur einen??
Ich habe also das Rohr auf Umluft und 170°C vorgeheizt, habe ein tiefes Backblech mit Backpapier belegt und einen Teil des Muses darauf geleert (keine Sorge, das Papier hält!). Der 2. Teil vom Zwetschkenmus kam in einen großen Bräter und beides gleichzeitig ins Rohr.
Nun kann das Mus langsam bei
fallender Temperatur (von 170° bis runter auf 120°C) in Ruhe eindicken, ab und zu rühren, aber man muss nicht ständig dabei stehen. Hin und wieder das Rohr öffnen und nachsehen, wie weit es ist... Zeitweise hatte ich einen Kochlöffel eingeklemmt, damit der Dampf entweichen kann.
Nach etwa 2 Stunden
war das Zwetschkenmus schon schön eingedickt und so habe ich den Inhalt des Backbleches in den Bräter dazu geleert. Nach
insgesamt 3 Stunden zu sehr später Stunde hatte ich genug und ich fand, dass der Powidl schon sehr gut und süß schmeckte! So füllte ich die heiße und dickliche Masse in
sterilisierte Gläschen.
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links etwas Mus, rechts eingedickte Masse nach 3 Stunden im Rohr |
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Ausbeute: rd. 2 kg Powidl aus 4,5 kg Zwetschken
die Farbe stimmt nicht ganz, in natura ist es dunkler |
Mir ist es im Übrigen völlig
powidl, ob das nun ein "richtiger" Powidl ist oder nicht, schmecken muss es! Und das tut es!
Farblich passt das Gartenbild dazu:
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herbstliche Hortensie |