Freitag, 28. November 2014

tierfreies Seelenfutter Apfelspatzen



was sind Spatzen?
Ich kenne sie aus dem - nicht schon wieder? - Waldviertel in Niederösterreich und das sind einfache Nockerl/Spätzle meist nur aus Mehl, Wasser und Salz. Man braucht nicht unbedingt ein Nockerlsieb, sondern schabt sie am besten mit einem glatten Messer von einem Holzbrettchen ins kochende Wasser. Dadurch werden sie meistens auch nicht so winzig klein wie Nockerl und ich finde, das gehört so...

Spatzen isst man hauptsächlich mit Begleitung (Ei, Kraut, auch Kartoffeln..) und mit Äpfeln als "seelenwärmende" Süßspeise essen wir sie besonders gern. Und da der Junior momentan hustend und schnupfend das Bett hütet, gibts Apfelspatzen für das arme Kind ähem den jungen Mann.




Apfelspatzen
für 3-4 Personen

Teig:

  • 200 g Mehl
  • 1 schwachen TL Salz und
  • ca. 150 ml kaltes Wasser gut vermischen und ein bisschen rasten lassen

Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und möglichst kleine Spatzen/Nockerl einkochen (den Teig auf ein befeuchtetes Holzbrettchen geben und mit einem glatten Messer, das man immer wieder ins Wasser eintaucht, Teig runterschaben), nur kurz kochen lassen und abseihen. 

Das Backrohr auf 200°C vorheizen, 

  • 3  große Äpfel waschen, eventuell schälen (muss nicht sein) und in eine Schüssel blättrig hobeln, mit
  • Zucker (je nach Geschmack und Süße der Äpfel) und 
  • Zimt vermischen, dann die Spatzen/Nockerl dazugeben.

  • 1 EL Butter (bzw. in der tierfreien Variante Margarine) in einer backofenfesten Form zerlassen und die Mischung einfüllen, im Rohr 1/2 Stunde backen. Gegen Ende der Backzeit mit Kristallzucker bestreuen und noch karamellisieren lassen.


Dieses Gericht gehört für uns zum winterlichen Seelenfutter und vegetarisch (bzw. tierfrei, wenn man die Butter durch Margarine ersetzt) ist es auch. Daher schicke ich es zu Sabine und ihrem Event 


Blogevent Vegetarisches Seelenfutter



und zu Katharina zu ihrer Sammelstelle 







Sonniges Waldviertel noch vor einer Woche, 
ich bin nicht sicher, ob man heute den Kirchturmspitz von Horn gesehen hätte...  
Denn es steht der Winter vor der Tür und darum tut wohliges Seelenfutter so not!! 




Samstag, 22. November 2014

Novembergrau und rosensüß


Graue Novemberhimmelsbilder für die Raumfee


die Rosenburg im Novemberlicht 


Immer wieder bin ich im Waldviertel (nördliches Niederösterreich) unterwegs. Oben auf der Rosenburg hoch über dem Kamptal erreichten mich dann sogar ein paar Sonnenstrahlen, gerade lang genug, um ein paar freundliche Bilder von außen zu schießen.


Denn die Tore sind auch hier verschlossen (so wie in Rapottenstein) und die Rosenburg hat Winterpause bis Ostern, aber am langen Dezemberwochenende (5.-8.12.) gibt es einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt im großen Turnierhof!


der größte noch erhaltene Turnierhof Europas auf der Rosenburg,
Foto vom heurigen Sommer



Nicht nur auf der Rosenburg, sondern auch im Garten blühen noch die allerletzten Rosen. Die weißen sind Schneewittchen-Rosen und die roten eine mir unbekannte, aber unglaublich stark duftende, samtige Rose. Sie verströmt sogar jetzt noch im November ihren Duft. Ich habe ein paar Blüten mitgenommen und für heuer wohl den letzten Rosenzucker hergestellt.




Frische schöne Rosenblütenblätter (nicht waschen) mit Kristallzucker vermahlen und auf einem Backblech ausgebreitet im Rohr bei geöffneter Tür (Kochlöffel einklemmen) bei ca. 70°C trocknen lassen, eventuell nochmals fein mahlen oder grob belassen. Kekserl oder Süßspeisen damit behübschen.


Rosenkeks

(Menge für 2 Backbleche)

  • 100 g weiche Butter mit
  • 2 Eidottern, 
  • 40 g Staubzucker/Puderzucker und
  • ca. 1 TL Rosenwasser schaumig schlagen und dann 
  • 150 g Mehl einmengen. 

Die Masse kühl rasten lassen, auf bemehlter Fläche nicht zu dünn ausrollen und Kekse ausstechen. Der Teig ist total unkompliziert und vielseitig verwendbar, die halbe Menge reicht zB. als Tarte-Boden.
Die Kekse dann im vorgeheizten Rohr bei 175°C etwa 10 Minuten hell backen. Einzeln mit dünner Eiweißglasur bestreichen und mit Rosenzucker bestreuen. 


Ganzjahreskekse - nicht nur für die Vorweihnachtszeit ;-)



Samstag, 15. November 2014

Himmelsbild und Burglied

das ist die Burg Rapottenstein im Waldviertel im nördlichen Niederösterreich 

Dieses windige Himmelsbild ist zwar vom Sommer, aber ich schicke es trotzdem zu Katjas samstäglicher Himmelssammlung, heute Nr. 139
[die Raumfee zeigt Novembergegenlichtaufnahmen so wie mein Header.] 


Wir ließen das Auto am Fluss stehen und streiften durch den schönen Wald Richtung Burg - die liebe A. sagte, sie kenne sich hier eh gut aus und gleich wären wir da, nur noch ein kleines Stück bergauf und oben steht die Burg. Als wir dann endlich aus dem Wald heraus und auf einen größeren Weg kamen, sahen wir sie ... aber soo weit weg ...

Schlussendlich gingen wir zum Auto zurück (das war nämlich der kürzere Weg) und erreichten doch noch die letzte Burgführung und wurden eingelassen.


Mächtige Granitfelsen, auf denen die Burg Rapottenstein im 12. Jahrhundert unter sicher schwierigsten Bedingungen gebaut wurde. Sie wurde später immer wieder erweitert und nie eingenommen. 



Bis man in einer mittelalterlichen Burg drinnen ist, gibt es viele Tore, Höfe und Hindernisse. Und möglicherweise ist die Nacht kalt und der Wind bläst... Davon handelt dieses romantische Lied von FAUN, das ich dieser Tage entdeckt habe und das mir nun ständig im Ohr klingt:


ach, ist das nicht schön... ?



hoch oben ein Gärtchen für das Burgfräulein? 



Führungen in der Burg Rapottenstein gibt es wieder ab Ostern! Jetzt in der kalten Jahreszeit würde man wohl vor verschlossenem Tor stehen, und wenn die Nacht noch so kalt ist ... 




Mittwoch, 12. November 2014

Kasachische Teigschnecken in der Büroküche

"Urama-nan"

In der Büroküche (Motto eine/r für alle) habe ich mit Dinara aus Kasachstan gekocht - 
oder eher sie mit mir! Ich hab hauptsächlich geschnipselt, zugeschaut, fotografiert...  




Sie stammt aus Almaty, das ist die ehemalige Hauptstadt von Kasachstan im Süden des Riesenlandes, wo es rundherum die schönsten Berge des Tien-Shan Gebirges gibt. Dinara spricht interessanterweise gut deutsch, weil sie zu Sowjetzeiten mit ihren Eltern ein paar Jahre in der ehemaligen DDR gelebt hat. Jetzt wohnt sie mit ihrer Tochter in Wien.

Auf jeden Fall verwöhnt sie uns oft mit den schönsten gefüllten Teigkreationen und das wollte ich schon längst einmal mit ihr gemeinsam machen und lernen. Aus Bequemlichkeit Zeitmangel haben wir uns entschlossen nicht unzääählige Teigtaschen oder kleine Schneckchen, sondern große gefüllte Teigschnecken zu formen.

Der Teig funktioniert genauso wie bei meinen mongolischen Teigtaschen, nur dass er hier ein wenig gesalzen wird. Außerdem benötigt man wieder einen Dampfgarer oder einen passenden Siebeinsatz für einen Kochtopf.



Urama-nan  kasachische Teigschnecken

Teig: 
  • aus Mehl, Wasser und etwas Salz

für rd. 15 Personen benötigt man 1 kg Mehl und ca. 600 ml Wasser, daraus werden 4 große gefüllte Schnecken. 
für rd. 4 Personen nimmt man 250 g Mehl und 150 ml Wasser und bekommt 1 große gefüllte Schnecke. 

Mehl und Salz in eine Schüssel geben und das Wasser nicht auf einmal, sondern nach und nach einmengen, dann auf der Arbeitsplatte kneten. 

Das Geheimnis liegt am ewig langen Kneten des Teiges und dem mindestens halbstündigen Rasten zugedeckt bei Zimmertemperatur!

Der Teig wird dann auf der Arbeitsplatte unglaublich dünn und rechteckig ausgerollt. Dinara bestäubt den Teig immer wieder mit Mehl und verstreicht es auch mit den Handflächen, dann weiter ausrollen, bestäuben, verstreichen, umdrehen, bestäuben, verstreichen, ausrollen etc. Das verlangt große Geduld, ich war in dieser Phase nur Zuschauerin ;-) 

Wenn der Teig dann endlich dünn genug ist, wird die Fülle schön drauf verteilt und das Ganze wie ein langer Strudel eingerollt und die Ränder schön zugezwickt. In einen geölten Siebeinsatz des Dampfgarers/Kochtopfes wie eine Schnecke oder Spirale einlegen und zugedeckt 45 Minuten dampfgaren. 


Fülle: 
für rd. 15 Personen benötigt man:
1 kg Faschiertes vom Rind/Hackfleisch
500 g geraspelte Karotten/Möhren
2 große Zwiebeln gehackt und
2 geraspelte Zucchini

für rd. 4 Personen eben ein Viertel davon.

Als Gewürze gibt Dinara nur Salz und schwarzen Pfeffer dazu und etwas Öl, um die Fülle geschmeidig zu machen. Mit den Händen wird alles gut vermischt. 


Teigschnecken und dazu Buchweizen

Als Beilage für die hungrigen Kollegen haben wir Buchweizen mit Zwiebeln, Paprika und Paradeisern gekocht. Im Prinzip geht es genauso wie der Bulgur von hier, nur dass man die Buchweizenkörner vorher waschen muss und sie 5-10 Minuten kochen müssen.



Turmbau zu Babel oder kasachischer Dampfgarturm




Samstag, 8. November 2014

Apfel-Mohn-Knödel und wir retten Knödel


Das Bild stammt aus dem "Niederösterreich Kochbuch" von 1979, das ich in jungen Jahren geschenkt bekommen habe. Ich war schon damals im Kochunterricht (2 Jahre lang) nicht gerade eine begnadete und begeisterte Knödelköchin und drücke mich bis heute ein bisschen vor den runden und eigenwilligen Teiglingen. Meistens wollen sie nicht so wie ich will ;-) 

Liebe Sina, die du in einer Blogaktion Knödel retten willst, ich überwinde mich und mache mit, aber ich hab dich vorgewarnt... aber was tut man nicht alles für eine kulinarische Rettung!


Apfel-Mohn-Knödel

sehen gerade noch akzeptabel aus, schmecken trotzdem sehr sehr gut!!

Topfenteig für süße Knödel: 
Das ist ein vielseitiger, unkomplizierter und sehr guter Topfenteig / Quark für süße gefüllte oder ungefüllte Knödel aus meinem handschriftlichen, alten Kochbuch, der beim Knödelmachen auch nicht zwischen den Fingern klebt und sich schön formen lässt!

  • 250 g Topfen / Quark
  • 2 kleine Eier (oder 1 großes)
  • 1 schwacher TL Salz
  • 1 EL Zucker
  • 20 g Grieß
  • 40 g Semmelbrösel
  • 60 g Mehl (nach Bedarf auch mehr)
  • 2 EL Öl
Alle Zutaten zu einem mittelfesten Teig verarbeiten und im Kühlschrank rasten lassen. Dann mit nassen Händen und mit beliebigen frischen oder tiefgefrorenen Früchten (vorher nicht auftauen) oder mit meiner fruchtigen Super-Mohnfülle Knödel formen.



Apfel-Mohn-Fülle:
  • 1 großen Apfel schälen, in nicht zu kleine Würfel schneiden und knapp bedeckt mit
  • Cidre (Ersatz Apfelsaft, Weißwein…) ganz kurz simmern und ziehen lassen. Sie dürfen auf keinen Fall zu weich werden, denn sie sollen in der Fülle merkbar sein und ziehen später sowieso noch nach. Die Apfelwürferl dann beiseite stellen. 
  • 200 ml Milch
  • 2 EL Kristallzucker
  • ½ TL Zimt
  • 150 g gemahlener Mohn
Die Zutaten für die Mohnmasse aufkochen und ziehen lassen.

Die Apfelwürferl abseihen, vorsichtig zum Mohn geben und mit etwas Sud abschmecken, eventuell ein wenig Semmelbrösel einrühren, sollte die Masse gar zu weich sein. 
Mit einem Löffel setzt man nun möglichst runde Häufchen auf eine Folie und friert sie kurz ein. Diese kompakten Fülle-Knödelchen (allerdings nicht ganz rund, wie das 1. Foto oben zeigt) werden nun mit dem Topfenteig umhüllt.



Die Knödel dann wie üblich in schwach kochendes Salzwasser einlegen, vorsichtig umrühren, damit sie nicht am Boden des Topfes kleben, und je nach Größe ca. 20 Minuten mehr ziehen als kochen lassen. 

Gleichzeitig die Butterbrösel bereiten mit reichlich zerlassener Butter, Semmelbrösel, Zucker. Langsam unter Rühren bräunen und nicht wegschauen oder ein Foto machen, denn sonst ist die Sache auch schon angebrannt. Mengenangaben? das geht nach Gefühl...

Die Knödel herausnehmen und SOFORT in den Butterbröseln wälzen! Ich kann „nackte“ Knödel dieser Art nicht ansehen. Man liest manchmal von zB. Marillenknödel nach österreichischem Originalrezept und dann sind es Knödel mit nix drauf... sorry, das geht nicht.




Tipps: 
  • Gemahlener bzw. in der Mohnmühle gequetschter Mohn lässt sich gut einfrieren, sonst wird er schnell ranzig.
  • Aus dem Teig kleine ungefüllte Knödel kochen und mit Kompott oder Röster servieren.
  • Die Mohnfülle ist (ungefroren) auch für Palatschinken / Pfannkuchen oder Strudel geeignet und man kann Powidl / Pflaumenmus statt Äpfeln reintun.
  • Es müssen ja nicht unbedingt Butterbrösel zum Wälzen sein, sondern gern auch Mohn oder gemahlene Nüsse oder eine Mischung, aber eingehüllt werden müssen diese Art Knödel. 

Ein fröhliches Knödelkochen !! 





Barbara von Barbaras Spielwiese:
http://barbaras-spielwiese.blogspot.de/2014/11/kartoffelkloe.html

die Kärntnerin im Weinviertel:
http://weinviertel-kaernten.blogspot.co.at/2014/11/grammelknodel.html

Christine von Ninivepisces
http://ninivepisces.wordpress.com/

Yushka von Sugarprincess
http://sugarprincess-juschka.blogspot.co.at/


Samstag, 1. November 2014

Himmel und Wald


Himmelsbild von heute Nachmittag für Katjas Sammlung,
der Baum hat prächtige leuchtend rote Blätter! 



Allerheiligen - Samhain - Ahninnengedenken - keltischer Jahreswechsel
heute im Wienerwald 



ein etwas anderer "Friedhof" - Naturbestattung im Wienerwald



eine Freundin ist seit 2 Jahren hier begraben, sie hat sich den "Baum der Liebe" ausgesucht





im Sommer hat jemand rote Rosenblätter verstreut