Zum 2. Mal gibt es aus gutem Grund ein seeehr nützliches Blogevent von Susanne bei Zorras Kochtopf. Es geht wieder um den Vorratsschrank und was sich mit der Zeit dort so angesammelt hat. Wer hat nicht solche "Schätze" zu Hause, die beizeiten wirklich gehoben werden müssen, bevor sie endgültig zu alt sind... Ich bin beruhigt, dass es nicht nur mir so geht, denn sonst gäbe es das Blogevent mit reger Beteiligung ja nicht, oder?
Bei mir sammeln sich vor allem Getreide, Pseudogetreide und Körner an. Ich horte momentan zu viel Verschiedenes - von Amaranth über Bulgur und Buchweizen, Couscous bis zu Leinsamen, diversem Naturreis, Spezialmehle etc. Zwar alles in Gläsern oder geschlossenen Behältern, aber heikel ist es trotzdem. All diese Schätze können mit der Zeit ranzig oder muffig riechen und müssen dann weg. Schade drum! Ich habe mir selbst bereits ein Kaufverbot auferlegt und vermehrtes Verkochen versprochen!! 😇
Heute kamen meine Grieß-Schätze aus Dinkel und Emmer dran, ich habe beide zusammen gemischt und zu Knödeln verkocht. Kennt ihr Grießknödel?
Grießknödel sind eine klassische Beilage in Oberösterreich zu Geselchtem / Selchfleisch mit Sauerkraut, also auf gut oberösterreichisch "Xöchts mit Kraut und Knedl". Sie schmecken genauso gut zu Wild und Gans, und auch zur veggie "Gans".
Meine Oma, sie war Jahrgang 1902 und in Oberösterreich geboren, war eine Meisterin (nicht nur) im Grießknödelkochen, leider hat sie uns kaum Rezepte hinterlassen. Das Rezept unten von Uschi Küchenschabe, die leider nur mehr selten bloggt, war eine gute Entscheidung. Ich habe es allerdings süß gemacht und Zucker in den Teig gemischt, der bei Knödeln für herzhaft natürlich nicht vorkommt!
Generell wird (Weich-) Weizengrieß verwendet, dann werden die Knödel sehr hell, fast weiß - durch meinen Dinkel- und Emmergrieß sind sie dunkel.
süße Grießknödel
Rezeptquelle
Zutaten für 8 - 10 kleine Knödel für Hauptspeise oder Dessert:
Teig:
250 ml Milch
50 g Butter
ca. 1/4 TL Salz
100 g Grieß
1 Ei + 1 Eidotter (M)
25 g Grieß
2 EL Zucker
etwas geriebene Muskatnuss
Salzwasser zum Kochen
1 Zimtstange
Butterbrösel:
2 EL Butter
120 g Semmel- oder Briochebrösel
ca. 1 - 2 EL Zucker nach Belieben
gemahlener Zimt
Staubzucker zum Bestreuen
Kompott dazu
Zubereitung:
Die Milch mit Butter und Salz aufkochen und den Grieß unter Rühren einlaufen lassen. Die Hitze reduzieren und weiter rühren, bis sich die rel. feste Masse vom Topfboden löst ("Abbrennen").
der Grieß nach dem "Abbrennen" |
Kurz in einer Schüssel auskühlen lassen, dann die restlichen Zutaten einmengen. Die Knödelmasse etwa eine halbe Stunde rasten und somit den ungekochten Grieß quellen lassen.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen, wer will kann eine Zimtstange mitkochen. Mit nassen Händen ungefähr 10 kleine Knödel formen und 10 Minuten schwach köcheln lassen. Wenn sie aufsteigen und sich drehen sind sie fertig.
Gleichzeitig die Butterbrösel zubereiten: In einer breiten Pfanne reichlich Butter schmelzen und Semmel- oder Briochebrösel unter Rühren goldbraun anrösten (unbedingt dabei bleiben, sie brennen schnell an). Mit Zucker und Zimt verfeinern, so wie hier.
Die gekochten süßen Knöderl aus dem Wasser heben. Sofort in den Bröseln wälzen, so dass sie rundherum bedeckt sind. Mit Zucker bestreuen und mit Kompott, Röster oder Fruchtsauce etc. anrichten.
Auch wenn die Knödelmasse vielleicht ein bisschen zu weich erscheint, so halten die Knödel beim Kochen dann doch gut zusammen und werden sehr flaumig! Der einzige, aber nur optische, Nachteil einer weichen Grießknödelmasse wäre, dass sich die Knödel nicht so gut formen lassen und "unrund" werden, siehe Foto oben. Mit zu viel Grieß könnten sie aber hart werden. Unrunde Knödel werden dann sowieso von den Butterbröseln kaschiert...
Große Empfehlung!
Danke, liebe Susanne, für das 2. Blogevent zum gleichen Thema! Es könnte von mir aus ruhig öfter drankommen... 😏
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