Samstag, 9. September 2017

ein Hollerkoch zum Sauerrahm-Schmarrn

Holunderbeeren
(noch nicht ganz reif)
Hollerstaude in Morgensonne
Mit den Hollerbeeren ging es mir im Sommerurlaub so wie mit den Gartenbrombeeren zu Hause... entweder die Beeren waren noch nicht ganz reif oder im nächsten Moment, so kam es mir vor, bereits vertrocknet und verschrumpelt. War der Sommer zu trocken oder zu heiß oder beides? Woran liegt es, ich weiß es nicht, hat jemand eine Ahnung? So kam es, dass mein erstes Hollerkoch im heurigen Jahr nur eine Kostprobe wurde. 

gerade einmal ein halbes Kaffeehäferl voll Hollerkoch

Ein Hollerkoch oder Hollerröster aus schwarzen Holunderbeeren ist die einzige traditionelle österreichische Version der norddeutschen roten Grütze. Hier habe ich voriges Jahr eine rote Grütze mit verschiedenen Beeren gekocht und ein Hollerkoch für Herbst angekündigt, wenn die Beeren richtig schön reif sind. 

Für das Hollerkoch werden gut abgerebelte Holunderbeeren mit wenig Wasser oder Rotwein und Zucker, Zimtstange gekocht, bis die Beeren weich sind. Man kann auch Äpfel, Zwetschken oder Birnen dazugeben. Das Koch kann gebunden werden mit Maizena oder Puddingpulver - mit wenig Wasser angerührt. Noch einmal aufkochen, fertig! 


Sehr gut passt dazu ein Kaiserschmarrn oder wie bei uns ein Sauerrahm-Schmarrn aus einem Buch, in das ich mich sofort verliebt habe. Ich gehöre auch zu den Leuten, die solche wunderbaren Kochbücher auf Urlaub mitnehmen zum drin Schmökern und sich freuen (Maria, gell?).
Das schöne Genuss-Buch enthält eine Fülle von phantasievollen und alltagstauglichen Rezepten vor allem von diversen Gemüsesorten, Obst und Getreidepflanzen. Mir sind vor allem die kreativen Kombinationen aufgefallen, wenn zum Beispiel zu einem bunten Erdäpfelgröstl ein Apfelkren serviert wird.... und was für wunderbare Fotos erst...  


Arche Noah ist ein Verein, der sich für die Erhaltung, Verbreitung und Entwicklung von vom Ausstreben bedrohten Kulturpflanzensorten einsetzt (leicht im www zu finden). Es gibt einen interessanten Schaugarten in Schiltern nahe Krems in der Wachau. 


Sauerrahm-Schmarrn


Für den Schmarrn wird zuerst Schnee geschlagen und dann die Zutaten von Sauerrahm bis Zucker gut verrührt.
In einer backofenfesten Pfanne das Haselnussöl oder anderes Öl erhitzen und den Teig anbacken lassen. Die Pfanne dann ins vorgeheizte Rohr (170°C) stellen und goldbraun backen. Aus dem Rohr nehmen, bezuckern und die Masse wenden. Wenn der Zucker karamellisiert, wird der Schmarrn wie gewohnt zerrissen.
Zum Schluss sollten die Äpfel und Nüsse vorsichtig eingemengt und ein wenig gutes Öl drüber geträufelt werden. Ich habe die Äpfel extra gebraten (und hatte keine Nüsse und kein Haselnussöl bei der Hand). Aber es gab ein wenig vom himmlischen Hollerkoch dazu, siehe oben.



Meine Freundin ist auch schon da... 

lass dich von meinem Essen ablenken - mit ein bisschen Saft im Glas ...

so gierig sein und dann nicht mehr fliegen können... (sie war mit einem Flügel ins Hollerkoch geraten), 

erst putzen, dann klappte der Abflug... 

Auch wenn es lästige Wespen sind, so sind sie doch Nützlinge!!


4 Kommentare:

  1. Mmmm...Sauerrahm-Schmarrn kannte ich nicht...hört sich aber sehr sehr :) lecker an! Schön, dass die Wespen auch mitnaschen durften.
    Liebe Grüße, Petra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. man muss nur mit ihnen teilen, dann lassen sie einen wenigstens kurze Zeit in Ruhe ;-)
      lg

      Löschen
  2. Liebe Friederike,
    was für ein herrliches Gericht und ein so schönes Kochbuch! danke für Rezept und Buchvorstellung!
    Die kleine wespe fand das auhc sehr lecker, schön, daß sie sich erholen und weiterfliegen konnte! Ja, es stimmt, auch wenn gerade Wespen oft lästig sind, sind sie doch wertvolle Nützlinge in der Natur!
    Hab einen guten Start in eine schöne neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

    AntwortenLöschen