Meinen NEUEN Kochbuchklassiker der Prato aus dem Jahr 1887 (19. Auflage - die 1. Auflage ist von 1858!) nehme ich wie schon geschrieben, sehr gern zur Hand zum darin Blättern, Staunen und auch zum Nachkochen...
So war schnell klar, dass das Bratenrezept für die kulinarische November-Rettungsaktion aus der historischen Prato kommt.
#wirrettenwaszurettenist
Selbst kochen mit natürlichen und gesunden Zutaten gegen Fertigprodukte aus Industrieproduktion und Nahrungsmittelzusatzstoffe!
heute: der BRATEN
Es
wird mit Recht ein guter Braten
gerechnet
zu den guten Taten.
Wilhelm Busch
Meine heutige gute Tat ist ein "Husarenbraten" nach ungarischer Art, also ein Rindsbraten mit Zwiebel, Paprika und Sauerrahm. Gefüllt wird er normalerweise mit einem Paprikaspeck, das ist ein meist fetter Räucherspeck mit Paprikapulver - nur habe ich leider keinen bekommen und statt dessen "normalen" Räucherspeck und extra Paprikapulver reingetan. Das hat gut gepasst!
Husarenbraten
Rindsbraten nach Prato
(ca. 4 Pers.)
- ca. 1 kg Rindfleisch im Ganzen zum Braten (im Original Lungenbraten/Filet, bei mir Mageres Meisel, Info)
- 100 g Räucherspeck
- Paprikapulver edelsüß oder scharf nach Belieben (als Ersatz für Paprikaspeck)
- Salz, Pfeffer
- 1 gr. Zwiebel
- optional: etwas Suppengemüse (1 Karotte, 1 gelbe Rübe, ½ Selleriestange…)
- 70 g Räucherspeck gewürfelt
- ca. 250 ml Suppe (oder Wasser mit selbstgemachter Suppenwürze)
- optional: 1 - 2 Rindsknochen
- ca. 2 EL Sauerrahm / saure Sahne
Das Fleisch der Länge nach
ca. 3x einschneiden (nicht durchschneiden!) und ausbreiten, mit Paprikapulver
würzen und mit dem Schinkenspeck überlappend belegen. Den Braten einrollen, mit
(Hilfs-) Spießchen oder Zahnstochern feststecken und mit Küchenschnur zubinden,
die Spieße wieder entfernen. Das Fleisch rundherum mit Salz und Pfeffer würzen.
In einem Bräter etwas Öl
erhitzen und das Fleisch anbraten, Zwiebel und Suppengrün mitbraten,
die Speckwürferl dazugeben und wer will gibt auch Rindsknochen dazu (für einen guten Geschmack). Dann alles würzen, aufgießen und
zugedeckt im Rohr bei 150°C rd. 3 Stunden schmoren lassen. Hin und wieder
nachsehen und das Stück auch einmal umdrehen, Flüssigkeit kontrollieren.
Den Braten dann herausnehmen, rasten lassen und die Schnur entfernen. Die Sauce mit Paprikapulver verfeinern,
abschmecken und das weiche Gemüse zerdrücken. Etwas Sauerrahm mit wenig Wasser
versprudeln und mit einem Schneebesen einrühren (nicht kochen!). Den Braten
aufschneiden und in den Bräter in die Sauce zurücklegen, zugedeckt im
(ausgeschalteten) Rohr warmhalten.
das Fleisch einschneiden und ausbreiten |
mit Paprikapulver bestreuen, Speck drauf dann einrollen und zubinden |
Als Beilage empfiehlt die Prato Krautstrudel, Sauerkraut oder Kürbis auf ungarische Art (also wieder mit Zwiebel, Paprika und Sauerrahm, so wie der Braten). Das erschien mir zuviel des Guten und bei uns gab es wunderbar flaumige Kürbis-Serviettenknödel (klick).
Die Fülle sieht man beim aufgeschnittenen Braten leider nicht, aber der Geschmack von Speck und Paprika ist da und es schmeckt hervorragend! Dazu die feinen Serviettenknödel, die mit dem Rindsbraten perfekt harmonieren! Empfehlung für diesen altösterreichischen Husarenbraten!
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Einen ganz anderen Rindsbraten, nämlich einen römischen in Rotwein (Brasato al vino rosso) habe ich voriges Jahr hier geschmort, Kartoffelpüree dazu. Ebenfalls Empfehlung!
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Welche Braten wurden bei den anderen RetterInnen geschmort? Ich bin sehr gespannt auf die Rezepte und warte auf Anregungen für Weihnachten!!
Pane-Bistecca - Schulter Steak Braten mit Kruste
Kochen mit Herzchen - Wildsauerbraten
Prostmahlzeit - Gebratener Schweinebauch
Giftigeblonde - Bio Rindsbraten mit Rotweinsauce
Summsis Hobbyküche - Sauerbraten
Leberkassemmel und mehr - Krustenbraten mit Speckknödel
magentratzerl - Rinderschmorbraten mit Balsamicosauce und Kartoffelknödeln
kebo homing - Truthahnbraten “all in one”
lieberlecker - Rindsbraten mit Biersauce
Friederike Fliederbaum - Husarenbraten
Brotwein - Schweinebauch aus dem Ofen
Anna Antonia- Herzensangelegenheiten: eine Art Brasato al Barolo (Rehkeule in Rotwein)
Genial lecker: Entenbraten
Auchwas: Schinkenbraten in Apfelmost-Sauce
Unser Meating: Rinderbraten mit Bratapfelkruste
Was für eine Bratenvielfalt!
Gute Küche ist einfach zeitlos -egal, ob sie in einem Kochbuch von diesem Jahr oder eben aus dem 19. Jahrhundert festgehalten ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Miriam
Liebe Miriam, dieser Satz von dir, ist mein heutiger Satz des Tages!
Löschenda ist was Wahres dran!
Löschenlg
Oh das ist ein schoener Braten! Zeitlos, wie man ja sehen kann!
AntwortenLöschenLG Wilma/Pane-Bistecca
historische oder klassische Rezepte passen durchaus in unsere zeit, man kann sie manchmal auch ein bisschen angepassen, ein Klassiker hält das aus ;-)
LöschenIn der Tat eine gute Tat (so ein Braten) :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Wilhelm Busch hat Recht!
AntwortenLöschenOh ja, da hast du tatsächlich eine gute Tat getan! :)
AntwortenLöschenJa ich geb der Susi recht, eine wahrlich gute Tat!
AntwortenLöschenDes gfallt mir total gut, mit dem einschneiden und einrollen..ich krieg ja oft Stückl von der Frau Steiner die weder Braten noch sonst was sind, da könnt ich mal so shcneiden und füllen..hach..maa i glaub es gibt demnächst wieder Braten ggg
Schön, dass du wieder dabei bist!
lg. Sina
ps. habe mir wieder erlaubt zu teilen :-)
ich mache gern gefüllte Braten, der Phantasie sind bei der Fülle keine Grenzen gesetzt...
LöschenLiebe Friederike,
AntwortenLöschendas klingt nach einem sehr leckeren Braten, dieses Rezept kannte ich nicht, werde es aber sicher einmal ausprobieren!
Danke dafür!
Einen schönen Abend Dir,
♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
der Husarenbraten ist auch bei uns nicht so bekannt, was schade ist...
LöschenIch nehme auch gerne alte Kochbücher zur Hand. Und wie man sieht, kann man richtig leckere Sachen daraus kochen. Ich weiß nicht, ob ich die Geduld für so einen Braten aufbringen würde. Aber ein Versuch ist es wert.t.
AntwortenLöschendu brauchst nur Geduld (bzw. ihn vergessen), solange der Braten im Rohr schmort... das Einrollen und Zubinden ist ein Klacks
LöschenAuf diesen Braten war ich sehr gespannt und finde das hört sich durchaus nach Nachmachen an. Gespickten Braten, den kannte ich schon aber das Einrollen ist natürlich viel eleganter.
AntwortenLöschenich fülle lieber einen Braten, als dass ich ihn spicke, ich finde, das gibt mehr Geschmack...
Löschenwas ein BRATEN Friederike der MUSS schmecken..Zeit ist immer gut wenn man etwas GUTES brutzelt.
AntwortenLöschenLG vom katerchen
genau, gut Ding braucht Weile, oder?
LöschenWieder ein schönes Rezept für die Nachkochliste. Bei Husaren habe ich gleich an Paprika gedacht. Aber mit zusätzlichem Speck hört sich das gleich noch besser an.
AntwortenLöschenLG Sylvia
danke :-)
Löschenalle "Husaren" Rezepte haben eine rote Komponente... bei den Husarenkrapferl ist es die rote Marmelade, hier der Paprika
wenn schon Fleisch, dann kann es gleich auch deftig mit Speck sein, oder?
AntwortenLöschenLiebe Friederike,
AntwortenLöschenJetzt weiß ich, was ich morgen koche: Serviettenknödel mit Kürbis. Danke für die Anregung und liebe Grüße,
Kebo
freut mich, die Knödel waren wirklich gut, die mache ich auch wieder!
LöschenWas mir alles entgangen ist!!!
AntwortenLöschen*Zwinker*
LG
E.
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenein feiner Braten der hier absolut köstlich und einladend ausschaut. Der wirklich zeitlos ist und auch das gewisse etwas hat, so richtig gut für meine Mittagstischler, die werden den bestimmt sehr lieben. Danke für das schöne Rezept!.
Die Küche nach "Prato" und wie Du sie presentierst macht mich immer neugieriger :).
Hab eine schöne Woche und herzliche Grüße
Ingrid