Sonntag, 24. März 2013

Bärlauch, wo hast du dich versteckt?




In manchen Blogs wird schon über erfolgreiches Bärlauchsuchen geschwärmt und die giftige Blonde hat bereits einige Rezepte mit heurigen Blättern verblogt (zB. hier). Darum musste ich mich endlich auch auf die Suche machen!
Doch in "meinem" Bärlauchwald sieht es heute so aus und es ist saukalt:

im Wienerwald in Hütteldorf 
Wo sind die grünen Blätter? Ich kenne hier ein Plätzchen abseits von den Wanderwegen oder gar von Straßen und normalerweise sieht es man es schon von Weitem grün leuchten...

ein paar vereinzelte Blättchen strecken sich in die Höh


diese sind schon ein bisschen größer

Die Ausbeute war ziemlich mager...

aber wenigstens ein bisschen was Grünes

Vor 2 Jahren sah es um diese Zeit so aus:


Ende März  2010

Heute haben die paar kleinen Blättchen, die aber schon gut nach Knoblauch duften, ganz gut gereicht für

überbackene Bärlauchnudeln 

mit beliebiger Pasta und Grünzeug aus der "Lauchfamilie", überbacken mit Guss. Man braucht eigentlich kein Rezept dafür.

Ich nahm heute eine Zwiebel, ein kl. Stück Lauch (der musste weg), ein paar Knoblauchzehen und 3 Sardellenfilets. Alles kleingeschnitten in Olivenöl eine Zeitlang bzw. solange die Nudeln kochen, andünsten, aber nicht braun werden lassen. Dann den gewaschenen, grob geschnittenen Bärlauch beifügen - ich mag ihn nicht allzu fein geschnitten. Die gekochten Nudeln dazu und mit einem Gemisch aus halb Sauerrahm und Obers/Sahne, versprudelt mit 2 Eiern, gewürzt mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer, vermischen. Im vorgeheizten Rohr bei 180°C bräunen.

Ich gebe keinen Käse dazu, habe ihn aber ganz gern bei Tisch drüber gehobelt.


Der Frühling könnte schon kommen.

Montag, 11. März 2013

Kaffee im Hafen von Duino

Duino am Golf von Triest, Norditalien

Einmal hat die Küchenschabe in ihrem Blog wie nebenbei hingeworfen "...und gehen auf einen guten Kaffee im Hafen von Duino...". Diesen Satz hab ich lang im Hinterkopf aufbewahrt, er ist für mich ein Synonym für einfachen und vollkommenen und friedlichen Genuss geworden.

Letzten September war es soweit. An einem schönen herbstlichen Wochenende in den Weinbergen um Cormons in Friaul führte uns der Weg natürlich auch ans Meer. Das berühmte Schloss Duino, wo Rainer Maria Rilke einst zu Gast war, liegt auf einem markanten Felssporn, aber wir ließen es links liegen... (auch weil gerade ein Touristenbus entladen wurde). Unser Ziel war der Hafen und ein guter Kaffee...

 

Ristorante Bar "Al Cavalluccio" (Seepferdchen)

Der Hafen ist im Herbst ein richtig verträumter und ruhiger Ort, es verirren sich nicht viele Touristen hier herunter, die meisten fahren wohl nach Miramare und Triest weiter. Es war so unendlich friedlich hier zu sitzen und auf das Meer zu schauen.

auch die Katzen sind relaxed

Wenn jetzt im Moment ein erneuter Wintereinbruch mit Kälte und Schnee ansteht, und der Frühling sich so bitten lässt, schaue ich mir Urlaubsfotos an und wünsche meinem Liebsten und mir einen "Kaffee im Hafen von Duino" !!



Die graue Mieze hier hat mich später in Marano Lagunare beim Fischessen fixiert...
Da die giftige Blonde gerade das Blogevent "Katzenbilder" veranstaltet, schicke ich ihr dieses Bild.



Samstag, 9. März 2013

Polverara Kuchen und Huhn

Ich schaue ja ganz gern bei meiner Namensvetterin Federica aus Polverara in Norditalien rein, sie füttert ihren Kochblog "La cucina di Federica" beinahe täglich mit ansprechenden Rezepten und Bildern.
Obwohl ich nicht italienisch spreche (aber mich im Land wenigstens mit "Händen und Füßen" verständigen kann), habe ich schon das eine oder andere ihrer Gerichte nachgekocht.

Vor ein paar Tagen hat sie eine Marmorkuchen-Variante mit Amaretti gebacken, die ich unbedingt probieren wollte. Das Originalrezept ("Plumcake cacao amaretti mandorle") könnt ihr hier sehen, bei ihr sieht der Kuchen natürlich toll aus!

das ist mein Kuchen und ich nenne ihn:

Federicas Marmorkuchen 

Zutaten für 1 Kastenform:

  • 200 g weiche Butter und 
  • 170 - 180 g Kristallzucker schlagen, nach und nach
  • 6 ganze Eier einzeln dazugeben und weiterschlagen, mit einem Schuss
  • Amaretto-Likör (oder ersatzweise Rum) aromatisieren. 
  • 300 g Weizenmehl mit
  • 70 g Stärkemehl und
  • 1 P. Weinstein-Backpulver trocken vermischen und gemeinsam mit
  • etwa 6 EL Milch (nach Bedarf) mit einem Kochlöffel unterrühren. 

Etwas mehr als die Hälfte von diesem hellen Teig wird in eine vorbereitete Kastenform gefüllt. 
In den restlichen Teig werden nun 
  • 50 g gehackte (oder geriebene) Mandeln, 
  • 40 g Amaretti-Keks grob gehackt und 
  • 30 g Kakao mit 
  • etwa 5 EL Milch eingemengt. 
Den dunklen Teig nun über den hellen in die Kastenform füllen, mit Schokostückchen oder handelsüblichen Schokostreuseln bestreuen und bei 175°C im vorgeheizten Rohr ca. 55 Minuten backen. 



Der Kuchen schmeckt fantastisch und der Amaretto-Geschmack ist dezent. Wer ihn gern deutlicher herausschmecken möchte, erhöht die Likörmenge und verringert die Milchzugabe!!  



Federica kocht wie erwähnt in Polverara, das ist ein kleiner Ort südöstlich von Padua.
Wenn man im www sucht, findet man das "Polverara-Huhn". Ich kannte diese Rasse bis jetzt nicht und sie dürfte auch nicht sehr verbreitet sein. Die Hühner sind entweder schwarz oder weiß mit einem Schopf auf dem Kopf und sind größer als normale Hendln. Sie benötigen einen großen Auslauf und sind demnach nur für extensive Haltung im Freien geeignet. Man kann sich vorstellen, dass die Fleischqualität daher sehr gut ist und das Huhn als Delikatesse gilt.



Jedes Jahr im Dezember findet in Polverara die "Fiera della Gallina Polverara", also eine Messe bzw. ein Markt zu Ehren dieses Huhns statt. Dort müsste es eigentlich zu verkosten sein. Werde ich mir für heuer vormerken...

In der Kirche San Michele Arcangelo in Padua soll es ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert geben, das dieses besondere Huhn zeigt. Die Kirche kenne ich nicht, aber Padua und seine Kunstschätze sind sowieso eine Reise wert, jedoch das ist wieder einmal eine andere Geschichte...



Samstag, 2. März 2013

Der Noppler und seine Kastanien

Der Noppler ist der "Hausberg" von Stoob im schönen Mittelburgenland - wobei Berg leicht übertrieben ist, er ist gerade einmal ein langgestreckter Hügel mit rd. 300 Metern äh "Erhebung". Die Stoober schauen aber recht auf ihren "Biri" (Mundartausdruck für Gebirge) und seine Kastanien- und Obstbäume - vor allem Birnen, Äpfel und Kirschen.

Bilder vom vorigen April vom Noppler

Seit ein paar Jahren steht dieses größte zusammenhängende Streuobstwiesen-Gebiet des Burgenlandes (manche sagen von ganz Österreich) unter Landschaftsschutz. Der Verein "Genussregion Mittelburgenländische Kaesten und Nuss" (Kastanien und Nüsse) ist auch Mitglied bei der österreichweiten Initiative "Genussregion".

Die Imkerei Rohrauer lässt ihre Bienen zur Zeit der Kastanienblüte am Noppler fliegen. Das Resultat ist bester und würziger Bio-Kastanienhonig.

Bezugstipp für Wiener: Bio-Markt auf der Freyung, immer FR+SA.
Ich war erst gestern dort, bei den Rohrauers muss ich immer vorbeischauen. 

Da sich der Winter offenbar jetzt doch verabschiedet, gibt´s heute zum Abschluss noch einmal ein typisches Winterdessert:

Kastanienpalatschinken mit Bratapfelcreme und Kastanienhonig


Der Palatschinken / Pfannkuchen-Teig mit Kastanienmehl kommt von Eline Küchentanz, die sie mit pikanter Maroni-Fülle als Beilage zu Wild serviert hat. Ihre Beilagen-Variante schmeckt sensationell, aber die süße ist auch sehr gut!

Teig:

  • 1/4 l Milch
  • 2 Eier
  • ca. 2 Esslöffel Kastanienmehl
  • ca. 3 Esslöffel Weizenmehl (Universalmehl)
  • eine gute Prise Salz
Den Teig eine Zeitlang rasten lassen, dann Palatschinken / Pfannkuchen wie gewohnt backen, sie werden durch das Kastanienmehl aber dunkler. 

Fülle:
  • 3 Äpfel vierteln, Kerngehäuse entfernen, aber nicht schälen, im Backrohr bei 180°weich braten, dann mit dem Mixstab pürieren, 
  • etwa 1/8 l Schlagobers/Sahne steif schlagen und unter das Bratapfelmus heben - nicht zu viel, etwas zum Behübschen übrig lassen. 
  • eine Handvoll gegarte Maroni/Kastanien klein schneiden und dazumischen. Ich hatte noch eine letzte Packung vakuumierte Maroni von ja....  aufzubrauchen, ich finde, sie schmecken sehr gut. . 
  • mit einer Prise Zimt verfeinern. 
Ich habe die Fülle nicht gezuckert, aber es kommt auf die Apfelsorte an und wer es gern süßer mag....

Die Palatschinken nun großzügig füllen, einrollen oder vierteln, mit einem Klecks Schlagobers verzieren und ebenso großzügig mit Kastanienhonig beträufeln.
Bitte verwendet wirklich guten (Bio-) Honig, denn er ist das "Tüpfelchen auf dem i" bei dieser Süßspeise. 



Ich habe Kastanienpalatschinken auch einmal mit gesüßtem Quittenmus gefüllt, und mit sommerlichen, nicht zu sauren Früchten schmecken sie sicher auch gut!!