Freitag, 1. August 2025

Kolumbien, Bohnen und Reis

 


Volker schickt uns im August mit seinem Dauerblogevent #diekulinarischeweltreise über den Atlantik nach Kolumbien. Das bedeutet wie immer, sich dem Land vor allem (aber nicht nur) kulinarisch anzunähern.


Kolumbien also...

In Südamerika war ich nie, aber mein 1. Gedanke beim Thema Kolumbien ist immer "100 Jahre Einsamkeit".

Es ist erst ein paar Jahre her, dass ich dieses skurrile Monumentalwerk von Gabriel Garcia Marquez mit wachsendem Vergnügen verschlungen habe.
Habt ihr das Buch je gelesen oder zumindest versucht zu lesen? Es geht grundsätzlich um Aufstieg und Fall der Familie Buendia im fiktiven tropischen Dorf Macondo über 100 Jahre. Realität und Fiktion vermischen sich und die Bezeichnung "magischer Realismus" trifft es gut. Kein Mensch kann sich die handelnden Personen merken, finde ich, aber das hat keine Bedeutung. Denn je verwirrender und absurder sich die Erzählung entwickelte, desto mehr kann man sich bzw. konnte ich mich in diese irrwitzige Stimmung, die sie erzeugt, hinein fallen lassen... Ein großer Lesegenuss!


Küche Kolumbiens

Die Küche in Kolumbien ist so vielfältig wie seine verschiedenen Regionen - karibisches Küstenland, Amazonas, Bergwelt der Anden, große Städte etc. Typische Gerichte beinhalten meist Reis, rote Bohnen, Kochbananen, Kartoffeln und Mais, oft mit Fleisch, Fisch oder Ei. Das gefällt mir und ich habe mir in den Weiten des www so einiges zusammengesucht.

Bandeja Paisa ist so ein Essen mit den erwähnten Zutaten und gilt als eines der Nationalgerichte des Landes. Bei mir gibt es das Gericht heute in der vegetarischen Variante ohne Fleisch oder Chorizo, die meist auch dazu gehören. Es hat viele Komponenten, die aber unkompliziert zuzubereiten sind und teilweise gut vorbereitet werden können. Trotzdem sollte man zum Schluss nichts vergessen anzurichten... 😕



veggie Bandeja Paisa

Zutaten für ca. 2 Personen:

  • Basmati Reis

  • Plantains Kochbananen wie hier (unten):
    1 reife, gelb-schwarze Kochbanane, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
    Salz
    Öl zum Frittieren

  • 1 Avocado

  • 2 Eier für Spiegeleier

  • gefüllte Arepas Maismehlfladen (4 - 6 Stk. nach Evchen kocht):
    130 g vorgekochtes Maismehl, zB. P.A.N. weißes oder gelbes Maismehl
    1/2 TL Salz (nicht zu wenig)
    15 g weiche Butter
    ca. 165 g kaltes Wasser, nach und nach
    Ancho-Chiliflocken
    1 EL frischer Koriander, fein gehackt 
    --------
    4 - 6 EL Mozzarella, gerieben für Fülle
    Butter oder Öl zum Braten

  • Frijoles Bohnentopf:
    150 g getrocknete rote Bohnen (pinto beans)
    optional 1 grüne Kochbanane, geschält und in kleine Würfel geschnitten
    optional einige Korianderwurzeln, klein geschnitten
    1 kleine Karotte im Ganzen
    reichlich milde Ancho-Chiliflocken
    Salz zum Schluss
    1 EL frischer Koriander, gehackt
    (vom Bohnentopf bleiben Reste)

  • Hogao Tomaten-Zwiebelsauce:
    3 EL Olivenöl
    4 große reife Tomaten, sehr klein geschnitten, oder 300 g stückige Tomaten aus der Packung/Dose
    2 Frühlingszwiebeln inkl. ein wenig Grün, ebenso
    1 Knoblauchzehe, zerdrückt
    1/2 TL Kreuzkümmel im Ganzen
    Salz, Pfeffer


Zubereitung:

Hagao Sauce:
Öl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch andünsten, ohne Farbe nehmen zu lassen. Kreuzkümmel zugeben und mitbraten, bis er duftet. Die restlichen Zutaten beifügen und etwa 15 Minuten zugedeckt sanft köcheln lassen, dabei die Flüssigkeit kontrollieren.

Frijoles Bohnentopf:
Am Vortag die getrockneten Bohnen in reichlich Wasser über Nacht einweichen.
Die Bohnen abspülen und mit gleich viel frischem Wasser zum Kochen bringen. Die grünen Kochbananenwürfeln, die Karotte und die Korianderwurzeln beifügen und mitkochen, bis die Bohnen weich sind. Die stark stärkehältige Kochbanane soll den Bohnen Bindung geben.

Einen kleinen Teil der Bohnen und die Karotte pürieren und wieder in den Topf geben, würzen und weitere 15 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen. Ungefähr die Hälfte bis 2/3 der Hagao Sauce mit den Bohnen vermischen (den Rest der Sauce in kleinen Schüsseln zum Servieren bereit stellen).
Die Konsistenz des Bohneneintopfes soll cremig sein. Den Eintopf dann salzen, den Koriander beifügen und beiseite stellen.

Arepas Maismehlfladen:
Für die Arepas alle Zutaten bis ----- gut vermengen, dabei das Wasser nur nach Bedarf zugeben! Nicht mit dem Salz sparen, sonst schmeckt es langweilig. Es soll ein homogener Teig, nicht zu trocken, nicht zu klebrig, entstehen. Den Teig einige Minuten (oder länger) quellen lassen. 
Den Teig dann vierteln (oder sechsteln) und jedes Teil flach drücken. Mit jeweils einem Esslöffel Käse füllen und zu runden, flachen Fladen formen. In einer Pfanne Butter erhitzen und die Fladen goldgelb braten, dann auf Küchenpapier entfetten und warmhalten.

Die Spiegeleier braten und die dünnen Kochbananenscheiben frittieren. Parallel den Reis kochen. Zum Schluss, wenn alle Komponenten bereit stehen bzw. tw. (wieder) warm sind, wird die Avocado aufgeschnitten.


Anrichten:
Es kommen hauptsächlich Reis und Bohnen auf den Teller, daneben Kochbananen, Avocado und ein Spiegelei, in einem Schüsselchen die Hagao Sauce und extra die Arepas. Wer will streut noch Koriander und Meersalzflocken über alles.



Bohnen mit Reis sind eine perfekte Kombi, nicht umsonst sind beide (auch kostengünstige) Grundnahrungsmittel in ganz Südamerika. Die zusätzlichen Geschmäcker von der roten Sauce und den Kochbananen passen gut dazu, Ei und Avocado gehen sowieso immer... Das ist ein Essen, das es bei uns jederzeit wieder geben kann und ohne Ei (bzw. Arepas) wäre es sogar vegan! 



Aber die Arepas würde ich nächstes Mal sowieso weglassen, sie schmeckten uns frisch gebraten und knusprig ganz gut, sind aber doch relativ fettig. Ich glaube, ich hätte sie vielleicht auch kleiner formen sollen (also eher 6 als nur 4 Stücke aus dem Teig machen). Insgesamt für mich persönlich zu viel Aufwand für doch zu wenig Genuss. Oder sollte ich Ihnen eine 2. Chance geben...?




Was werden die anderen TeilnehmerInnen zubereiten?

Linkliste:

(wird ergänzt)


Jenny von Jenny is baking mit Pasteles gloria - süße Blätterteig-Teilchen aus Kolumbien