Sonntag, 22. Juni 2025

Rindfleischtopf nigerianisch

 


Nigeria ist leider alles andere als ein Urlaubsland, aber mit Volker und seinem Dauerblogevent "die kulinarische Weltreise" reisen wir im Juni beruhigt und virtuell in das westafrikanische Land.

Es ist zweieinhalb Mal größer als Deutschland mit derzeit 230 Millionen EinwohnerInnen, Tendenz stark steigend. Der überwiegende Teil hat es, gelinde gesagt, nicht leicht in einem Land mit großer Armut, Kriminalität, Umweltkatastrophen, Terror. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist eine der niedrigsten weltweit.

Wenn man es sich leisten kann, wird in Nigeria gern Fleisch gegessen, an der Küste Fisch, sonst oft Reis, Yams, Maniok, Süßkartoffeln, Kochbananen (Plantains) etc.

Für meinen nigerianischen Rindfleischtopf habe ich mich im Netz und auch wieder beim Blog Low Carb Africa orientiert, wie schon hier beim Huhn mit Moambe aus dem Kongo. 




Nigerian Beef Stew

Zutaten für 1 gr. Topf, ca. 4 Personen

Fleisch:
1 kg Rindfleisch, nicht allzu mager
Salz
schwarzer Pfeffer
1 kl. Stück Ingwer nussgroß
1 Knoblauchzehe

Sauce:
Ofentomaten:
5 - 6 Paradeiser je nach Größe, am besten längliche ("Roma") Flaschentomaten
Salz
schwarzer Pfeffer
Olivenöl

2 große rote Paprikaschoten
frische Chilischoten je nach Belieben, 1 oder mehr Habanero bzw. Scotch bonnet
1/2 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
optional 1 Okraschote

Stew:
reichlich Olivenöl, Erdnuss- oder Palmöl
1 rote Zwiebel
Salz
1/2 - 1 TL schwarzer Pfeffer
getrockneter Thymian
Currypulver
Suppenwürze, wer will


Vorbereiten:
  • Mit der Sausenbasis beginnen. Für die Ofentomaten die Paradeiser längs halbieren, würzen und mit Olivenöl vermischen. Im vorgeheizten Backrohr auf einem Backblech eine gute halbe Stunde bis 40 Minuten ofengaren. Ein bisschen auskühlen lassen.
  • Paprika, Chili, Okra und die Zwiebel in grobe Stücke schneiden und gemeinsam mit den Ofenparadeisern mixen. 
    Da die Tomaten durch das Ofengaren bereits einiges an Flüssigkeit abgegeben haben, ist diese Saucenbasis nicht mehr ganz so wässrig. Alternativ könnte man die gemixte Sauce aus ungegarten Tomaten eine zeitlang einköcheln.

  • Das Fleisch in Stücke schneiden, ca. 2 - 3 cm groß und knapp mit Wasser bedeckt mit den Gewürzen ungefähr 20 - 30 Minuten köcheln lassen (zu Beginn den Schaum abschöpfen).

Zubereitung:
  • In einem großen Topf reichlich Öl erhitzen (es wird tatsächlich VIEL Öl verwendet).
  • Die Zwiebel kleinwürfelig schneiden und weich braten, nicht Farbe nehmen lassen. Die gesamte Saucenbasis und schwarzen Pfeffer beifügen und unter Rühren einige Minuten braten.
  • Das Fleisch mit einem Schaumlöffel dazu geben und ein wenig vom Kochsud. Würzen und ungefähr eine Stunde bei geringer Hitze köcheln lassen, nicht ganz zugedeckt. Gelegentlich umrühren und die Flüssigkeit kontrollieren.
  • Würzig abschmecken und ggf. nachschärfen (ich war zB. mit der Chili für die Sauce viel zu vorsichtig).

Beilagen: Reis und frittierte, gesalzene Scheiben von Kochbananen
Auch möglich: Knollengemüse wie Yams und Süßkartoffeln, Fladenbrot, Gurke, Tomate etc.



Das Stew schmeckte uns sehr gut, alle waren glücklich. Die Kochbananen fand ich das Tüpfelchen auf dem i, die harmonierten mit ihrer salzigen Süße perfekt mit dem würzigen Rindfleischtopf.  


Kochbananen sollen beim Kauf außen rel. weich und die gelbe Schale dunkel verfärbt sein. Die geschälte Banane ist trotzdem kompakt und lässt sich gut in Scheiben schneiden. Diese salzen und in reichlich Öl frittieren.  Kochbananen kann man nicht roh essen!!


die gemixte Sauce


möglicherweise Habaneros, keine Ahnung...
eine Chili durfte mitgehen


Mir sind Chiliflocken eigentlich lieber als frische Chilis, da ich die Schärfe besser einschätzen kann... Geht euch das auch so?




Linkliste der Teilnehmerinnen: 

(nur Frauen 😊 )


Britta von Brittas Kochbuch mit Jollof Rice 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chapman 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Nigerianisches Agege Brot 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Nigerianischer Salat und Sardinenbutter 
Simone von zimtkringel mit Zobo Drink 
Friederike von Fliederbaum mit Nigerian Beef Stew 
Ute von Wiesengenuss mit Egusi Soup 
Regina von bistroglobal mit Nigerianischer Drink: Chapman







Liebe Grüße aus Wien!




13 Kommentare:

  1. Das Rezept klingt sehr gut! Das würde mir wohl auch schmecken.

    Der Turbohausmann war einmal beruflich nach Nigeria eingeladen. Wir haben damals echt arg überlegt, ob wir uns das trauen, haben aber dann abgewunken.

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    1. Hatte eine Kollegin, die mit einem Nigerianer verheiratet war, nicht einmal sie war jemals in seinem Heimatland (Geldmangel nehme ich an). Die Tochter der beiden war ein süßes Mäderl mit dunklem Wuschelkopf :-))

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  2. Da ist sie wieder, die nigerianische Vielzwecksauce. Die Idee, die Tomaten vorher zu rösten finde ich großartig; das werde ich versuchen.

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    1. Sie ist offenbar tatsächlich eine Vielzwecksauce und kocht in meinem Rezept mit dem Fleisch auch noch gut ein

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  3. Ja das würde mir auch schmecken liebe Friederike. Es sieht auch sehr lecker aus.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

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    1. Danke und ich bin sicher, es würde dir schmecken! lg

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  4. Liebe Friederike,
    ich finde es großartig, dass du dich auf diese kulinarische Reise eingelassen hast – nigerianisch kocht man schließlich nicht alle Tage - und auch wenn Edi und ich schon einiges Afrikanisches (vor Ort und zu Hause) probiert haben, war diese Speise noch nicht dabei! Der Rindfleischtopf sieht sehr verlockend und g'schmackig aus. Was Kochbananen betrifft, die haben wir hauptsächlich in der Karibik genossen - und SEHR geliebt. Wir haben allerdings zum Nachkochen in Österreich keine Kochbananen gefunden - und deshalb einfach härtere bzw. noch nicht ganz reife "normale" Bananen 🍌 verwendet. (Allerdings nicht zum Frittieren, sondern nur zum Anbraten mit etwas Curry und Salz, das finde ich extrem köstlich!
    Herzliche Grüße
    🌿 Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2025/06/ausflug-zur-burg-liechtenstein.html

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    1. Deine Bananenversion kann ich mir aber auch vorstellen, eine gute Idee und nicht nur, weil sie besser als gar keine ist ;-)) Kochbananen hat in Wien verlässlich der Prosi, letztens sogar mehrere Sorten bzw. Reifegrade.
      lg

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  5. Oh, da möchte ich am liebsten gleich zum Besteck greifen, so fein sieht das aus! Frittierte Kochbananen liebe ich auch sehr, ich habe sogar noch welche schon geschnitten für diese Zwecke im Tiefkühler (war mal ein Tipp in einem afrikanischen oder südamerikanischen Blog). Dein Rezept klau ich mir!

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    1. gerne!
      Dass man Kochbananen einfrieren kann, klingt interessant, wenn auch ungewöhnlich...

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  6. Kochbananen habe ich hier leider noch nirgends entdeckt, zumindest auf meinen üblichen Einkaufsrouten nicht. Dein Eintopf sieht sehr gut aus, auch wenn ich bei der steigenden Hitze nicht so die Lust drauf hätte.

    Mit dem Chili bin ich ganz bei Dir. Abgesehen davon, dass es hier, wenn überhaupt, irgendwelche Chilis zu kaufen gibt, greife auch aus Dosierungszwecken eher auf Chiliflocken oder auch sowas wie Tabasco oder Sriracha zurück.

    Liebe Grüße
    Britta

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  7. Liebe Friederika, ja, Nigeria ist tatsächlich kein Urlaubsland. Aber dein Rindfleischtopf möchte ich gerne probieren. Er sieht so lecker aus. Viele Grüße, Regina

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  8. Nigerianisches Beef-Stew, klingt sehr lecker! Vor allem auch die Kochbananen dazu, tolles Rezept! Liebe Grüße von Ute

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