Sonntag, 30. April 2017

Aioli mit Knoblauch und mehr


in Aix in einem Bistro gegessen
Aïoli ist DIE Knoblauchmayo und gleichzeitig der Name des ganzen tollen Gerichtes, das ich in Südfrankreich genossen habe. 


Aix en Provence, eine so schöne Stadt

"Aïoli maison", also nach Art des Hauses stand am Karfreitag auf vielen Speisekarten in den Ortschaften von wahrscheinlich halb Südfrankreich... das Gericht bestand aus einem pochierten Fischfilet, Kartoffeln, feinem gedünstetem Gemüse (Karotten, Fisolen / grüne Bohnen, Karfiol / Blumenkohl) und ein paar Meeresschnecken, dann noch ein hart gekochtes Ei und natürlich die sehr knoblauchintensive Mayo. Ein Gedicht! Das muss zu Hause nachgekocht werden!



Aïoli Knoblauchmayonnaise
(für ca. 4 Pers.)
  • 1 Eidotter
  • 2 (- 4 oder mehr) Knoblauchzehen nach Belieben
  • Salz
  • ca. 1/2 Tasse Olivenöl
  • optional 1 Prise Zucker und 1 Spritzer Zitronensaft
Zubereitung:

Die Knoblauchzehen fein hacken und mit Salz mörsern oder mit dem Messerrücken zerdrücken. Mit dem Eigelb vermischen und Olivenöl tropfenweise (wirklich!) mit dem Schneebesen einrühren, bis eine feste Mayo entsteht. Sie wird je nach Farbe des Eidotters mehr oder weniger intensiv gelb. 


Aïoli mit 2 i-Punkten... daher spricht man es fast zungenbrecherisch ä-i-oli aus und mit Betonung auf dem letzten i... der Name kommt aus dem okzitanischen, der ursprünglichen Sprache in Südfrankreich. 


Zur Knoblauchmayo gab es zu Hause Kabeljaufilet, Kartoffeln (mit Schale nur, wenn bio), knackig gedünstete Karotten und Karfiolröschen, aber leider kein Meeresgetier so wie in Aix en Provence... geschmeckt hat es uns trotzdem sehr gut! 

~ ~ ~


der Cours Mirabeau in Aix... eine Prachtstraße in der Altstadt mit vielen Lokalen, die zu jeder Tageszeit zum Einkehren einladen, am Vormittag ist hier oft Markt 






Radfahrer sauf´! äh... Einfahrt verboten abgesehen von Radfahrern ;-)



wart ihr schon einmal in Aix, vielleicht beim Opernfestival im Sommer??


Sonntag, 23. April 2017

Tor in die Woche in Arles


Das Tor in die neue (leider wieder Arbeits-) Woche führt in ein Palais in Arles in Südfrankreich. Mir haben die gewundenen steinernen Baumstämme auf beiden Seiten des Holztores gefallen. Daneben ist ein Laden mit Lavendelprodukten.




Die Altstadt von Arles hat wunderschöne und zumeist ruhige Gässchen und Plätze und ein gut erhaltenes römisches Amphitheater, das sehr eng an die Häuser anschließt...
ABER dort ist am Osterwochenende immer der Bär los ;-)



Es gibt nämlich jedes Jahr zu Ostern dort Stierkampf (feria) in der römischen Arena. Wir waren nicht dabei, mir genügte es ehrlich gesagt schon, zuzusehen, wie die Stiere in einem LKW in die Arena gebracht wurden. Es herrschte dabei rund um die Arena eine gespannte Aufmerksamkeit, sehr eigenartig und irgendwie beklemmend...

Der Stierkampf in Südfrankreich soll anders als in Spanien unblutig sein... der Torero muss meist ein Band von den Hörnern des Stieres erwischen.



Arles war am Stierkampf-Wochenende nahezu im Ausnahmezustand, voller Leute und unglaublich laut, dazu tragen auch mehrere Musikkapellen bei. Kulinarisch dominiert Spanien... Paella wird in den großen Pfannen vor jedem Restaurant im Freien gekocht, es gibt Sangria... und kaum freie Plätze zum Essen, man muss schnell sein ;-)

Übrigens, am Pfingstwochenende spielt sich Ähnliches in Nimes ab, auch dort gibt es ein römisches Amphitheater...



wart ihr schon dort bzw. bei einem solchen Stierkampf?




verlinkt mit Nova Nr. 50,
liebe Nova, ich habe im Urlaub öfter einmal an deine Tore in die neue Woche gedacht ;-) 



Sonntag, 9. April 2017

Oster-Genuss in rot-weiß-rot Nussreindling


Ostern steht vor der Tür und wir veranstalten einen Osterbrunch mit typischen kulinarischen Genüssen aus Österreich. Wir... das sind im Moment Susi Turbohausfrau, Sina, die giftige Blonde, Maria, das Mädel vom Land, Christina die Apricot Lady und Verena, die kocht, und ich... die Linkliste ist ganz unten.


Bei mir gibt es einen etwas anderen Reindling... der traditionelle aus Kärnten hat Unmengen an Rosinen in der Fülle und weil ich Rosinen überhaupt nicht mag, wurde es ein Reindling mit Walnuss-Zimt-Fülle.

Der Name "Reindling" kommt vom Reindl oder der "Reine" (flacher Topf), in dem er früher zumeist gebacken wurde. Heutzutage verwendet man oft Guglhupf-Formen.
Aber ich wollte keinen Reindling-Guglhupf backen, sondern habe eine (eckige) Backform genommen (das alte große Reindl meiner Großmutter, das von der Größe her gepasst hätte, habe ich im Keller leider nicht mehr gefunden... wer hat es entsorgt? grrr)


Reindling mit Nussfülle
für eine große Backform
Rezeptquelle

Zutaten Teig:
  • 500 g griffiges oder Universal-Weizenmehl
  • 60 g Kristallzucker
  • 3/4 Würfel frische Germ/Hefe (im Original 1 Würfel = 42 g)
  • 1 guter TL Salz
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • Muskat (optional)
  • 2 Eier M
  • 1/8 l Milch
  • 60 g Butter
  • eventuell etwas warmes Wasser nach Bedarf


Zutaten Fülle:
  • 1/4 l Milch
  • 100 g Zucker
  • 300 g geriebene Walnüsse
  • 2 EL Inländer-Rum (optional)
  • 2 TL Zimt
  • 2 TL Zitronensaft


Zubereitung und Zeitaufwand:
Für den Teig Mehl, Zucker, Salz und Gewürze trocken vermischen und die frische Germ hineinbröckeln (es geht auch ohne Dampferl/Vorteig). Milch sanft erwärmen (nicht heiß!), die Butter darin schmelzen und gemeinsam mit den Eiern zum Mehl geben. Einen geschmeidigen Teig kneten, der aber nicht zu weich sein soll. Ist der Teig zu bröselig, dann kann ein Schluck warmes Wasser helfen. Den Teig zugedeckt einmal aufgehen lassen (ca. 30 - 40 Minuten).

In der Zwischenzeit die Nussfülle zubereiten. Milch mit Zucker erhitzen, die Nüsse dazugeben und einmal aufkochen lassen (rühren!). Den Rum und die Gewürze einrühren und die Fülle auskühlen lassen.


Den Teig auf einer bemehlen Arbeitsfläche ausrollen, die Fülle drauf verteilen und einrollen.


Eine Backform (idealerweise rund...) oder ein Reindl/Topf gut ausbuttern und die Teigrolle eingedreht hineinbugsieren. Ins kalte Rohr stellen und etwa 10 Minuten rasten lassen, ein Gefäß mit Wasser dazustellen.
Dann das Rohr auf 170°C aufdrehen und den Reindling ca. 40 - 45 Minuten backen.


je nach Anschnitt ein anderes Muster ;-) 

Die Quelle für meinen nicht originalen Reindling ist eine interessante Seite, wo alte und traditionelle Rezepte aus Kärnten vorgestellt werden. Es kocht die "Lovntolerin", also die Lavanttalerin... die Liste ihrer Kärntner Rezepte ist lang und beeindruckend!


Das Lavanttal liegt in Kärnten, die Lavant fließt aus einem idyllischen Bergsee auf dem Zirbitzkogel ins Tal... ich habe hier schon einmal davon geschwärmt.

~ ~ ~

Bei einer originalen Lavanttaler Osterjause gibt es Selchfleisch, gekochte Schweinszunge, kalten Schweinsbraten, Selchwürste, harte Eier, frischen Kren/Meerrettich. Das Fleisch wird in mundgerechte Stücke geschnitten und lagenweise mit frisch geriebenem Kren dazwischen angerichtet. Obenauf die aufgeschnittenen (Oster-) Eier und nochmals Kren. Dazu isst man wie gesagt einen süßen Reindling.


Bei uns gab es den Nuss-Reindling zum Kaffee und er ist (für alle Nicht-Kärntner) der perfekte süße Abschluss nach einer Osterjause oder einem Osterbrunch.


Welche Genüsse in rot-weiß-rot bringen die anderen zum Osterbrunch mit?



Osterbrot von Sina

Osterschinken im Brotteig von Christina

gefüllte russische Ostereier von Verena

Österlicher Eierkren von Susi


"Oafischsuppe" von Maria


Mein Reindling ist das einzige Süße...

Frohes Ostereiersuchen und Osterbrunchen und ein herzliches Dankeschön an unsere Organisatorinnen Susi und Sina!


Mittwoch, 5. April 2017

Eierlikör mit Schokolade für Ostern


Es könnte sich bis Ostern noch ausgehen, dass dieser cremige Likör fertig ist und als Mitbringsel zum Osterbrunch verschenkt werden kann... oder man genießt ihn selbst! Er sollte nämlich eine zeitlang ruhen, vielleicht sind eineinhalb Wochen aber eh lang genug...

Eierlikör mit Schokolade
(für ca. 1,5 Liter Likör)

  • 250 ml Schlagobers / flüssige Sahne
  • 125 ml Milch
  • 1 Vanilleschote
  • 6 Eidotter
  • 250 g Zucker
  • 100 g Schokolade 70%
  • 375 - 400 ml Kornbrand (oder Wodka)


Schlagobers und Milch mit der aufgeschlitzten Vanilleschote etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen, dann die Vanilleschote entfernen. Die grob zerkleinerte Schokolade darin schmelzen.
Eidotter mit Zucker in einer großen Schüssel gut aufschlagen und die heiße Obers-Schokomasse einrühren. Ein bisschen abkühlen lassen. 
Zum Schluss den Kornbrand einrühren.

In sterilisierte Flaschen füllen, kühl und dunkel lagern (Kühlschrank). 


Ich habe die Zuckermenge reduziert und nur 220 g genommen, uns war es süß genug.
Wie lange der Likör ruhen soll, konnte ich nicht herausfinden... allerdings schmeckt er auch frisch gemacht nicht schlecht ;-)


Ostern kann kommen, oder?


Rezeptquelle: Die Landwirtschaft 4/2017