Mittwoch, 8. Januar 2025

Estlands Pirukad

 


Estland also... 

das nördlichste der drei baltischen EU-Länder. Für mich ein leider noch ziemlich unbekanntes Land, in das uns Volker mit seiner "kulinarischen Weltreise" schickt. Gänzlich unbekannt ist mir Estland und seine Hauptstadt Tallinn dann doch nicht. Ich verfolge mit Vergnügen den Blog der deutschen Frau "Mäusedoktor" aus Finnland, die mit ihrer Familie gern Tagesausflüge nach Tallinn unternimmt. Sie schreibt von großer Estlandliebe und wie schön das Land wäre... definitiv einmal eine Reise wert, finde ich, irgendwann.
Estland wird übrigens mit langem E ausgesprochen wie in EESTI.

Die Küche Estlands ist eher bodenständig und von Skandinavien und Russland beeinflusst. Fleisch und Fisch, Kartoffeln und Roggenbrot, eingelegtes Gemüse und Sauerkraut prägen den kulinarischen Alltag. Ich habe mir Pirukad vorgenommen und mir mein Rezept aus dem Netz zusammengesammelt. 


Pirukad
(Einzahl Pirukas) sind ein beliebter Snack in Estland, ähnlich wie die slawischen Piroggen oder die Empanadas im spanischsprachigen Raum. Die estnischen Teigtaschen können verschieden gefüllt sein, am häufigsten sind Fleisch, Karotten, Kohl, eben bodenständig und eine gute Resteverwertung!



Pirukad - estnische Teigtaschen mit Fleischfülle

Zutaten für ca. 30 Stk., 2 Backbleche

Teig:
250 ml lauwarme Milch
1 P. Trockengerm (Hefe)
1 TL Zucker
1 Eidotter
450 g helles Dinkelmehl
1 gute Prise Salz
100 g kalte Butter in kleinen Würfeln zum Schluss

Fülle:
ca. 200 g gekochtes oder gebratenes Rindfleisch, alternativ Faschiertes (Hackfleisch)
neutrales Öl
1 Karotte
2 Knoblauchzehen
1 - 2 Zwiebeln
ca. 1/2 bunte Paprikaschote
Salz
Pfeffer
1 EL Petersilie, gehackt
optional etwas Suppe

1 Ei zum Bestreichen

Zubereitung: 

Rindfleisch für die Fülle:
Sind (idealerweise) Reste von gekochtem Rindfleisch oder vom Sonntagsschmorbraten vorhanden, dann wird dieses Fleisch klein geschnitten und gehackt. Alternativ kann faschiertes (Hack-) Fleisch in etwas Öl mit Gewürzen gebraten werden.
Ich habe eine frische Rindssuppe gekocht (im Winter immer gut!) und Fleisch plus ein wenig Suppe verwendet. 

Die Zwiebeln, Knoblauch, Karotte und Paprika (alles sehr klein geschnitten) in etwas Öl farblos anschwitzen, mit ein wenig Suppe oder Wasser aufgießen und weich garen. Mit dem Fleisch vermischen, kurz pürieren (mit dem Mixstab einmal "hineinfahren") und wenn nötig etwas Suppe für die Geschmeidigkeit beifügen. Die Fülle gut abschmecken. 
Reste eignen sich auch als Brotaufstrich!

Für den Teig alle Zutaten (außer der Butter) zu einem festen Germteig (Hefeteig) verkneten und zum Schluss die kalte Butter einkneten. Den Teig eine halbe Stunde rasten lassen - er muss nicht gut aufgehen und lässt sich gut bearbeiten. 
Das Backrohr auf 180°C vorheizen und zwei Backbleche + Papier vorbereiten. 

Den Teig portionsweise auf der gut bemehlten Arbeitsfläche nicht allzu dünn ausrollen. Rund ausstechen, ca. 7 cm im Durchmesser und etwas Fülle drauf geben. Den Teigrand mit verquirltem Ei bestreichen, zu Halbmonden zusammenklappen und die Ränder ein bisschen festdrücken.
Die Teigtaschen mit Abstand zueinander auf das Backblech legen, 15 pro Blech gehen sich aus, und mit dem restlichen Ei bestreichen. 
Etwa 15 Minuten goldbraun backen.  


 
sehr sehr köstlich, zum zwischendurch-Snacken oder als kleines Abendessen!






Da ich aber gern Abwechslung habe, habe ich nur ein Blech Pirukad gebacken und also nur die Hälfte der angegebenen Menge Fleischfülle zubereitet... 



Die zweite Hälfte des Teiges (der übrigens sensationell geschmeidig ist und sich für salzig und SÜSS eignet) habe ich rund ausgerollt, in 8 Segmente geschnitten und zu süßen Kipferln eingerollt. Mit einem Klecks Marillenmarmelade drin und einem kleinen Stückerl weißer Schokolade - nicht original estnisch, aber köstlich! Die Marmelade bitte besser verstreichen, da der Teig kaum Zucker enthält. 

Den Teig werde ich mir auf jeden Fall merken für allerlei Gebäck, der Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt. 

Alles Liebe aus Wien!



Linkliste:

(wird ergänzt)


wer ist noch dabei?





Freitag, 3. Januar 2025

der gescheite Kuchen

 

Das neue Jahr mit einem Feuerchen zu begrüßen ist mittlerweile eine schöne Tradition bei uns geworden. Wir stehen im Garten rund um den Feuerkorb, wärmen die klammen Hände und schlürfen einen heißen Punsch (für Sekt war es heuer draußen eindeutig zu kalt).


Rundherum wird ein bisschen "geschossen", aber die privaten Feuerwerke waren heuer zum Glück (für die Haustiere in der Nachbarschaft) sehr dezent. Ein öffentliches Feuerwerk gab es hier in der Kleinstadt auf dem Land nicht, auch gut! 


Damit das neue Jahr kulinarisch auch  "gescheit" beginnt (wie man bei uns in Ö sagt), im Sinne von gut, richtig, in Ordnung, vernünftig, backe ich einen dementsprechenden Kuchen... 

Er heißt kluger oder intelligenter Kuchen oder bei uns familienintern Intelligenzkuchen. Ich kenne ihn von Aurora, sie war eine der liebenswertesten rumänischen Betreuerinnen meiner (mittlerweile verstorbenen) Mutter. 

Aurora hat gerne gekocht und gebacken und mit Vorliebe neue Rezepte aus dem Internet gesucht, so wie diesen Kuchen von einer rumänischen Seite. Das besondere daran ist, dass der Teig erst flüssig ist und sich die Bestandteile beim Backen sozusagen trennen (nicht wirklich, aber es scheint so). Es entsteht somit unten eine puddingartige und darüber eine Kuchenschichte. In England würden sie wahrscheinlich "Pudding" zu dem Ding sagen, so wie dieser hier von Susi Turbohausfrau. Aber was Engländer unter "Pudding" verstehen, ist ein eigenes Kapitel...

 


Intelligenzkuchen "Aurora"

Zutaten für 1 große flache Form (nahezu Backblech-groß) oder 2 kleinere (ich):

5 Eier (M)
150 g Zucker
Vanille (nicht zu wenig)
150 g Butter, geschmolzen
150 g Weizenmehl
600 ml Milch
1 Prise Salz
1 guter EL Zitronensaft

Zubereitung:

Eine oder zwei Backformen mit Backpapier auslegen oder alternativ befetten und bemehlen. Das Backrohr auf 150°C vorheizen.

Die Eier trennen. Aus dem Eiklar, der Prise Salz und einen Teil vom abgewogenen Zucker einen steifen Schnee schlagen. Zum Schluss den Zitronensaft beifügen. Beiseite stellen.

Eidotter mit Zucker und Vanille schaumig schlagen (in einer sehr großen Schüssel!), dann die flüssige Butter langsam einfließen lassen. Das Mehl mit einem Schneebesen unterrühren, dann die Milch, zum Schluss den Eischnee unterheben. Die sehr flüssige Masse in die vorbereitete(n) Form(en) leeren, nicht allzu hoch. 

Im Rohr bei nicht zu starker Hitze, ca. 150°C etwa 45 Minuten backen, bis der Kuchen gestockt ist (Stäbchenprobe machen). Er soll nicht zu dunkel werden, daher ggf. mit Alufolie abdecken. Herausnehmen und etwas überkühlen lassen, dann anzuckern. 


Ein superluftiges, vanilliges Dessert, das lauwarm und kalt schmeckt! Empfehlung! 


Ich habe die eine Backform mit Backpapier ausgelegt und die andere mit Butter bepinselt und bemehlt. Beides ist praktikabel und beide Kuchen lassen sich gut portionieren.

Die Teigmenge könnte man sehr einfach reduzieren: pro Ei werden je 30 g Zucker, Butter, Mehl verwendet und 120 ml Milch. ABER... weniger zu machen, lohnt sich aus meiner Sicht nicht, denn der Kuchen ist so locker-luftig-leicht, dass er sicher schnell wegkommt. Ich wette mit euch! 😉

Ich kann ihn mir auch als Dessert vorstellen, wenn Gäste kommen, liebevoll angerichtet und mit einer fruchtigen Begleitung, ähnlich wie hier

In diesem Sinne habt ein feines, glückliches und friedliches Jahr 2025! 






Sonntag, 29. Dezember 2024

#Foodblogbilanz2024

 

klick

Am Ende eines Kalenderjahres taucht bei vielen Menschen das Bedürfnis auf Bilanz über das vergangene Jahr zu ziehen. Ich nehme mir dafür gerne in den Rauhnächten Zeit. Von Weihnachten bis zum Dreikönigs- oder Perchtentag steht jede Nacht für einen Monat oder für ein selbst gewähltes Lebensthema, um zurück und auch vorwärts zu schauen. 


Jetzt geht es aber um die Foodblogbilanz, die ich nun zum 3. Mal ziehe. 

Foodblogbilanz 2023

Foodblogbilanz 2022

Danke wieder an Sabrina und Steffen für das Sammeln der vielen Beiträge!



Foodblogbilanz 2024 – die Fragen



1. Was war 2024 dein erfolgreichster Blogartikel?


Osterpinzen

Es waren die Osterpinzen für das Synchronbacken im März, die den meisten Zuspruch bekamen. Ich freue mich sehr darüber, weil es ein typisches Ostergebäck aus dem Alpe-Adria Raum (also Altösterreich) ist und mir auch das Recherchieren und Backen großes Vergnügen bereitet hat.



Überhaupt zählten meine Beiträge für das Synchronbacken und die Blogevents bei Zorra´s Kochtopf, für die kulinarische Weltreise von Volker und die 12 von 12 Bildersammlungen eines Tages im Monat zu den erfolgreichsten Artikeln. 



2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?


Schwarzwälder Cheesecake
Wareniki Teigtaschen
Amalfizitronen Dessert


1.    ...die Muttertagstorte für den letzten Muttertag, den ich gemeinsam mit meiner Mama feiern konnte.

Gemeinsam mit ihrer Pflegerin feierten wir sozusagen unseren "Dreimüttertag", was sich für mich sehr stimmig anfühlte... Weil wir als drei mehr oder weniger alte Mütter zusammen saßen, ohne (kleine) Kinder, die Gedichte aufsagen oder Selbstgebasteltes verschenken. Diese Zeit war damals auch schön, aber mit dem Älterwerden hat sich für mich auch der Muttertag gewandelt. 

2.    ...die Wareniki mit den Gedanken an die geplagte Bevölkerung in der, wie es scheint, immer heißer umkämpften Ukraine. Wie es dort und auch in anderen Krisenherden wohl im nächsten Jahr weitergeht?

3.    ...und das Amalfizitronen Dessert, weil ich diese "dekonstruierten" Tiramisu´s so gerne mag, besondere Zitronensorten sowieso und weil diesmal eine schöne Gartenausstellung in einem alten Schlossgelände damit verbunden war.




3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

soo viele!

Nicht nur Foodblogs (die natürlich am meisten!) geben mir Inspirationen, auch Blogs, die sich mit gesellschaftlichen Fragen, Pflanzen, Reisen und Wandern, Mode etc. beschäftigen.




4. Welche der Rezepte, die du 2024 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?


Fisch mit Sambal-Sauce und Udon Nudeln
Hausfreunde
Lasagnesuppe


o    Frischer Seefisch, der gerade auf dem Markt zu haben ist, eine tomatige würzige Sambal-Sauce mit Kräutern vom Balkon und die dicken Udon Nudeln gab es in verschiedenen Versionen am häufigsten. Diese Kombination finden wir ziemlich köstlich und unschlagbar. 

o    Gefolgt von der von mir lange verschmähten und nun heiß geliebten Lasagnesuppe mit immer wieder anderem Sugo. Wer Lasagne gerne mag so wie ich, wird auch die gleichnamige Suppe mögen! 

o    Die "Hausfreunde" Kekse musste ich innerhalb kurzer Zeit schon öfter nachbacken, weil Nachschub gewünscht wurde und sie mit verschiedensten Zutaten immer gut schmecken. Ein Haps und weg im Vorbeigehen oder ein-zwei Stücke zum Tee oder Kaffee und der Gusto auf Süßes ist gesund gestillt... 😉




5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2024 beschäftigt? Und hast du es gelöst?



das wäre mein Ziel (Bildquelle)


Mich beschäftigen schon seit Jahren die immer gleichen Kochherausforderungen, wie einen richtig dünn ausgezogenen Strudelteig oder die perfekten Knödel. Es sind keine Probleme, aber Challenges und ich nehme sie von Jahr zu Jahr wieder mit. Vielleicht komme ich ja im nächsten Jahr der Lösung ein bisschen näher... 




6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?



Tortelli con la coda


Von meiner Kusine hatte ich Safran aus dem eigenen Garten bekommen, ich Glückliche! Daher habe ich heuer öfter mit diesem und auch mit gekauftem (echten!) Safran gekocht. Safran wurde im wärmeren Osten Österreichs jahrhundertelang großflächig angebaut, dann vergessen und heute gibt es wieder mehrere Anbieter. 

Es war eine Entdeckung, dass er tatsächlich nicht nur Farbe, sondern einen aromatischen Eigengeschmack mitbringt und Speisen das gewisse Etwas verleiht. Vorausgesetzt die Qualität stimmt! Denn zum Färben von Speisen tut es der preisgünstigere Kurkuma auch. 




7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?

Blogspot spuckt mir leider keine Suchbegriffe aus, weder lustige noch sonstwelche...

Ewiger Spitzenreiter sind aber die Beiträge über Schlehen und Brennesseln; Orangette, also kandierte Orangen sind auch oft gefragt. 




8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2025?

Ich wünsche mir, dass "meine" Blogs, die ich gerne und regelmäßig verfolge, nicht so sang- und klanglos aufhören, wie viele, die ich in der Vergangenheit "verloren" habe. 

Und auch klitzekleine Kommentare in unserer schnelllebigen Zeit würden Freude machen! Ein bisschen mehr Austausch wünscht sich wohl jede*r, oder?

Uns allen wünsche ich ein friedliches und glückliches neues Jahr, 
liebe Grüße aus Wien!




Freitag, 20. Dezember 2024

ägyptische Butterkekse

 



Zur kulinarischen Weltreise von Volker im Dezember nach Ägypten steuere ich vor den Feiertagen noch schnell Kekserl bei, die sich auch auf dem weihnachtlichen Keksteller ganz gut machen. 


Ghorayeba sind helle Butterkekse, die im mittleren Osten von Syrien bis Ägypten bekannt sind. Es heißt, sie schmelzen im Mund, weil sie so zart sind. Sie werden häufig zum Fastenbrechen nach Ende des Ramadan gebacken.

Meine Inspiration habe ich mir quer durch das Netz und auch bei Wera geholt.

Der Teig enthält streng genommen nur drei Zutaten - Butter bzw. Ghee, Zucker und  Mehl. In Ägypten wird eher Ghee statt Butter verwendet und meist keine Aromen wie anderswo. Ich habe trotzdem Rosenwasser und Zitronenschale reingetan, weil beides gut in diese Kekse passt, finde ich. Und ich habe lieber Butter verwendet, da sie zum Backen sympathischer ist als Ghee bzw. Butterschmalz, oder? Wer es gern süß mag, könnte 10 g mehr Zucker verwenden, für uns sind die Kekse aber süß genug. 





Ghorayeba - meine ägyptischen Butterkeks

Zutaten für 1 Backblech

110 g weiche Butter oder Ghee
40 (50) g Staubzucker
150 g Weizenmehl
1 TL Rosenwasser
1/2 bio Zitrone, die abgeriebene Schale

zum Belegen:
Pistazien, Mandeln, Rosinen, Zuckerperlen etc. je nach Belieben

Zubereitung
:
  • Die weiche Butter schaumig aufschlagen, dabei Zucker, Zitronenschale und Rosenwasser beifügen. 
  • Das Mehl mit einer Hand nach und nach einmengen, bis ein fester kompakter Teig entsteht. Ist er zu bröselig, dann hilft es, die Hand, die knetet, einmal kurz nass zu machen.
    Achtung! Ist der Teig aber im Endeffekt zu weich, dann würde er beim Backen zu sehr auseinander fließen... 

  • Den Teig 1 Stunde im Kühlschrank rasten und durchkühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Deko zum Belegen vorbereiten, zB. Pistazien auslösen, Mandeln blanchieren, ggf. halbieren (ich nicht). 
  • Ein Backblech + Papier vorbereiten und das Backrohr auf 175°C O/U vorheizen. 
  • Mit einem Teelöffel Teigkugeln zu ca. 10 g entnehmen. Jeweils mit möglichst kalten Händen gut zusammendrücken, dann rund formen und auf das Blech setzen. Es gehen sich 20 - 22 Kugerl aus.
  • Dann jeweils mit dem Finger mittig eine kleine Mulde eindrücken und nach Belieben belegen bzw. ein bisschen andrücken. 
  • Die Kekse sehr hell backen, je nach Ofen dauert das ungefähr 12 - 15 Minuten. Auskühlen lassen und genießen. 

belegt mit Pistazien und Mandeln




Die Kekse sind wirklich wunderbar zart und passen sehr gut zu einer Tasse Tee! 


Sie sind, abgesehen von der Ruhezeit des Teiges, schnell und unkompliziert gemacht. Mir kommt das sehr entgegen, da mir für die ganze filigrane Weihnachtsbäckerei einfach die Geduld fehlt. Empfehlung für diese ägyptischen Kekse - nicht nur für die, denen es auch so geht... 😉

Macht euch keinen Stress vor den Feiertagen, alles Liebe aus Wien!



Linkliste der kulinarischen Weltreise

Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Eish Baladi - ägyptisches Weizenvollkorn-Fladenbrot 
Susanne von magentratzerl mit Musaqa'a - vegetarische ägytische Moussaka 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Ägyptischer Reispudding mit winterlichen Gewürzen und Orange 
Regina von bistroglobal mit Koshari


die Liste ist komplett! 



Donnerstag, 12. Dezember 2024

Dezemberfreude - 12 von 12

 

Heute ist Donnerstag, der 12.12.24, das ist ein schönes Datum, finde ich. In 12 Tagen ist Weihnachten und die Rauhnächte beginnen.

Caro (draußen nur Kännchen) sammelt wieder unsere 12 Bilder des Tages für das 12 von 12 Dauerblogevent, dankeschön!

Rückblicke auf: 

Dezember 2023
Dezember 2022


1

1    Herr Fliederbaum und ich sind momentan in unserem Haus in Niederösterreich und der Tag beginnt heute hell mit einem zarten Morgenrot. 


2

2    Nach der morgendlichen Gartenrunde ist mir klar, dass ich mich heute noch mit Laubrechen beschäftigen sollte... Wir waren fast zwei Wochen nicht hier und so gibt es dann immer was zu tun.  


3

3    Erst einmal fülle ich die Vogelhäuschen mit Sonnenblumenkernen nach. Es erscheinen auch bald die ersten Meisen und auch die Spatzen-Gang ist nicht weit. Sie werden sowieso alle rundherum in den Gärten gefüttert und schauen schon ziemlich rundlich aus, soo witzig! 


4

4    Dann ist es soweit, der neue Kachelofen wird zum ersten Mal eingeheizt. "Anheizen" nennt man das und der Firmenchef erklärt uns, dass wir in den ersten Tagen nur mit wenig Holz heizen dürfen. Der Ofen muss erst vollkommen austrocknen und wärmt uns deswegen auch noch nicht richtig. 


5

5    Männer, die ins Feuer starren! 😂 Ich bin aber eh genauso begeistert wie die beiden! 


6

6    Zu Mittag gibt es daher nur sehr schnelle Küche, aber hin und wieder mag ich Würstl mit Senf sogar ganz gerne. 


7

7    Die Handwerker geben einander heute sozusagen die Türschnalle bzw. Klinke in die Hand. Nach einem Installateur-Beratungsgespräch ist auch noch der Geschirrspüler-Mann notwendig. Er kann zwar das ziemlich laute, alte Gerät nicht reparieren, aber wenigstens sollte es noch eine Weile funktionieren.
(Eine neue Küche und vieles mehr ist sowieso in Planung.)


8

8    Später fahre ich schnell ein paar Lebensmittel einkaufen und bewundere die hübsche Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt. 


9

9    Auf dem Platz hinter diesem Weihnachtsbaum steht ein Punschstand und dort geht es am späten Nachmittag schon recht lustig zu...



10

10    Im Haus halte ich die Weihnachtsdeko lieber minimalistisch. Aber an der geflügelten Kuh konnte ich neulich in Wien im Geschäft nicht vorbei gehen, ist sie nicht süß? Sie hängt momentan am Lampenschirm, wird aber zu Weihnachten auf den Christbaum fliegen. 



11


11    Ab in den Ofen, denn Ofenkürbis mit Feta geht immer, oder? Fladenbrot dazu, Knofel und Kürbiskerne und ein gesundes Abendessen ist gerettet. 


12

12    Am Abend heizen wir noch einmal ein und sitzen eine Weile vor dem Feuer. Das wird sicher unser Lieblingsplatz im Winter...


Schlussbild

Ich verziehe mich dann zum Laptop, mit einem Tee und ein paar Hausfreunden.  Sie haben in einer Keksdose auf mich gewartet, nachdem ich sie vor 2 Wochen hier gebacken hatte. Die Keks sind durch die Wartezeit noch viel besser geworden! Aber wie ihr an der fast leeren Dose seht, muss ich bald für Nachschub sorgen... Morgen dann, heute verlinke ich noch meinen Beitrag bei Caro. 

Liebe Grüße, momentan aus Niederösterreich!




Freitag, 6. Dezember 2024

Dezemberfreude - Hausfreunde

 



💗 Dezemberfreude am Fensterbrett. Der Weihnachtskaktus ist etwas früh dran und die Rosen ein bisschen spät.

Aber ist es nicht schön, dass drinnen jetzt alles gleichzeitig blüht? Wenn es so kalt ist wie jetzt, schneide ich die letzten Rosenknospen im Garten gerne ab. Sie würden draußen sowieso erfrieren, aber in der Wärme können sie aufblühen!


Eine Kanne mit heißem Tee steht bereit und dazu habe ich ein paar Hausfreunderl gebacken. 

Bevor die italienischen Cantuccini zu uns über die Alpen kamen und sich ganzjährig ausbreiteten, wurden hierzulande besonders in der Weihnachtszeit oft die Hausfreunderl (oder Hausfreunde) gebacken.

Sie sind den Cantuccini ganz ähnlich, enthalten aber kein Fett (wenn man von den Nüssen absieht) und werden nur einmal gebacken statt zweimal. Dadurch bleiben sie schön mürbe und sind nicht so hart wie ihre italienischen Kusinen - und schonen auch noch die Zähne... 😁

Im handschriftlichen Kochbuch meiner Mutter habe ich ein altes und sehr puristisches Rezept für Hausfreunderl gefunden, das neben Eiern, Zucker, und Mehl nur Rosinen und Nüsse enthält. Rosinen stehen bei uns nicht so hoch im Kurs, also habe ich meine eigene Version gebacken. Der Fantasie bei den Zutaten sind wie immer keine Grenzen gesetzt. 




Hausfreunderl

Zutaten für 1 Backblech oder 2 - 3 - 4 Rollen je nach Dicke:

2 große Eier
1 Prise Salz
130 g Zucker
220 g Mehl
1 Msp. Backpulver
100 g Walnüsse und Mandeln
50 g Rosinen beliebige Trockenfrüchte (zB. Marillen)
50 g Kürbiskerne
1 bio Zitrone, Schale und Saft
Zimt
etwas selbstgemachter Vanillezucker

Zubereitung:

Die Nüsse, Mandeln, Trockenfrüchte und Kerne mehr oder weniger grob hacken oder schneiden. Mit einem Löffel vom abgewogenen Mehl vermischen, damit sie nicht zusammen kleben.
Ich mag gern große Mandelstücke und hatte Vanille-Kürbiskerne (also mit Vanillezucker überzogen), die ich ganz gelassen habe.

Das Backrohr auf 180°C Ober-/Unterhitze bzw. 160°C Heißluft vorheizen. 

Die Eier mit der Prise Salz und Zucker sehr schaumig schlagen. Die restlichen Zutaten mit einem Kochlöffel oder "Gummihund" (Teigspatel) unterheben. Es soll ein rel. fester Teig werden, der sich auf einer bemehlten Unterlage gut formen lässt. Ist der Teig zu weich, so fließt er beim Backen zu sehr auseinander. 

Beim Formen, Backen und Schneiden gibt es nun 2 Möglichkeiten:
  1. Die Masse etwa 1 cm dick auf ein Backblech (+ Papier) streichen, hell backen, in schmale Rechtecke schneiden. Wer will, kann diese nach dem Auskühlen zur Hälfte in Kuvertüre tunken. 
  2. Oder Rollen formen und auf ein Backblech (+ Papier) legen, ca. 25 min. hell backen, noch heiß in 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Ich bin Team Scheiben von der Rolle und habe 4 dünne Rollen gerollt. 

Die Hausfreunderl auskühlen lassen und in einer Keksdose aufbewahren. Sie halten sich so angeblich bis zu 3 Monaten und zumindest besteht die theoretische Chance, dass sie Weihnachten "erleben". 




Das sind meine Hausfreunderl so wie im Rezept oben beschrieben. Sie sind ein bisschen dunkel, weil ich gerne braunen Zucker und Vollkornmehl verwende. Die Scheibchen sind sehr schön mürbe und schmecken herrlich zu einem Gläschen Wein, Heißgetränken oder einfach nur so. Ich kann kaum an der Keksdose vorbeigehen, ohne hineinzugreifen...




Hier ist meine Variante mit 2 dicken Rollen und breiteren Stücken. Es stecken neben den Nüssen und Mandeln auch Aranzini und Schokotröpfchen im Teig. Mir schmeckt Schokolade in diesem Rezept nicht so gut, aber jede wie sie will. Ebenfalls ist brauner Zucker und Vollkornmehl drin und wie oben gesagt kein Fett, das macht die Hausfreunderl ziemlich gesund, oder? 😇

Empfehlung für diese traditionellen Weihnachtskeks! Ob sie bei uns bis Weihnachten "halten" oder ob ich eine neue Ladung backen muss?



Und ob die Blüten meiner Barbarazweige in der Vase bis zur Wintersonnenwende oder bis Weihnachten wohl aufblühen? Wenn ja, dann soll das kommende Jahr blühend und glücklich werden. Aber wir müssen zumindest auch darauf vertrauen, finde ich!
(Nachlese von Artedea zum Barbaratag)

Stellt ihr auch Kirschenzweigerl oder Zweige von anderen Obstbäumen in eine Vase? 

Kennt ihr Hausfreunderl?





Freitag, 29. November 2024

veggie Lasagnesuppe

 

Blog-Event CCXIV - Baby, it's cold outside (Einsendeschluss 15. Januar 2025) 


Ja, kalt und ungemütlich ist es draußen geworden... wir haben zwar zarte Plusgrade, (noch) keinen Schnee, aber eisiger Wind weht seit Tagen ums Haus. 

Drinnen ist der neue Kachelofen gerade im Fertigwerden. Wir freuen uns auf wohlige Wärme und dass die altersschwache Gasheizung noch klaglos funktioniert... 

Wärmendes Essen ist trotzdem jetzt genau richtig! Das dachte sich auch Simone, die das aktuelle schöne Blogevent bei Zorra ausrichtet. 

Ich habe mir gedacht, ich probiere einmal diese eigenartige Lasagne-Suppe aus, von der ich immer wieder lese. Lange war ich sehr skeptisch, so ein Blödsinn, was kann eine Suppe besser als eine "richtige" Lasagne? Aber dann... 

seht selbst! 



meine veggie Lasagnesuppe

(für einen Topf, für 2 hungrige - ca. 3 Personen)

Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel, würfelig
ein wenig Lauch, ringelig
1 große Karotte, würfelig
1 EL Tomatenmark
2 - mehr Knoblauchzehen, gehackt
5 eingelegte Tomaten (in Öl), klein geschnitten
50 g Berglinsen, eingeweicht und abgespült *)
1 Flasche, ca. 600 ml passierte Tomaten
300 ml Wasser - die o.a. Flasche ausgespült
Oregano und Thymian
1 Lorbeerblatt
1 Prise Zucker
Chili

Salz zum Schluss
ca. 250 ml Gemüsesuppe
4 Lasagneblätter

zum Anrichten:
etwas frisches Basilikum oder Petersilie
pro Portion 1 EL Creme fraiche
fein geriebener Parmesan


*) Wenn die Zeit für das (stundenlange) Einweichen der getrockneten Berglinsen fehlt, dann sind rote Linsen eine gute Alternative, da diese nur abgespült werden. 


Zubereitung:

Ein Sugo mit Linsen wie gewohnt zubereiten: 
Zwiebel, Lauch, Karottenwürferl in Olivenöl schön anschwitzen und das Tomatenmark kurz mitbraten. Dann Knofel, eingelegte Tomaten und die abgetropften Linsen beifügen. Mit passierten Tomaten plus Wasser aufgießen, würzen und köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Jetzt erst salzen. 

Das Sugo mit Suppe aufgießen, um eine eher suppige, aber nicht allzu dünne Konsistenz zu erreichen. Abschmecken und das Lorbeerblatt entfernen.
Die Lasagneblätter in grobe Stücke brechen und möglichst einzeln in die Suppe legen, damit sie nicht zusammenkleben. Weiter köcheln lassen, bis die Nudelblätter zufriedenstellend gegart sind. Dabei bleiben und immer wieder umrühren.

Anrichten
Die Suppe mit den Nudelstücken in tiefe Teller anrichten. Creme fraiche glatt rühren und je einen Klecks darauf setzen. Mit Parmesan und frischen Kräutern bestreuen. 





Wahnsinnig gut!

Ich bin bekehrt - nie wieder lästere ich über eine anfangs seltsame Suppe! 😇

Es ist jede Art von Sugo für diese Suppe geeignet, auch mit faschiertem (Hack-) Fleisch oder mit Grünkern oder anderen veggie Alternativen. 

Die Lasagnesuppe ist natürlich schneller fertig als eine überbackene Lasagne aus dem Ofen, aber das ist nicht das einzige... Diese Suppe ist mollig und aromatisch und legt sich wärmend quasi um die Seele, wärmendes Soulfood für kalte Tage! 



Das Gericht wärmt natürlich auch nach einem Weihnachtsmarktbesuch, wie hier am Wochenende auf der Rosenburg. Aber das ist eine andere Geschichte...


Liebe kalte Grüße momentan aus dem nördlichen Niederösterreich!