Donnerstag, 17. März 2016

Wir gugeln uns zum Geburtstag: Kaisers Guglhupf


Wir feieren Geburtstag!! Wir, das ist die kulinarische Rettungstruppe #wirrettenwaszurettenist und "wir" werden sagenhafte 2 Jahre alt! Und darum gugeln wir uns heute gemeinsam zum Geburtstag, angeführt von Susi Turbohausfrau.


"der alte Kaiser" Franz Joseph und die Schratt

Ich habe für den Geburtstag einen Kaiserguglhupf gebacken... das ist der Guglhupf, den Katharina Schratt angeblich täglich für den Kaiser gebacken hat... oder backen ließ... vom Küchenpersonal oder vom berühmten Bäcker und Konditor Zauner in Bad Ischl. Der Zauner musste täglich einen frischen Kaiserguglhupf vorrätig haben, falls der Schratt´sche Guglhupf einmal misslingen sollte.

(Zauner Bad Ischl, nicht verlinkt, aber leicht im www zu finden, Werbung unaufgefordert und  unentgeltlich)

Ich habe hier ein passables, aber recht üppiges Rezept gefunden:


Es geistern ja mehrere Rezepte für den angeblich "echten" Kaiserguglhupf durchs Netz, aber mir scheint das Rezept vom Zauner aus dem Buch am authentischsten zu sein. Außerdem verbinde ich mit diesem Guglhupf einen Germteig (Hefeteig) und keinen anderen.

Kaiserguglhupf
  • 500 g Mehl
  • 250 ml Obers/flüssige Sahne
  • 30 g frische Germ/Hefe
  • 150 g weiche Butter
  • 175 (-180) g Zucker
  • 6 Eidotter
  • 1 Bio-Zitrone, nur die abgeriebene Schale
  • etwas abgeriebene Muskatnuss
  • Rosinen
  • Zimt
  • Inländer-Rum

Es bleiben 6 Eiklar übrig, die so wie hier verbacken werden können. Wer Rosinen im Ganzen nicht mag, so wie ich, bekommt von mir unten eine Alternative.

Zubereitung:
Das Obers leicht erwärmen, darin die Germ (Hefe) und ca. 2 EL vom abgewogenen Mehl verrühren und das Dampferl (Vorteig) zugedeckt anspringen lassen. Butter mit Zucker und Zitronenschale schaumig schlagen und nach und nach die Eidotter einschlagen.


Diese schöne gelbe Masse (Foto oben) mit dem Mehl, Muskatnuss, Salz und dem Dampferl vermischen und gut abschlagen. "Der Teig wird lange geschlagen und soll seidig werden. Vom Kesselrand muss er sich ablösen." steht im Rezept.


Während der Germteig dann zugedeckt an einem warmen Ort aufgeht, werden die Rosinen für die Fülle in Rum und eventuell warmem Wasser eingeweicht. Dann abseihen und gemeinsam mit Zimt verwenden, also die Rosinen im Ganzen, normalerweise... ich habe sie jedoch in der Küchenmaschine (Moulinette) geschreddert, das geht wirklich sehr gut! So esse ich sie auch, aber man könnte die Rosinen natürlich auch weglassen.

Eine große Guglhupfform befetten und mit gehobelten Mandeln ausstreuen.

Den Teig zu einem Viereck ausrollen bzw. so gut es geht mit den Händen ausbreiten, mit Rosinen und Zimt (und ein paar gehobelten Mandeln) bestreuen, einrollen und vorsichtig in die Guglhupfform bugsieren. Nochmals zugedeckt aufgehen lassen und bei ca. 175/180°C etwa 40 Minuten backen (ins kalte Rohr stellen und aufdrehen).


Sieht toll aus und schmeckt sehr gut! Er kam mit ins Büro und wurden von den Kolleginnen im Nu verputzt. Habe ich schon erwähnt, dass er üppig ist... kein Leichtgewicht kalorienmäßig mit dem Obers, viel Butter und Eidottern... aber darum ist er ja auch ein Kaiser-Guglhupf!

Mich hat er aber Nerven gekostet, denn der reichhaltige Teig wollte partout nicht aufgehen oder nur ein ganz klein wenig. Ich würde mich ja als versierte Germteigbäckerin bezeichnen und mir gehen sie normalerweise locker von der Hand, aber dieser Teig und ich konnten offenbar nicht miteinander... Ich habe den Guglhupf nach mehreren Stunden dann doch in den Ofen geschoben, jedoch ins kalte Rohr und habe auf nur 170°C, also nicht zu heiß, aufgedreht.... und siehe da, plötzlich wollte er aufgehen und ist doch noch schön geworden! 
Also gebt nicht auf, wenn einmal ein Hefeteig zickig ist ;-)



Wer kommt noch mit einem Guglhupf zur Geburtstagsfeier?


giftigeblonde - Apfel Walnuss Gugelhupf 

Food for Angels and Devils - Eierlikör-Schoggi-Kuchen mit Loch 

Anna Antonia - Mississippi Mud Cake 

LanisLeckerEcke - Schokogugl mit Käsekuchenfüllung 

auchwas  - "Frankfurter Kranz" meine Art  

 Cuisine Violette - Orangen-Nuss-Gugel 

multikulinarisches – Jubiläums-Gugl mit Sanddorn 

Summsis Hobbyküche - Aprikosen - Gugelhupf 

Feinschmeckerle - Marmorgugelhupf mit Kirschen   

brotbackliebeundmehr - Baileys-Marmor-Gugelhupf 

Kochen mit Herzchen - Durstiger Geburtstags-Guglhupf 

Obers trifft Sahne - Frankfurter Kränzchen  

kebo homing - Orangengugl

Unser Meating - Erdnussgugl mit Karamellkruste

Prostmahlzeit - Schoko-Mandel-Gugelhupf

Sakriköstlich - Rotweinkuchen

Aus meinem Kochtopf - Nürnberger Gewürz-Gugelhupf

Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Knödelgugel

Barbaras Spielwiese - Omas Frankfurter Kranz, etwas modernisiert 

Pane-Bistecca - Deftig gefuellter Kartoffelgugelhopf

1x umrühren bitte aka kochtopf - Kuchen mit Loch oder wir gugeln uns zum Geburtstag!

Was du nicht kennst... - Kokosnussguglhupf 

Küchenliebelei - Klassischer Marmorgugelhupf

Sandra´s Tortenträumereien - Bananen Erdnuss Gugel 

widmatt- aus meiner Schweizer Küche - Oster- Höpfli (Mini Gugelhöpfli)

Genial lecker - Brezenknödelgugelhupf 

thecookingknitter - Sauerkrautgugl mit Speck

Dynamite Cakes - Saftiger Zitronen-Gugelhupf 

Das Mädel vom Land - Schlagobers-Gugelhupf

verbotengut! -Saftige Orangen ~ Gugl

Jankes*Soulfood - Möhren-Gugelhupf mit Frischkäse-Swirl

our food creations - zweierlei Mini-Gugl



Ich möchte am liebsten alle kosten!!



47 Kommentare:

  1. Guten Morgen!
    Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht, je reichhaltiger ein Germteig umso zickiger ist er beim Aufgehen, aber im Rohr geht der dann eh auf. Der kaiserguglhupf ist halt eine Diva unter den Gugelhupfen. Und ich kenne das auch nur aus Germteig, nur dann isser ein echter Kaiser!

    lg. Sina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja, eine Diva, das ist der richtige Ausdruck, so kapriziert wie der ist ;-)

      Löschen
  2. Der sieht wirkllich kaiserlich aus!!!!

    LG Wilma/Pane-Bistecca

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. der alte Kaiser hätte gesagt, es war sehr schön/gut, es hat mich sehr gefreut ;-)

      Löschen
  3. Hallo,

    dieser ist wirklich ein Kaiser. Sehr üppig, würde ich sagen. Aber er sieht köstlich aus.
    Gruß Katrin

    AntwortenLöschen
  4. Oh, wie schön, ich mag ganz klassische Rezepte. Und er ist wirklich wunderschön geworden! : )

    Liebe Grüße,
    Marie-Louise

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. danke, ja, ein ganz klassisches Rezept, klassischer gehts nicht mehr ;-)

      Löschen
  5. Jessas ist der schön geworden! Deine Form ist aber auch ein Traum.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. in dieser Metallform wird auch der zickigste Guglhupf was!! lg

      Löschen
  6. Liebe Friederike,
    kaiserlich ist er und die Form und auch das kaiserliche Rezept ist die Wucht. Ich werde mich gerne daran versuchen gerade jetzt auf Ostern wird der sicher richtig gut sein. Danke für das Rezept und das Buch muss auch in meine Sammlung :).
    Liebe Grüße und einen wunderschönen Tag
    Ingrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich muss gestehen, ich hab das Buch nicht, konnte aber ein paar von diesen alten interessanten Rezepten aus dem www kopieren. Und ich hab auch noch die Prato ("die gute alte Küche"), lg

      Löschen
    2. Wow, die Prato ganz super ein wirklicher Superklassiker, da kann mein Henriette Davidis Buch im Schrank lassen.
      Liebe Grüße
      Ingrid

      Löschen
    3. ich habe ein sehr altes halbes Exemplar der Prato aus den 1890-er Jahren und die neue kommentierte Ausgabe von Christoph Wagner, da ist wirklich alles drin, eine Fülle an Rezepten!

      Löschen
  7. Ich muss gestehen: Ich habe noch nie etwas von einem Kaiserguglhupf gehört. Doch das Rezept mit Muskat und Hefeteig lädt ja förmlich zum Nachbacken ein. Und wenn ich lese "zickige Diva" ist das wie für mich gemacht :-)
    Lieben Gruß, Franzi

    AntwortenLöschen
  8. Oh wie toll sieht der denn aus? Nicht nur die Form macht viel her! Er sieht super fluffig aus und man merkt gar nicht, dass er dich viel Nerven gekostet hat.

    LG Sandra

    AntwortenLöschen
  9. Gugel mit Hefe kannte ich vor der Rettungsaktion überhaupüt noch nicht. Damit könnte ich meinen Mittagskocher damit beglücken. Nur die Rosinen müssen draußen bleiben. Die mag ich partout nicht. Daran kann auch das Baden in Rum nix ändern. ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich mag Rosinen ja auch nicht, auch nicht gebadet, aber kleingeschreddert ging es!

      Löschen
  10. Sehr schön! Und was für eine tolle Form du hast! Ist das eine alte?

    LG Valesa

    AntwortenLöschen
  11. Sehr schön! Und was für eine tolle Form du hast! Ist das eine alte?

    LG Valesa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. das ist eine neue und rel. schwere Nordic Ware Aluguss-Form, bin sehr zufrieden, es gelingt alles!

      Löschen
  12. Dein Guglhupf sieht wirklich klasse aus :) Bis auf die Rosinen wär er genau mein Ding :)
    Liebe Grüße, Tanja

    AntwortenLöschen
  13. Was für eine zauberhafte Form! Das ist ein echt kaiserlicher Kuchen. Wie schön, dass Du etwas Historie mitlieferst!

    AntwortenLöschen
  14. So eine Diva, der Guglhupf. Die Schratt hätt ihre Freud gehabt!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. wer weiß, ob die Schratt tatsächlich selbst gebacken hat. Mit Küchenpersonal ists auf jeden Fall leichter ;-)

      Löschen
  15. Ich bin mir sicher, dieses Rezept wird nachgebacken!
    Und richtig neidisch bin ich ja auf Deine Kuchenform....!

    Mit leckerem Gruß, Peter

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. diese Aluguss-Form hat sich schon bezahlt gemacht, es gelingt alles darin bzw. auch alles kommt gut raus...

      Löschen
  16. ach nun habe ich gerade den Eierlikörkuchen hier von dir gebacken..
    aber gespeichert wir der tolle Kuchen.
    DANKE mit einem LG vom katerchen der Rosinen mag SEHR und die besoffenen im Kuchen immer

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. wenn schon Rosinen, dann besoffen und geschreddert ;-)
      ach, der Eierlikörkuchen, der passt gut in die Osterzeit!
      lg

      Löschen
  17. Liebe Friederike,
    im Kühlschrank habe ich noch die Eier von der Flower-Friday-Deko stehen, mit denen backe ich nachher Deinen Kaiser-Gugl, aber nur ein halbes Rezept, sonst schaffen den Gugl nicht.. bin gespannt... Rosinen sind für mich "ertrunkene Stubenfliegen" und gehen gar nicht...
    herzlich Margot

    AntwortenLöschen
  18. Liebe Friederike,
    im Kühlschrank habe ich noch die Eier von der Flower-Friday-Deko stehen, mit denen backe ich nachher Deinen Kaiser-Gugl, aber nur ein halbes Rezept, sonst schaffen den Gugl nicht.. bin gespannt... Rosinen sind für mich "ertrunkene Stubenfliegen" und gehen gar nicht...
    herzlich Margot

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. gutes Gelingen!
      Stubenfliegen gehen gar nicht, das ist klar! da nutzt auch das Schreddern nix ;-)

      Löschen
  19. Zickige Hefeteige - das kenne ich nur zu gut. Wie schön das es doch noch geklappt hat. Ich finde einen Guglhupf mit Hefeteig übrigens super spannend, allerdings überlege ich bereits, wodurch sich die Rosinen ersetzen lassen... Vielleicht getrocknete Aprikosen? Oder Cranberries? Mal sehen *g*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja, irgendwelche kleingeschnittene Trocken- oder kandierte Früchte sind sicher gut! Es gibt einen Marlene Dietrich-Guglhupf, der ist auch mit Hefeteig und, ich glaube, kandierte Orangen.

      Löschen
  20. Allein schon die Form wirkt kaiserlich, und die Geschichte dahinter natürlich noch viel mehr. Ich habe gleich weiter geklickt und mich über Katharina Schratt informiert, das scheint ja wirklich eine interessante tolle Frau gewesen zu sein. Dass sie es bei ihrem aktiven Leben noch geschafft hat, täglich einen Kaiserguglhupf zu backen, wow... Du brauchtest ja das Backup der Konditorei nicht, er ist ja dann doch noch aufgegangen. ;-)

    So arg fette-eigelblastige Hefeteige und ich, wir hatten auch schon mal unsere Probleme... Er ist Dir aber super gelungen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich glaube ja, dass die Schratt nicht wirklich selbst gebacken hat, es liest sich halt so nett... immerhin war sie Schauspielerin (abends!) und der Kaiser kam angeblich bereits um 6.30 zu seinem 2. (!!) Frühstück zu ihr oder so ;-)

      Löschen
  21. die Form habe ich von Amaz**, Aluguss von Nordic Ware, es gibt sehr schöne Varianten,
    ja und schönes Scheitern ;-) aber vielleicht überlistest du ja den Teig!!

    AntwortenLöschen
  22. Jaja, der Hefeteig, die kleine Diva... das kenne ich...
    Dein Kuchen sieht absolut fantastisch aus, ein ganz tolle Form ist das!
    Liebe Grüße
    Jeanette

    AntwortenLöschen
  23. Liebe Friederike,
    also ich finde, deine zickige Diva sieht aus wie gemalt. Und ordentliche Rundungen hat sie *lach.
    Ein toller Beitrag, liebe Grüße Janke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. eine richtige Diva hat auch Rundungen!! genau!
      ;-)

      lg

      Löschen
  24. So, nun versuche ich nochmals einen Kommentar zu deinem Prachtstück, der ist wirklich unglaublich schön, imposant und überhaupt, noch üppiger als die Elsäßer Variante. Auch die Form- meine ist ja auch Nordicware aber zickig, leider. Also, ich bin hin und weg von deinem Gugl.

    AntwortenLöschen
  25. Was für ein schönes Rezept - und dein Ratschlag mit dem "Nicht-Aufgeben" hat mich schmunzeln lassen ;-) Ich hab auch schon so meine Erfahrungen mit schweren, fetten Germteigen gemacht - und ich denke, du hast dann im Endeffekt genau das Richtige gemacht :-)
    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
  26. Der sieht wirklich kaiserlich schön aus! Gut hast du die Diva in den Griff bekommen, da zeigt sich die versierte Hefebäckerin.
    Liebs Grüessli
    Irene

    AntwortenLöschen