Freitag, 7. November 2025

Hirse und Joghurt für Dessert





Burkina Faso ist das Novemberthema der "kulinarischen Weltreise" -- leider kein reales REISE-Land. Es ist ein Binnenland in Westafrika und etwa 3x so groß wie Österreich. Früher hieß es Obervolta und wurde 1960 von Frankreich unabhängig. Das Land gehört zu den ärmsten der Welt, ein großer Teil der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Terroranschläge und Militärputsche in einigen Staaten in der Sahelzone (siehe oben) und auch in Burkina Faso verschlechterten in den letzten Jahren die humanitäre und die Sicherheitslage.

 
Bildquelle

Hauptsächlich werden dort, wo es genügend Wasser für Landwirtschaft gibt, Hirse (die Sorten Sorghum und Fonio), Reis und Mais angebaut, auch Erdnüsse, Yams, Maniok und Okra. Fleisch ist teuer, aber Huhn, Lamm, Ziege, Rind und Perlhuhn würden gerne gegessen werden. An Früchten wachsen Mango, Wassermelonen und Datteln im Land, auch für den Export.





Für #diekulinarischeWeltreise von Volker im November habe ich ein süßes, kaltes Dessert ausprobiert. Es ist unter verschiedenen Namen nicht nur in Burkina Faso, sondern in ganz Westafrika beliebt (ein rein landestypisches Gericht ist schwierig zu finden).

Oft heißt das Dessert Thiakry (aussprechen Tscha-kri) oder Chakery, Degue oder Millet (Hirse) Yoghurt. Auch von Burkina habe ich gelesen, das ist eher ein Getränk aber mit den selben Zutaten. Es sind säuerliche Milchprodukte und Hirse enthalten, wobei die Hirse meist in Form von Couscous verwendet wird, soweit ich das verstanden habe... 😏




Hirse gehört zu den Süßgräsern und ist glutenfrei.
Ich habe für mein Dessert diese Barnyard Hirse verwendet, die ganz kleine Körner hat, und habe sie gewaschen und gekocht, sie ist schnell gegart. Die heimische Goldhirse ist großkörniger, aber auch eine Möglichkeit.



Den handelsüblichen Thiakry-Couscous müsste man nur quellen lassen. Wieso der allerdings so dunkel ist, konnte ich nicht herausfinden, möglicherweise ist er geröstet. Ich habe die Packung nicht gekauft, mir sind die hellen Hirsekörner lieber, auch wenn eventuell? der Geschmack anders ist... 



"Normaler" Weizen-Couscous wäre für das Dessert durchaus auch eine Alternative. Interessanterweise habe ich in meinem liebsten internationalen Laden in Wien auch Maniok-Couscous entdeckt (nicht gekauft) -- was es nicht alles gibt, oder?



Hier kommt nun mein eigenes Rezept, das ich mir aus verschiedenen online Quellen zusammen gebastelt habe, zB. vom Blog Afro Mom Spices.





mein Thiakry - Dessert

Zutaten für 1 große Schüssel, ca. 6 oder mehr Pers.

3/4 cup Hirse-Couscous + 1 cup heißes Wasser,
alternativ 1/2 cup Barnyard Hirsekörner + doppelt Wasser (ich)
1 gute Prise Salz
20 g kalte Butter
optional Rosinen (ich nicht)

125 ml Creme fraiche
400 ml Naturjoghurt
1 P., 250 g Kokosmilch
70 g Zucker
1 P. Vanillezucker oder selbstgemachter
1 Fingerhut Orangenblütenwasser
etwas geriebene Muskatnuss

Topping:
Mango und/oder andere Früchte der Saison
Kokos-Flocken oder Chips

Zubereitung:
  • Den Couscous mit heißem Wasser einige Minuten zugedeckt quellen lassen.

    Alternativ die Barnyard Hirsekörner in einem (sehr feinen!) Sieb gut waschen. Mindestens doppelt Wasser mit der Prise Salz zum Kochen bringen und die Hirse bei geringer Hitze 5 Minuten köcheln, dann ca. 20 Minuten zugedeckt quellen lassen.
    Wenn ihr Goldhirse nehmt, dann eine längere Kochzeit einplanen.

  • Die noch warme Hirse bzw. Couscous mit einer Gabel auflockern und die Butter einarbeiten. Wer will, kann jetzt auch Rosinen beifügen. Auskühlen lassen.

  • Die Milchprodukte, Zucker und Aromen in einer großen Schüssel vermischen.
  • Die kalte Hirse mit einem Schneebesen klumpenfrei einrühren und abschmecken. 
  • Das Dessert noch einmal kalt stellen und durchziehen lassen. Dann in Gläser oder kleine Schüsserl verteilen.
  • Vor dem Anrichten die Früchte für das Topping gefällig schneiden und Kokos kurz in einer Pfanne ohne Öl bräunen, bis er duftet.


Uns hat es sehr gut geschmeckt und wie immer sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!

Da die Barnyard Hirso so kleinkörnig und daher schnell gegart ist, ist sie eine gute Alternative zum Couscous, der nur quellen muss! Verwendet man großkörnigere Hirse als ich, könnte die Menge der Milchprodukte ggf. erhöht werden, damit das Dessert nicht zu fest wird.
In vielen Rezepte ist das Verhältnis der Milchprodukte zueinander ein bisschen anders und es kommt hauptsächlich Naturjoghurt und weniger Kokosmilch oder alternativ Kondensmilch rein. 



Das Ganze ist auch eine gute Resteverwertung von Milchprodukten. Übrig gebliebene Reste lassen sich im Kühlschrank gut aufbewahren, zB. fürs Frühstück, daher lohnt es sich, gleich mehr zu machen!
Empfehlung!




Linkliste:

(wird ergänzt)



Britta von Brittas Kochbuch mit Maafe -Erdnusseintopf aus Burkina Faso 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Bisaap mit Ananas und Ingwer 
Wilma von Pane-Bistecca mit Chips d'Igname Yam Chips aus Burkina Faso