gesehen vor einigen Jahren in einem Wald im Salzburger Land |
Schwammerl und Pilze sammeln ist in manchen Gebieten in den Alpen echt ein Reizwort und als Waldbesitzerin kann ich gut verstehen, wenn anderen der Kragen platzt. Auch die Parasolpilze in meinem Wald in Niederösterreich werden mir oft weggeschnappt...

Im Urlaub gehen wir zwar auch gerne Schwammerlsuchen, aber es geht uns mehr ums Naturerlebnis im Wald. Wenn jeder nur so viel sammeln würde, wie in 1 - 2 Mahlzeiten für den Eigenbedarf verbraucht wird, wäre es wohl kein Problem. Siehe auch die "ehrenvolle Ernte" der indigenen Völker Amerikas, also den Grundsatz, nur die Hälfte zu ernten, dass für andere und die Natur noch etwas übrig bleibt (Info, im Beitrag ganz unten).
Säckeweise und womöglich zu kommerziellen Zwecken in fremden Wäldern Pilze zu pflücken, finde ich daher rücksichtslos und es ist eigentlich auch verboten (maximal 2 kg pro Person und Tag sind in Ö erlaubt, was ich aber sehr viel finde). Aber wo kein Kläger, da kein Richter, oder?
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Genug gesudert (gejammert) - ich freue mich, dass Felix ein so schönes herbstliches Blogevent mit Pilzen aller Art bei Zorra ausrichtet! Ich bin für mein Gericht auf dem Markt Pilze kaufen gegangen und habe heute Kräuterseitlinge und braune Champignons bekommen.
knusprige Pilzspieße mit Kichererbsen und Salsa verde
frei nach Ixta Belfrage aus "Mezcla"
Zutaten für 2 Pers. als Hauptspeise:
Pilze:
ca. 300 g frische Pilze, zB. aus der Pilzfamilie der Seitlinge (Pleurotus), wie Kräuterseitlinge oder Austernpilze, alternativ Steinpilze, Champignons...
Chili-Öl:
reichlich Olivenöl (im Original nur 2 EL, das ist zu wenig)
30 g Harissa oder ein anderes Schärfeprodukt
Chili nach Belieben
Salz
1 Prise Zucker
Kichererbsen:
1 Glas gegarte Kichererbsen, ca. 220 g Abtropfgewicht, sie sollen Raumtemperatur haben
1 - 2 Knoblauchzehen, fein gehackt oder durchgepresst
Salz
Chili
1 bio Limette, die abgeriebene Schale und 1 EL Saft
Olivenöl
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1 EL griechisches Joghurt
Salsa verde:
1 Bund frische Korianderblätter und/oder Petersil, klein geschnitten
1/2 Bund Schnittlauch, ebenso
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1/2 EL Limettensaft
Salz
zum Anrichten:
optional 1 EL griechisches Joghurt pro Person (ich nicht)
Meersalzflocken
übriges Chili-Öl oder Garsud vom Grillen der Pilze
Kokosjoghurt statt griechischem Joghurt verwenden, dann ist das Gericht vegan!
Zubereitung:
- Ungefähr 6 - 8 Metall- oder Holzspieße für die Pilze bereit legen, die Holzspieße müssen 20 Minuten in Wasser gelegt werden, dass sie beim Grillen nicht verbrennen!
- Die Pilze putzen, kleine ganz lassen, größere halbieren oder vierteln bzw. große Seitlinge in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Zutaten für das Chili-Öl in einer großen Schüssel verrühren und die Pilze vorsichtig damit rundum marinieren.
- Das Backrohr auf 220°C Umluft oder 240°C O/U vorheizen und ein Backblech (mit Backpapier) bereit stellen.
- Die Pilzscheiben mit Abstand zueinander auf die Spieße stecken und auf das Backblech legen. Im Ofen dann rund 20 Minuten grillen, bis sie knusprig sind. Bei mir dauerte es 25 Minuten.
- In der Zwischenzeit die Kichererbsen abspülen und marinieren. Die Hälfte davon mit Joghurt zu einem Stampf grob mixen oder stampfen, dann abschmecken.
Wer will, kann den Stampf leicht erwärmen, aber eigentlich wird er zimmerwarm serviert. - Aus den angegebenen Zutaten die Salsa verde mischen. Von der Salsa bleiben wahrscheinlich Reste.
- Den Stampf und die marinierten Kichererbsen mittig auf Teller anrichten und die Spieße frisch und heiß (!!) aus dem Ofen darauf legen. Alles mit Salsa verde beträufeln und mit Meersalzflocken bestreuen. Wer noch Chili-Öl übrig hat, kann auch dieses darüber geben oder etwas vom Garsud (ich).
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Pilzspieße ab in den Ofen |
Felix und Zorra, ich hoffe, ihr seid genauso begeistert von dem Pilzgericht, wie wir es waren! Es schmeckte uns fantastisch, wieder eine "echte Ixta Belfrage", die uns mit ihren Rezepten noch nie enttäuscht hat.
Im Originalrezept werden die gesamten Kichererbsen zu einem Stampf verarbeitet, wir haben aber gerne zusätzlich Bisss, das hat gut gepasst. Dass Pilze beim Grillen teilweise (nicht alle) so schön knusprig werden, fand ich auch interessant. Ich muss beim nächsten Mal darauf achten, dass die Kräuterseitlinge gleichmäßig geschnitten sind. Insgesamt ein Volltreffer, Empfehlung!
Ein weiteres Rezept mit Kräuterseitlingen gibt es bereits auf dem Blog:
Kräuterseitlinge als veggie "Gans" |
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Deko gesehen in einem Bauernmarkt (nicht gekauft!) |
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