Sonntag, 20. Dezember 2020

schnelle Lebkuchenschnitten mit Punschglasur

 

Irgendwie läuft mir jetzt vor den Feiertagen trotz Homeoffice und Shopping-Abstinenz wieder einmal die Zeit davon... es ist jedes Jahr das gleiche, aber im heurigen besonderen Jahr doch nicht das selbe... Der nächste Lockdown hängt wie ein Damoklesschwert über mir und der Gedanke daran lähmt mich jetzt schon etwas. Natürlich finde ich es notwendig, die Infektionszahlen zu drücken und Risikogruppen zu schützen (zu denen ich auch gehöre), aber dass dies nicht durch allgemeine Vernunft geschehen kann 😒

Für heuer hatte ich mir ausgemalt, dass ich im Dezember genügend innere Ruhe und Muße haben werde, um ausgiebig Kekserl zu backen, auch einen Adventstollen und natürlich mein Kletzenbrot. Dieses braucht immerhin drei Tage für die Herstellung, aber es könnte sich vor Weihnachten doch noch ausgehen und die Dörrbirnen liegen schon zu Hause. Vielleicht schaffe ich aber noch diese wirklich unkomplizierten Vanillekipferl, auch die Hasenpfoten sind schnell gemacht. 

Wenigstens habe ich einen schnellen gerührten Lebkuchen mit einer weihnachtlichen Punschglasur gebacken. Das Rezept ist von Toni Mörwald aus Niederösterreich und war in einer Zeitschrift. Es lohnt sich, finde ich, dass man Lebkuchengewürz immer selbst mischt! Da kann die Zeit noch so knapp sein.  

(Werbung durch Namensnennung, not sponsered)


mein Lebkuchengewürz

1 - 2 Zimtstangen oder 1 EL Zimt gemahlen
6 Nelken
1 Sternanis
7 Kardamomkapseln
1 TL Korianderkörner
6 Pimentkörner
1 schwacher TL Galgant gemahlen ( Ersatz gemahlener Ingwer)
1 Prise Muskat
optional Vanille, Pfeffer, Orangenschale

Die einzelnen Gewürze etwas zerkleinern bzw. zerbrechen, so gut es eben geht. Alle gemeinsam in der Kaffeemühle mahlen. Alternativ können bereits gemahlene Gewürze vermischt werden. Die Mischung in ein Glas geben und dunkel lagern, auch zum Verschenken geeignet!


Gerührter Lebkuchen mit rosa Punschglasur

für 1 Blech, frei nach Toni Mörwald

Teig:

400 g Honig
60 g Rohrohr-Zucker
200 g Dinkelmehl
20 g Lebkuchengewürz (siehe oben)

2 Eidotter (M)
60 g alkoholfreier Punsch plus ein wenig Inländer-Rum (im Original nur Rum) *)
140 g Roggenmehl
2 Messersp. Backpulver
100 g kandierte Früchte (Orangen), fein gehackt
50 g Haselnüsse, gemahlen

rosa Glasur:

200 g Staubzucker / Puder-
ca. 6-7 EL roter alkoholfreier Punsch (orig. roter Glühweinsirup) *)
1 Spritzer Zitronensaft

Für den Teig wird zuerst Honig mit Zucker über einem (nicht kochenden!) Wasserbad unter Rühren sanft erwärmt -- nicht zu heiß! Wenn sich der Zucker gut im nun flüssigen Honig aufgelöst hat, wird diese süße Mischung mit dem Mehl und Gewürz vermischt. Etwa 10 Minuten stehen lassen und das Backrohr auf 170°C vorheizen. 

Die restlichen Zutaten der Reihe nach einrühren. Den Teig auf ein Backblech + Papier möglichst dünn und gleichmäßig aufstreichen. Im Rohr etwa 20 Minuten backen und dann auskühlen lassen. 

Die Zutaten für die Glasur mit einem Schneebesen verrühren, so dass eine dickliche Glasur entsteht. Den Lebkuchen glasieren, trocknen lassen und mit einem Messer, das jedes Mal in heißes Wasser getaucht wird, in Rechtecke oder Rauten schneiden. 

Unbedingt ein paar Tagen ruhen lassen, danach schmeckt der Lebkuchen runder und sehr harmonisch! In einer Dose bleibt er schön weich. 


*) Punsch

Ich habe einen gekauften bio und alkoholfreien roten Beeren-Punsch (aus Trauben- und Holunderbeeren-Saft mit Gewürzen) verwendet, sowohl für den Lebkuchenteig als auch für die Glasur. Wer es gern alkoholischer mag, kann die Flüssigkeit gern gänzlich durch Rum (im Teig) oder "geistigen" Punsch für die Glasur austauschen. Mir erschien aber die Rum-Menge für den Teig im Originalrezept viel zu viel. 




Oft waren wir Punschtrinken auf der Rosenburg in Niederösterreich - hier findet jedes Jahr, außer natürlich heuer, einer der stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte statt. 

Naja, nächstes Jahr dann wieder, hoffen wir das Beste für uns alle! Und befolgen wir die Abstands-Maske- etc. Regeln, die sich eh schon "normal" anfühlen. Es kann nur besser werden, in diesem Sinne eine geruhsame restliche Vorweihnachtszeit und eine besinnliche Wintersonnenwende! Danach geht es bergauf - zumindest mit dem Tageslicht! 



11 Kommentare:

  1. Sehr brav, du bäckst noch schnell etwas! Ich habe dieses Jahr Lebkuchen fabriziert, damit kann man Löcher in Wände schießen. Das ist echt nicht mein Ding!
    Und für mehr Gutes hoffen wir wirklich auf das neue Jahr.

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    1. Lebkuchen kann fuchsen, darum backe ich ihn lieber aufm Blech... vielleicht wird deiner ja in einer Dose weich?

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    2. ich meine aufgestrichen auf ein Blech, das erscheint mir gelingsicherer

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  2. Also an Punschglasur komme ich NIE vorbei, das geht gar nicht ;-)
    Du bist super, dass du sie selbst machst, ich bin meist zu faul dafür!
    Alles Liebe!

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    1. ich war auch faul und hab zwar nicht die fertige Glasur (die schmeckt schon recht intensiv), sondern nur den Punsch gekauft... könnte man auch selbst machen ;-)

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  3. Dein Lebkuchengewürz habe ich sofortestens aufgeschrieben (sprich: in eine Datei kopiert!!!). Ich habe nämlich der Einfachheit halber – und weil es hier natürlich gar kein Lebkuchengewürz zu kaufen gibt – immer Fünf-Gewürze-Pulver verwendet, welches aber nicht an deine Mischung reicht!
    Danke, liebe Friederike!
    Dir und deiner Familie wünsche ich schöne, geruhsame Feiertage (welche überhaupt nicht von möglichst vielen Plätzchen-Sorten abhängen!),
    Felix

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    1. danke dir, lieber Felix, und ich wünsche auch dir und deinen Lieben alles Gute!
      Das Keksbacken mache ich weniger für die Familie, die sind diesbezüglich genügsam ;-) eher für mich...

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  4. Liebe Friederike,
    Punschglasur klingt gut, für mich gerne auch mit Rum :-)
    Danke dir für deine einfühlsamen Worte - und ja, du hast recht, meine Mutter konnte Corona nutzen und in Frieden gehen. Ich habe es so ähnlich betrachtet - Corona war stärker als all die Infusionen, der Sauerstoff und die Astronautennahrung, die sie immer wieder zurückgeholt haben...
    Dass ich ihr in einer bestimmten Phase ihres Lebens ähnlich gesehen habe, höre ich in letzter Zeit recht häufig. Früher hieß es immer, ich sehe der Mutter meines Vaters ähnlich. Es wird wohl ein bisserl von dort und ein bisserl von da sein. Danke auch für den Fotobuchtipp.
    Ich wünsche dir und deinen Lieben besinnliche Weihnachten! Vermutlich werde ich mich heuer nicht mehr bei dir melden, daher wünsche dir auch gleich einen guten Start in ein Neues Jahr, das hoffentlich in vielerlei Hinsicht besser wird als 2020!
    Herzlichst, Traude

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  5. Oh fein, das verwöhnt ja nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge!
    Du hast gut vorgesorgt, so dass es bestimmt gelungene Festtage geworden sind.
    Liebe Grüße
    Andrea

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