Estland also...
das nördlichste der drei baltischen EU-Länder. Für mich ein leider noch ziemlich unbekanntes Land, in das uns Volker mit seiner "kulinarischen Weltreise" schickt. Gänzlich unbekannt ist mir Estland und seine Hauptstadt Tallinn dann doch nicht. Ich verfolge mit Vergnügen den Blog der deutschen Frau "Mäusedoktor" aus Finnland, die mit ihrer Familie gern Tagesausflüge nach Tallinn unternimmt. Sie schreibt von großer Estlandliebe und wie schön das Land wäre... definitiv einmal eine Reise wert, finde ich, irgendwann.
Estland wird übrigens mit langem E ausgesprochen wie in EESTI.
Die Küche Estlands ist eher bodenständig und von Skandinavien und Russland beeinflusst. Fleisch und Fisch, Kartoffeln und Roggenbrot, eingelegtes Gemüse und Sauerkraut prägen den kulinarischen Alltag. Ich habe mir Pirukad vorgenommen und mir mein Rezept aus dem Netz zusammengesammelt.
Pirukad
(Einzahl Pirukas) sind ein beliebter Snack in Estland, ähnlich wie die slawischen Piroggen oder die Empanadas im spanischsprachigen Raum. Die estnischen Teigtaschen können verschieden gefüllt sein, am häufigsten sind Fleisch, Karotten, Kohl, eben bodenständig und eine gute Resteverwertung!
Pirukad - estnische Teigtaschen mit Fleischfülle
Zutaten für ca. 30 Stk., 2 Backbleche
Teig:
250 ml lauwarme Milch
1 P. Trockengerm (Hefe)
1 TL Zucker
1 Eidotter
450 g helles Dinkelmehl
1 gute Prise Salz
100 g kalte Butter in kleinen Würfeln zum Schluss
Fülle:
ca. 200 g gekochtes oder gebratenes Rindfleisch, alternativ Faschiertes (Hackfleisch)
neutrales Öl
1 Karotte
2 Knoblauchzehen
1 - 2 Zwiebeln
ca. 1/2 bunte Paprikaschote
Salz
Pfeffer
1 EL Petersilie, gehackt
optional etwas Suppe
1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung:
Rindfleisch für die Fülle:
Sind (idealerweise) Reste von gekochtem Rindfleisch oder vom Sonntagsschmorbraten vorhanden, dann wird dieses Fleisch klein geschnitten und gehackt. Alternativ kann faschiertes (Hack-) Fleisch in etwas Öl mit Gewürzen gebraten werden.
Ich habe eine frische Rindssuppe gekocht (im Winter immer gut!) und Fleisch plus ein wenig Suppe verwendet.
Die Zwiebeln, Knoblauch, Karotte und Paprika (alles sehr klein geschnitten) in etwas Öl farblos anschwitzen, mit ein wenig Suppe oder Wasser aufgießen und weich garen. Mit dem Fleisch vermischen, kurz pürieren (mit dem Mixstab einmal "hineinfahren") und wenn nötig etwas Suppe für die Geschmeidigkeit beifügen. Die Fülle gut abschmecken.
Reste eignen sich auch als Brotaufstrich!
Die Teigtaschen mit Abstand zueinander auf das Backblech legen, 15 pro Blech gehen sich aus, und mit dem restlichen Ei bestreichen.
Da ich aber gern Abwechslung habe, habe ich nur ein Blech Pirukad gebacken und also nur die Hälfte der angegebenen Menge Fleischfülle zubereitet...
Die zweite Hälfte des Teiges (der übrigens sensationell geschmeidig ist und sich für salzig und SÜSS eignet) habe ich rund ausgerollt, in 8 Segmente geschnitten und zu süßen Kipferln eingerollt. Mit einem Klecks Marillenmarmelade drin und einem kleinen Stückerl weißer Schokolade - nicht original estnisch, aber köstlich! Die Marmelade bitte besser verstreichen, da der Teig kaum Zucker enthält.
Den Teig werde ich mir auf jeden Fall merken für allerlei Gebäck, der Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Alles Liebe aus Wien!
Linkliste:
(wird ergänzt)
wer ist noch dabei?
Oh, ich träume gerade von deinen heißen Fleischtaschen mit einer schönen Schüssel Salat! Ein schönes Rezept und ein guter Grund, wieder einmal Rindsuppe zu kochen.
AntwortenLöschenJaa, frisch aus dem Ofen sind sie natürlich auch köstlich, nicht nur kalt! Und es geht doch nichts über einen selbst gekochten Rindfleischsuppentopf!
LöschenI've never heard of Pirukad, but they sound amazing! 😋
AntwortenLöschenDefinitely going to try making them. 🥟✨
thank you :-))
LöschenI would be happy if you try them...
Das trifft sich ganz hervorragend, ich habe nämlich gerade viel gegartes Fleisch in der Tiefkühle.
AntwortenLöschengute Idee! Ich vergesse meist, was ich alles eingefroren habe
LöschenIch habe immer wieder mal Reste von gekochtem Rindfleisch, wenn ich meine Fleischbrühe koche. Super Idee, das in Teigtaschen zu packen! Auch der Teig klingt ja sehr anwenderfreundlich :-)
AntwortenLöschenDer Teig ist echt super und die viele Butter lässt sich auch gut einarbeiten. Es lohnt sich wirklich öfter eine richtig gute Suppe mit Fleisch zu kochen und davon ein bisschen abzuzwacken...
LöschenIn Tallin waren wir mal im Zuge einer Ostseekreuzfahrt. Schöne Stadt, aber es war zuwenig Zeit um sich den Köstlichkeiten zu widmen.
AntwortenLöschenAlles Liebe und eine gute Zeit
Violetta
Ich finde das immer so spannend was Du uns da servierst liebe Friederike. Ich kenne Estland auch überhaupt nicht und die Teigtaschen natürlich auch nicht. Es klingt sehr lecker.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Kerstin und Helga
Servus Friederike, das hört sich köstlich an, da bin ich dabei. Empanadas habe ich schon gemacht, die sind auch sehr gut. Für mich immer nur mit pikanter Fülle, ich bin keine Süße!
AntwortenLöschenLG aus Wien
Hallo Friederike, sieht lecker aus!
AntwortenLöschenDas werde ich mir mal merken, dass man das E lang ausspricht.
VG
Elke
Liebe Friederike, na bitte, bei Tallinn kann ich wenigstens auch ein bisserl mitreden - da waren wir nämlich schon (im Zuge unserer Ostsee-Schiffsreise 2019: https://rostrose.blogspot.com/2020/02/ostsee-2019-tallinn.html ) und es hat uns dort auch ausnehmend gut gefallen. Ist also eine glatte Empfehlung! (Aber der Weiße Zoo ist näher und könnte dir auch gefallen 😉. Wie gesagt, ab April kann man dort wieder hin.) Gegessen haben wir in Tallinn Soljanka 😋, aber deine Teigtascherl kann ich mir auch sehr gut vorstellen - wobei Herr Rostrose der viel größere Fan von Germteigen aller Art ist. (Ich fühle mich danach oft sehr aufgebläht.)
AntwortenLöschenAlles Liebe, Traude
Habe gerade deinen Tallinn Reisebericht angeschaut, die Stadt sieht wirklich nach dringender Reiseempfehlung aus!! :-))
Löschenlg
Eine (oder zwei) Deiner tollen Teigtaschen würde ich glatt zum Frühstück nehmen und vielleicht noch ein Kipferl dazu.
AntwortenLöschenDas klingt doch alles sehr appetitlich!
Liebe Grüße
Britta
Ich habe es genauso gemacht wie du, zuerst die Fleischtascherl, dann noch ein süßes ;-))
LöschenNach Estland/Lettland oder Litauen wollte ich auch immer mal... Tallin ist bestimmt eine tolle Stadt! Und solcherart Teigtaschen liebe ich ja eh, Piroggen kenn ich (lecker!) und dein Rezept und die Fotos hört sich bzw. sehen auch sehr lecker aus!
AntwortenLöschenCool, wenn ein Zeig so universell einsetzbar ist, sowohl für Deftiges als auch Süßes... hätt ich auch so gemacht wie du, wenn ich schon mal den Teig habe.... :-)))
Liebe Grüße!