vorweg: bei uns in Österreich heißt es fast immer Kraut und nicht Kohl 😉
Bei Robert Lamiacucina habe ich SIE im Vorjahr gesehen und mittlerweile schon dreimal nachgebaut ⟶
seine "Kohl-Lasagne aus dem Komposthaufen" bzw. hat er übrig gebliebene, einwandfreie Strünke vom Weißkraut (Weißkohl) nach der Sauerkrautproduktion vor dem Wegwerfen gerettet.
Wer jetzt die Nase rümpft und nicht weiterliest, versäumt eine überraschend feine und gemüsige Version einer Lasagne 😋!
Robert verwendete ausschließlich Gemüse für seine Lasagne und keine Nudelblätter. Statt seiner Sojaschnetzel-Bolognese habe ich, angelehnt an dieses Rezept, auf Basis von Karfiol (Blumenkohl) und Nüssen eine vegane Sauce Bolognese gekocht. Sie ist vielseitig verwendbar!
Aus der herkömmlichen Bechamelsauce wurde eine pürierte Gemüsesauce mit den Strünken und bei mir auch Blättern vom Weißkraut (Weißkohl). Einige schöne Krautblätter habe ich abwechselnd mit Nudelblättern geschichtet.
Meine Lasagne ist nicht vegan, weil ich auf Käse nicht verzichten mag und weil meine selbstgemachten Nudelblätter Ei enthalten.
meine Gemüse-pur Lasagne mit Weißkraut (Weißkohl)
für ca. 4 (hungrige) - 6 Personen, 1 Ofenform ca. 24 x 24 cm
Kraut- bzw. Nudelblätter:
1 kleiner Kopf Weißkraut (Weißkohl), ca. 800 g bzw. Reste anderweitig verwenden
selbstgemachte Nudelblätter aus 100 g Mehl + 1 Ei oder ersatzweise einige handelsübliche Lasagneblätter
Karfiol-Nuss-Bolognese (Blumenkohl):
ca. 120 g Karfiol
50 g Haselnüsse
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
1 kl. Zwiebel
1 Selleriestange
1 Karotte
1 EL Tomatenmark
ca. 700 - 800 ml Paradeiser, entweder 2 Dosen ganze oder stückige Tomaten oder 1 Flasche Polpa (ich)
1 Handvoll rote Linsen, abgespült
Salz, Pfeffer
Chili
Oregano
Majoran
1 Prise Zucker
Krautsauce als Bechamelersatz:
ca. 500 g Strünke und restliche Krautblätter
Olivenöl
1 Stange Lauch, nudelig geschnitten
Salz, Pfeffer
1/2 Glas Weißwein
ca. 250 ml Wasser
1 TL Fenchelsamen
1 Prise Kümmel
1 Lorbeerblatt
3 EL Parmesan, gerieben, bzw. etwas mehr je nach Belieben
reichlich geriebenen Parmesan zum Bestreuen der Lasagne
Zubereitung:
Als erstes die Bolognese-Sauce zubereiten, was auch am Vortag erledigt werden kann.
Ich finde, jede Art von Bolognese gewinnt geschmacklich dadurch.
Die Karfiolröschen, Haselnüsse und Knoblauchzehen gemeinsam im Zerkleinerer häckseln, aber nicht allzu fein.
In einer Pfanne die kleingeschnittene Zwiebel, Sellerie und Karotte in etwas Öl anschwitzen, die geschredderte Gemüse-Nussmischung dazugeben und ein paar Minuten durchbraten. Das Tomatenmark ebenfalls kurz mitbraten.
Mit den Tomaten und etwas Wasser (Dosen bzw. Flasche ausspülen) aufgießen, die Gewürze und Linsen beifügen.
Die Sauce zugedeckt köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Dabei die Flüssigkeit kontrollieren, ggf. Wasser nachgießen und zum Schluss gut würzig abschmecken.
Den kleinen Krautkopf im Ganzen in einem Topf mit kochendem Salzwasser von allen Seiten mehrere Minuten blanchieren (je länger, desto weniger knackig), dann kurz auskühlen lassen.
Etwa 6 schöne Blätter entnehmen und von diesen die dicken Mittelrippen herausschneiden. Die Blätter beiseite legen, die Menge reicht für 2 Lasagne-Lagen.
Für die Krautsauce (Bechamelersatz) werden die Mittelrippen der Krautblätter, der Strunk und restliche Blätter klein geschnitten. Gemeinsam mit dem Lauch in Öl anschwitzen, nicht Farbe nehmen lassen. Mit Wein ablöschen, Wasser und die Gewürze beifügen und zugedeckt gar dünsten lassen.
Das Lorbeerblatt entfernen und das Gemüse pürieren, die Konsistenz soll Bechamel-artig sein. Den geriebenen Käse einrühren und abschmecken.
Nudelblätter bereit legen bzw. einen Nudelteig kneten, rasten lassen und kurz vor der Verwendung zu dünnen Bahnen ausrollen und schneiden. Die angegebene Menge reicht für 2 Lagen Nudelblätter.
Fertigstellen:
Das Backrohr auf 180°C vorheizen und eine Ofenform mit ca. 24 x 24 cm einölen.
Die 4 Komponenten:
- Bolognese Sauce
- Nudelblätter
- Kraut-Bechamel
- Krautblätter
beliebig und in mehreren Schichten einfüllen, dabei mit der Bolognese Sauce beginnen und mit Kraut-Bechamel obenauf enden. Die Lasagne mit Parmesan bestreuen und im Rohr etwa 45 Minuten überbacken.
Ganz fantastisch!
Wie oben gesagt, die Lasagne schmeckt überraschend fein und es riecht auch nicht deftig nach Kraut- bzw. Kohldämpfen...
Große Empfehlung für diese Winterlasagne und liebe Wintergrüße aus Wien!
Das habe ich bei Robert schon gesehen und als zu abenteuerlich eingestuft. Aber wenn du nun auch so schwärmst, sollte ich das wohl mal nachmachen. Die Bolognese klingt super!
AntwortenLöschenDie pürierte Gemüsesauce statt Bechamel fand ich besonders gut und geht sicher auch mit anderen Gemüsen...
LöschenHallo liebe Friederike,also jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. Zumal ich ein großer Fan vom Kraut bin, ich liebe das wirklich in jeder Form.
AntwortenLöschenGemüse pürieren mache ich auch gerne, ergibt eine tolle Soße.
Das Rezept nehme ich mir gerne mit und bin gespannt wie es uns schmeckt.
Liebe Grüße Edith
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und ich bin sicher, es wird euch schmecken...
LöschenDiese Zubereitung habe ich (bei lamiacucina gesehen) auch schon nachgekocht!
AntwortenLöschenEine andere Art Lasagne habe ich mit lediglich Kraut (anstelle von Pasta-Blättern) zubereitet.
Beide als unbedingte Nachkoch-Empfehlung!
ja, genau :-))
LöschenOhne Nudelblätter hab ich´s eh auch schon gemacht, man kann sie durchaus weglassen.
Was für ein tolles Rezept, Friederike!!!
AntwortenLöschenIch bin ganz begeistert ... ♥
Ich schick dir ebenso winterliche Grüße ... der Schnee ist wieder da :-)
es freut mich, dass dir meine Lasagne gefällt, sie schmeckt übrigens aufgewärmt auch am nächsten Tag bestens!
LöschenNe, da gibt es kein Nasenrümpfen von mir denn ich mag Kraut auch sehr gern. Noch nie ein großer Lasagne-Fan gewesen könnte es sich jetzt mit deinem Rezept ändern. Hört sich lecker an und sieht auch lecker aus. Das werde ich mal ausprobieren, bin überzeugt es schmeckt. Danke dir dafür.
AntwortenLöschenHab einen schönen Wochenstart und liebe Grüssle rübergeschickt
Nova
kein Lasagnefan... das höre ich nicht oft ;-))
LöschenIch hoffe, es schmeckt euch!