Donnerstag, 10. Juli 2025

Sommeressen bulgarisch

 

Bulgarien


Über das kulinarische Juli-Reiseziel Bulgarien freue ich mich sehr. Ich war zwar leider (noch) nicht dort, aber das Land steht auf meiner to-travel Liste ganz oben, seit Plovdiv 2019 europäische Kulturhauptstadt des Jahres war. Wusstet ihr, dass Plovdiv eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt ist? Die Geschichte reicht 8.000 Jahre zurück. Wart ihr schon dort?



Für das Dauerblogevent #diekulinarischeweltreise von Volker gibt es heute ein ideales sommerliches, bulgarisches Gericht mit reifen Tomaten frisch aus dem Garten oder (derzeit noch) vom Markt, Paprika, würzigem Feta und Ei überbacken. Ich habe es voriges Jahr entdeckt und seither lieben wir es. Es wird heuer sicher wieder, wie schon letztes Jahr, DAS Sommeressen bei uns!


сирене
sirene


Auf deutsch heißt das Gericht gebackener Käse bzw. Feta, aber der bulgarische Name Sirene po Shopski macht mehr Lust aufs Essen, oder?
Auch wenn "Sirene" einfach nur Käse auf bulgarisch heißt, so schaltet sich mein Kopfkino ein und zeigt mir die mythischen Sirenen der Antike... (die betörend sangen und dadurch aber Seefahrer in den Tod lockten. Odysseus konnte ihnen bekanntlich entkommen, festgebunden an einen Schiffsmast, während seine Männer ihre Ohren mit Wachs verschlossen hatten.)


Gyuveche pot

Sirene po Shopski wird portionsweise in solchen Tontöpfchen wie oben im Ofen gebacken. Backofengeeignete ähnliche Keramikschüsseln oder Steingut-Suppentassen gehen ebenfalls, zu klein sollten sie aber nicht sein. Ich verwende gerne meine kleinen Riess-Emaille Schüsserln, aber Ton oder Keramik ist idealer und die Backdauer kürzer.

Eigentlich braucht man kein Rezept für dieses sommerliche Essen (trotzdem ist das Netz voll davon) und nur wenige Zutaten, die aber TOP und BIO (eh klar) sein sollten.




Sirene po Shopski,
mein gebackener Feta nach "Schopen-Art"

Zutaten PRO PERSON bzw. Backofen-Portionsform:

etwas Olivenöl
1 mittelgroßer, schön reifer Paradeiser / Tomate
1/2 Stück bio Schafkäse (Salzlakenkäse)
1/2 roter (Spitz-) Paprika
1 Knoblauchzehe
optional 1 kl. Stück weiße Zwiebel oder Frühlingszwieberl
1 kl. Stück Jalapeno oder Chiliflocken
Bohnenkraut, getrocknet oder frisch *)
Salz
Pfeffer
---

1 Ei
etwas (geräuchertes) Paprikapulver zum Bestreuen


*) Manchmal wird "Tschubritza" verwendet, diese Mischung enthält neben getrocknetem Bohnenkraut auch andere Kräuter und Gewürze.

Zubereitung:

  • Das Backrohr auf 180°C vorheizen und backofenfeste Förmchen mit etwas Olivenöl benetzen.
  • Alles wird in größere Stücke oder Streifen geschnitten und schichtweise der Reihe nach bis --- in die Backofenform gelegt und gewürzt, je nach Größe der Form in ca. 2 Lagen.
  • Im Rohr etwa 20 - 30 Minuten garen, zu Beginn locker bedeckt mit Alufolie oder einem passenden Deckel.

  • Dann jeweils 1 Ei in eine Tasse aufschlagen und in die Mitte des Töpfchens gleiten lassen. Offen fertigbacken, bis das Ei zufriedenstellend gestockt ist.
  • Herausnehmen und ein leicht auskühlen lassen (heisss), dann mit Paprikapulver bestreut und mit Brot (Baguette, Fladenbrot...) genießen.






Übrigens, die gleichen Zutaten, ergänzt noch mit Gurke und Essig, aber ohne Ei, werden zu einem Schopska-Salat. Dieser Bauernsalat ist in der Großregion Bulgarien, Griechenland, Nordmazedonien, Serbien etc. überall üblich und ist nicht nur ein "griechischer Salat"... 😏

Liebe Grüße aus Wien!



Linkliste der kulinarischen Weltreise:


(wird lfd. ergänzt)


Susanne von magentratzerl mit Bulgarische Moussaka 
Regina von bistroglobal mit Kurabiiki




8 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Anregung. Mit gefällt die Sache mit dem Ei obendrüber. Ich kann bisher nur den gebackenen Feta der Griechen.
    Vielen Dank Friederike 😁

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    1. danke dir, den griechischen gebackenen Feta mag ich eh auch
      :-))

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  2. Das kenne ich so ähnlich auch aus der griechischen Küche, und ich liebe es. Die Variante mit dem Ei probiere ich aus, das gefällt mir sehr gut.

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    1. Es ist dasselbe mit dem griechischen Salat, den kennt jeder und doch ist er in der gesamten Region üblich...
      Das Ei ist echt eine gute Ergänzung!

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  3. Gegrillten/gebackenen Schafskäse kannte ich bisher auch nur aus der griechischen Küche. Das Rezept klingt einfach, aber sehr lecker - das mit dem Ei ist eine nette Variante!
    Auf deinen Fotos sieht alles sehr lecker aus, wie immer :-))) Mjam, mjam...
    Liebe Grüße nach Wien!

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    1. danke, ich bemühe mich, dass es appetitlich aussieht... ;-))))
      Wir mögen es als schnelles Abendessen im Sommer, die Zutaten hat man eh meistens zu Hause, lg

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  4. Liebe Friederike, auf der einen Seite kann ich gut verstehen, dass Bulgarien ganz oben auf deiner "Travel-Liste" steht. Auf der anderen Seite weiß ich selbst nicht, wie ich auch geschrieben habe, ob ich da im Moment hinreisen will. Spannend ist Bulgarien sicher.
    Was mir jedoch voll und ganz gefällt, ist dein Rezept. Die Zutaten habe ich immer zuhause, so dass ich mich richtig darauf freue, es bald zuzubereiten. Viele Grüße nach Wien, Regina

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  5. Oh, das kenne ich! Ich wusste nur nicht, dass es so heißt und aus Bulgarien kommt. Du hast also sicher recht, dass es dieses Essen in vielen Varianten in ganz Südeuropa gibt.

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