Sonntag, 12. Juni 2022

#12 von 12 im Juni

 


Wieder ist der 12. und so sammle ich mit Vergnügen 12 Bilder vom Tag für Caro (Draußen nur Kännchen). Aber ausnahmsweise beginne ich diesmal am Vortag am Abend, weil da zwei außergewöhnliche Events in Wien stattgefunden haben. 


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1. Die zahlenmäßig unglaubliche und sehr schrille Regenbogenparade ist gestern über die Ringstraße gezogen, es war von 300.000 Teilnehmer*innen die Rede (klick). Es geht dabei nach 26 Jahren immer noch um den Kampf für die Rechte der LGBTQI-Community und Akzeptanz aller Menschen. Wieso dies alles keine Selbstverständlichkeit ist, erschließt sich mir nicht. 

Während der zwei Wochen von "Vienna Pride" sieht man oft Regenbogenfarben und Fahnen im Stadtbild. Auch die Staatsoper hat eine Regenbogenfahne aufgezogen, die ich von innen, vom Balkon aus fotografiert habe...


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2. In der Staatsoper erlebten Herr Fliederbaum und ich gestern eine wirklich außergewöhnliche Premiere. Zum ersten Mal überhaupt wurde die 400 Jahres alte Oper Orfeo von Claudio Monteverdi hier aufgeführt. Ihr kennt sicher die griechische Sage von Orpheus und Euridike... kurz gesagt will Orpheus seine Geliebte aus der Unterwelt zurück ins Leben holen, aber er dreht sich unerlaubterweise um und verliert sie ganz. 

Verzeiht mir die Fotoqualität, das bläuliche Licht vor der Bühne ist "schuld" daran. Es war ein beeindruckender Abend, wir haben ihn sehr genossen! Orchester, Sänger*innen, Bühnenbild, Regie waren top und zeitgemäß, der Jubel am Schluss wollte nicht enden (unbezahlte Werbung). 


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3. Trotz der etwas kürzeren Nacht als sonst gehe ich heute gegen 5 Uhr Früh zum ersten Mal auf den Balkon, um die Morgensonne zu begrüßen. Sie spiegelt sich immer so schön im gegenüberliegenden Haus links. Der Balkon geht nach Westen raus, der Wald am Horizont gehört zum Lainzer Tiergarten - ein Naturschutzgebiet in Wien und zu jeder Jahreszeit schön zum Spazierengehen, aber heute Nachmittag habe ich etwas anderes vor. 


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4. Später gibt es Frühstück mit viel grünem Tee und einem Waldhonig-Brot. Oft lasse ich die Butter weg und genieße nur viel Honig und wenig Brot. 


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5. Was gibt es auf dem Balkon Neues? Meine geliebte Hortensie hat gerade ihre erste schöne Blüte geöffnet. Ursprünglich waren die Blüten blau und haben sich mit den Jahren über lila zu rosa gewandelt. 


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6. Die beste Bienenweide ever und ideal für Balkonkistl, finde ich, ist diese kleinblütige Bergminze oder Steinquendel (Calamintha nepeta). Wir freuen uns über jede Biene und wie sie den ganzen Tag die zarten Blüten "umsummen". Die Pflanze ist essbar, aber das habe ich bisher noch nicht probiert, ich wollte sie den Bienen nicht wegnehmen... 


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7. Zu Mittag gibt es nur eine leichte Kleinigkeit, aber doch mehr als nur zwei Spargelstangen pro Person, keine Sorge... 😉
Spargel Saltimbocca hat sich deshalb angeboten, weil ich den wuchernden Salbei auf dem Balkon schneiden musste. Ich habe also den weißen Spargel vorgegart und mit jeweils zwei Salbeiblättern in Prosciutto eingewickelt, dann in der Pfanne schnell und kross gebraten. Nächstes Mal würde ich weniger Salbei nehmen, denn er hat sich geschmacklich ziemlich vorgedrängt. Der erfrischende Gurken-Tomaten-Spargelsalat mit Joghurtdressing schmeckt gut dazu. 


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8. Am frühen Nachmittag mache ich mich mit der U-Bahn auf den Weg zu einem Tanzworkshop. Nur in Wien muss in den Öffis nach wie vor FFP2 Maske getragen werden... mir wäre Eigenverantwortung lieber als dieser Zwang, denn in überfüllten U-Bahnen trage ich sie sowieso freiwillig. 



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9. Am Sonntag Nachmittag ist kein Mensch in den U-Bahn Gängen unterwegs, irgendwie ein eigenartiges Gefühl. 



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10. Auf den Workshop zum hawaiianischen Hula-Tanzen (aber Hula Reifen haben damit absolut nichts zu tun, die sind nur ein ärgerliches Hawaii-Klischee) habe ich mich schon länger gefreut und ich bin sofort in fröhlicher Stimmung. Geleitet wird er diesmal von einem Gast aus Hawaii (mit dem hellgrünen Hula-Rock) - sie fordert uns mit ihrer anspruchsvollen Choreographie aber doch ziemlich. 


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11. Auf dem Heimweg fällt mit dieser hübsche Gedenkstein aus dem frühen 19. Jahrhundert auf, den eine "liewe Hausfrau" für einen Herrn Georg aus Simmering (ein Stadtteil von Wien) gespendet hatte. Eine Hausfrau war damals so etwas wie eine Managerin oder Betriebsleiterin eines Hauses, keine billige oder unbezahlte Arbeitskraft wie heute... 


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12. Am Abend schaue ich auf der Dachterrasse noch nach der Mondin, die fast voll ist. In zwei Tagen können wir einen "Supermond" erleben, da die Entfernung zwischen Erde und Mond geringer ist als sonst, um 30.000 km sind wir einander näher. 😊

Der große lila Strauch im Vordergrund ist ein riesiger und intensiv duftender Muskatellersalbei (Salvia sclarea), man braucht nur ein wenig mit der Hand drüberstreifen... Die Pflanze hat eine aufhellende und zugleich beruhigende Wirkung, interessant, oder?


Ich fühle mich auf jeden Fall jetzt völlig relaxed, verlinke noch schnell mit Caro (Draußen nur Kännchen) und sende liebe Grüße aus Wien. 



2 Kommentare:

  1. Hallo Friederike,
    ich bin begeistert - das liest sich alles nach einem perfekten Sonntag und ich wäre gerne mit Dir in Wien unterwegs gewesen! Die Stadt ist eh faszinierend (wir waren letzten Spätsommer mal kurz dort). Vor Ewigkeiten war ich mal in der Volksoper, das hat mich auch beeindruckt. Eure Opernpremiere klingt klasse - da sind dann auch die Fotos nicht so wichtig.
    Und ich hab's mal wieder nicht geschafft teilzunehmen, dabei mag ich die Aktion gerne.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. ja, eine schöne Aktion und lieben Dank für deinen Kommentar

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