"Vorratskochen"
Im letzten Jahr habe mehr vom Sommer eingefroren als vorher... wer kann schon nein sagen bei "richtigen" Heidelbeeren aus steirischen Wäldern oder gut reifen Marillen direkt aus der Wachau... und im Winter freue ich mich dann über einen Marillenröster (siehe Foto) oder eine Tarte wie heute. Die Marillen friere ich entkernt und geviertelt ein, so können sie rasch verkocht werden, heute mit karamellisiertem Zucker.
Heidelbeeren und Marillen harmonieren sehr gut mit Mohn. Gemahlenen Mohn habe ich auch fast immer im Tiefkühler auf Vorrat. Der wird sonst leicht ranzig, aber tiefgefroren hält er sich eine zeitlang sehr gut (aber auch nicht ewig lange, da sich die ätherischen Öle irgendwann verflüchtigen).
Der Teig für die Tarte ist auf Basis eines klassischen 1-2-3 Mürbteiges mit 1 Teil Zucker, 2 Teile Butter, 3 Teile Mehl oder anders berechnet: 1 Teil Butter und 2 Teile trockene Zutaten.
Ich mag diesen unkomplizierten Mürbteig recht gern, weil er gut schmeckt und auch beliebig variiert und die Menge so gut angepasst werden kann. Heute habe ich ihn ziemlich zuckerreduziert gemacht, für uns süß genug. Der Zucker kann für pikante Quiches etc. auch ganz durch eine andere trockene Zutat (Mohn, Kokosraspel, Käse etc.) ersetzt werden. Wer den Teig gern richtig süß mag, nimmt bis zu doppelt mehr Zucker...
~ Wintertarte mit Sommerfrüchten ~
190 g helles Dinkelmehl
20 g Buchweizenmehl
40 g Mohn, gemahlen
30 g (Rohrohr-) Zucker
(Summe der trockenen Zutaten 280 g)
140 g kalte Butter in Würfeln
1 Ei
1 Prise Salz
optional ca. 1 EL Wasser nach Bedarf
Fülle mit Heidelbeeren und "Marillenkaramell"
2 Hände voll geviertelte Marillen / Aprikosen, aus dem TK-Schrank
2 - 3 EL Kristallzucker
1 Gläschen Marillen- oder Orangenlikör
ca. 200 g (Wald-) Heidelbeeren, TK
2 EL Stärkemehl
etwas Zimtpulver
Vanille
1 Spritzer Zitronensaft
2 EL Heidelbeer-Marmelade oder andere
Zubereitung:
Fülle: In einem Topf den Zucker hell karamellisieren und die tiefgekühlten Marillenviertel und den Likör unter Rühren dazugeben. Ohne extra Wasserzugabe tw. zugedeckt kurz auftauen und dann offen durchziehen lassen. Zimt nach Geschmack und Vanille dazu geben.
Die Heidelbeeren, ebenfalls im gefrorenen Zustand, (im TK-Sackerl) mit dem Stärkemehl gut vermischen und dann zu den leicht überkühlten Marillen geben, abschmecken.
Das Backrohr auf 180°C vorheizen und eine Tarteform (ca. 24 cm) ganz leicht mit Öl benetzen.
Etwa 2/3 des Teiges für den Boden auswalken, in die Form drücken und 10 Minuten blind vorbacken. In der Zwischenzeit können aus dem restlichen Teig beliebige Formen ausgestochen werden.
Dann wird die Marmelade auf den Teigboden gestrichen, die Fülle darauf geleert und ein paar von den Kekserln dekorativ obenauf drapiert.
Im Rohr ca. 35 (- 40) Minuten fertig backen.
ab ins Rohr |
Bei mir ist sich mit dem restlichen Teig auch noch ein Backblech Kekserl ausgegangen...
Der nicht allzu süße Mürbteig war für uns perfekt und die Sommerfrüchte färben das heutige Nebelgrau bunt!
Danke dir, Sina, fürs die Idee und fürs Organisieren des Vorratskochens!
Linkliste:
Sina, giftige Blonde: Nudeltascherl mit Bärlauchfülle
Brigittas Kulinarium: Linzerschnitten, gerührt
Maria, Mädel vom Land: halbflüssiger Schokokuchen mit Ribiseleis
Daniela, Linzer smiley: Topfenrahmtörtchen mit Erdbeerwirbeln
Michaela, Genussatelier Lang: Schoko-Kirsch Kuchen
Sehr schöne Rezepte, ich freu mich drauf!! Ich hätte noch alle Zutaten eingefroren hier, von einem Rest Bärlauch bis zu roten Ribiseln und einzelnen Erdbeeren. Marmelade für die Linzerschnitten gibt es bei mir auch ausreichend, nur keine Kirschen...
Liebe Grüße