Samstag, 29. Juni 2024

Spuckerl

 


Kirsche: "Ich bin nur ein Spuckerl entfernt"... 
also nicht weit weg, ganz nah!

Denn das derzeitige Kirschenangebot in den Supermärkten kommt aus regionalem Angebot, zumindest suggerieren uns das in Wien die neuesten Werbeplakate. Sehen sie nicht süß aus? Vor einigen Jahren konnte ich euch das Marillenplakat zeigen.
(unbezahlte Werbung)



Foto von 2022, so ein Spuckerl wie hier in Kroatien sieht man bei uns nur mehr selten.

Als Spuckerl wird in Wien scherzhaft und liebevoll abwertend auch ein kleines Auto bezeichnet... 






Mit dem heutigen Kuchenrezept hätte ich gerne einen "Spuckkuchen" gebacken, also mit nicht entkernten Kirschen aus dem Garten. 

Bei meinen Kirschen frisch vom Baum weiß ich, dass sie nicht wurmig und nicht gespritzt sind. Unsere Sorte ist eine helle Sauerkirsche, schmeckt leicht säuerlich und das mögen Würmer offenbar nicht. Ich umso mehr! Nur leider war meine Ausbeute an noch schönen verwertbaren Kirschen... naja überschaubar (siehe Foto oben)... 😠

Zum Glück schmeckte uns der Kuchen mit leicht säuerlichen Marillen noch besser. Beeren würden wahrscheinlich auch passen!






Kirschenkuchen bzw. Marillenkuchen
von Elisabeth aka "Tante Mali"

Zutaten für eine kleine Form (meine ovale ist ca.30 cm lang):

2 Hände voll Kirschen, entkernt oder nicht (Stichwort "Spuckkuchen"), ersatzweise zB. 5 Marillen / Aprikosen
etwas gemahlenen Zimt

Teig:
75 g weiche Butter
75 g Zucker
Vanille
3 Eier (M)
75 g blanchierte Mandeln
100 g altbackenes Schwarzbrot
1/2 P. Backpulver
1 Glas, ca. 1/8 l Rotwein oder Saft bzw. Nektar (ich: Marillennektar)

Zubereitung:
  • Als erstes das Schwarzbrot und die Mandeln mahlen:
    Man nehme ein beliebiges altbackenes, dunkles Misch- oder Roggenbrot, das aber nicht allzu hart und nicht allzu stark gewürzt sein soll.
    Das Brot in Würferl schneiden und gemeinsam mit den Mandeln in einer Pfanne kurz trocken rösten. Nicht zu stark rösten und dann mehr oder weniger fein reiben - es kann noch Biss haben. 

  • Die Eier trennen, Schnee schlagen.

  • Butter, Eidotter, Zucker und Aromen gut schaumig rühren. Die Brotbrösel-Mandelmischung, das Backpulver und so viel Rotwein oder Saft einrühren, dass die Konsistenz passt. Den Eischnee unterheben. 

  • Die Kirschen (nicht entkernt) bzw. Marillen bereit stellen, die Marillen je nach Größe vierteln oder achteln. 

  • Den Teig in eine flache Form streichen, dicht mit den Früchten belegen und sie auch ein bisschen hinein drücken. Alles mit Zimt bestreuen.

  • Den Kuchen bei 175°C etwa 30 - 40 Minuten backen, je nach Ofen und Backform.



Der Kuchen schmeckt richtig köstlich und sogar Herr Fliederbaum, der Marillen sonst nicht so mag, verdrückte ein großes Kuchenstück mit Genuss! 


Den Teig fand ich total interessant, da er nicht direkt Mehl enthält, sondern dieses nur in Form von gemahlenem Schwarzbrot. Es ist kein eleganter Obstkuchen, sondern eine eher rustikale und durch das Brot sehr geschmackvolle Variante! Interessant und bei mir mit Biss!

(Im Original werden übrigens doppelt so viele Kirschen verwendet und diese auch mit Teig bedeckt.)



Empfehlung für den Kuchen und liebe Grüße







Samstag, 1. Juni 2024

Kräuter und Zitronen



Mein Zitronenbaum auf dem Balkon blüht und duftet gerade und hat gleichzeitig grüne Früchte. Ich hoffe, sie werden heuer bis zum Überwintern (in der Gärtnerei) reif, denn ich konnte noch nie eigene Zitronen ernten.

Aber ich habe noch eine Amalfi-Zitrone von hier zu Hause und auch der Supermarkt in meiner Nähe hatte neulich solche Zitronenraritäten im Angebot! Ich war überrascht und musste gleich zugreifen. Aus diversen Kräutern vom Balkon, Zitrone und einigen Pistazien wurde heute ein erfrischendes Pesto ⇒



Kräuterpesto mit Amalfi-Zitrone und Pistazien für Pasta

(für ca. 4 Pers.)

1/2 Amalfi-Zitrone
1/2 Bund Petersilie
die gleiche Menge weitere frische Kräuter nach Belieben, ich hatte Basilikum, Estragon, Minze (nicht zu viel davon nehmen)
1 Knoblauchzehe
2 Hände voll ausgelöste Pistazien
Salz, Pfeffer
ca. 70 ml Rapsöl o.a. neutrales Pflanzenöl
---
Olivenöl extra vergine
1 EL Schnittlauch
ca. 4 EL fein geriebener Parmesan und mehr zum Servieren

Die Zitrone in Scheiben und dann in Segmente schneiden. Mit allen Zutaten bis --- mixen.
Das Pesto in eine Schüssel umfüllen und die Konsistenz mit gutem Olivenöl steuern. Parmesan und Schnittlauch einrühren und abschmecken. Achtung beim salzen, wenn geröstete / gesalzene Pistazien verwendet werden. 
Das Pesto in einer großen Schüssel mit beliebiger Pasta und etwas vom Kochwasser vermengen und anrichten. Mit Parmesan bestreut genießen! Sehr fein!



Die halbe Amalfi-Zitrone hier ist so groß wie eine "normale" Zitrone. Statt Amalfi- könnt ihr auch eine Cedro-Zitrone nehmen, beide haben ein genießbares Fruchtfleisch.

Oder alternativ von einer "normalen" bio Zitrone nur die abgeriebene Schale und etwas Saft zum Abschmecken verwenden... Dann ist es eben ein Kräuter-Pistazienpesto mit Zitronenaroma und ich finde, die Kräuter machen sich sehr gut darin. 
Ein einfaches Pistazienpesto wie dieses, auch wenn es keine Kräuter enthält, schmeckt aber auch gut!




Das Pesto schmeckt (uns) besser, wenn es nicht allzu fein gemixt ist und noch Biss hat.
Tipp: Reste für Crostini verwenden. 


Linguine, Pesto, Parmesan, Estragon, tutto perfetto!
Der intensive Zitronengeschmack passt perfekt zu den Kräutern und Pistazien, insgesamt ein sehr frisches, lebendiges Gericht! 



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Blog-Event CCVIII - Kreative Kräuterküche (Einsendeschluss 15. Juni 2024)


Das Kräuter-Blogevent von Danii von Lecker Bentos und mehr bei Zorra hat mich sofort angesprochen! 

Meine Liebe gilt besonders den Wildkräutern, auch wenn frau für das heutige Rezept nicht in Wald und Wiese suchen gehen muss bzw. darf. 😊

Rezepte für Bärlauch und typische Hochsommer- bzw. Herbstkräuter sind jetzt im Spätfrühling nicht gefragt. Alles hat seine Zeit und ist nicht immer verfügbar! So kann man saisonale Kräuter und Pflanzen mehr genießen, wenn sie ihre volle Kraft entfalten, auch wenn es nur für kurz ist, oder?

Kräutergerichte habe ich einige auf dem Blog. Die ausgewählten Rezepte von der Collage unten sind für GENAU JETZT richtig und haben Saison:
Wilde Brennessel sind im Spätfrühling am zartesten und das Labkraut noch frisch-grün. Auch die Küchenkräuter sprießen jetzt so richtig üppig (und sollten aber bis in die kalte Jahreszeit bleiben).



oben: 
Wildkräutersuppe mit Labkraut
Gemista - gefüllte Paprika mit Petersilie, Dille, Minze
Erdbeerknödel mit Basilikumzucker

unten: 
"Anti-Erkältungsbrot" mit Thymian
Brennesselspinat


Kräuter können viel mehr als Speisen zu veredeln und ich finde es sehr spannend, mich in die Kräuter-Wildpflanzen-Heilkräuterkunde zu vertiefen. ☘  

Geht es euch auch so oder reichen euch Küchenkräuter im Topf?
Liebe Grüße aus Wien