Mittwoch, 30. November 2022

weihnachtlicher Cheesecake aus der Toskana, reloaded



Foto von 2014

Dass ich zuletzt in der Toskana war, ist auch schon wieder einige Zeit her... 



2013, nahe Pienza


Dabei ist gerade die etwas unbekanntere, südliche Toskana eine Reise wert, finde ich. Wir haben die Landschaft und Orte, das gute Essen etc. immer genossen (klick). Dort in Sant´ Angelo in colle hat Angelika Apfelthaler*) in einem Restaurant einen toskanischen Cheesecake kennengelernt und später mit einem eigenen Rezept nachgebastelt. Daher der Name Sant´Angelo Torte für diese gebackene Köstlichkeit.  

*) Ihr kleines private-dining Restaurant in Wien und ihr Blog, wo das Rezept stand, ist jedoch seit Jahren geschlossen. 

Mit besseren Fotos als 2013 poste ich diesen Cheesecake nochmals und damit er (mir) in den Tiefen des Blogs nicht wieder verloren geht. Denn er ist immer gut angekommen und war ein geschmackliches Highlight!

Das Originalrezept enthält Amaretti-Kekse (und Zwieback) für den Boden sowie Zitronenabrieb und Limoncello in der Fülle. Da aber Weihnachten nicht mehr weit ist, habe ich diesmal eine weihnachtliche Variante gebacken. Vielleicht kommt der Cheesecake ja in meine und eure engere Auswahl für die Feiertage!? 😋




Sant´Angelo Cheesecake Weihnachtsvariante

(für eine kl. Springform mit 18 - 20 cm, für eine 26-er Form die Mengen verdoppeln)

Boden: 
60 g Spekulatius
65 g Zwieback (ich: Dinkelzwieback ohne Zuckerzusatz)
60 g Butter

Fülle:
125 g Ricotta
175 g Frischkäse 
250 g Mascarpone
3 Eier (M)
75 g Zucker
1 Prise Salz
Vanille
ca. 1/2 TL Zimt
etwas weihnachtlicher Gewürzsirup oder Likör
1 bio Orange, die abgeriebene Schale
1/2 Zitrone, Saft

Zubereitung:


Für den Boden werden die trockenen Zutaten zerkleinert und mit der Butter mit den Fingern verbröselt. Diese trockene Mischung in eine befettete Springform drücken und mindestens eine halbe Stunde kalt stellen. 
Für die Fülle werden die drei Milchprodukte mit einem Schneebesen glatt verrührt und beiseite gestellt. Eier mit Zucker gut schaumig schlagen, die Aromen beifügen und die Milchprodukte sanft einrühren. 
Abschmecken, ob die Fülle auch genügend "weihnachtlich" schmeckt, und dann die Fülle auf den Boden leeren. 
    Backen: Im vorgeheizten Rohr bei 180°C Ober-Unterhitze (nicht Umluft) rund 50 Minuten bis 1 Stunde backen. Die Fülle soll gestockt und die Oberfläche leicht gebräunt sein. Sie ist fertig, wenn sie beginnt, am äußeren Rand aufzubrechen. 
    Die Springform aus dem Ofen nehmen und sofort mit einem Messer vorsichtig am Rand der Torte entlangfahren, um das unschöne Einsinken der Fülle zu verhindern.
    (Leider beschädigt man dadurch oft den Rand, aber da hilft nur späteres Bezuckern.)

    Achtung! Die Torte ist noch sehr weich, daher unbedingt ca. eine halbe Stunde abkühlen lassen und dann erst den Rand der Springform entfernen. Vor dem Anschneiden kühl stellen und anzuckern, vor allem den Rand. 





    Fazit: 
    Ein unkompliziertes und schnelles Rezept - ich meine, der Cheesecake ist schnell gemacht, nur die Ruhezeiten bremsen den sofortigen Genuss...
    Daher ideal zum Vorbereiten, auch schon am Vortag möglich. 
    Eine Variante in Portionsformen könnte ich mir auch vorstellen.  





    Die gekühlte Torte ist wie gesagt ein heißer Tipp für die Weihnachtsfeiertage! 


    In diesem Sinne, habt eine stressfreie Zeit!





    Mittwoch, 23. November 2022

    Rindfleisch mit Semmelkren (#kulinarische Weltreise)




    Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft sucht die besten Rezepte und Gerichte zu internationalen Feiertagen

     


    Mein zweiter Beitrag zur kulinarischen Weltreise von Volker zum November-Thema Festtagsgerichte aus aller Welt ist ein Klassiker für einen traurigen "Festtag", aber Feste sind ja nicht per se fröhlich, finde ich, oder? In früheren Zeiten waren auch Hochzeiten nicht immer ein Grund zur Freude...

    Gekochtes Rindfleisch mit Semmelkren (Meerrettich) ist mancherorts in Österreich ein klassisches Essen nach einem Begräbnis. Also für den "Leichenschmaus" bzw. Zehrung, Kondukt, Totenmahl oder wie auch immer das gemeinsame Essen nach einer Beerdigung heißt. Man kommt zusammen, gedenkt des/der Verstorbenen, tröstet einander und nicht selten enden solche Zusammenkünfte mit lustigen Geschichten und wieder (kurz) Lachen-können. 

    Weitere Beilagen zu diesem Gericht können sein (Röst-) Kartoffeln, Suppengemüse oder auch die klassischen Tafelspitz-Beilagen wie Apfelkren, kalte Schnittlauchsauce, Spinat etc. Aber das ist regional und in jeder Familie anders.

    In Oberösterreich gibt oder gab es eine spezielle Semmel mit Anis bestreut (die "Konduktsemmel") zum Rindfleisch mit Semmelkren. Sie wurde nur für den Tag des Leichenschmauses bzw. Konduktes, wie es dort heißt, vom örtlichen Bäcker gebacken. 



    Basis des Semmelkrens sind altbackene Kaisersemmeln, eine richtig gute, selbst gekochte Rindssuppe und frischer Kren bzw. Meerrettich, sonst wird das nichts. 😏  Bei nur wenigen Zutaten müssen diese top sein! Meine "Geheimzutat" ist Zimt, ich finde, der gibt dem Ganzen eine interessante Note. 




    Semmelkren zum gekochten Rindfleisch

    Zutaten:

    2 Semmeln vom Vortag (pro Person ca. 1/2 - 1 Semmel)
    ca. 500 ml Rindssuppe, je nach Bedarf (Konsistenz)
    2 EL geschlagenes Obers / Sahne
    reichlich, ca. 2 EL frischer Kren / Meerrettich, je nach Belieben
    Salz, Pfeffer
    ein wenig geriebene Muskatnuss
    1 Prise Zucker
    optional 1 Prise Zimt (ich nehme rel. viel, ca. 1/2 TL)

    Zubereitung:

    Das (bio) Rindfleisch inkl. Suppe sollte fertig bzw. wieder erwärmt sein, bevor das Blitzgericht Semmelkren zubereitet wird:

    • Die altbackenen Semmeln dünnblättrig schneiden und in einen Topf geben. 
    • Zwei Drittel der heißen Suppe beifügen und mit einem Schneebesen einmal durchrühren. Ganz kurz köcheln lassen und weitere Suppe nach Bedarf mit dem Kochlöffel einrühren, bis die Konsistenz passt (nicht zu pappig, aber auch nicht zu fein dünnflüssig). 
    • Vom Herd nehmen, das geschlagene Obers und den frisch gerissenen Kren einrühren - soviel man mag, aber Achtung auf die Schärfe 😅
    • Den Semmelkren abschmecken und mit gekochtem Rindfleisch anrichten.
      Weitere Beilagen nach Belieben, siehe oben. 


    Übrigens darf ein Semmelkren nie nie nie püriert werden, er gehört stückig und ist keine feine Sauce! 


    Ein soo köstliches und bei uns seltenes Essen! 
    Wir essen nicht oft Fleisch, aber wenn, dann genießen wir es! Ebenso eine gute Rindssuppe.


    Teile vom Rind mit österreichischen Bezeichnungen
    Bildquelle (unbezahlte Werbung)
    anklicken zum Vergrößern
      
    Tipps:

    Ich koche gern ein "mageres Meisel" oder ein Schulterscherzel. Diese Teile vom Rind sind saftiger als ein Tafelspitz, der aber als der Gipfel des feinen Rindfleisches gilt. 

    Reste der Rindssuppe friere ich oft ein, denn für einen Wiener Erdäpfelsalat ist sie unverzichtbar. Auch zum Aufgießen von Schmorgerichten oder Bechamelsauce macht sie sich gut. 

    Hat man zu viel Rindfleisch gekocht, kann man mit Resten auch noch so einiges angestellen:

    • reichhaltiger Suppentopf mit Nudeln und Suppengemüse, 
    • Rindfleischsalat, 
    • Altwiener Backfleisch mit Erdäpfelsalat oder
    • mein überbackene Rindfleisch mit Krensauce.


    Die Wiener Rindfleischküche hat so viel zu bieten, auch für Feste aller Art und ich bin noch lang nicht mit ihr fertig... 😋

    Liebe Grüße aus Wien



    Linkliste der kulinarischen Weltreise:

    Wilma von Pane-Bistecca mit Panettone, keine Weihnacht ohne! 

    Sandra von Tracks and the City mit Torrijas – das klassische spanische Rezept zur Semana Santa 

    Sonja von fluffig & hart mit Ochsenbäckchen 

    Wilma von Pane-Bistecca mit Gefuellte Rinderbraten Rolle mit Pilz Sauce 

    Gabi von USA kulinarisch mit Stuffed Pumpkin for a vegetarian Thanksgiving (gefüllter Kürbis) 

    Susanne von magentratzerl mit Türkische Hochzeitssuppe 

    Wilma von Pane-Bistecca mit Basler Brunsli 

    Friederike von Fliederbaum mit veggie Martini- oder Weihnachts-"Gans"-Gericht 

    Britta von Brittas Kochbuch mit Eine Zusammenfassung von Blog-Beiträgen (krankheitsbedingt kein Rezept) 

    Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Schwedische Pfefferkuchen - Pepparkakor 

    Jenny von Jenny is baking mit Cranberry-Pie zu Thanksgiving 

    Friederike von Fliederbaum mit gekochtes Rindfleisch mit Semmelkren (Meerrettich) 

    Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Butterstollen mit Cranberries, Aprikosen, Mandeln und Walnüssen 

    Simone von zimtkringel mit Reindeer Chow 

    Ute von wiesengenuss mit Königinpastetchen - Bouchées a la reine 

    Sonja von fluffig & hart mit Bratapfel-Dessert im Glas 

    Regina von bistroglobal.de mit Kourabiedes 

    Regina von bistroglobal.de mit Krollkuchen 

    Volker von volkermampft mit Polnischer Babka – Hefekuchen zum Osterfest 

    Volker von volkermampft mit Truthahn Burger mit Kürbis & Cranberry-Bacon Jam



    Freitag, 18. November 2022

    veggie "Gans" für die #kulinarische Weltreise

     


    "Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält’..."
    (Bauernregel)

    Martini (11.11.) ist auch schon wieder vorbei und dieser schöne wilde Wein hat seine Blätter rechtzeitig fallen lassen. Ob wir daher laut Bauernregeln einen milden Winter erwarten können? Ich würde mir für die Natur wenigstens einen feuchten Winter wünschen...


    Normalerweise gehen wir rund um Martini gern Ganslessen und gebratene Gänse mit den klassischen Beilagen Knödel und Rotkraut gibt es meist den ganzen November in der Gastronomie. Später folgt zu Hause dann oft die Weihnachtsgans. 


    Aber heuer fehlt mir irgendwie die Lust auf das traditionelle Gansl, wir tendieren auch immer mehr zum vegetarischen Essen. Da fügte es sich gut, dass ich neulich in der ORF-Mediathek einen Beitrag über ein vegetarisches "Gans"-Gericht mit Pilzen gesehen hatte, das in einem Lokal in Eisenstadt im Burgenland serviert wurde. Das musste ich doch gleich Daumen mal Pi bzw. iwahaps, wie die Burgenländer*innen sagen, aus dem Ärmel schütteln! 



    Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft sucht die besten Rezepte und Gerichte zu internationalen Feiertagen


    Den Beitrag verlinke ich gerne mit der kulinarischen Weltreise von Volker mampft, wo es im November um Feiertagsgerichte aus aller Welt geht. Mein vegetarisches Martini- oder Weihnachts-"Gans"-Gericht passt gut dazu... 😋





    mein veggie "Gansl"-Schmaus

    Pilze mit Rotweinzwiebeln:
    (für 2 Personen):
    200 g Kräuterseitlinge
    ein wenig Öl
    Salz zum Schluss!

    ca. 1 EL Gänsebraten-Gewürzmischung:
    1/2 TL Majoran
    1/2 TL Thymian
    optional 1/2 TL Beifuss (Artemisia vulgaris), die Blattspitzen und noch geschlossenen Blütenansätze, zB. im Sommer selbst gesammelt und getrocknet (ich)
    Pfeffer
    wenig gemahlener Kümmel
    Abrieb von 1/2 bio Orange
    eine gute Prise Zimtpulver

    2 milde rote Zwiebeln oder Schalotten, ca. 130 g, in schmale Segmente geschnitten
    etwas Öl
    1 TL Tomatenmark
    1 TL dunkler Balsamico
    200 ml gehaltvoller, nicht säurebetonter Rotwein bzw. mehr nach Bedarf
    100 ml Suppe oder ersatzweise Wasser mit selbstgemachtem Suppenpulver
    Salz, Pfeffer
    1/2 TL Stärkemehl, in wenig Wasser angerührt
    1 EL Preiselbeeren

    Maroni-Serviettenknödel:
    nach dem Rezept der Kürbisknödel von hier
    Statt Kürbis habe ich 200 g gegarte und grob gehackte Maroni / Esskastanien ohne Anbraten in die Knödelmasse gemischt.

    Rotkraut / Rotkohl:
    nach Plachutta von hier

    Preiselbeeren

    Das Gericht kann auch einfach "veganisiert" werden, wenn man möchte.
    Von Knödeln und Rotkraut bleiben Reste.


    Zubereitung:


    Serviettenknödel und Rotkraut als erstes zubereiten, was gut im Vorhinein oder am Vortag erledigt werden kann. Beide sollten fertig sein, bevor man mit den Pilzen und Rotweinzwiebeln beginnt, denn diese sind fast ein Blitzgericht. 

    Die Kräuterseitlinge in schmale Streifen schneiden (siehe Foto oben) und in Öl unter Rühren scharf anbraten. Mit der Hälfte der Gewürzmischung würzen, aber erst zum Schluss salzen. Die Pilze herausnehmen und warm halten.

    In der selben Pfanne die Zwiebeln anschwitzen, ggf. etwas Öl ergänzen. Das Tomatenmark und die restlichen Gewürze beifügen und kurz mit braten. Die Hitze ein wenig reduzieren und mit Balsamico und Rotwein ablöschen. Die Suppe beifügen, und die Sauce etwa auf die Hälfte einreduzieren lassen bzw. bis die Zwiebeln weich sind. Die Flüssigkeit kontrollieren und das Stärkemehl einkochen, es sollte genügend Sauce vorhanden sein.
    Abschmecken und Preiselbeeren nach Belieben als süße ausgleichende Komponente einrühren. 

    Anrichten: Wer will, kann die Pilze und Rotweinzwiebeln in der Pfanne nun vermischen, so wie ich es gemacht habe, oder aber getrennt anrichten. Die Knödelscheiben habe ich in einer Pfanne in wenig Öl angebraten. Das Rotkraut erwärmen und anrichten, dazu die Preiselbeeren - die sind für mich ein Muss, reichlich!



    Die Pilze und Rotweinzwiebeln können einen richtig schön knusprigen Gänsebraten natürlich nicht ersetzen, aber das Gericht hat uns außerordentlich gut geschmeckt und ist ein würdiger vegetarischer Ersatz! 


    Der Fantasie bei den Beilagen sind keine Grenzen gesetzt. Statt der Maroni-Serviettenknödel würden mir zum Beispiel auch diese Knödel aus Kartoffelteig mit Rotkrautfülle gut dazu gefallen! 


    Probiert die etwas andere veggie "Gans" doch aus und lasst lieber eine Weihnachtsgans leben!  😇



    Linkliste der kulinarischen Weltreise:

    (wird Ende des Monats ergänzt)


    Wilma von Pane-Bistecca mit Panettone, keine Weihnacht ohne! 
    Sonja von fluffig & hart mit Ochsenbäckchen 
    Wilma von Pane-Bistecca mit Gefuellte Rinderbraten Rolle mit Pilz Sauce 
    Susanne von magentratzerl mit Türkische Hochzeitssuppe 
    Wilma von Pane-Bistecca mit Basler Brunsli



    Dienstag, 15. November 2022

    ukrainische Apfelschnecken

     


    Draußen ist dichter Nebel, nur die letzten gelben Ginkgoblätter leuchten ins Zimmer herein. Frisch gebackene Apfelschnecken verströmen ihren süßen Duft und ich kann nicht mehr warten. Ich mache mich über die noch warmen Schnecken her und genieße! Da der Teig keine Germ bzw. Hefe enthält, "beleidigen" die frischen Schnecken auch nicht einen empfindlichen Magen.  


    Blog-Event CXCI - Hygge & Cozy – Comfortfood für den Herbst (Einsendeschluss 15. November 2022) 

    Diese Apfelschnecken machen richtig Freude und daher schicke ich sie noch schnell zum hygge & cozy Blogevent von Kathrina (Küchentraum & Purzelbaum) bei Zorra




    ukrainische Apfelschnecken
    Yabluchna Vertuta

    nach Ievgen Klopotenko

    Teig für ca. 12 Schnecken:
    300 g Mehl (ich verwende Dinkel-)
    1 Ei
    1 gute Prise Salz
    90 - 100 ml warmes Wasser
    90 - 100 ml Sonnenblumenöl
    1/2 - 1 TL Zucker

    Fülle:
    2 mittelgroße Äpfel
    (50 - 75 g Rosinen wer mag, ich nicht)
    1 Zitrone, Saft
    1/2 - 1 EL Zimt
    2 EL Zucker

    1 Eidotter zum Bestreichen

    Guss:
    (die halbe Menge vom Originalrezept)
    100 g Frischkäse
    100 g Staubzucker
    1/2 Zitrone, Saft
    1 EL Milch

    meine Änderungen habe ich fett markiert

    Zubereitung:

    • Alle Zutaten für den Teig verrühren und einen elastischen Teig kneten. Das geht unkompliziert und schnell mit den Händen und man muss die Küchenmaschine nicht bemühen. Den Teig zugedeckt 40 Minuten oder auch länger rasten lassen.
    • Die Fülle vorbereiten: Die Äpfel schälen und auf einer groben Reibe reiben. Sofort mit den restlichen Zutaten vermischen.
    • Den weichen Teig auf einem gut !! bemehlten Backpapier oder Tuch ausrollen bzw. mit den Fingern zu einem Rechteck drücken. Die Fülle darauf verteilen und mithilfe der Unterlage wie einen Strudel einrollen. 
    • Ungefähr 12 dicke Scheiben abschneiden und diese auf ein Backblech (+ Papier) legen. Den Teigrand und obenauf mit Eidotter bestreichen.
    • Die Schnecken im Ofen bei 180°C etwa 20 Minuten lt. Originalrezept backen, meine brauchten 35 Minuten ohne Vorheizen. 
    • Alle Zutaten für den Guss gut verrühren und die fertigen Schnecken damit behübschen. 



    Die Schnecken sind nicht allzu süß (so mag ich das!) und enthalten wie oben gesagt keine Hefe. Den weichen Teig auszurollen, ist eine Gratwanderung zwischen zu dick und zerreißen, aber Löcher lassen sich gut "flicken". Wichtig ist nur, die Unterlage sehr gut zu bemehlen, sonst bleibt der Teig rettungslos picken.  😒

    Cooking for Freedom
    (unbezahlte Werbung)

    Das Rezept der Apfelschnecken stammt vom ukrainischen Koch Ievgen Klopotenko aus Kiew. Sein erstes Kochbuch mit guten Ideen aus der ukrainischen Küche ist kürzlich auf deutsch erschienen und der Gewinn kommt der Ukraine zugute.

    Nachtrag: Eine Rezension des Kochbuches gibt es hier von Susanne. 


    Hoffen wir, dass es die Menschen dort auch bald wieder hygge & cozy und vor allem friedlich haben können! 




    Samstag, 12. November 2022

    12 von 12 im November - ein sonniger Herbsttag

     


    Es ist Samstag, der 12. November und das bedeutet, wieder 12 Bilder des Tages für Caro zu sammeln.


    1

    1. Die Morgensonne schickt ihre ersten Strahlen zum Haus gegenüber und macht dadurch auch mein Zimmer freundlich und hell.
    Ich habe im Waldviertel in Niederösterreich übernachtet, bei den alten Eltern (bzw. genauer gesagt Mutter und Stiefvater), die ich immer öfter ein bisschen betreuen oder zumindest im Haushalt behilflich sein muss. Immerhin sind sie 87 und 95 Jahre alt, meistern aber ihren Alltag mit wenigen Ausnahmen eh ganz gut. 



    2

    2. Diese tiefroten und samtigen Gartenrosen blühen meist bis in den Winter hinein, ich habe sie hier auch schon gezeigt. Durch den warmen Herbst setzten sie sogar noch späte Blüten an. 


    3

    3. Vorausplanung ist alles. 😉
    Bei herrlichstem Herbstwetter mache ich mich am Vormittag zu Fuß auf den Weg in die Stadt, das heißt ins Zentrum von Horn, denn...


    4

    4. ... heute ist wieder Slow Food-Markt auf dem Hauptplatz, ich freue mich. Diesmal sind mehr Stände als sonst aufgebaut, es sind mehr Besucher da und die Stimmung ist gut! 



    5


    5. Wie immer führt mich der erste Weg zum Gemüsestand von Tristan Toe (unbezahlte Werbung). Ich kaufe Kartoffeln und verschiedene Rübenarten ein, einen lila Karfiol bzw, Blumenkohl und den Chinakohl, der so dekorativ dasteht. 


    6

    6. Blick zurück zum Markt. In dem blauen Haus hat früher (in der Kriegszeit) mein Vater mit seinen Eltern gewohnt, später haben sie wie viele andere ein Haus bzw. unser Haus am damaligen Stadtrand gebaut. 


    7

    7.  Das "Sgraffitohaus" aus dem 16. Jahrhundert (klick) ist vor einigen Jahren renoviert worden und strahlt wieder wie neu. In dem schmalen Haus daneben war einst eine der besten Konditoreien der Stadt, ihre legendären Kaffeecremekrapferl fehlen mir nach wie vor. Irgendwann mache ich mich daran und backe sie selbst...


    8

    8. Die Herbstastern blühen zwar schön bunt im Garten, wandern aber trotzdem in eine kleine Vase. Und vom Nachbarn höre ich, dass bald Schnee und Minusgrade kommen sollen, wer weiß, aber da leiden die Blumen sowieso... 


    9

    9. Mutters Lieblingsdeko am Küchentisch.
    Es ist heute so schön warm, dass ist die Heizung abdrehen und die Fenster aufmachen kann, vor allem während des Kochens. Den alten Leuten ist ja meist kalt und lüften nicht so angesagt, aber ich brauche frische Luft. 💦


    10

    10. Zu Mittag gibt es die "Beute" vom Markt, die aromatischen Erdäpfeln und ein kross gebratenes Karpfenfilet vom Landgut Ottenstein, dazu noch eine kalte schnelle Schnittlauchsauce und der Chinakohlsalat. Allen schmeckt es - es geht eben nichts über selbst gekochtes Essen!


    11

    11. Friedhofsbesuch am sonnigen Nachmittag.
    Ich gehe ganz gern auf Friedhöfe, am stimmungsvollsten finde ich es zu Allerheiligen, wenn es dunkel ist und viele Kerzen brennen. Aber jetzt besuchen wir das Grab meines Vaters, der heute vor mittlerweile auch schon wieder 41 Jahren verstorben ist. Ich denke oft daran, ob er sich in der heutigen Welt wohl fühlen und zurechtfinden würde. 


    12

    12. Wieder in Wien - Blick auf die Donau aus dem Auto, ich bin die Beifahrerin, keine Sorge! 😇


    Das waren meine 12 Bilder vom heutigen 12. November, es ist auch ein historisches Datum für Österreich. 
    Denn am 12. November 1918 ist in Wien die Republik ausgerufen worden, nachdem der fürchterliche 1. Weltkrieg auch das Ende der fast 600-jährigen Habsburger Monarchie gebracht hatte. Auf der Ringstraße vor dem Parlament hatten sich an diesem denkwürdigen und kalten Tag zehntausende Menschen versammelt und blickten in eine schwierige und ungewisse Zukunft. 



    ein positives Bonusbild zum Schluss

    Dieser Rosenstrauch mit gefüllten hellrosa Rosen blüht in der Nähe der Stadtmauer von Horn schön üppig und wird auch noch von Insekten besucht. Was für ein Herbst! Ich genieße ja auch die warmen Tage, aber es ist heuer schon ein ungewöhnliches Jahr, oder?