Seit Jahren schon steht dieser auffällige Schweineanhänger zeitweise auf einem privaten Parkplatz in meiner Wohngegend. Die Links darauf führen zum VGT - Verein gegen Tierfabriken und zu einer Initiative gegen so genannte Vollspaltenböden im Schweinestall. Ich mache gern Werbung (wie immer unverlangt, unverlinkt und unentgeltlich!) für diese Gruppen von Tierschützern, die Missstände aufdecken und sich gegen Tierleid engagieren.
Ich finde es für uns Menschen nämlich unwürdig, wenn mit Tieren umgegangen wird, als würde es sich nicht um Lebewesen, sondern um eine "Sache" handeln.
Ich esse zwar nach wie vor Fleisch, aber immer seltener, denn ich habe immer weniger Lust und Gusto darauf. Wenn es doch einmal ein Fleischgericht bei uns gibt, vielleicht 2x im Monat und ohne schlechtes Gewissen, dann stammt das Stück aus bio und artgerechter Landwirtschaft! Das ist das mindeste, was wir KonsumentInnen tun können, oder?
Gusto...
ist auch das Stichwort für das heutige veggie Rezept. Im Originalrezept des gleichnamigen Kochmagazins wird Chinakohl gefüllt und eingerollt. Bei mir wurde es Kohl bzw. Wirsing, die Fülle wäre vegan, wenn man den Feta wegließe (der geschmacklich seltsamerweise auch ziemlich unterging).
Kohlrouladen mit Bulgur-Berberitzen-Fülle auf Süßkartoffelpüree
(für ca. 12 Röllchen, 3-4 Personen)
1 eher kleiner Kohlkopf (Wirsing)
Salz
ca. 100 ml Orangensaft
Wasser
1 kl. Süßkartoffel, geschält, kleinwürfelig geschnitten
etwas Olivenöl
Salz, Pfeffer
Fülle:
100 ml Orangensaft
150 ml Wasser
1 EL Ras el Hanout
etwas Harissa oder Chili
1 gute Prise Salz
100 g Bulgur fein oder grob (ich)
20 g getrocknete Berberitzen (ersatzweise Cranberries, gehackt)
50 g Salzmandeln, gehackt
150 g Feta, kleinwürfelig
Zubereitung:
Zuerst die Fülle zubereiten. Saft und Wasser mit den Gewürzen zum Kochen bringen und den Bulgur einrühren. Einmal aufkochen, zudecken und etwa 15 Minuten quellen lassen, zur Halbzeit die Berberitzen beifügen. Der Bulgur soll schlussendlich die ganze Flüssigkeit aufgesogen haben. Auskühlen lassen und dann die Mandeln und den Feta untermengen und abschmecken.
Den Feta würde ich nächstes Mal weglassen, denn geschmacklich war er nicht der Bringer... somit wäre das Gericht vegan.
Nun die Kohlblätter vorbereiten. In einem großen flachen Topf reichlich Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Vom Kohlkopf etwa 12 schöne Blätter ablösen, waschen und im Salzwasser kurz (1-2 Minuten) blanchieren. Die Blätter herausnehmen, abschrecken und trocken tupfen. Von jedem Blatt den dicken Strunk heraus schneiden, einen großen Löffel Fülle draufgeben und einrollen.
Das Backrohr auf 180°C vorheizen und eine Ofenform mit Öl benetzen.
Für das
"Bett" für die Röllchen bzw. das
Süßkartoffelpüree habe ich die Kohlstrünke und einige der weniger schönen Kohlblätter klein geschnitten. Ebenso den Süßkartoffel, es sollen also etwa halb-halb Kohl und Süßkartoffelwürfel sein. Diese Gemüsemischung würzen und in die Form geben, mit Orangensaft und Wasser begießen, sodass das Gemüse fast bedeckt ist.
Darauf kommen die Kohlröllchen, diese mit Öl beträufeln und im Rohr mindestens 45 Minuten garen. Eventuell eine zeitlang zudecken, dass der Kohl nicht zu braun wird, aber das Gemüse soll gut weich sein.
Vor dem Anrichten die Kohlrouladen herausnehmen, das Gemüse pürieren und abschmecken.
Fazit:
Der leicht bittere Kohl harmoniert mit der schwach süßlichen Bulgurfülle und dem Süßkartoffelpüree ganz hervorragend!
Eine weitere Beilage ist nicht notwendig, denn die Sättigungsbeilage ist ja die Fülle...
Empfehlung! Jetzt! Nutzt die Zeit, wo es schönen und vitaminreichen Kohl aus regionalem Anbau gibt!
noch einmal das Riesenschwein mit dem Ringelschwänzchen...
Tierqual ist kein Kavaliersdelikt... das ist auch einer der eindrücklichen Slogans des Vereins gegen Tierfabriken
Nachtrag:
Mein Gericht passt auch perfekt zum Blogevent bei Zorra, das von Britta organisiert wird.
Der Kohl bzw. Wirsing bringt das leicht bittere Herzhafte, die Berberitzen in der Fülle und die Süßkartoffeln die süßliche Note.
Liebe Grüße aus Wien