Mittwoch, 23. April 2025

Syrien Linsen Nudeln




Volker hat diesmal für sein Dauerblogevent #diekulinarischeweltreise wieder ein bestimmtes Land vorgesehen. 



Es geht im April in den Nahen Osten nach Syrien, das uns mehr wegen Krieg, Gewalt und Flüchtlingen als kulinarisch im Bewusstsein ist. Dabei ist Essen aus dieser Großregion in Wien mittlerweile allgegenwärtig und zu recht beliebt, ob es sich um Imbissstände oder um Restaurants handelt.

Ich habe mir ein Rezept aus dem Kochbuch von Malakeh Jazmati (siehe ganz unten) herausgesucht. Harrah Esbao wird darin als Vorspeise beschrieben, für uns war es ein vollständiges Hauptgericht, erfreulicherweise auch noch vegan.  



Linsen mit Nudeln - Harrah Esbao vegan
frei nach Malakeh Jazmati

Zutaten für 2 Pers. als Hauptspeise:

200 g kleine Nudeln, zB. kl. Farfalle (ich 100 g)
75 g rote Linsen, abgespült und abgetropft
optional etwas Kreuzkümmel und 1 kl. Lorbeerblatt
ca. 1 Zitrone, 50 ml Saft
2 EL Granatapfelsirup, zB. den türkischen Nar eksisi
Salz
Chili oder Pul biber

100 g helle Zwiebeln (ich 200 g)
2 oder mehr Knoblauchzehen, klein geschnitten
1 Bund frischer Koriander, die Blätter klein geschnitten
reichlich Olivenöl

1 Fladenbrot
optional Sonnenblumenöl zum Rösten
1/2 Granatapfel, die ausgelösten Kerne

Zubereitung:

  • Nudeln und Linsen:
    Die Nudeln in Salzwasser bissfest kochen und abseihen. 
  • Die Linsen in reichlich Wasser mit Kreuzkümmel und Lorbeerblatt, aber ohne Salz in einem 2. Topf gar kochen. Sie sollen aber nicht zu sehr zerfallen oder stark quellen. Ebenfalls abseihen.
  • Nudeln und Linsen dann in einem großen Topf vermischen und warmhalten. Mit Salz, Chili,  Zitronensaft und Granatapfelsirup würzen.

  • Zwiebel, Knoblauch, Koriander:
    Die Zwiebeln in nicht allzu dünne Streifen oder Segmente schneiden. Die Hälfte davon in reichlich Olivenöl goldbraun braten, ich habe sie auch ein wenig gesalzen.
  • Dann den Knoblauch und die halbe Menge Koriander beifügen und kurz mitbraten (siehe Foto unten). Der Koriander soll dabei seine grüne Farbe nicht verlieren. Diese Mischung kommt mitsamt einem Teil des Bratöls in den Topf zu den Nudeln und Linsen.

  • Deko:
    Die restlichen Zwiebeln in der selben Pfanne (ggf. weiteres Olivenöl beifügen) rösten, bis sie knusprig sind.
  • Das Fladenbrot in mundgerechte Stücke schneiden und in etwas Sonnenblumenöl goldbraun anbraten, alternativ und fettsparend auf einem Blech im Backrohr toasten (ich).
  • Die Granatapfelkerne und den frischen Koriander bereitstellen. 

  • Anrichten:
    Das Nudel-Linsen Gericht auf Teller verteilen oder in einer flachen Servierschüssel anrichten. Obenauf kommen die Röstzwiebeln, Koriander, Granatapfelkerne und Fladenbrotstücke, möglichst dekorativ... 😉


Zwiebel-Knoblauch-Koriander-Mischung



zum Reinlegen gut!


Es schmeckte uns ganz fantastisch, wir waren begeistert! Soo harmonisch und jede Komponente hat ihren geschmacklichen Sinn! An der Deko ließe sich noch arbeiten und ein dünnes Fladenbrot wäre idealer. Nur habe ich heute keines bekommen, aber ein dickes geröstetes Fladenbrot schmeckt eh genauso gut. Vielleicht backe ich nächstes Mal selber eines...



Rezeptquelle:

Malakeh - Sehnsuchtsrezepte aus meiner syrischen Heimat von Malakeh Jazmati (unbezahlte Werbung). Sie war ein TV-Star in Syrien mit eigener Kochshow und lebt heute in Berlin. Hier bei Susanne gibt es eine ausführliche Rezension aus 2017, ich habe das Kochbuch erst jetzt entdeckt...

Malakeh schreibt sehr berührend über die Menschen und das Leben in ihrer Heimatstadt Damaskus, wie sie es vor dem Bürgerkrieg erlebt hat. 

"Ich komme aus einem Land, an dem jeden Tag die Sonne scheint und in dem die Menschen mit den Pflanzen liebevoll zusammenleben. ( ) Sollte es irgendwann wieder möglich sein, Syrien zu besuchen dann empfehle ich Ihnen: Gehen Sie als erstes in einen Gemüseladen und kosten Sie unere vielfältigen Gemüse- und Fruchtsorten... ( ) 
Die Syrer sind fröhliche Menschen und lachen viel. Sogar jetzt im Krieg versuchen wir zu scherzen, denn wir haben uns viel zu sehr an das Freudige im Leben gewöhnt."


Für das Nudel-Linsengericht aus Damaskus werden oder wurden in Syrien früher keine Nudeln, sondern ein "traditioneller Teig" (der im Kochbuch nicht näher erklärt wird) verwendet. Heutzutage sind gekaufte Nudeln üblich. Erst jetzt habe ich gesehen, dass das Gericht mit ähnlichem Namen vor Jahren einmal von Petra zubereitet wurde. 



Linkliste der kulinarischen Weltreise:


Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Zahraa Harra – Gerösteter Blumenkohl vom Blech mit Tahinisauce und Korianderöl
Susanne von magentratzerl mit Makmur: Weißkohl mit Reis
Britta von Brittas Kochbuch mit Shawarma - Syrisches Streetfood
Regina von Bistroglobal mit Fatayer - Syrische Teigtaschen mit Spinatfüllung
Simone von zimtkringel mit Barazek - Syrische Sesamkekse
Ute von Wiesengenuss mit Geschmorte Lammhüfte mit Bahrat, Datteln und Granatapfel
Friederike von Fliederbaum mit Harrah Esbao - Linsen mit Nudeln
Britta von Brittas Kochbuch mit Fassuliye bi Zet - Grüne Bohnen
Sylvia von Brotwein mit Shakriyeh - Fleisch in Joghurtsauce


Die Liste ist komplett, klein, aber fein! 
Liebe Grüße aus Wien





Sonntag, 20. April 2025

von Kirschblüten und Hasen (Fotofragezeichen)

 




Andrea, die Zitronenfalterin, stellt als Jahresblogevent jede Woche zwei "Fotofragezeichen" und bei der 16. Runde schaffe ich es endlich, das 1. Mal mitzumachen! 😊




1. Welches ist deine derzeitige Lieblingsblume?


Momentan stehen ja alle Kirschenbäume im ganzen Land, so scheint es mir, in voller Blüte. Die Zierkirschen in zuckerlrosa und alle anderen in elegantem Weiß, wie die wilden Vogelkirschen (die "Stamm-Mutter" der Süßkirschen) und die Kirschen und Weichseln in den Gärten.

Die weißen Blüten meines Weichselbaumes bzw. Sauerkirsche sind derzeit meine Lieblinge und sie werden auch von Insekten gern besucht. By the way, auch die drei Insektenhotels werden gerade eifrig umsummt und sind schon gut gebucht! Habt ihr hoffentlich auch welche im Garten!? Ich finde, damit kann man Wildbienen so einfach und unkompliziert unterstützen. 


Leider werden wir den Baum im Herbst schweren Herzens "opfern" müssen, weil er der Hausrenovierung im Weg steht. Es wird ein Zubau hinter dem Haus abgerissen und der Bagger muss den Schutt und alles andere über genau diesen Gartenbereich zur Straße wegtransportieren, seufz.

Darum freut es mich heute umso mehr, wie wunderschön der Weichselbaum sein letztes Mal blüht (er weiß es zum Glück nicht 😕). Jede einzelne Sauerkirsche werde ich heuer ganz besonders genießen! Nur wäre es nett, wenn es etwas mehr Weichseln geben würde als letztes Jahr, wo sie nur für eine Kostprobe und nicht einmal für einen Kuchen gereicht haben. Vor einigen Jahren hat der Baum recht schön getragen, wie hier gezeigt

Was tut sich sonst im Garten?

In meiner Vorgartenwildnis wuchern gerade Riesenbrennessel (die haben echt große Blätter) neben Lungenkraut, das am Verblühen ist, und immer wieder Löwenzahn. Ich lasse alles wachsen, es sind für mich keine Unkräuter, sondern eine wichtige Bienenweide und heilkräftige Kräuter. 




Die Tulpen kommen auch jedes Jahr verlässlich wieder, genauso wie leider der Giersch, der ist eine echte Plage. Das intensive Rot der Tulpen ist schwierig zu fotografieren, ohne dass es zu grell aussieht, oder?



Die prächtige Kaiserkrone ist auch mehrjährig und blüht daher jedes Jahr. Ich mag mehrjährige Pflanzen im Garten, so ist es jedes Jahr eine Freude, wenn sie von selbst kommen (mit Ausnahme vom lästigen Giersch, wie gesagt)... 





2. Was ist dein Favorit zu Ostern?


Eindeutig der Feldhase, immer schon und nicht erst seit ich dieses Buch gelesen habe. Es wird darin nicht nur eine berührende Geschichte erzählt, auch viel Wissenswertes und (für mich) Unbekanntes über Feldhasen und wie bedroht sie in unserer Welt sind. Natürlich freu ich mich über jeden Hasen jetzt noch mehr, den ich auf den Feldern sehe. 

Aber die technisierte Landwirtschaft, das unsägliche "Ausräumen" der Landschaft, Zerschneidung des Lebensraumes durch zB. Straßen und die chemische Dünger-Keule macht allen Wildtieren (und letztendlich uns Menschen) zu schaffen. Ich habe schon öfter erwähnt, wie sehr mich das frustriert und wie wenig Hoffnung ich auf eine wirksame Änderung habe.



Neu eingezogen ist bei mir dieser schlafende Hase unter Schneeglöckchen. Die Deko für den Osterbaum ist aus bemaltem Zinn und ich konnte letztlich auf dem Ostermarkt nicht widerstehen. Bei der Hasendeko von hier für 12 von 12 (Foto 10) habe ich mich ja noch zurückhalten können...




Noch ein Hase auf dem Tuch. So einen Osterstriezel mit Buttermilch und weißer Schokolade habe ich auch heuer wieder gebacken (aber kein neues Foto gemacht). Empfehlung für das Rezept, auch wenn Ostern fast schon wieder vorbei ist. 



Der letzte Hase von heute gehört zu einem Teegeschäft und mit ihm wünsche ich allerseits ein schönes Rest-Osterwochenende!





Samstag, 12. April 2025

12 von 12 im April und der Stephansdom

 

1

1    Es ist Samstag, der 12. April 2025, einen Tag vor dem 1. Frühlingsvollmond und eine Woche vor Ostern. Das Stövchen und die Lieblingskanne mit grünem Tee kennt ihr schon, sie gehören in der Früh einfach dazu... 😉


Im April vor 3 Jahren habe ich zum 1. Mal bei 12 von 12 mitgemacht. Seither sammle ich gerne, aber unregelmäßig an einem 12. Tag eines Monats meine 12 Bilder für das Dauerblogevent bei Caro (Draußen nur Kännchen)


2

2    Es ist ein schöner Frühlingstag in Wien, der starke Wind der letzten Tage hat sich netterweise gelegt und ich entdecke den ersten blühenden Flieder auf dem Weg zur U-Bahn. Der erste blühende Flieder oder wenn der erste Kuckuck ruft, das sind für mich Marksteine für den Frühling. Wie ist das bei euch?


3

3    Auch in der Kärntner Straße legen die Bäume endlich ihr Grün an. Die Innenstadt ist wie immer gut besucht (die Osterferien haben auch begonnen) und ich schlängle mich beherzt durch die Menge. 


4

4    Das ist mein Ziel, ich habe genau heute das Bedürfnis dem "Steffl" servus zu sagen. Warum, das könnt ihr ganz unten nachlesen, es ist ein besonderer Tag für den Stephansdom, finde ich. 


5

5    Auf dieser Seite des Domes, wo heute eine sehr lange Reihe an Fiakern auf Kundschaft wartet, ist der unvollendete Nordturm. Hier hat damals vor 80 Jahren der Brand von den umliegenden Häusern auf den Dom übergegriffen. In Wien gab es am Ende des Krieges große Bombenschäden, aber dass dann zum Schluss auch noch der Stephansdom ausbrannte, das bewegte damals die Menschen und bewegt mich heute auch noch. 


6

6    Am Nordturm wurde zuletzt vor rund 500 Jahren gebaut, dann aber aus verschiedenen und teils sagenhaften Gründen (Teufel etc.) gestoppt und er wurde nie fertig gebaut. So hat der Stephansdom, anders als etwa der Kölner Dom, halt nur einen einzigen hohen Turm und nicht zwei.



7

7    Ich mache mich auf den Heimweg und flaniere noch ein bisschen durch die Innenstadt.
Ostern ist echt nicht mehr weit und diese prächtige Ostertorte sticht mir in einer Konditorei ins Auge. Ob sie wohl so gut schmeckt, wie sie aussieht? Gibt es zu Ostern bei euch auch eine Torte, so wie bei mir? 



8

8    Das ist eine der schönsten Blumenhandlungen und schaue mir hier immer gerne die Blumen und fantasievolle Gestecke an.


9

9    Im großen Teegeschäft hinter dem Stephansdom bekommen nicht nur Osterhasen ihren bevorzugten Tee! Ich stocke meinen grünen Teevorrat auf und nehme auch "Mizzi" mit, einen milden Früchtetee. 



10

10    Ist das nicht die entzückendste Osterdeko ever? In der Geschäftsauslage bewundere ich liebevoll bemalte Metallfiguren für alle möglichen Anlässe, von Osterhäsin bis Christkind.


11

11    Endlich zu Hause und ich fange gleich zu backen an. Keine mehrstöckige verzierte Ostertorte, wie in der Stadt gesehen, sondern "nur" einen Guglhupf für den Nachmittag.



12

12    Voila! Ich gehe mit dem Nussguglhupf schon raus auf den sonnigen Balkon, Herr Fliederbaum kommt gleich mit den Getränken nach. Leider müssen wir momentan noch mit der Bank auf dem Balkon vorlieb nehmen, denn der alte Tisch hat den Winter nicht überlebt


Am Abend wird unser Herr Junior zum Essen kommen. Bevor ich dann zu kochen anfange, verlinke ich noch schnell meine 12 Bilder zu Caro und sende Frühlingsgrüße aus Wien!



Hier habe ich noch die Geschehnisse von 1945 zusammengefasst:

Am 12. April 1945, also vor genau 80 Jahren stand der Stephansdom in Wien in Flammen.

Am Vortag begann es in einigen Häusern am Stephansplatz zu brennen, wobei die Ursache nicht eindeutig geklärt werden konnte. Waren es Plünderer oder noch Kampfhandlungen in den allerletzten Tagen des 2. Weltkrieges? Die Flammen griffen auf den Dom über, weil der Nordturm eingerüstet war. Der Stephansdom brannte drei Tage lang (Info). 

Der gotische Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert und das Gewölbe stürzen komplett ein, die Türme wurden beschädigt, die Riesenorgel und die berühmte Glocke (die "Pummerin") zerstört. 1952 wurde die neue Glocke in einem medialen Triumphzug von der Gießerei in Oberösterreich nach Wien zur Wiedereröffnung des Stephansdomes gefahren. Die "Pummerin" war und ist immer noch ein Symbol Österreichs, nur zu besonderen Anlässen und zu Silvester kann man sie läuten hören.

Der Wiederaufbau des Stephansdomes wurde zu einem großen Teil von der Bevölkerung getragen, es gab Lotterien und die berühmte "Dachziegelaktion". Auch meine Großeltern haben damals in der kargen Nachkriegszeit eine Spendenkarte gekauft, die den Wert eines Dachziegels hatte. 


Bildquelle