Andorra ist das virtuelle September-Reiseziel der "kulinarischen Weltreise" von Volker.
Es ist ein Fürstentum mit knapp 500 km2 und liegt in einem Hochtal in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. Wart ihr schon dort? Ich leider nicht, obwohl wir Südfrankreich und die Pyrenäen vor Jahren schon einmal im Reise-Visier hatten (etwas mit C kam uns damals dazwischen... 😥). Eine Freundin ist die Pyrenäen mit dem Fahrrad vom Mittelmeer zum Atlantik gefahren und war total begeistert von der Berglandschaft.
Die Amtsprache in Andorra ist katalanisch und auch die Küche ist stark von Katalonien geprägt mit französischen und spanischen Einflüssen. Es wurden ursprünglich die Produkte aus der Landwirtschaft verwendet, wie Kartoffeln, Gemüse, Speck, Fleisch - hier vor allem Kaninchen, Lamm und Schwein. Auch Weinbergschnecken und Gebirgsforellen. Typische Gerichte sind zum Beispiel Trinxat mit Kartoffeln, Kohl und Speck, Conill amb tomàquet, also Kaninchen mit Tomaten oder Escudella, eine gehaltvolle Wintersuppe mit mehreren Sorten Fleisch und Bohnen.
Ich wollte eigentlich Kaninchen mit Tomaten und Bohnen zubereiten und hatte bereits ein ansprechendes Rezept gefunden. Nur ist Kaninchen hier auf dem Land, wo ich momentan oft bin, schwer zu bekommen. Es gibt in der ganzen Stadt hier leider auch keinen Fleischhauer bzw. Mezger mehr.
Kohl in Österreich Quelle |
Also habe ich auf Trinxat umgeschwenkt, aber in einer veggie Version ohne Speck, dafür mit Kohl- bzw. Wirsing-Chips. Meine Inspiration für Trinxat kam vom Blog von Günter aus Graz, der während der Pandemie seine eigene kulinarische Weltreise veranstaltet hat.
Zutaten für 2 - 3 - 4 Pers. (je nachdem, ob Hauptgericht oder Beilage):
- Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser gar kochen, nicht allzu weich.
- Für die Chips einige äußere Blätter des Kohlkopfes abnehmen und einzeln waschen. In gefällige Stücke schneiden und dabei die dicken Mittelrippen entfernen.
Reste und Abschnitte kommen zum Trinxat. - Die Kohlstücke gut trockentupfen und in einer Schüssel mit Olivenöl, Salz und Pfeffer mit den Händen vermischen und ein bisschen durchkneten bzw. einmassieren. Nach Belieben noch mit zB. Paprikapulver oder einer Gewürzmischung bestreuen.
- Auf einem Backblech + Papier im Backrohr bei 120°C ungefähr 20 - 30 Minuten backen, bis sie gebräunt und knusprig sind. Bitte beobachten, dass sie nicht verbrennen, jeder Ofen ist anders.
- Die Chips auf Küchenpapier parken, so bleiben sie knusprig.
- Den restlichen Kohl / Wirsing für das oder den Trinxat in Streifen schneiden und waschen.
- Den klein geschnittenen Knoblauch in einer großen Pfanne in Öl anschwitzen, die tropfnassen Kohlstreifen dazugeben und zugedeckt etwa 10 Minuten weich braten (ggf. einen Schluck Wasser oder Weißwein angießen). Mein Kohl hat dabei bereits Röstaromen gebildet.
- Die Kartoffeln mit einem Schaumlöffel dazu geben, vermischen, würzen und mit einer Gabel zerdrücken bzw. stampfen. Den "Stampf" kurz weiter braten, bis er schön gebräunt ist.
- Anrichten und mit den knusprigen Kohl-Chips (statt gebratenem Speck wie im Original) und etwas Olivenöl beträufelt servieren, als Hauptgericht oder Beilage.
ab in den Ofen |
Linkliste der kulinarischen Weltreise:
Ich war auch noch nie in Andorra, dafür schon in den Pyrenäen, sogar im Winter, was richtig schön war. Vor 2 Jahren wollte ich im Sommer hin, aber da gab es so viele Brände in Südfrankreich, dass ich einen Bogen drum gemacht habe.
AntwortenLöschenDie Trinxat sehen sehr gut aus und schmecken sicher auch wunderbar - das mit den Kohlchips finde ich eine gute Idee.
Schönen Sonntag und liebe Grüße, Maren
Die Kohlchips waren echt super und können auch so zum Knabbern gemacht werden!
LöschenWir haben die Pyrenäen als Reiseziel noch nicht abgeschrieben...
lg
Oh, die Veggieversion mit den Kohlchips ist eine sehr gute Idee, die lacht mich richtig an.
AntwortenLöschendas freut mich :-))
LöschenLiebe Friederike,
AntwortenLöschendas ist wieder ein ganz besonderes Gericht was Du da gekocht hast. Diese Kohlchips sehen total lecker aus.
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
die Chips kann man einfach auch so machen ;-))
Löschendanke euch, lg
Hallo Friederike,
AntwortenLöschendas ist ja ein interessantes Gericht! Ich bin kein so großer Fan von Kohl, aber das liest sich spannend.
Wir waren übrigens mal in Andorra, in den 1980ern... Zuvor wurde uns in Barcelona das Auto aufgebrochen und Geld geklaut - mit billig Tanken in Andorra haben wir es dann fast heim geschafft. Tolle Landschaft! Um was zum Essen zu kaufen, hatte uns das Geld nicht gereicht. ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Das waren fast noch Abenteuer damals ;-)) das Reisen ohne Handy, Internetbanking...
Löschenlg
Servus Friederike, extrem fein! Mit Kaninchen wär es sicher auch köstlich.
AntwortenLöschenLG aus Wien
Ich muss noch herausfinden, wo ich in Wien Kaninchen bekomme...
Löschenlg
Ich glaube, jetzt muss ich auch mal Trinxat auf den Speiseplan setzen, das passt ja zur kommenden Kohlsaison! Deine Variante sieht jedenfalls sehr verlockend aus.
AntwortenLöschenIch war zwar schon schon zweimal in Andorra, das ist aber schon ewig her. Gegessen habe ich beim ersten Mal Schnecken - von daher weiß ich, dass das normalerweise keine Weinbergschnecken sind, sondern deutlich kleinere Häuschenschnecken. Beim zweiten Mal waren wie auf der Duchreise nach Spanien dort und haben in einem richtig feinen Restaurant gegessen (wie wir später gesehen haben, war das sogar im Michelinführer erwähnt). Dort gab es Forellen und ein Rinderfilet mit einer Thymian-Sahne-Sauce, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird, so köstlich fand ich die :-)
Wir hatten Trinxat jetzt schon 2x, es ist auch schnell fertig und so unkompolziert...
LöschenHast du die Sauce von damals nachzukochen versucht?
Bei drei Trinxat-Rezepten muss dieses Gericht auch unbedingt mal auf den Koch‘schen Speiseplan, jetzt, wo es immer ungemütlicher draußen wird.
AntwortenLöschenDeine Veggie-Variante klingt auch sehr gut. Einen Teller zu mir bitte!
gerne :-))
LöschenJa, Trinxat ist ein Wohlfühl-Winteressen
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenEdi und ich haben vor kurzem erst darüber gesprochen, dass es doch eine nette Idee wäre, mal sämtliche europäische Zwergstaaten abzuklappern. Mir fehlen bis auf Monaco und den Vatikan noch alle - und Monaco war 1981, da kann ich mich auch kaum erinnern.
Trinxat scheint wirklich ein wichtiges Nationalgericht zu sein, wenn man sihc ansieht, wie viele Teilnehmer sich dafür entschieden haben. Nachdem Edi keinen Kohl mag, könnten wir das höchstens mit Mangold versuchen... also quasi Blitva mit DOCH braun anbraten (falls Mangold das verträgt...)
Alles Liebe und gute Oktobertage,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2024/10/ruckblick-auf-den-rest-vom-juli-und-den.html
Statt Mangold vielleicht mit Kraut.
LöschenDiese Zwergstaaten, ich weiß nicht... Wir haben Monaco einmal von der Bergstrasse oberhalb gesehen und mich zieht es nicht hin. San Marino habe ich als einzige duty free Einkaufsmeile in Erinnerung, viele Waffen. Rom und Vatikan sind natürlich eine Reise wert. 😊
Lg
Weißkraut könnte gehen... Das mag er 😅... Danke für den Tipp!
LöschenIm Vatikan waren wir schon. War interessant, aber reizt mich kein zweites Mal. San Marino klingt wirklich nicht so gut nach deinen Schilderungen. Aber Andorra & Fürstentum Liechtenstein würden mich interessieren. Malta gehört auch zu den Zwergstaaten, da waren wir zwar ebenfalls schon, aber da würde ich gerne nochmal hin... Und dann gibt's noch die Kleinstaaten Luxemburg, Montenegro und Zypern, da war ich überall noch nicht... Es gibt also noch viel zu tun 😉
Liebe Friederike, was für ein leckeres Gericht. Das muss ich mal ausprobieren. Viele Grüße, Regina
AntwortenLöschendu wirst sehen, es lohnt sich :-))
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