Sonntag, 30. September 2018

nach der Bora ist vor der Bora...


Friedlich gurgelte das Meer und eine laue Brise lag in der Luft auf "unserer" kroatischen Insel... 


aber dann kam die Bora oder Bura - der gefürchtete stürmische und böige Fallwind vom Land weht drei Tage, sagt man hier. Sie brachte ordentlichen Regen und Abkühlung, der Sturm peitschte das Meer auf und mischte es durch... auch das Meer war danach ziemlich abgekühlt (besser nur mit den Füßen reingehen, macht nichts).  


Überraschend schnell verzogen sich die Wolken aber wieder, es war plötzlich sonnig und der Himmel blitzblau, aber der kalte Wind ließ wirklich erst am 3. Tag nach. Ich bin hier adjustiert mit Regenjacke, Halstuch, Stirnband... aber es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung, oder?



Wir haben die Zeit in Kroatien trotzdem sehr sehr genossen. In Zadar zum Beispiel war es traumhaft, eine wirklich schöne Stadt mit venezianischem Flair... und außerdem auf der Bora-abgewandten Seite. 



Hier war das Meer wieder zahm und ein schöner warmer Herbsttag auf Vir... 


... bis zur nächsten stürmischen Bora...



Kulinarisch sah es so aus, der totale kroatische Genuss... von der tollen Fischplatte mit Blitva (Mangold und Kartoffeln) über rustikales gegrilltes Pljeskavica (oben) und sehr feine Spaghetti mit Muscheln (unten) bis zum einfachen selbstgekochtem Gemüse-Omelett auf der Terrasse in Abendsonne. Windgeschützt und mit einem guten kroatischen Weinchen :-)

Ach, und mit den mitgebrachten Köstlichkeiten wie Ajvar, Oliven etc. wird der Urlaub jetzt noch weiter verlängert.
Wart ihr heuer auch in Kroatien und wo?



Mittwoch, 19. September 2018

wilde veggie Palatschinken-Lasagne


Hier saßen wir im Gasthaus und draußen ging ein Gewitterregen auf den Dorfplatz von Döllach in Kärnten nieder. Drinnen ließen wir uns nach einer Wanderung das Essen ganz besonders schmecken - und es schmeckte so fein, dass ich es zu Hause unbedingt nachkochen musste, aber doch ein bisschen anders ;-)

(Enthält Werbung ohne Verlinkung, das Gasthaus ist im www leicht zu finden. Wir haben alles selbst bezahlt.)


Lasagne mit Palatschinken und Linsensugo auf Wildart, vegetarisch
für ca. 4 (hungrige) - 6 Personen

Palatschinken / Pfannkuchen:
500 ml Milch
200 g Weizenmehl
2 - 3 Eier je nach Größe
1 gute Prise Salz
Öl oder Butter zum Ausbacken

Sugo mit Linsen auf Wildart:
1 mittlere Zwiebel
Knoblauch
1/2 Lauchstange
1 große Karotte
1 Petersilwurzel
1 EL Tomatenmark
150 g grüne Linsen
optional 2 Tomaten in Würfeln
250 ml Rotwein
Suppe oder Wildfond
eine Wildgewürzmischung
frische oder getrocknete Thymianzweigerl
1 Lorbeerblatt, ein paar Wacholderbeeren
Pfeffer, Salz erst zum Schluss
optional etwas (Stein-) Pilzpulver zum Abschmecken
etwas gehackte Petersilie

Bechamelsauce:
50 g Butter
50 g Mehl
500 ml Milch
Salz, Pfeffer, Muskat

weiters:
geriebener Parmesan oder anderer Hartkäse zum Bestreuen
Preiselbeer-Marmelade zum Servieren

Zubereitung:

Für die Palatschinken Milch mit Mehl klumpenfrei vermischen, rasten lassen und dann die Eier und Salz einrühren. Palatschinken ausbacken. Der Teig reicht für 7 - 8 Stück, benötigt werden 6 Palatschinken für 3 Schichten.
Reste bzw. Abschnitte für Suppeneinlage (Frittaten) nudelig schneiden und ggf. einfrieren! 


Für das Linsen-Sugo das klein geschnittene Gemüse und die restlichen Zutaten der Reihe nach sanft anbraten, würzen und aufgießen. Man rechnet mit der doppelten Flüssigkeitsmenge im Verhältnis zu den Linsen.
Das Sugo bei geringer Hitze zugedeckt köcheln lassen, bis die Linsen gut weich sind. Wichtig! dazwischen die Flüssigkeit kontrollieren! Dann gut abschmecken und ziehen lassen.

Eine Bechamelsauce bereiten (Butter zerlassen, Mehl darin leicht bräunen, nach und nach aufgießen und gut verkochen lassen). Abschmecken.

Fertigstellen:
Das Backrohr auf 180°C vorheizen und eine passende Form befetten.


Die Palatschinken so zuschneiden, dass sie in die Backform passen.
Einschlichten:
immer 2 Palatschinken - Sugo - ganz wenig Bechamelsauce, 3x,
ganz oben das restliche Bechamel verstreichen und mit Käse bestreuen.


Im Rohr ca. 35 Minuten überbacken, bis die oberste Schicht schön gebräunt ist. Da die Palatschinken (anders als Nudelblätter bei "normaler" Lasagne) bereits gegart sind, ist die Zeit im Ofen kürzer.
Die Lasagne herausnehmen, etwas überkühlen lassen und mit Preiselbeeren servieren.


Fazit: Einfach köstlich! Das Linsensugo auf Wildart für die Lasagne fanden wir perfekt, uns geht das Fleisch dabei nicht ab. Die süß-herben Preiselbeeren dazu sind für mich ein Muss, Herr Fliederbaum mag sie nicht so gerne, jeder wie er oder sie will...
Wer lieber Fleisch mag, kann auch das Sugo von meiner Wild-Lasagne (klick) verwenden.

~ ~ ~

Gasthaus-Foto
Im Dorf-Gasthaus in Döllach (siehe mein Alpe-Adria Trail Beitrag) wurde die Palatschinken-Lasagne mit Hirsch-Sugo zubereitet und auf einem Bett aus Rotkraut als Vorspeise serviert, siehe Foto oben. 
Tipp: Wenn diese Lasagne am Vortag zubereitet wird und gut ausgekühlt ist, kann sie am nächsten Tag problemlos und schön portioniert und erwärmt werden! Sie ist dann als Vorspeise auch für doppelt so viele Personen geeignet.


Als Nachspeise im Gasthaus und zu Hause aßen wir die feinen Polentanocken, die ich hier nachgebaut habe. So lässt sich der Urlaub noch ein wenig in den Alltag verlängern! Geht euch das auch so?


Wie "verlängert" ihr euren Sommerurlaub? 




Samstag, 15. September 2018

Landmais-Dessert mit Zwetschken

Döllach im Kärntner Mölltal... in einem Gasthaus im Ort werden bevorzugt regionaltypische Speisen gekocht, mit regionalen Produkten und teils fantasievoll umgesetzt. 
Hier haben wir im Urlaub den weißen Landmais kennen gelernt. 

(Der Beitrag enthält Werbung ohne externe Verlinkung und einen Link zu einem anderen Blog. Wir hatten keine Vorteile und haben immer alles selbst bezahlt.)

Der weiße Landmais aus dem Gailtal in Kärnten hat, finde ich, eine bemerkenswerte Geschichte. Die Maissorte war schon beinahe ausgestorben, als ein Bauer vor etwa 20 Jahren bei seiner Recherche über alte Anbautraditionen sie wieder entdeckte. Der Mann wagte das Risiko und baute den weißen Landmais auf seinen Feldern wieder an, natürlich bio.

weiße Polenta (Maisgrieß)
Heute ist dieser besondere Bio-Mais bzw. gemahlen als Polenta nicht nur von der Slow-Food Bewegung und der (gehobenen) Gastronomie gefragt. Auch die Geräte, die EU-weit die Glutenfreiheit von Mais messen, werden interessanterweise an diesem Gailtaler Weißen Landmais kalibriert (Mais ist ja grundsätzlich glutenfrei, aber nur, wenn er unbehandelt ist).

im Gasthaus genossen
Wir haben die fantastischen süßen Polentanocken (Foto oben) zum Dessert gegessen. Sie waren zwar mit einem roten Weintraubenragout und (zu viel) Schlagobers angerichtet, was für mich jetzt nicht so der Bringer war... die feinen kalten Nocken aber schmeckten ganz toll und wollten nachgebaut werden!

Ich habe mir ein eigenes Rezept zusammengesucht und der Jahreszeit entsprechend einen Zwetschkenröster gekocht. Eine beerige Begleitung würde auch zu den Nocken passen, auf jeden Fall etwas Fruchtiges, nichts Schokoladiges. Ein Rotweinsirup rundet mein Dessert ab und Rotwein steckt auch im Zwetschkenröster.


Polentanocken mit Mandeln und Obers (kalt)

100 g weißer Maisgrieß
250 ml Milch
1 Prise Salz
2 EL Zucker
Vanille
1/2 Bio-Zitrone - die abgeriebene Schale
1 EL Mandelblättchen
optional etwas Inländer-Rum
125 ml Schlagobers / Sahne

Milch mit Zucker, Salz, Vanille zum Kochen bringen und die Polenta einkochen, kurz köcheln lassen, den Herd abdrehen und zugedeckt quellen und auskühlen lassen.
Schlagobers schlagen und gemeinsam mit den Mandeln und Zitronenschalen einrühren. Abschmecken und bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.
Zum Servieren mit 2 Esslöffeln Nocken ausstechen und formen.


Zwetschkenröster

300 g Zwetschken geviertelt
1 TL Kristallzucker bzw. nach Belieben
bodenbedeckt Rotwein
1 kl. Zimtstange

Man könnte den Zucker karamellisieren, mit wenig! Rotwein aufgießen und die Zwetschken darin köcheln lassen... ich gebe aber meist nur alle Zutaten in einen Topf und lasse die Zwetschken unter Rühren bzw. Schwenken im eigenen Saft nicht zu weich werden! Dann überkühlen lassen.
Achtung! ein Röster ist kein Kompott.

Rotweinsirup
Rezeptquelle

100 g Kristallzucker
150 ml Rotwein
1 kl. Zimtstange
1 EL Balsamico (ich habe meinen Jahre alten Erdbeer-Shrub genommen)

Den Zucker karamellisieren, mit Rotwein aufgießen, den Zimt dazugeben und ca. 15 Minuten bei geringer Hitze einkochen. Zum Schluss den Balsamico oder Shrub einrühren und abschmecken.
Den Sirup in ein schönes Kännchen umfüllen und eventuell dabei durch ein Sieb gießen - bei mir hatte sich die Zimtstange "aufgelöst".
Auskühlen lassen und bei Tisch (am besten jede/r selbst) über das Dessert darüber träufeln zur geschmacklichen Abrundung.

Die Mengen reichen sicher für 4 Personen, von der Polentamasse und vom Sirup bleiben Reste übrig. 


Fazit: Die Nocken mit Mandelblättchen haben einen schönen Biss! Das Dessert schmeckt insgesamt sehr harmonisch, wenn die Polentamasse nicht allzu süß abgeschmeckt wird... dann können nämlich der zimtige fruchtige Zwetschkenröster und der Sirup etwas süßer daherkommen...

Empfehlung!

Gasthausdeko


Der Grießschmarrn von hier könnte auch mit weißem Landmais zubereitet werden...
Habt ihr solche Polenta-Süßspeisen schon einmal gegessen?




Dienstag, 11. September 2018

die jährlichen Parasol "Festspiele"

ist der nicht schön? 

Solche prächtigen Parasol-Pilze kann man jetzt im September im Wald finden. Vergangenes Wochenende war unsere Ausbeute besonders üppig (und wir haben sogar Pilze im Wald stehen lassen... so freuen sich auch die nächsten Sammler oder Waldtiere).




Zwischen diesen beiden Bildern liegen 2 Tage. Wir hatten uns die kleine Senke im (eigenen) Wald gemerkt und schauten 2 Tage später auf gut Glück noch einmal nach. Und da standen die zwei mittlerweile prächtigen Parasol-Pilze.... wie rasch sie doch wachsen und den Hut ausbreiten.




Zu Hause gab es ein Festessen! Parasol schmeckt am besten paniert (wie ein Wiener Schnitzel)! Ich habe es vor einem Jahr hier schon gezeigt. Den Stiel schneidet man weg, er ist meist sowieso hohl. Ich habe die einwandfreien Pilze nicht gewaschen, nur die Hutoberseite vorsichtig abgebürstet. 


Herrlich! Es passte noch ein grüner Salat und ein Kräuter Sauerrahm-Dip dazu, mehr war nicht nötig...


Leider sehen viele Fichten so aus wie diese. Die Trockenheit und der Borkenkäfer haben zugeschlagen. Das bringt viel Arbeit vom Schlägern bis zum Aufforsten mit passenden Laubbäumen. Also fad wird uns nicht so schnell ;-)
Liebe Grüße!