Denkt man an das heutige Libyen fällt einem am ehesten Bürgerkrieg, Gaddafi, Öl ein. Das Land versinkt in Gewalt und Chaos. Flüchtlinge von weiter südlich gelegenen afrikanischen Ländern auf dem Weg nach Europa stranden in libyschen Lagern und werden nicht selten Opfer von Gewalt, Folter und Tod (Nachlese). Oder besteigen unsichere Boote über das Mittelmeer in Richtung europäischer Länder, die sie auch nicht mit offenen Armen aufnehmen... es ist die humanitäre Katastrophe unserer Zeit und auch ein Dilemma, das unsere Gesellschaft spaltet. Mit der Lösung werden auch die nächsten Generationen noch beschäftigt sein.
unbezahlte Werbung |
Auf der Suche nach einem libyschen Rezept sind mir im www gefüllte und frittierte Kartoffeln aufgefallen, die schmeckten uns echt gut. Man findet sie unter den Bezeichnungen M´Battan oder Batata Mbatna, Mubatan, Imbaten potatoes etc., wie man auch bei Petra sehen kann. Sie hatte die gleiche Idee, was ich immer spannend finde. Denn auch wenn zwei das gleiche tun, ist es doch nicht das selbe. 😉
meine gefüllten frittierten Kartoffeln
(Vorspeise aus Libyen)
250 g Faschiertes (Hackfleisch) vom Lamm, ersatzweise Rind
1 kleine weiße Zwiebel
1 oder mehr Knoblauchzehen
1/2 EL Tomatenmark
Salz
Harissa für eine schöne Schärfe
Kreuzkümmel
Zimtpulver
Petersilie
Koriander
1 Ei
Olivenöl
ca. 2 große Kartoffeln
1 Ei
Mehl
reichlich Öl zum Ausbacken
Salzflocken zum Bestreuen
Für 6 Stück habe ich eine sehr große Kartoffel verwendet und aus den Resten der Fülle (mit Zugabe von Grieß und Bröseln) Fleischbällchen frittiert.
Zubereitung:
Die Zwiebel fein hacken und in Olivenöl glasig braten, das faschierte (Hack-) Fleisch und den Knoblauch dazugeben und gut durchbraten. Tomatisieren, würzen und abschmecken. Ein wenig auskühlen lassen und dann die gehackten frischen Kräuter und das Ei für die Bindung beifügen.
Die rohen Kartoffeln schälen und so in dünne Scheiben schneiden, dass jeweils zwei Scheibchen eine "Tasche" bilden (also einmal nicht ganz durchschneiden).
Die Kartoffeltaschen jeweils mit ungefähr 1 EL Fülle füllen, ein wenig zusammendrücken, rundum mit Ei bepinseln und mit Mehl bestäuben.
Reichlich Öl erhitzen und die Teilchen schwimmend frittieren, bis die Kartoffeln goldbraun sind. Erstaunlicherweise halten die Kartoffeln mit der Fülle gut zusammen und lösen sich nicht auf... das war mein Aha-Erlebnis dabei...
Zum Servieren mit Salzflocken bestreuen und als Vor- oder sommerliche lauwarme Hauptspeise mit zB. Löffelsalat und anderen guten Sachen anrichten.
Nächstes Mal würde ich die Fülle so wie Petra roh verwenden, denn durch das relativ lange Frittieren wird sie auf jeden Fall gar. Ob man nun Mehl wie in meinem Rezept oder Semmelbröseln zum Panieren nimmt, ist ziemlich egal und mehr ein optischer Unterschied...
Linkliste:
Sehr interessant, du hast also die Fülle gebraten verwendet. Ich hätte ja auch Bedenken gehabt, das damit alles auseinanderfällt, aber es sieht richtig gut aus, Glückwunsch!
AntwortenLöschenDanke, aber deine Version finde ich idealer! Und auch schöner!
LöschenDie Version gefällt mir auch richtig gut. Da habe ich jetzt richtig Appetit drauf.
AntwortenLöschenAh noch eine Version von den gefüllten Kartoffeln, gefällt mir sehr gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Das hätte ich auch nicht gedacht, dass die Füllung beim Frittieren in den Kartoffeln bleibt. Sieht toll aus, das Ergebnis! Von libyscher Küche hatte ich bislang noch keine Ahnung, aber hört sich ja logisch an, dass sie von den Nachbarländern und Italien beeinflusst ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Maren
Liebe Friederike, ich bin also nicht die einzige, die hier ein Aha-Erlebnis hatte, weil die Kartoffeln nicht auseinanderfallen. Toll! Die Speise klingt sehr gut.
AntwortenLöschenUnd ja, du hast leider recht... außer auf virtuell-kulinarische Weise wil heutzutage wohl kaum jemand nach Lybien reisen. Es ist traurig, wie es dort zugeht (und nicht nur dort) und es wird die Welt bestimmt noch lange beschäftigen...
Herzliche Juli-Grüße und alles Liebe, Traude
💋💋💋
https://rostrose.blogspot.com/2023/06/lavendelzeit-bei-den-rostrosen.html