Wenn in Horn in Niederösterreich der zweiwöchige Slow Food-Markt (klick) stattfindet, schaue ich nach Möglichkeit gern vorbei. Es ist ein kleiner feiner Regionalmarkt mit meist nur wenigen Ständen und mir scheint, dass es aus der lokalen Bevölkerung leider relativ wenig Zuspruch gibt. Darum mache ich gern Werbung, aber wie immer unverlangt und unbezahlt.
Horn hat wie viele Kleinstädte bei uns das Problem, dass es ein großes Einkaufszentrum außerhalb des Ortes gibt und die Altstadt meist ziemlich verlassen wirkt. Geschäfte und Banken wanderten ab an den Stadtrand und sogar kleine Filialen von Lebensmittel- und Drogerieketten wurden geschlossen. Bei diesen finde ich, dass auch nicht so gut gehende Filialen wohl mitgetragen werden könnten. Aber wenn der Wille (auch der politische) fehlt... 😖
Der Slow Food-Markt, ein wöchentlicher Bauernmarkt und einige andere Initiativen trotzen dem jahrelangen Abwärtstrend. Aber die Pandemie und der momentane Personalmangel überall setzt vielen zu und die Gastronomie muss auch erst wieder "aufstehen".
Auf dem Slow Food-Markt zieht es mich vor allem zum Brot von BROTocnik und zum Gemüsestand von Tristan Toe. Er bietet das schönste und bunteste Gemüse aus eigenem Anbau je nach Saison an, und bio natürlich auch. Dieses Mal habe ich bunten Mangold und mehrere Sorten von Grünkohl erstanden und im Zug nach Wien mitgenommen. In einem Topf mit Wasser und einer Prise Zucker (Tipp von Tristan) sollte sich das Gemüse einige Tage gut frisch halten... wie Blumen in der Vase.
Der Mangold ist in eine wundervolle Lasagne gewandert, gemeinsam mit Kürbis und frischem Salbei vom Balkon.Lasagne mit Kürbis und Mangold
Inspiration Ixta Belfrage (für ca. 3 - 4 Personen)
1. Nudelteig:
2 Eier
200 g Mehl
2. Mangold, 1 Bund, ca. 6 Blätter
3. Kürbismischung:
ca. 250 g Kürbis, z.B. Butternuss, geputzt gewogen mit Schale
400 g reife Paradeiser, klein geschnitten, bzw. 1 Dose Datterini Tomaten (ich)
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 EL Tomatenmark
reichlich frische Salbeiblätter, grob gehackt
optional etwas Petersilie
Salz (nicht zu viel)
reichlich schwarzer Pfeffer
2 EL Olivenöl
4. Obersmischung / Sahne:
250 ml Schlagobers / flüssige Sahne
80 g Parmesan, gerieben
Muskat
250 ml Gemüsesuppe o.a. zum Begießen (war bei mir nicht notwendig)
ca. 10 frische Salbeiblätter
etwas Olivenöl zum Beträufeln
zum Servieren:
grobes Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
- Einen Nudelteig zubereiten, rasten lassen und unmittelbar vor der Verwendung dünn ausrollen. Alternativ handelsübliche, getrocknete Lasagneblätter verwenden (dann braucht es aber die Gemüsesuppe zum Überbacken!).
- Den Kürbis in ca. 5 mm dünne Scheibchen schneiden. Alle Zutaten für die Kürbismischung verrühren und abschmecken. Die Mangold-Stiele fein nudelig schneiden und ebenfalls beifügen.
- Die Mangoldblätter gut waschen und trocken tupfen.
- Die Zutaten für die Obers- / Sahnemischung vermischen.
- Nun geht es ans Zusammenbauen der Lasagne mit den 4 Komponenten in mehreren Lagen, beginnend mit ein wenig Kürbismischung. Die oberste Lage soll Kürbis plus Obersmischung sein.
- Die Backform im Ofen bei 180°C etwa 40 Minuten überbacken.
- Zehn Minuten vor Schluss wird die Lasagne herausgenommen, mit Salbeiblättern belegt und mit etwas Olivenöl beträufelt. Dann fertigbacken, der Salbei wird ein wenig knusprig.
Kürbislasagne as its best!
Ixta Belfrage hat mit "Mezcla" ein sympathisches und fantasievolles Kochbuch vorgelegt (unbezahlte Werbung). Hier gibt es eine schöne Rezension und hier dieses Gratin - aber näher dran am Original. Ixta nennt diese Lasagne Gratin, da sie keine Bechamelsauce, sondern Gemüsesuppe verwendet. Egal, auf den Namen kommt es nicht an, aber der Geschmack hat uns überzeugt! Sie schreibt, dass auch Mangoldblätter eine Option wären und genau so habe ich es deshalb gemacht. Perfekt!
Ich glaube, das wird meine Lieblings-Kürbislasagne, gefolgt mit etwas Abstand von dieser.
Was ist euere liebste Lasagne mit Kürbis?
Ahhh, da ist ja deine Lasagne! Ich hatte den Plan, wenn der Grünkohl erntereif ist, dass ich den in diese Lasagne reintue. Also danke ich schon mal für deine "Vorarbeit" mit Mangold.
AntwortenLöschenAhh, mit Grünkohl ists sicher auch gut, nur schmeckt er wahrscheinlich intensiver als Mangold. Ist es wert auszuprobieren!
LöschenHallo Friederike, habe mich über deinen Kommentar sehr gefreut,
AntwortenLöschenin meinem Gemüsegarten wächst noch Mangold, danke für dein Rezept.
liebe Grüße
Hermine
Sehr schöne Herbstbilder;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
der Herbst macht es einem momentan leicht, farbenfrohe Bilder zu bekommen...
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