Volkers kulinarische Weltreise geht im März nach Rumänien --- nicht allzu weit weg von Wien, trotzdem war ich erst einmal dort.
Übrigens ist auch die Ukraine näher als vermutet, momentan natürlich auch emotional! Meine Gedanken sind bei der Bevölkerung und ich hoffe täglich auf eine Deeskalation! Von Wien zur ukrainischen Grenze sind es gerade einmal 600 km, genauso weit wie nach Bregenz.... Kiew ist etwa doppelt so weit entfernt.
Zurück nach Rumänien, wir waren dort vor mehreren Jahren zu einer Hochzeit eingeladen, bei der traditionell viel aufgetischt (und viel getanzt) wurde. Leider kann ich mich an die kulinarischen Genüsse nicht erinnern, aber der Wein und die Stimmung waren gut... Für die kulinarische Weltreise habe ich darum das www befragt und bin auf den Blog von Ilona gestoßen. Ihr Fischgericht mit Karpfen vom Blech kam mir gerade recht, da sowieso noch ein großes Filet im Tiefkühler schlummerte.
der Jägerteich im Dezember voriges Jahr |
Wir beziehen heimische Fische sehr gern vom Jägerteich im niederösterreichischen Waldviertel (klick, unbezahlte Werbung), allen voran Karpfenfilets, die dort immer schön geputzt, entschuppt und geschröpft sind. Geschröpft bedeutet, dass die Gräten zerkleinert sind und sich beim Garen auflösen. Das ist besonders beim Karpfen mit seinen vielen Gräten sehr angenehm. 😋
Meine liebsten Karpfengerichte habe ich hier (klick) schon einmal gezeigt, auf rumänische Art, wie es Ilona gezeigt hat, ist´s einmal etwas anderes.
Karpfen auf rumänische Art
für ca. 3 Personen
1 großes, geschröpftes Karpfenfilet
Salz, Pfeffer
1/2 Zitrone, Saft
Sonnenblumenöl
3 große weiße Zwiebeln, ca. 300 g
2 oder mehr Knoblauchzehen
1 Flasche Tomatenpolpa oder stückige Paradeiser, ca. 600g
Salz, Pfeffer
etwas Paprikapulver
ca. 200 ml Suppe nach Bedarf oder ersatzweise Wasser
- Den Karpfen in beliebige Stücke schneiden, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Beiseite stellen.
- Die Zwiebeln halbieren und schneiden, nicht allzu fein. Die Knoblauchzehen klein schneiden.
- Das Backrohr auf 180°C vorheizen.
- In einem großen ofenfesten Topf oder Bräter werden die Zwiebeln in Öl kurz angeschwitzt, nicht Farbe nehmen lassen. Den Knoblauch und das Paprikapulver dazugeben. Die Tomatensauce beifügen und alles gut würzen.
- Nun werden die Karpfenstücke mit der Hautseite nach oben darauf gelegt.
- Suppe angießen, aber den Fisch nicht bedecken.
- Den Bräter offen ins Rohr stellen für etwa 1 Stunde, ggf. die Flüssigkeit kontrollieren und die Karpfenstücke mit ein wenig Sauce begießen.
- Mit Polenta und/oder ofengebratenen Kartoffeln anrichten, es ist reichlich Sauce vorhanden.
ab in den Ofen |
Das Gericht schmeckte wirklich gut und die Polenta (aus Maisgrieß mit Suppe gekocht) war ideal als Beilage!
Leider wurde die Haut des Karpfenfilets nicht knusprig, wie ich es erhofft hatte, sondern nur zäh und unansehnlich, sie musste weggegeben werden. Vielleicht sollte das Gericht weniger lang im Rohr braten. Ein kross gebratenes Karpfenfilet aus der Pfanne ist mir dann doch lieber. Für unseren (erwachsenen) Junior war die viele Zwiebel-Tomatensauce das Highlight, diese kann im Sommer mit frischen Tomaten zubereitet werden! Dann würde ich dem Karpfengericht noch eine Chance geben...
Links der anderen Mitreisenden
(werden lfd. ergänzt)
Edyta von mein-dolcevita mit Rumänische Mucenici Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Rumänischer Nussstrudel Anna fuer Wilma von Pane-Bistecca mit Anna's Salata de Vinete Friederike von Fliederbaum mit Karpfen auf rumänische Art Dirk von low-n-slow mit Mucenici - Märtyrersuppe Susanne von magentratzerl mit Ostropel de Oltenia Michael von SalzigSüssLecker mit Siebenbürger Rahm-Hanklich Simone von zimtkringel mit Tocana de cartofi Carina von Coffee2Stay mit Papanaşi: Frittierte Quarkkringel aus Rumänien Britta von Brittas Kochbuch mit Sarmale - rumänische Kohlrouladen Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Braşovence - panierte Pfannkuchenröllchen mit Pilzfüllung, Gurkensalat Britta von Brittas Kochbuch mit Mămăligă - Maisbrei Britta von Brittas Kochbuch mit Zacuscă - Auberginen-Paprikadip Regina von bistroglobal mit Zacuscă Regina von bistroglobal mit Ostertarte mit Zacuscā Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Zunge in Tomatensauce mit Oliven – Limba cu masline si sos de rosii Wilma von Pane-Bistecca mit Tocanita de Vita - Rumaenisches Rinder Gulasch Britta von Backmaedchen 1967 mit Saravină-rumänischer Rumkuchen Sylvia von Brotwein mit Ciorbă – Saure rumänische Suppe Tina von Küchenmomente mit Nussfladen aus Rumänien Tina von Küchenmomente mit Pandișpan – Kastenkuchen aus Rumänien Sylvia von Brotwein mit Mici / Mititei - Rumänische Hackfleischröllchen Carina von Coffee2Stay mit Ciorbă de perişoare: Rumänische Suppe mit Fleischbällchen Volker von Volkermampft mit Musaca cu Cartofi – Rumänisches Kartoffel-Moussaka Sus von CorumBlog 2.0 mit Prăjitură Mălai Dulce - Süßer Maiskuchen mit Orange
Servus Friederike, als gebürtige W4tlerin habe ich Karpfen früher nie gemocht. Hauptsächlich wegen der Gräten. Jetzt koche und esse sie gerne, weil geschröpft und schon filetiert. Gut gewürzt und kross gebraten mit Erdäpfelsalat!!Mmmmmm
AntwortenLöschenLg aus Wien
Ja, so mag ich Karpfen auch gern!!
Löschen"Auf rumänische Art" kannte ich als Zubereitungsart noch gar nicht. Danke fürs Michschlauermachen!
AntwortenLöschenist einmal was anderes, wie gesagt, ich kann mir auch Gemüsepaprika in der Sauce gut vorstellen, so Letscho-artig, aber das wäre dann wieder ungarisch...
LöschenEine feine Zubereitungsart, schmeckt sicher mit jedem Süßwasserfisch (mein Mann mag leider den Karpfen nicht)
AntwortenLöschenja, sicher, nur sollte der Fisch nicht zu lange schmoren, ich hätte ihn später darauflegen sollen!
LöschenWenn der Karpfen groß genug ist, machen mir auch die Gräten nichts aus. Allerdings kannte ich das Schröpfen bis heute nicht. Wieder was gelernt. :)
AntwortenLöschenDas Schröpfen ist wirklich eine tolle Sache, da können auch Kinder unbesorgt mitessen!
LöschenDu warst immerhin schon mal in Rumänien, das kann ich von mir nicht behaupten ... Und dass du dich an die kulinarischen Genüsse nicht mehr erinnern kannst, könnte vielleicht daran liegen, dass der Wein so gut war? ;-)))
AntwortenLöschenAlles Liebe!
oder dass so viel getanzt wurde ;-))
LöschenEs gab nämlich lange Pausen zwischen den einzelnen Gängen und erst nach Mitternacht kam die Hochzeitstorte...
So eine traditionelle Hochzeit ist sicherlich auch sehr spannend. Ich war noch nie in Rumänien, mein Mann war geschäftlich schon dort. Muss ihn mal fragen, ob er dort Karpfen gegessen hat.
AntwortenLöschenOffenbar ist Karpfen beliebt in manchen Gegenden von Rumänien, wo es Seen gibt. Ich habe von einem Karpfen mit 30 kg gelesen, so einen Riesenfisch würde ich nicht essen wollen, kleinere sind zarter....
LöschenIch bin leider kein Karpfenfan (mein Mann hat von mir sogar Karpfen-Angelverbot ;-)), aber aussehen tut es gut!
AntwortenLöschenIch mag Karpfen auch nur von meinem Anbieter, denn für mich muss er gut geschuppt und geschröpft sein und darf nicht "grundeln". Dieser erdige Geschmack entsteht ja, wenn zu viele Fische in einem Teich gehalten werden.
LöschenOh, ich mag Karpfen so gerne und ich hatte so lange keinen mehr, er ist schwierig aufzutreiben hier. Und dann setze ich das Rezept um, das gefällt mir nämlich sehr gut.
AntwortenLöschendanke dir, ich war nicht ganz zufrieden, aber dir gelingt der Fisch sicher besser!
LöschenHallo Frederike,
AntwortenLöschenich habe mich mit Karpfen noch nie beschäftigt, aber das "schröpfen" finde ich spannend. Vielleicht frage ich den Händler meines Vertrauens mal nach einem Filet.
Gruß Volker
Das würde mich interessieren, ob das Schröpfen auch bei anderen Fischen gemacht wird oder hauptsächlich bei Karpfen...
LöschenHallo Frederike, da zeigst du ein Rezept, das ich sofort an meine Mama weiterreichen muß! Die liebt Karpfen ungemein und ist vor allem mit ihren 84 Jahren noch immer so neugierig auf neue Rezepte, dass sie dich für dieses feiern wird!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Simone
das freut mich, lasst es euch schmecken!
LöschenBei Fisch bin ich ja immer raus, da wir hier keinen mögen, für Fischfans bestimmt ein sehr leckeres Rezept. Eine traditionelle rumänische Hochzeit stelle ich mir sehr schön vor.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Interessante Zubereitungsmethode - ich überlege gerade, welchen anderen Fisch man auch nehmen könnte, denn Karpfen wird hier auch nicht so gerne gegessen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sus
Ich gestehe: Ich habe noch nie Karpfen gegessen. Jetzt isses raus! :D
AntwortenLöschenMuss mal schauen, ob sich irgendwo welcher besorgen lässt.
Liest sich wirklich gut, dein rezept =)
Karpfen kenne ich bisher nur als (junge) Karpfen in Bierteig frittiert. Geschmort hatte ich ihn noch nicht. Die Sauce hört sich gut an!
AntwortenLöschenLieben Gruß Sylvia
Das ist ja wirklich mal ein interessantes Karpfen-Rezept! Wobei ich ja die krosse Haut auch bevorzuge. Aber probieren würde ich das Gericht ja trotzdem gerne. Mal sehen, was ich mit dem nächsten Karpfenfilet so anstelle 😉.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenPolenta zum Fisch finde ich ja total spannend!
Liebe Grüße
Carina