Montag, 25. Mai 2020

Gröstl kommt von rrrösten, rot-weiß-roter Genuss mit Räucherfisch


~ Gröstl ~ 

steht diesmal am Programm der österreichischen Genussgruppe, Susi Turbohausfrau hat die Runde wieder perfekt motiviert, danke dir!

Ein Gröstl ist ja DAS perfekte Pfannengericht und gleichzeitig Restlverwertung von klein geschnittenen Kartoffeln, Knödeln bis hin zu Bratenresten und auch Nudeln und Gemüse. Das Tiroler Gröstl ist sicher über unsere Grenzen hinaus das bekannteste. Das Blunzngröstl mit Blutwurst ist auch ein Klassiker, aber ich finde, auch der Grenadiermarsch mit Erdäpfeln und Fleckerln (Nudeln) ist ein Gröstl. Allen gemeinsam ist das Rösten in der Pfanne, je nach Zutaten bei sanfter oder mehr Hitze, dabei aber nur nix anbrennen lassen ;-)

Uns schmeckt die sanft geröstete Kombination von Räucherfisch mit Kartoffel-Gnocchi bzw. Knödel immer wieder sehr gut. Es ist ein Blitzrezept und kommt besonders derzeit sehr oft auf den Tisch. Fisch mögen wir lieber als Fleisch und in geräucherter Form schmeckt er wirklich super in einem Gröstl. Die Erdäpfelknödel von HIER passen ebenso perfekt und natürlich allerlei Gemüse je nach Saison. 




Gröstl vom Waldviertler Räucherkarpfen mit Erdäpfelknödeln und Frühlingsgemüse
(für 2 Pers.)

1 großen oder 2 - 3 kleine fertig gekochte bzw. aufgetaute Erdäpfelknödel
1 Filet, ca. 120 g bio Räucherkarpfen oder Räucherwels (feine Forelle würde ich hier nicht verwenden)
1 Frühlingszwiebel inkl. Grün
1/2 Lauch
1 kleine Karotte
1 kl. Stück Kohlrabi
1 - 2 Knoblauchzehen nach Belieben
ca. 8 eher dünne Stangen vom grünen Spargel
1 Handvoll Erbsen (TK)
ein wenig Öl zum Braten
Salz, Pfeffer


Die Zutaten je nach Belieben bzw. so vorbereiten:
  • Die Knödel in Scheiben schneiden. 
  • Die (eher dicke, unansehnliche) Haut vom Räucherkarpfen abziehen und den Fisch in Stücke zupfen oder schneiden. 
  • Frühlingszwiebel und Lauch in Ringe schneiden.
  • Karotte und Kohlrabi stiftelig schneiden oder hobeln.
  • Die Knoblauchzehe fein reiben (ich finde, so gibt sie das meiste Knofelaroma!).
  • Den grünen Spargel schräg in kleine Stücke schneiden. 
  • Die Spargelspitzen und die TK-Erbsen in Salzwasser kurz blanchieren und in Eiswasser abschrecken.
In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen.
Als erstes die Knödel goldbraun braten, dann die weiteren Zutaten dazugeben und bei nicht zu großer Hitze gemeinsam sanft durchbraten. Das Gemüse soll noch rel. knackig bleiben und zum Beispiel Zwiebel nicht recht braun werden.
Würzen, dabei aber mit dem Salz aufpassen, da der Räucherfisch ja auch salzig ist.
Zum Schluss dann die blanchierten Spargelspitzen und die Erbsen unterrühren.



einfach köstlich!! 



Im Prinzip ist auch der Hamburger "Pannfisch" ein Gröstl, nur nicht österreichisch rot-weiß-rot. Pannfisch bedeutet ja "in der Pfanne gebraten" und enthält gebratenen Fisch, ggf. vom Vortag, Kartoffeln und eine Senfsauce (klick).
Sollte ich direkt auch wieder einmal machen, genauso wie den eingangs erwähnten Grenadiermarsch! Und natürlich die Gröstl-Varianten, die unten angeführt sind!


Linkliste in rot-weiß-rot:

Susi Turbohausfrau: Spargelgröstl

Brigittas Kulinarium: Pilzgröstl mit Bachsaibling und Veltlinersauce

Verena kocht: Lachsgröstl mit Erbsenschoten

Daniela Linzersmileys: Erdäpfel-Karottengröstl mit Brennesseln



Ich werde alle ausprobieren!!



Freitag, 22. Mai 2020

süße Topfenknödel, blitzschnell auf dem Tisch


Topfenknödel mit und ohne Fülle gibt es auf meinem Blog schon einige, zum Beispiel aus dem feinen Topfenteig (Quark) von Plachutta oder dem einfacheren Teig von Maier-Bruck ´s Kochbuch "Vom Essen auf dem Lande".

Nun habe ich hier einen noch besseren Teig für Topfenknödel gefunden, bei dem man sich auch die Waage (zum Abwiegen der Zutaten, nicht des Hüftgoldes *hüstel*) sparen kann. Der Teig muss zwar ein bisschen rasten, aber die Knödel können dann sehr rationell mit Hilfe eines Eisportionierers ins kochende Salzwasser gleiten.... einfach genial!!


Topfenknödel mit Mohnbröseln 
(für ca. 8 Knödel)

Teig:
250 g Topfen (Quark)
1 gute Prise Salz
optional etwas Zitronenabrieb
1 Ei
3 EL Dinkelmehl
3 EL Semmelbrösel

zum Wälzen:
2 EL Butter
reichlich Semmelbrösel und gemahlener Mohn (etwa halb halb)
Kristallzucker nach Geschmack

Aus allen Zutaten wird mit dem Handrührgerät rasch ein geschmeidiger Teig gerührt. Im Kühlschrank ein bisschen rasten lassen. Der Teig kann locker einen halben Tag im Vorhinein zubereitet werden.
In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.
In einer Pfanne die Butter schmelzen, Brösel und Mohn einrühren und unter Rühren leicht bräunen lassen. Mit Zucker abschmecken.
Knödel mit Hilfe eines Eisportionierers ins Wasser geben, diesen dabei immer wieder ins heiße Wasser tauchen. Die Knödel ca. 10-15 Minuten schwach köcheln lassen, sie sind fertig, wenn sie aufsteigen und sich zu drehen beginnen.
Die Knödel sofort in die Bröselmischung legen und vorsichtig darin wälzen.



Dazu ein saisonales Ragout aus Rhabarber und frischen Erdbeeren. Große Empfehlung!

Wer mag solche Knödel noch so gern wie ich?




Sonntag, 10. Mai 2020

mit Abstand zueinander auf das Backblech setzen


Monatsmotto Abstand bei Andrea, der Zitronenfalterin, und wie immer hast du dir das perfekt passende Motto ausgedacht!


Wenn ich so in meinen zahlreichen Kochbüchern schmökere, sticht mir in Zeiten wie diesen ganz besonders EIN Wortlaut ins Auge...

 "mit Abstand zueinander... " auf das Backblech setzen oder in die Backform geben. Seufz 😟 

Aber besonders für Cookies, die auseinander laufen, oder für Schnecken und Buchteln aus Germteig (Hefe) ist das Abstandhalten eben wichtig. Einen ziemlich großen Abstand zueinander brauchen die Snickerdoodles, nämlich 6 cm, die fertigen Cookies würden sonst unschön aneinander picken.


Snickerdoodles Cookies mit Zimt
frei nach Cynthia Barcomi
(für 2 Backbleche, ca. 26 Cookies, ich habe die halbe Menge des Originalrezeptes notiert)

125 g weiche Butter
110 g Zucker  (orig. 150 g)
1 Ei (M)
etwas abgeriebene Zitronenschale
190 g Dinkelmehl
1 TL Weinstein-Backpulver
1 gute Prise Salz

zum Wälzen:
Kristallzucker und gemahlener Zimt

Zubereitung:
Das Backrohr auf 185°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
Die Butter schaumig schlagen, dann Zucker und Ei mit schlagen.
Die trockenen Zutaten mit einem Löffel einrühren und den Teig zum Schluss kurz mit der Hand verkneten. Nicht zu lange rühren und kneten, nur "bis sich gerade so ein Teig ergibt" (O-Ton).
Mit feuchten Händen werden nun Kugerl geformt, etwa teelöffelgroß.
Diese wälzt man in Zimt-Zucker und legt sie mit rel. großem Abstand auf das Backblech. Nicht platt drücken! Sie laufen beim Backen im Ofen, rd. 12 Minuten, dann von selbst auseinander.



Die Cookies sind blitzschnell gemacht und schmeckten uns sehr gut!

Das Rezept stammt aus dem Backbuch von Cynthia Barcomi aus 2010 (Werbung durch Namensnennung, not sponsered). Bei ihr kann getrost der Zuckeranteil erheblich reduziert werden, auch für diesen Cookie-Teig, da das Gebäck ja auch noch in Zimt-Zucker gewälzt wird. Ich würde nächstes Mal noch ein bisschen weniger Zucker in den Teig mengen.
Snickerdoodles könnten auch als Skillet Cookies gebacken werden, also in Portionspfännchen, ähnlich wie die Erdbussbutter Skillet Cookies. Serviert werden sie dann genauso  mit Eis, Sößchen etc.

Woher Snickerdoodles kommen, ist nicht ganz klar, wahrscheinlich aus Neu-England im Nordosten der USA, angeblich haben Cookies mit witzigen Namen dort eine Tradition.


Cynthia Barcomi schreibt im Rezept: "Darauf achten, dass zwischen den Cookies ein ABSTAND von 6 cm besteht."
Ja eh, gleiche Pflichten für alle, auch für Kekserl, oder?
Kennt ihr diese Cookies?



Samstag, 2. Mai 2020

Knödel oder Gnocchi, mit diesem Erdäpfelteig gelingen sie immer


In diesem Kochbuch mit Rezepten aus Restaurants und Trattorien in ganz Italien habe ich die Inspiration zu einem wirklich idealen Kartoffelteig gefunden, der immer hält und nie zerkocht! Er enthält geriebene Haselnüsse und das macht den Teig total unkompliziert.
Im Originalrezept der "Gnocchi di Nocciole" aus dem Piemont kommt auch Parmesan in den Teig, aber den habe ich heute weglassen, um in der Verwendung flexibler zu sein.

Ich habe meinen üblichen veganen Kartoffelteig von hier abgewandelt und habe aus einer Hälfte des Teiges 12 kleine Knöderl und aus der anderen Hälfte Gnocchi für 2 Personen hergestellt.

Kartoffelteig mit Haselnüssen für Knödel und Gnocchi
vegan

500 g mehlig kochende Kartoffeln, gekocht (am Vortag möglich)
60 g (Dinkel-) Mehl
60 g Haselnüsse
1 gehäufter EL Grieß oder Polenta
ca. 1/8 l Öl
Salz
Muskatnuss

Zubereitung:

Die Haselnüsse in einer Pfanne trocken rösten (Aroma!), in ein Geschirrtuch einschlagen und die Schalen so gut es geht, herunter reiben. Die Nüsse dann fein mahlen.
Die Erdäpfeln schälen, durch die Kartoffelpresse drücken und aus allen Zutaten rasch einen geschmeidigen Kartoffelteig kneten. Nach Bedarf kann je nach Konsistenz ganz wenig Wasser oder Grieß dazu gegeben werden.
Reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.
Auf der bemehlten Arbeitsfläche habe ich dann aus der einen Teighälfte Gnocchi geformt (siehe Foto oben) und gekocht (und nach dem Auskühlen eingefroren).

Aus der zweiten Teighälfte wurden 12 kleine Knödel. Sie werden schön, wenn man sie mit feuchten Händen formt und in Mehl rollt. Dann ins kochende Salzwasser einlegen und so lange kochen, bis sie aufsteigen und sich zu drehen beginnen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen.


Da ich normalerweise immer mit Knödeln und ihrer Konsistenz kämpfe, bin ich doppelt froh über diesen tollen Kartoffelteig, der durch die Nüsse und den Grieß so gut hält. Eine Idee von Haselnussgeschmack hat er auch. Mit Parmesan im Teig wie im Original kann ich mir die Knödel oder Gnocchi auch gut vorstellen. Empfehlung!



Die Knöderl haben uns mit einer Gemüse-Paradeissauce sehr gut geschmeckt. Im italienischen Original werden sie zu Eierschwammerlsauce (Pfifferlinge) gereicht - das muss noch ein bisschen warten!

Dieser Kartoffelteig mit Haselnüssen passt auch für gefüllte Knödel und sicher auch für süß! Ich werde der Sache weiter nachgehen...



Die Glyzinien stehen in Wien bereits in voller Blüte, sicher auch in Italien - wie ich es vermisse...